Pavel Dotchev: "Karten werden neu gemischt"

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Mit großen Ambitionen war der SV Sandhausen in die aktuelle Drittligasaison gestartet. Bei einer DFB.de-Umfrage hatten 17 der 20 Trainer den SVS ganz oben auf dem Favoriten-Zettel. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Restrunde geht es für die Mannschaft von Pavel Dotchev, der den Trainerposten Mitte September von Frank Leicht übernommen hatte, längst nicht mehr um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Im Gegenteil: Sandhausen überwintert als Drittletzter auf Rang 18 und hat einen Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. „Wir müssen die Kurve bekommen, um den Klassenverbleib zu sichern“, lautet die deutliche Ansage des Deutsch-Bulgaren.

"Jedes Erfolgserlebnis ist wichtig"

Der Start in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte verlief durchaus verheißungsvoll. Bei einem Hallenturnier in Eppelheim war der SVS nicht zu stoppen, gewann das Turnier im Endspiel gegen die U 23 des FSV Frankfurt nach Siebenmeterschießen. „Jedes Erfolgserlebnis ist wichtig“, sagt Dotchev.

Neben viel Licht erkannte der Coach in der Halle aber auch Schatten: „Uns sind im Finale die gleichen Fehler unterlaufen wie auf dem großen Feld. Meine Spieler dachten bei einer eigentlich souveränen 3:1-Führung offenbar, es könnte nichts mehr passieren. Dann hat der Gegner doch das 3:2 erzielt und plötzlich haben wir Nerven gezeigt. Das 3:3 war die Folge.“

Im Gespräch mit DFB.de sagt Dotchev, worauf es künftig ankommt: „Genau das ist uns in der Liga gleich mehrfach passiert. Das müssen wir unbedingt abstellen.“ Im ersten Testspiel der Wintervorbereitung spielte der SVS gegen den Süd-Regionalligisten Karlsruher SC II zwar „zu Null“, traf selbst aber auch nicht.

"Wir dürfen so gut wie keine Fehler mehr machen"

Pavel Dotchev, früher selbst Profi in Sofia, Hamburg, Kiel, Rostock und Paderborn, sieht im Saisonendspurt nicht nur die erfahrenen Spieler in der Pflicht: „Wir waren bis zur Winterpause in einigen Situationen zu fahrlässig und unkonzentriert. Alle müssen begreifen, dass es so nicht geht. Wir dürfen in der Rückrunde so gut wie keine Fehler mehr machen. Sonst läuft uns die Zeit davon.“

Die kurze Vorbereitung will der ehemalige Defensivspieler vor allem nutzen, um an taktischen Dingen zu arbeiten. „Meine Spieler sind topfit aus dem Urlaub gekommen. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht“, sagt der 45-Jährige zufrieden. „Es ist daher nicht nötig, Kondition zu bolzen. Stattdessen können wir uns darauf konzentrieren, auf dem Platz an Kleinigkeiten zu feilen.“

Neun Punkte in sechs Tagen?

Bis zum ersten Punktspiel bei Aufstiegsanwärter Kickers Offenbach am Samstag, 22. Januar, hat Dotchev noch Zeit, seine Mannschaft vorzubereiten. Dann geht es Schlag auf Schlag. Schon am Dienstag, 25. Januar, geht es gegen den direkten Konkurrenten SV Wacker Burghausen, nur drei Tage später gegen den aktuellen Tabellenführer Eintracht Braunschweig.

„In der Restrunde werden die Karten neu gemischt“, so Dotchev. Und auch die kurzen Abstände zwischen den Partien bewertet der Trainer positiv: „Wir haben die Chance, innerhalb von sechs Tagen neun Punkte zu holen. So etwas muss meine Jungs motivieren.“

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Zugänge nicht ausgeschlossen

Ob Sandhausen mit neuen Spielern in Offenbach antreten wird, steht noch nicht fest. „Wir benötigen keine Zugänge, die uns in der Breite verstärken. Transfers müssen sofort weiterhelfen“, skizziert Dotchev seine Vorstellungen. „Ich habe zwei Spieler im Auge. Wenn es nicht klappen sollte, macht das nichts. Denn ich habe volles Vertrauen in meinen Kader.“

Bis zur Winterpause hatten auch verletzungsbedingte Ausfälle von wichtigen Spielern wie Stefan Zinnow, Torjäger Regis Dorn oder Kristjan Glibo dafür gesorgt, dass es bei Sandhausen nicht wie geplant lief. Aktuell kann Dotchev personell aber fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Abwehrspieler Michael Stickel steht momentan nicht zur Verfügung.

