Merlin Röhl: "Der SC Freiburg steht für Weiterentwicklung"

U 20-Nationalspieler Merlin Röhl wechselte erst Mitte August vom FC Ingolstadt zum SC Freiburg II, mit dem er am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) auf Rot-Weiss Essen trifft. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 20-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den SCF, Trainerikone Christian Streich und seine Erfahrungen bei den U-Nationalmannschaften.

DFB.de: Herr Röhl, Sie sind nach dem 4. Spieltag der 3. Liga vom FC Ingolstadt zum SC Freiburg gewechselt. Hatte sich dieser Transfer schon länger angekündigt oder kam er unerwartet schnell zustande?

Merlin Röhl: Es hatte sich schon länger angekündigt, dass ich zu dieser Saison wechseln möchte, um den nächsten Schritt zu machen und mich bestmöglich zu fordern. Dass es dann so schnell geht, kam am Tage des Wechsels etwas überraschend. Mir wurde relativ plötzlich mitgeteilt, dass sich die beiden Vereine einig sind und ich den Medizincheck machen soll.

DFB.de: Was genau hat Sie am SC Freiburg gereizt?

Röhl: Der Verein steht für eine unheimliche Konstanz auf vielen Positionen. Außerdem steht der SC Freiburg für Weiterentwicklung, ohne immer gleich zu viel zu wollen. In diesem Verein wird alles Schritt für Schritt aufgebaut. Daher war dieser Wechsel genau das Richtige für mich.

DFB.de: Sie sammeln Spielpraxis bei der zweiten Mannschaft des SC Freiburg in der 3. Liga, standen aber auch bereits im Kader der ersten Mannschaft. Wie sehr pendeln Sie zwischen der ersten und zweiten Mannschaft hin und her?

Röhl: Ich trainiere bei der ersten Mannschaft mit und nehme dann am Abschlusstraining der zweiten Mannschaft teil, wenn ich dort für das Wochenende eingeplant bin. In der 3. Liga kann ich mich zeigen und mich weiterentwickeln. Und wenn ich bei der ersten Mannschaft gebraucht werde, bin ich bereit. Im ersten Vorrundenspiel der Europa League gegen Qarabag FK stand ich im Kader. Das war ein tolles Erlebnis. Man bekommt die Stimmung mit und ist noch näher am Team dran. Das war für mich eine Mega-Motivationsspritze, um weiter hart zu arbeiten, damit ich noch öfter in den Kader komme.

DFB.de: Wie groß ist der qualitative Unterschied zwischen der ersten und zweiten Mannschaft?

Röhl: Da wir in der zweiten Mannschaft sehr viele junge Spieler haben, besteht natürlich ein qualitativer Unterschied. In der ersten Mannschaft ist das Niveau unglaublich hoch, es wird mit viel Tempo und Qualität gespielt. Man merkt, dass die Mannschaft sehr eingespielt ist und die Abläufe stimmen. Daher braucht man ein bisschen Zeit, um als neuhinzugekommener Spieler so richtig anzukommen. Aber ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt.

DFB.de: Gibt es Spieler in der ersten Mannschaft, an denen Sie sich besonders orientieren?

Röhl: Ich glaube, man kann von jedem einzelnen Spieler etwas lernen – wie sie sich vorbereiten, wie sie nachbereiten, wie sie im Training alles geben und zusätzliche Dinge machen. Gehe ich von der Position des Sechsers aus, sieht man zum Beispiel bei Nicolas Höfler eine unglaubliche Ruhe und eine Vororientierung, die ich vorher noch nie bei jemandem live gesehen habe. Ich versuche natürlich, mir davon etwas abzuschauen. ​

DFB.de: Der Erfolg des SC Freiburg hängt eng mit dem Trainer zusammen. Können Sie Ihre ersten Eindrücke von Christian Streich beschreiben?

Röhl: Seine Ansprachen sind unglaublich frei und detailliert. Er hat ein Gespür dafür, was jeder Spieler braucht und wie er mit jedem einzelnen Spieler umzugehen hat. Ich kannte ihn vorher aus den Interviews und den Pressekonferenzen. Es hat mich beeindruckt, dass er in der Kabine ganz genauso ist. Er hat auch viel mit mir gesprochen, schaut sich unsere Spiele der zweiten Mannschaft an und bespricht, was ich noch verbessern muss.

