Fair Play fördern

Der Fußball verbindet Menschen unterschiedlicher Nationen, Milieus, Kulturen und Religionen miteinander. Innerhalb eines Spiels erleben sie Hoffnung, Enttäuschung, Freude oder Scheitern. Für diese Begegnung unter Menschen ist Fair Play von entscheidender Bedeutung. Mit dem Begriff Fair Play sollte jede*r Spieler*in etwas anfangen können, denn von klein auf heißt es: Ohne Fair Play kein Fußball. Dabei ist die Angelegenheit durchaus komplex, denn Fair Play verbindet fundamentale Werte und Tugenden wie Respekt oder Teamgeist wie auch geschriebene und ungeschriebene Regeln miteinander. Fair Play ist im Fußball immer am Ort des Geschehens: Ob im ausverkauften Stadion, auf den staubigen Ascheplätzen des Amateurfußballs, auf der Straße oder dem Schulhof.

Eine vom Trainer korrigierte Elfmeter-Entscheidung, die selbstlose Hilfe für eine verletzte Gegenspielerin oder das Beruhigen von Spielern und Fans des eigenen Vereins, wenn die Emotionen überkochen: Woche für Woche lebt die Fußballgemeinschaft in Deutschland vorbildliches "Fair Play". Meinungsumfragen belegen, dass die Vermittlung von Fair Play als eine der wichtigsten Aufgaben des DFB bewertet wird und auch von der Verbandsseite ist die Vermittlung und das Vorleben von Fair Play eine "Herzensangelegenheit".

Die erste Prävention von Gewalt und Diskriminierung auf dem Fußballplatz liegt in der aktiven Förderung von Fair Play. Mit verschiedenen Maßnahmen schafft der DFB positive Anreize für Fair Play von klein auf.

Auszeichnung von Fair Play-Gesten

Bereits seit 1997 verleiht der DFB jährlich die "Fair Play-Medaille" und zeichnet damit besonders faire Spieler*innen, Mannschaften sowie Funktionär*innen aus.

Die Fair Play-Gesten können entweder beim DFB oder beim jeweiligen zuständigen Landesverband gemeldet werden. Neben den Amateur*innen wird jährlich auch ein*e Spieler*in, Trainer*in oder Funktionär*in aus dem Profibereich ausgezeichnet. So gehören Niko Kovac, Florian Kastenmeier und Arnd Zeigler zu den Ausgezeichneten der vergangenen Jahre.

Die Landesverbände wählen aus allen eingegangenen Meldungen die Fair Play-Geste des Monats aus. Nach Saisonende küren die 21 Landesverbände jeweils ihre Fair Play-Geste der Saison. Diese sind gleichzeitig auch die Nominierten für den Wettbewerb auf Bundesebene. Der*die Bundessieger*in auf Amateur*innen-Ebene wird schließlich durch eine DFB-Jury ausgewählt und im Rahmen einer Ehrung mit der "Fair Play-Medaille" ausgezeichnet. Mehr Informationen zur Auszeichnung von "Fair Play-Gesten" finden Sie hier.

Fair Play-Tage

Seit 2015 richtet der Deutsche Fußball-Bund gemeinsam mit seinen Landesverbänden einmal im Jahr bundesweit die Fair Play-Tage aus. Die Fair Play-Tage stehen unter wechselnden Mottos. 2018 und 2019 wurden beispielsweise explizit die Eltern im Kinderfußball angesprochen.

Die Fair Play-Tage 2018 und 2019 umfassten jeweils zwei Spieltags-Wochenenden Mitte September. Der DFB und seine Landesverbände riefen dabei alle Bambini, F-Junior*innen und einige E-Junior*innen dazu auf, an einem der beiden Spieltage anlässlich der Fair Play-Tage den eigenen Eltern oder anderen Zuschauer*innen vor dem Spiel die Fair Play-Karte zu zeigen. Mehr Informationen zu den Fair Play-Tagen finden Sie hier.

Sträkung der Umgangskultur (z.B. durch Gesten und Rituale)

Gesten und Rituale wie der "Handshake" schaffen einen sportlichen Rahmen für jedes Spiel, in dem Fair Play schon vor und – unabhängig vom Ergebnis – auch nach der Partie noch hochgehalten werden. Wenn Sie mehr über den Ablauf des "Handshakes" erfahren möchten, klicken Sie hier.

Fair Play-Regeln Kinderfußball

Seit der Saison 2014/2015 stellten alle Landesverbände sukzessive den regulären Spielbetrieb in der G- und F-Jugend auf die Fair Play-Liga um. Für die Saison 2017/2018 legte der DFB allgemeinverbindliche Regelungen fest. Über den DFB-Bundestag 2016 wurden die angepassten Fair Play-Liga-Regeln 2018 dann bundesweit flächendeckend etabliert. In dieser Organisationsform sollen die Kinder lernen, ohne Schiedsrichter*in selbst Verantwortung für ihr Spiel zu übernehmen. Die Trainer*innen schalten sich nur in jene Konfliktsituationen ein, die die Kinder alleine nicht lösen können. Eltern und andere Zuschauer*innen sollen durch eine größere Distanz zum Spielfeld nur noch anfeuern, anstatt einzugreifen. Die Fair Play-Regeln wurden in die neuen Spielformen im Kinderfußball überführt. Weitere Informationen sowie die Fair Play-Regeln finden Sie hier.

Fair Play in der Qualifizierung

Fair Play-Förderung, Maßnahmen zur Prävention von Gewalt und Diskriminierung und Deeskalationstrainings sollen flächendeckend Einzug in die Qualifizierung von Schiedsrichter*innen und Trainer*innen erhalten. Der DFB und seine Landesverbände sammeln, bündeln und überarbeiten bestehende Schulungselemente, um diese wichtigen Themen neben der Fülle der weiteren Aus- und Weiterbildungsinhalte in den Lehrkanon einzubringen.