Und mit Florian Tausendpfund plant Dotchev nicht mehr. Der 24-jährige Abwehrspieler, der nur in sechs Begegnungen für den SVS zum Einsatz gekommen war, erhielt die Freigabe und entschied sich für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten 1. FC Heidenheim.

Klassenverbleib als erste Herausforderung

Die erste Herausforderung für Dotchev besteht darin, mit Sandhausen den Klassenverbleib zu schaffen. Doch auf Dauer will der Ex-Profi, dessen Vertrag zunächst bis zum Saisonende läuft, deutlich mehr: „Ich bin im letzten September mit großen Ambitionen nach Sandhausen gekommen - und die habe ich immer noch. In dieser Saison geht es darum, die Liga sichern. Aber dann gilt es, wieder höhere Ziele anzugreifen.“

Dotchev weiter über das Image des Klubs: „Ich möchte erreichen, dass die anderen Vereine wieder mit Respekt über den SV Sandhausen sprechen. Das ist im Moment nicht immer so.“

An die Form vor der Winterpause anknüpfen

Bei seiner Arbeit kann Pavel Dotchev auf reichlich Erfahrung zurückgreifen. Der frühere bulgarische Nationalspieler, der inzwischen einen deutschen Pass besitzt, stand bereits als Trainer beim SC Paderborn 07 (Aufstieg in die 2. Bundesliga), bei Rot-Weiß Erfurt und zuletzt bei ZSKA Sofia an der Seitenlinie.

Allerdings dauerte sein Engagement in der Heimat nur rund drei Monate. „Ich hatte andere Erwartungen, als ich nach Sofia gekommen bin. Ich war wie ein Fremdkörper. Es hat einfach nicht gepasst“, erinnert sich Dotchev an die Zeit zwischen Mai und August des vergangenen Jahres.

Als er dann Mitte September Frank Leicht in Sandhausen beerbte, lief es zunächst jedoch auch nicht nach Plan. Aus den ersten neun Partien unter der Regie des neuen Trainers holte Sandhausen gerade einmal fünf Punkte. Erst in den letzten drei Begegnungen vor der Winterpause lief es besser: Der SVS blieb ungeschlagen, holte in einem wesentlich kürzeren Zeitraum ebenfalls fünf Zähler. Daran wollen sie nun anknüpfen.

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Mit großen Ambitionen war der SV Sandhausen in die aktuelle Drittligasaison gestartet. Bei einer DFB.de-Umfrage hatten 17 der 20 Trainer den SVS ganz oben auf dem Favoriten-Zettel. Knapp zwei Wochen vor Beginn der Restrunde geht es für die Mannschaft von Pavel Dotchev, der den Trainerposten Mitte September von Frank Leicht übernommen hatte, längst nicht mehr um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Im Gegenteil: Sandhausen überwintert als Drittletzter auf Rang 18 und hat einen Zähler Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. „Wir müssen die Kurve bekommen, um den Klassenverbleib zu sichern“, lautet die deutliche Ansage des Deutsch-Bulgaren.

"Jedes Erfolgserlebnis ist wichtig"

Der Start in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte verlief durchaus verheißungsvoll. Bei einem Hallenturnier in Eppelheim war der SVS nicht zu stoppen, gewann das Turnier im Endspiel gegen die U 23 des FSV Frankfurt nach Siebenmeterschießen. „Jedes Erfolgserlebnis ist wichtig“, sagt Dotchev.

Neben viel Licht erkannte der Coach in der Halle aber auch Schatten: „Uns sind im Finale die gleichen Fehler unterlaufen wie auf dem großen Feld. Meine Spieler dachten bei einer eigentlich souveränen 3:1-Führung offenbar, es könnte nichts mehr passieren. Dann hat der Gegner doch das 3:2 erzielt und plötzlich haben wir Nerven gezeigt. Das 3:3 war die Folge.“

Im Gespräch mit DFB.de sagt Dotchev, worauf es künftig ankommt: „Genau das ist uns in der Liga gleich mehrfach passiert. Das müssen wir unbedingt abstellen.“ Im ersten Testspiel der Wintervorbereitung spielte der SVS gegen den Süd-Regionalligisten Karlsruher SC II zwar „zu Null“, traf selbst aber auch nicht.