DFB.de: Beim SC Freiburg II werden Sie von Thomas Stamm trainiert. Welchen Eindruck haben Sie von ihm?

Röhl: Er ist ebenfalls ein unglaublich guter Trainer, der sehr viel Wert auf die Details legt. In dieser Hinsicht sind die beiden sich sehr ähnlich. Ich kann von beiden Trainern sehr viel lernen. Ich denke, in der zweiten Mannschaft wird vor allem auf die Entwicklung der Spieler geschaut. Der Verein möchte sicherlich, dass so viele junge Spieler wie möglich oben dabei sind und ihre Einsätze bekommen.

DFB.de: Während Sie beim FC Ingolstadt mit vielen älteren Spielern zusammengespielt haben, ist die zweite Mannschaft eine U 23 mit vielen jungen Spielern. Ist die Chemie innerhalb der Mannschaft dadurch anders?

Röhl: Ja, das ist schon ein bisschen anders. Es fühlt sich vom Teamgefüge ein bisschen an wie bei der U-Nationalmannschaft.

DFB.de: Sie konnten verletzungsbedingt nicht an den Länderspielen der U 20-Nationalmannschaft gegen Polen und Rumänien teilnehmen. Zuvor haben Sie aber bereits sieben Länderspiele für die U 20 absolviert und waren zuvor auch für die U 18 und die U 19 aktiv. Welche Bedeutung haben die U-Länderspiele für Sie?

Röhl: Ich freue mich immer riesig, wenn ich eingeladen werde. Ich bin bislang auch immer zur Nationalmannschaft gereist, wenn ich eingeladen wurde. Nun war das leider erstmals nicht möglich. Es ist immer eine tolle Erfahrung, gegen andere Nationen zu spielen. Man merkt, dass in anderen Ländern teilweise ein anderer Fußball gespielt wird. Außerdem ist das Niveau bei den Lehrgängen immer sehr hoch.

DFB.de: Wie hoch im Vergleich zur 3. Liga?

Röhl: In der 3. Liga geht es sehr viel um das Körperliche. Viele Mannschaften spielen viele lange Bälle. So etwas erlebt man bei der U-Nationalmannschaft eher selten. Dort wird mehr Wert auf die Technik gelegt.

DFB.de: Ein besonderer Wegbegleiter bei den U-Nationalmannschaften war für Sie Christian Wörns, denn Sie haben von der U 18- bis zur U 20-Nationalmannschaft bislang alle Spiele unter ihm bestritten, ehe er nun die U 18 übernahm...

Röhl: Das stimmt. Man kann von ihm unheimlich viel lernen. Er hat sehr, sehr viel Erfahrung und hat selber unglaublich viele Bundesligaspiele gemacht. Und wenn man seine Ansprachen verfolgt, dann versteht man auch warum. Er ist ein mental unglaublich gefestigter Mensch, der seinen Spielern diese mentale Stärke und den Siegeswillen vermittelt. Genau das hat er früher auf dem Platz gelebt.

DFB.de: Nun ist Hannes Wolf für die U 20 zuständig. Er hatte Sie für die Länderspiele im September nominiert, die Sie verletzungsbedingt absagen mussten. Gab es dennoch bereits Kontakte zum Trainer?

Röhl: Ja, wir haben uns schon ein bisschen ausgetauscht. Ich hoffe, dass wir uns dann bei den nächsten Länderspielen richtig kennenlernen werden.

DFB.de: Christian Wörns war Bundesligaspieler und Nationalspieler. Hannes Wolf hat in der Bundesliga und der 2. Bundesliga trainiert. Helfen solche Einflüsse Ihnen als junger Fußballprofi?

Röhl: Ja, absolut. Ich denke, es ist ohnehin ein Vorteil, dass man bei der Nationalmannschaft auf andere Trainer trifft als im Verein, die noch einmal andere Ansätze und Ideen haben und nicht so sehr auf den Ligabetrieb fokussiert sind. Die Trainer können dadurch noch einmal auf bestimmte Details eingehen. Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn die Trainer viel Erfahrung mitbringen und viel erlebt haben.

