Premiere in der 3. Liga: Drei Schiedsrichterinnen in Havelse

Das gab's zuvor noch nie im deutschen Profifußball: Beim Drittligaspiel zwischen dem TSV Havelse und dem Halleschen FC bildeten drei Frauen gemeinsam das Schiedsrichterinnen-Team: Dr. Riem Hussein wurde an den Seitenlinien assistiert von Christina Biehl und Katrin Rafalski.

Das Novum dieses Spieltags war Terrence Boyd als erstem aufgefallen. Der Stürmer des Halleschen FC hatte die drei Unparteiischen vor dem Spiel entdeckt. "Er kam kurz vor Anpfiff im Spielertunnel etwas erstaunt auf uns zu und meinte, dass er noch nie ein reines Schiedsrichterinnen-Team erlebt hätte", erzählt Riem Hussein. "Als wir ihm dann geantwortet haben, dass dies im Profifußball tatsächlich eine Premiere sei, wurde das von ihm und auch von allen anderen Beteiligten sehr positiv aufgenommen."

"Die Chance nutzen und zeigen, was wir draufhaben"

Bei ihr selbst sei die Anspannung so groß gewesen wie vor jedem anderen Drittligaspiel auch. Wobei: "Wir wollten, dass die Spielleitung heute besonders gut gelingt - deshalb war die Konzentration schon sehr groß. Wir wollten einfach die Chance nutzen und zeigen, was wir als Schiedsrichterinnen draufhaben."

Und das gelang Riem und ihrem Team an diesem Nachmittag außerordentlich gut, was ihnen nach dem Spiel auch der offizielle Beobachter Thorsten Schriever sowie Florian Meyer von der Schiedsrichterkommission Elite bescheinigten.

"Ein dankbares Spiel"

Trotz des durchaus überraschenden Spielverlaufs (der Tabellenletzte Havelse gewann mit 2:1) gaben die Entscheidungen der Unparteiischen keinerlei Anlass zu Diskussionen. Vier Gelbe Karten musste Riem Hussein zeigen, gleichmäßig verteilt an beide Teams; kritische Zweikampfsituationen gab es keine zu bewerten. "Von daher war es für uns als Schiedsrichterteam ein insgesamt dankbares Spiel, in dem die Entscheidungen gepasst haben", freut sich die Schiedsrichterin.

Ob es für sie einen Unterschied macht, ob ein Assistent oder eine Assistentin an der Seitenlinie agiert? "Wichtig ist mir vor allem, dass ich mich mit meinen Assistenten wohlfühle - und das tue ich mit den beiden Mädels auf jeden Fall!", sagt Hussein.

"Kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen"

Vor allem bei internationalen Frauenspielen seien sie zuvor bereits oft in dieser Konstellation unterwegs gewesen. "Ich konnte mich schon immer voll und ganz auf die Leistung von Christina und Katrin verlassen. Wir kennen uns gegenseitig sehr gut und beide wissen genau, in welchen Situationen im Spiel ich ihre Unterstützung brauche. Schon beim Warmmachen habe ich den beiden gesagt, dass ich mir kaum etwas Schöneres vorstellen kann, als dieses Spiel gleich gemeinsam mit ihnen zu leiten."

Dass sie dazu überhaupt die Chance bekamen, beweist das Vertrauen des DFB in seine Schiedsrichterinnen. "Dass wir dieses bestätigen konnten, freut uns umso mehr", sagt Riem Hussein - und hofft, dass das Spiel zugleich auch Signalwirkung für andere Unparteiischen haben wird: "Hoffentlich motiviert es auch die ein oder andere weitere Schiedsrichterin, wenn sie sieht, wie weit man es bei diesem Hobby schaffen kann."

[db]

Das gab's zuvor noch nie im deutschen Profifußball: Beim Drittligaspiel zwischen dem TSV Havelse und dem Halleschen FC bildeten drei Frauen gemeinsam das Schiedsrichterinnen-Team: Dr. Riem Hussein wurde an den Seitenlinien assistiert von Christina Biehl und Katrin Rafalski.

Das Novum dieses Spieltags war Terrence Boyd als erstem aufgefallen. Der Stürmer des Halleschen FC hatte die drei Unparteiischen vor dem Spiel entdeckt. "Er kam kurz vor Anpfiff im Spielertunnel etwas erstaunt auf uns zu und meinte, dass er noch nie ein reines Schiedsrichterinnen-Team erlebt hätte", erzählt Riem Hussein. "Als wir ihm dann geantwortet haben, dass dies im Profifußball tatsächlich eine Premiere sei, wurde das von ihm und auch von allen anderen Beteiligten sehr positiv aufgenommen."

"Die Chance nutzen und zeigen, was wir draufhaben"

Bei ihr selbst sei die Anspannung so groß gewesen wie vor jedem anderen Drittligaspiel auch. Wobei: "Wir wollten, dass die Spielleitung heute besonders gut gelingt - deshalb war die Konzentration schon sehr groß. Wir wollten einfach die Chance nutzen und zeigen, was wir als Schiedsrichterinnen draufhaben."

Und das gelang Riem und ihrem Team an diesem Nachmittag außerordentlich gut, was ihnen nach dem Spiel auch der offizielle Beobachter Thorsten Schriever sowie Florian Meyer von der Schiedsrichterkommission Elite bescheinigten.

"Ein dankbares Spiel"

Trotz des durchaus überraschenden Spielverlaufs (der Tabellenletzte Havelse gewann mit 2:1) gaben die Entscheidungen der Unparteiischen keinerlei Anlass zu Diskussionen. Vier Gelbe Karten musste Riem Hussein zeigen, gleichmäßig verteilt an beide Teams; kritische Zweikampfsituationen gab es keine zu bewerten. "Von daher war es für uns als Schiedsrichterteam ein insgesamt dankbares Spiel, in dem die Entscheidungen gepasst haben", freut sich die Schiedsrichterin.

Ob es für sie einen Unterschied macht, ob ein Assistent oder eine Assistentin an der Seitenlinie agiert? "Wichtig ist mir vor allem, dass ich mich mit meinen Assistenten wohlfühle - und das tue ich mit den beiden Mädels auf jeden Fall!", sagt Hussein.

"Kann mir kaum etwas Schöneres vorstellen"

Vor allem bei internationalen Frauenspielen seien sie zuvor bereits oft in dieser Konstellation unterwegs gewesen. "Ich konnte mich schon immer voll und ganz auf die Leistung von Christina und Katrin verlassen. Wir kennen uns gegenseitig sehr gut und beide wissen genau, in welchen Situationen im Spiel ich ihre Unterstützung brauche. Schon beim Warmmachen habe ich den beiden gesagt, dass ich mir kaum etwas Schöneres vorstellen kann, als dieses Spiel gleich gemeinsam mit ihnen zu leiten."

Dass sie dazu überhaupt die Chance bekamen, beweist das Vertrauen des DFB in seine Schiedsrichterinnen. "Dass wir dieses bestätigen konnten, freut uns umso mehr", sagt Riem Hussein - und hofft, dass das Spiel zugleich auch Signalwirkung für andere Unparteiischen haben wird: "Hoffentlich motiviert es auch die ein oder andere weitere Schiedsrichterin, wenn sie sieht, wie weit man es bei diesem Hobby schaffen kann."

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