Gemeinschaft
Celia Šašić eröffnet Ausstellung zur Sportgeschichte von Sinti*zze und Rom*nja

Am Donnerstagabend hat Celia Šašić, Vizepräsidentin des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für Gleichstellung und Vielfalt, die Ausstellung "Längst vergessene Heldinnen – Sinti*zze und Rom*nja-Sportler*innen in Deutschland" in der Kulturwerkstatt Auf AEG! in Nürnberg eröffnet.
Die Ausstellung gibt den Geschichten von acht herausragenden Sportler*innen aus den Bereichen Fußball, Boxen und Kickboxen eine Plattform. Sie alle zeichnen sich durch außergewöhnliche sportliche Erfolge aus und haben sich bewusst dafür entschieden, ihre Herkunft als Sinti*zze oder Rom*nja offen zu leben – trotz der damit verbundenen Herausforderungen. Ihre Porträts erzählen von Identität, Selbstbewusstsein und dem Kampf gegen Diskriminierung und Vorurteile.
Sport als verbindende Kraft
In ihrer Eröffnungsrede betonte Celia Šašić die besondere Kraft des Sports: "Sport besitzt die außergewöhnliche Fähigkeit, Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion zusammenzuführen. Ob auf dem Spielfeld, im Boxring oder im Training – hier zählen Teamgeist, Leidenschaft, Fairness und Respekt."
Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass dieser Zusammenhalt nicht selbstverständlich ist: "Doch genau dieser Respekt fehlt oft, wenn es um Minderheiten geht. Viele Sinti und Roma mussten und müssen teilweise noch immer im Sport, ebenso wie im gesellschaftlichen Leben, gegen Vorurteile, Diskriminierung und strukturelle Benachteiligungen kämpfen."
Einblick in ein oft übersehenes Kapitel Sportgeschichte
Die Ausstellung erzählt unter anderem die Geschichte von Walter Laubinger, der als Kapitän der deutschen Junioren-Nationalmannschaft eine Führungsrolle übernahm und sich gegen viele Widerstände behauptete. Sergio Peter, der einst als Nachwuchsspieler des DFB gefördert wurde, steht ebenso exemplarisch für die Herausforderungen und Errungenschaften von Sinti*zze und Rom*nja im Fußball. Sie alle zeigen, wie Fußball nicht nur eine Plattform für sportliche Erfolge ist, sondern auch ein Mittel, um gesellschaftliche Grenzen zu überwinden.
Die beiden Kuratoren Oswald Marschall, ehemaligem Boxer und Vertreter des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, sowie Andrzej Bojarski, Sportpädagoge und langjähriger Forscher zu Sport und Minderheiten, geben diesen Sportler*innen und ihren Geschichten Raum und Rahmen und setzen sich kritisch mit deren Wahrnehmung in der Sportgeschichte auseinander. Während Namen wie Johann "Rukeli" Trollmann, der als Boxer während des Nationalsozialismus ermordet wurde, bekannt sind, bleiben viele andere bis heute unerwähnt. Ziel der Ausstellung ist es, dieses vernachlässigte Kapitel der deutschen Sportgeschichte ins Bewusstsein zu rücken und zur Reflexion anzuregen.
Neben Šašić begrüßten auch Marcella Reinhardt, stellvertretende Vorsitzende des VDSR, Landesverband Bayern e.V., und Diana Liberova, ehrenamtliche Stadträtin, die Gäste.
Šašić: "Veränderung beginnt mit Mut"
Den Abschluss ihrer Rede bildete ein eindringlicher Appell: "Die hier porträtierten Sportler und Sportlerinnen erinnern uns daran, dass es nicht reicht, Ungerechtigkeiten nur zu beobachten", sagte Šašić. "Wir müssen aktiv handeln. Ihr Beispiel lehrt uns, dass Veränderung dort beginnt, wo Menschen den Mut haben, für ihre Werte einzustehen – mit Kraft, Entschlossenheit und unerschütterlichem Willen."
Die Ausstellung ist noch bis zum 19. März 2025 in der Kulturwerkstatt Auf AEG! in Nürnberg zu sehen. Der Eintritt ist frei.
125 Jahre DFB - 125 Jahre Fußballliebe
In Leipzig, genauer gesagt im "Restaurant zum Mariengarten", wurde am 28. Januar 1900 der Deutsche Fußball-Bund gegründet. Seinerzeit gehörten dem Verband überschaubare 90 Vereine an, aber das änderte sich rasch. Heute gibt es mehr als 24.000 Klubs mit mehr als 7,7 Millionen Mitgliedern. Dazwischen hat der DFB eine bewegte und bewegende Geschichte hingelegt, mit vielen Titeln, Tränen und Triumphen. 125 Jahre DFB bedeuten auch 125 Jahre Fußballliebe - für uns Anlass genug, auf dfb.de/fussballliebe zu sagen: "Ti amo, Fußball!" Auf dieser DFB.de-Subsite wollen wir auch mit den Fans und Fußballinteressierten in den Austausch kommen. Hier sammeln wir eure Themen - und machen sie zu unseren Themen.
Kategorien: Gemeinschaft, Nachhaltigkeit, DER DFB, Menschenrechte, Vielfalt und Anti-Diskriminierung
Autor: vt

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