[oj]

U 20-Nationalspieler Merlin Röhl wechselte erst Mitte August vom FC Ingolstadt zum SC Freiburg II, mit dem er am heutigen Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) auf Rot-Weiss Essen trifft. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 20-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über den SCF, Trainerikone Christian Streich und seine Erfahrungen bei den U-Nationalmannschaften.

DFB.de: Herr Röhl, Sie sind nach dem 4. Spieltag der 3. Liga vom FC Ingolstadt zum SC Freiburg gewechselt. Hatte sich dieser Transfer schon länger angekündigt oder kam er unerwartet schnell zustande?

Merlin Röhl: Es hatte sich schon länger angekündigt, dass ich zu dieser Saison wechseln möchte, um den nächsten Schritt zu machen und mich bestmöglich zu fordern. Dass es dann so schnell geht, kam am Tage des Wechsels etwas überraschend. Mir wurde relativ plötzlich mitgeteilt, dass sich die beiden Vereine einig sind und ich den Medizincheck machen soll.

DFB.de: Was genau hat Sie am SC Freiburg gereizt?

Röhl: Der Verein steht für eine unheimliche Konstanz auf vielen Positionen. Außerdem steht der SC Freiburg für Weiterentwicklung, ohne immer gleich zu viel zu wollen. In diesem Verein wird alles Schritt für Schritt aufgebaut. Daher war dieser Wechsel genau das Richtige für mich.

DFB.de: Sie sammeln Spielpraxis bei der zweiten Mannschaft des SC Freiburg in der 3. Liga, standen aber auch bereits im Kader der ersten Mannschaft. Wie sehr pendeln Sie zwischen der ersten und zweiten Mannschaft hin und her?

Röhl: Ich trainiere bei der ersten Mannschaft mit und nehme dann am Abschlusstraining der zweiten Mannschaft teil, wenn ich dort für das Wochenende eingeplant bin. In der 3. Liga kann ich mich zeigen und mich weiterentwickeln. Und wenn ich bei der ersten Mannschaft gebraucht werde, bin ich bereit. Im ersten Vorrundenspiel der Europa League gegen Qarabag FK stand ich im Kader. Das war ein tolles Erlebnis. Man bekommt die Stimmung mit und ist noch näher am Team dran. Das war für mich eine Mega-Motivationsspritze, um weiter hart zu arbeiten, damit ich noch öfter in den Kader komme.

DFB.de: Wie groß ist der qualitative Unterschied zwischen der ersten und zweiten Mannschaft?

Röhl: Da wir in der zweiten Mannschaft sehr viele junge Spieler haben, besteht natürlich ein qualitativer Unterschied. In der ersten Mannschaft ist das Niveau unglaublich hoch, es wird mit viel Tempo und Qualität gespielt. Man merkt, dass die Mannschaft sehr eingespielt ist und die Abläufe stimmen. Daher braucht man ein bisschen Zeit, um als neuhinzugekommener Spieler so richtig anzukommen. Aber ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt.

DFB.de: Gibt es Spieler in der ersten Mannschaft, an denen Sie sich besonders orientieren?

Röhl: Ich glaube, man kann von jedem einzelnen Spieler etwas lernen – wie sie sich vorbereiten, wie sie nachbereiten, wie sie im Training alles geben und zusätzliche Dinge machen. Gehe ich von der Position des Sechsers aus, sieht man zum Beispiel bei Nicolas Höfler eine unglaubliche Ruhe und eine Vororientierung, die ich vorher noch nie bei jemandem live gesehen habe. Ich versuche natürlich, mir davon etwas abzuschauen. ​

DFB.de: Der Erfolg des SC Freiburg hängt eng mit dem Trainer zusammen. Können Sie Ihre ersten Eindrücke von Christian Streich beschreiben?

Röhl: Seine Ansprachen sind unglaublich frei und detailliert. Er hat ein Gespür dafür, was jeder Spieler braucht und wie er mit jedem einzelnen Spieler umzugehen hat. Ich kannte ihn vorher aus den Interviews und den Pressekonferenzen. Es hat mich beeindruckt, dass er in der Kabine ganz genauso ist. Er hat auch viel mit mir gesprochen, schaut sich unsere Spiele der zweiten Mannschaft an und bespricht, was ich noch verbessern muss.