"Wir dürfen so gut wie keine Fehler mehr machen"

Pavel Dotchev, früher selbst Profi in Sofia, Hamburg, Kiel, Rostock und Paderborn, sieht im Saisonendspurt nicht nur die erfahrenen Spieler in der Pflicht: „Wir waren bis zur Winterpause in einigen Situationen zu fahrlässig und unkonzentriert. Alle müssen begreifen, dass es so nicht geht. Wir dürfen in der Rückrunde so gut wie keine Fehler mehr machen. Sonst läuft uns die Zeit davon.“

Die kurze Vorbereitung will der ehemalige Defensivspieler vor allem nutzen, um an taktischen Dingen zu arbeiten. „Meine Spieler sind topfit aus dem Urlaub gekommen. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht“, sagt der 45-Jährige zufrieden. „Es ist daher nicht nötig, Kondition zu bolzen. Stattdessen können wir uns darauf konzentrieren, auf dem Platz an Kleinigkeiten zu feilen.“

Neun Punkte in sechs Tagen?

Bis zum ersten Punktspiel bei Aufstiegsanwärter Kickers Offenbach am Samstag, 22. Januar, hat Dotchev noch Zeit, seine Mannschaft vorzubereiten. Dann geht es Schlag auf Schlag. Schon am Dienstag, 25. Januar, geht es gegen den direkten Konkurrenten SV Wacker Burghausen, nur drei Tage später gegen den aktuellen Tabellenführer Eintracht Braunschweig.

„In der Restrunde werden die Karten neu gemischt“, so Dotchev. Und auch die kurzen Abstände zwischen den Partien bewertet der Trainer positiv: „Wir haben die Chance, innerhalb von sechs Tagen neun Punkte zu holen. So etwas muss meine Jungs motivieren.“

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Zugänge nicht ausgeschlossen

Ob Sandhausen mit neuen Spielern in Offenbach antreten wird, steht noch nicht fest. „Wir benötigen keine Zugänge, die uns in der Breite verstärken. Transfers müssen sofort weiterhelfen“, skizziert Dotchev seine Vorstellungen. „Ich habe zwei Spieler im Auge. Wenn es nicht klappen sollte, macht das nichts. Denn ich habe volles Vertrauen in meinen Kader.“

Bis zur Winterpause hatten auch verletzungsbedingte Ausfälle von wichtigen Spielern wie Stefan Zinnow, Torjäger Regis Dorn oder Kristjan Glibo dafür gesorgt, dass es bei Sandhausen nicht wie geplant lief. Aktuell kann Dotchev personell aber fast aus dem Vollen schöpfen. Nur Abwehrspieler Michael Stickel steht momentan nicht zur Verfügung.

Und mit Florian Tausendpfund plant Dotchev nicht mehr. Der 24-jährige Abwehrspieler, der nur in sechs Begegnungen für den SVS zum Einsatz gekommen war, erhielt die Freigabe und entschied sich für einen Wechsel zum Ligakonkurrenten 1. FC Heidenheim.

Klassenverbleib als erste Herausforderung

Die erste Herausforderung für Dotchev besteht darin, mit Sandhausen den Klassenverbleib zu schaffen. Doch auf Dauer will der Ex-Profi, dessen Vertrag zunächst bis zum Saisonende läuft, deutlich mehr: „Ich bin im letzten September mit großen Ambitionen nach Sandhausen gekommen - und die habe ich immer noch. In dieser Saison geht es darum, die Liga sichern. Aber dann gilt es, wieder höhere Ziele anzugreifen.“

Dotchev weiter über das Image des Klubs: „Ich möchte erreichen, dass die anderen Vereine wieder mit Respekt über den SV Sandhausen sprechen. Das ist im Moment nicht immer so.“

An die Form vor der Winterpause anknüpfen

Bei seiner Arbeit kann Pavel Dotchev auf reichlich Erfahrung zurückgreifen. Der frühere bulgarische Nationalspieler, der inzwischen einen deutschen Pass besitzt, stand bereits als Trainer beim SC Paderborn 07 (Aufstieg in die 2. Bundesliga), bei Rot-Weiß Erfurt und zuletzt bei ZSKA Sofia an der Seitenlinie.

Allerdings dauerte sein Engagement in der Heimat nur rund drei Monate. „Ich hatte andere Erwartungen, als ich nach Sofia gekommen bin. Ich war wie ein Fremdkörper. Es hat einfach nicht gepasst“, erinnert sich Dotchev an die Zeit zwischen Mai und August des vergangenen Jahres.

Als er dann Mitte September Frank Leicht in Sandhausen beerbte, lief es zunächst jedoch auch nicht nach Plan. Aus den ersten neun Partien unter der Regie des neuen Trainers holte Sandhausen gerade einmal fünf Punkte. Erst in den letzten drei Begegnungen vor der Winterpause lief es besser: Der SVS blieb ungeschlagen, holte in einem wesentlich kürzeren Zeitraum ebenfalls fünf Zähler. Daran wollen sie nun anknüpfen.