3. Liga
Jokertore: Verl und RWE vor direktem Duell gleichauf

Wenn der SC Verl und Rot-Weiss Essen am Samstag (ab 16.30 Uhr, live bei MagentaSport) im Rahmen des 18. Spieltages in der 3. Liga aufeinandertreffen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Duell in der zweiten Halbzeit noch entscheidend beeinflusst wird. Denn beide Teams haben bislang die meisten Jokertore in dieser Saison erzielt. DFB.de mit dem Überblick.
Erst am zurückliegenden Spieltag stellte Rot-Weiss Essen den vom SC Verl gehaltenen Bestwert von zwölf Treffern von Einwechselspielern ein. Elf Minuten, nachdem er für Jannik Mause in die Begegnung gekommen war, stellte Angreifer Marek Janssen (89.) den 1:1 (0:0)-Endstand im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart her. Mit Mohamed Sankoh (81.) war zuvor auch ein Joker für den Stuttgarter Treffer verantwortlich.
Dass es letztlich Janssen war, der RWE einen Zähler im Rennen um die vorderen Plätze sichern konnte, scheint kein Zufall. Der im Sommer vom SV Meppen aus der Regionalliga Nord verpflichtete 28-Jährige hat jedes seiner drei Saisontore als Einwechselspieler erzielt. Hatte sein Premieren-Treffer im Spiel beim SV Waldhof Mannheim (1:6) noch keine Auswirkungen auf die Essener Ausbeute, war Janssen mit seinem Siegtor gegen den 1. FC Schweinfurt 05 (2:1) und zuletzt auch gegen die Stuttgarter U 21 maßgeblich an den eingefahrenen Zählern beteiligt.
Essen auch mit meisten Scorerpunkten
Allerdings können die Essener in ihren Spielen aber auch durchaus vielfältig nachlegen: Die zwölf Jokertore der insgesamt 33 erzielten Treffer verteilen sich auf nicht weniger als zehn verschiedene Akteure. Marek Janssen war dabei bislang der einzige Spieler, der schon mehr als einmal erfolgreich war.
Hinzu kommen mit Nils Kaiser, Ramien Safi und Jannik Hofmann noch drei weitere RWE-Kicker, die zwar keinen Treffer, aber immerhin schon einen Assist nach ihren Einwechslungen auf dem Konto haben. Das heißt: 14 verschiedene Spieler, die nachträglich auf den Platz kamen, waren noch an Toren direkt beteiligt. Die insgesamt 19 Scorerpunkte von Einwechselspielern werden von keinem anderen Klub erreicht.
Nur bei der Anzahl der Jokertore eines Spielers stellt Rot-Weiss Essen nicht den Bestwert. Mit Jonas Arweiler vom bevorstehenden Gegner SC Verl sowie Ismail Badjie (VfL Osnabrück) und Nicklas Shipnoski (SV Waldhof Mannheim) war ein Trio bislang viermal erfolgreich. Sogar auf fünf Treffer nach Einwechslungen - so viele wie sonst kein anderer Drittligaprofi - bringt es Nikolas Agrafiotis vom SV Wehen Wiesbaden. Dabei kam er erst siebenmal von der Bank. Insgesamt hat der 25-Jährige sechs Saisontore auf dem Konto.
Breier hält Allzeit-Bestmarke
Sollte Agrafiotis seine Jokerquote aufrechterhalten, könnte der Mittelstürmer dem erst in der zurückliegenden Spielzeit aufgestellten Rekord für die Anzahl an Treffern als Einwechselspieler innerhalb einer Saison durchaus gefährlich werden. Serhat-Semih Güler übertraf mit neun Jokertoren im Trikot des FC Viktoria Köln den zuvor seit der Saison 2021/2022 geltenden Höchstwert von Kai Brünker (sieben). Gleich fünf Jokertore steuerte Güler, der im Sommer in die 2. Bundesliga zum SV Darmstadt 98 gewechselt ist, damals an den ersten sechs Spieltagen bei.
Um der beste Joker in der Geschichte der 3. Liga zu werden, müssten sich Agrafiotis und Co. aber noch deutlich steigern. Seit dem Bestehen der Spielklasse (2008/2009) ist Pascal Breier der erfolgreichste Einwechselspieler. Der inzwischen 33 Jahre alte Angreifer, der seine Profilaufbahn beendet hat und aktuell für den FC Anker Wismar in der NOFV-Oberliga Nord am Ball ist, markierte 16 seiner insgesamt 60 Treffer in der 3. Liga, als er nicht in der Startelf stand. Von den weiterhin in der 3. Liga aktiven Profis könnten ihm am ehesten Kai Brünker (zwölf, 1. FC Saarbrücken) sowie David Philipp und Maximilian Wolfram (beide elf) vom TSV 1860 München gefährlich werden.
TSV Havelse weit vorne platziert
Insgesamt neun Treffer von Jokern bedeuten für den SV Wehen Wiesbaden in der aktuellen Teamrangliste den vierten Rang. Zwischen den beiden führenden Klubs Rot-Weiss Essen und SC Verl liegt nur noch der MSV Duisburg. Im Spitzenspiel beim FC Energie Cottbus (2:3) erzielte Maximilian Dittgen den insgesamt elften Treffer eines Duisburger Einwechselspielers. Vorbereitet wurde das Tor vom ebenfalls ins Spiel gekommenen Niklas Jessen, sodass für den vorherigen Tabellenführer nun auch schon 18 Torbeteiligungen von Jokern zu Buche stehen. Hier ist nur RWE noch besser.
Immerhin schon über acht Tore von Spielern, die nicht von Beginn an auf dem Feld standen, konnte sich bislang der Tabellenvorletzte TSV Havelse freuen. Zuletzt hatte Marko Ilic mit einem Treffer wesentlichen Anteil daran, dass das Team von Trainer Samir Ferchichi gegen den SC Verl (2:2) in Unterzahl noch einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen konnte. Ligaweit bedeutet die bisherige Ausbeute für den Aufsteiger den fünftbesten Wert.
Von den aktuellen Drittliga-Trainern sind bislang nur Markus Kauczinski (TSV 1860 München, sieben Partien), Pavel Dotchev (SSV Ulm 1846 Fußball, drei Spiele) und Jürgen Luginger (1. FC Saarbrücken, zwei Begegnungen) noch ohne Treffer eines Einwechselspielers. Allerdings sind alle drei auch noch nicht lange im Amt.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw

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