DFB.de: Beim SC Freiburg II werden Sie von Thomas Stamm trainiert. Welchen Eindruck haben Sie von ihm?

Röhl: Er ist ebenfalls ein unglaublich guter Trainer, der sehr viel Wert auf die Details legt. In dieser Hinsicht sind die beiden sich sehr ähnlich. Ich kann von beiden Trainern sehr viel lernen. Ich denke, in der zweiten Mannschaft wird vor allem auf die Entwicklung der Spieler geschaut. Der Verein möchte sicherlich, dass so viele junge Spieler wie möglich oben dabei sind und ihre Einsätze bekommen.

DFB.de: Während Sie beim FC Ingolstadt mit vielen älteren Spielern zusammengespielt haben, ist die zweite Mannschaft eine U 23 mit vielen jungen Spielern. Ist die Chemie innerhalb der Mannschaft dadurch anders?

Röhl: Ja, das ist schon ein bisschen anders. Es fühlt sich vom Teamgefüge ein bisschen an wie bei der U-Nationalmannschaft.

DFB.de: Sie konnten verletzungsbedingt nicht an den Länderspielen der U 20-Nationalmannschaft gegen Polen und Rumänien teilnehmen. Zuvor haben Sie aber bereits sieben Länderspiele für die U 20 absolviert und waren zuvor auch für die U 18 und die U 19 aktiv. Welche Bedeutung haben die U-Länderspiele für Sie?

Röhl: Ich freue mich immer riesig, wenn ich eingeladen werde. Ich bin bislang auch immer zur Nationalmannschaft gereist, wenn ich eingeladen wurde. Nun war das leider erstmals nicht möglich. Es ist immer eine tolle Erfahrung, gegen andere Nationen zu spielen. Man merkt, dass in anderen Ländern teilweise ein anderer Fußball gespielt wird. Außerdem ist das Niveau bei den Lehrgängen immer sehr hoch.

DFB.de: Wie hoch im Vergleich zur 3. Liga?

Röhl: In der 3. Liga geht es sehr viel um das Körperliche. Viele Mannschaften spielen viele lange Bälle. So etwas erlebt man bei der U-Nationalmannschaft eher selten. Dort wird mehr Wert auf die Technik gelegt.

DFB.de: Ein besonderer Wegbegleiter bei den U-Nationalmannschaften war für Sie Christian Wörns, denn Sie haben von der U 18- bis zur U 20-Nationalmannschaft bislang alle Spiele unter ihm bestritten, ehe er nun die U 18 übernahm...

Röhl: Das stimmt. Man kann von ihm unheimlich viel lernen. Er hat sehr, sehr viel Erfahrung und hat selber unglaublich viele Bundesligaspiele gemacht. Und wenn man seine Ansprachen verfolgt, dann versteht man auch warum. Er ist ein mental unglaublich gefestigter Mensch, der seinen Spielern diese mentale Stärke und den Siegeswillen vermittelt. Genau das hat er früher auf dem Platz gelebt.

DFB.de: Nun ist Hannes Wolf für die U 20 zuständig. Er hatte Sie für die Länderspiele im September nominiert, die Sie verletzungsbedingt absagen mussten. Gab es dennoch bereits Kontakte zum Trainer?

Röhl: Ja, wir haben uns schon ein bisschen ausgetauscht. Ich hoffe, dass wir uns dann bei den nächsten Länderspielen richtig kennenlernen werden.

DFB.de: Christian Wörns war Bundesligaspieler und Nationalspieler. Hannes Wolf hat in der Bundesliga und der 2. Bundesliga trainiert. Helfen solche Einflüsse Ihnen als junger Fußballprofi?

Röhl: Ja, absolut. Ich denke, es ist ohnehin ein Vorteil, dass man bei der Nationalmannschaft auf andere Trainer trifft als im Verein, die noch einmal andere Ansätze und Ideen haben und nicht so sehr auf den Ligabetrieb fokussiert sind. Die Trainer können dadurch noch einmal auf bestimmte Details eingehen. Dabei ist es natürlich von Vorteil, wenn die Trainer viel Erfahrung mitbringen und viel erlebt haben.

###more###