U 18 auf Israel-Reise: "Nicht nur sportliche Eindrücke sammeln"

Das Austauschprogramm wird fortgesetzt. Am Sonntag ist die deutsche U 18-Nationalmannschaft mit einer DFB-Delegation um die beiden DFB-Vizepräsidenten Dr. Hans-Dieter Drewitz und Ronny Zimmermann an der Spitze in Israel angekommen. Das U 18-Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier nimmt am Winterturnier des Israelischen Fußball-Verbandes teil, bei dem es in diesem Jahr während eines sechstägigen Aufenthalts am Dienstag (ab 17.30 Uhr MEZ) auf Serbien und am Donnerstag (ab 14 Uhr MEZ) auf die Gastgeber trifft.

Die Israel-Reise ist mittlerweile zu einer kleinen Tradition geworden. Bereits seit 2008 gestaltet die DFB-Kulturstiftung jährlich ein Programm für Spieler, Betreuer und DFB-Delegation, zu der auch Vertreter der fünf Regionalverbände und der DFL gehören. Die DFB-Junioren trainieren und spielen Fußball, lernen abseits des Platzes aber auch die Geschichte und Gegenwart Israels kennen, unter anderem bei einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur. Für die 21 nominierten U 18-Spieler, die an der diesjährigen Länderspiel-Reise teilnehmen, steht der Austausch in besonderer Reihe: Auch die späteren Weltmeister Manuel Neuer, Sami Khedira und Mesut Özil nahmen einst an dem Turnier und den kulturellen Begegnungen teil.

Streichsbier: "Sehr wertvolle kulturelle und historische Einblicke"

Bereits vor dem Abflug lud die DFB-Kulturstiftung in Frankfurt zu einem Vorbereitungsabend ein. Thema: Israel gestern und heute, mit Schwerpunkt auf der deutsch-israelischen Fußballgeschichte. Auch über Julius Hirsch wurde gesprochen, den deutschen Nationalspieler jüdischen Glaubens, der fast im gleichen Alter wie die Spieler heute - mit 19 Jahren - das DFB-Trikot mit dem Adler übergestreift hatte. 1943 war er im KZ Auschwitz ermordet worden.

"Bei dieser Länderspiel-Maßnahme möchten wir nicht nur sportliche Eindrücke sammeln, sondern unseren Spielern auch kulturelle und historische Einblicke ermöglichen, die für ihre ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung sehr wertvoll sind", sagt U 18-Trainer Streichsbier. "Der Besuch einer deutschen U-Nationalmannschaft in Israel hat beim DFB eine feste Tradition. Wir werden diesen Austausch mit Interesse und Demut fortsetzen, möchten aber natürlich auch unsere Länderspiele am Dienstag und Donnerstag gewinnen."

Aktuelle Situation: Sicherheit geht vor

Die diesjährige Begegnung wird durch die jüngsten Ereignisse bezüglich der Jerusalem-Frage beeinflusst. Nach einer Äußerung am 6. Dezember durch den Präsidenten der USA, Donald Trump, wonach Amerika Jerusalem zukünftig als Hauptstadt Israels anerkennen und seine Botschaft entsprechend verlegen werde, kam es in Israel und im Gazastreifen zu teils gewaltsamen Ausschreitungen und Auseinandersetzungen.

Der DFB, der bereits im Vorfeld sehr eng mit den zuständigen Sicherheitsbehörden zusammengearbeitet hatte, hat den Austausch seitdem nochmals intensiviert. Der Verband setzt sich sehr gewissenhaft mit der Sicherheitsthematik rund um diese Länderspiel-Reise auseinander. Alle Beteiligten des relevanten Sicherheitsnetzwerkes haben sich abgestimmt und sind miteinander im Austausch. Auch Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und sein Stab haben sich der Sachlage angenommen. Als zusätzliche Maßnahme wird der DFB mit seinen U-Nationalspielern – nach aktueller Bewertung – nicht die historischen Stätten in der Altstadt von Jerusalem besuchen, um keine Gefährdung zu riskieren.

[rz]

Das Austauschprogramm wird fortgesetzt. Am Sonntag ist die deutsche U 18-Nationalmannschaft mit einer DFB-Delegation um die beiden DFB-Vizepräsidenten Dr. Hans-Dieter Drewitz und Ronny Zimmermann an der Spitze in Israel angekommen. Das U 18-Team von DFB-Trainer Guido Streichsbier nimmt am Winterturnier des Israelischen Fußball-Verbandes teil, bei dem es in diesem Jahr während eines sechstägigen Aufenthalts am Dienstag (ab 17.30 Uhr MEZ) auf Serbien und am Donnerstag (ab 14 Uhr MEZ) auf die Gastgeber trifft.

Die Israel-Reise ist mittlerweile zu einer kleinen Tradition geworden. Bereits seit 2008 gestaltet die DFB-Kulturstiftung jährlich ein Programm für Spieler, Betreuer und DFB-Delegation, zu der auch Vertreter der fünf Regionalverbände und der DFL gehören. Die DFB-Junioren trainieren und spielen Fußball, lernen abseits des Platzes aber auch die Geschichte und Gegenwart Israels kennen, unter anderem bei einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Erinnerung an die Opfer der NS-Diktatur. Für die 21 nominierten U 18-Spieler, die an der diesjährigen Länderspiel-Reise teilnehmen, steht der Austausch in besonderer Reihe: Auch die späteren Weltmeister Manuel Neuer, Sami Khedira und Mesut Özil nahmen einst an dem Turnier und den kulturellen Begegnungen teil.

Streichsbier: "Sehr wertvolle kulturelle und historische Einblicke"

Bereits vor dem Abflug lud die DFB-Kulturstiftung in Frankfurt zu einem Vorbereitungsabend ein. Thema: Israel gestern und heute, mit Schwerpunkt auf der deutsch-israelischen Fußballgeschichte. Auch über Julius Hirsch wurde gesprochen, den deutschen Nationalspieler jüdischen Glaubens, der fast im gleichen Alter wie die Spieler heute - mit 19 Jahren - das DFB-Trikot mit dem Adler übergestreift hatte. 1943 war er im KZ Auschwitz ermordet worden.

"Bei dieser Länderspiel-Maßnahme möchten wir nicht nur sportliche Eindrücke sammeln, sondern unseren Spielern auch kulturelle und historische Einblicke ermöglichen, die für ihre ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung sehr wertvoll sind", sagt U 18-Trainer Streichsbier. "Der Besuch einer deutschen U-Nationalmannschaft in Israel hat beim DFB eine feste Tradition. Wir werden diesen Austausch mit Interesse und Demut fortsetzen, möchten aber natürlich auch unsere Länderspiele am Dienstag und Donnerstag gewinnen."

Aktuelle Situation: Sicherheit geht vor

Die diesjährige Begegnung wird durch die jüngsten Ereignisse bezüglich der Jerusalem-Frage beeinflusst. Nach einer Äußerung am 6. Dezember durch den Präsidenten der USA, Donald Trump, wonach Amerika Jerusalem zukünftig als Hauptstadt Israels anerkennen und seine Botschaft entsprechend verlegen werde, kam es in Israel und im Gazastreifen zu teils gewaltsamen Ausschreitungen und Auseinandersetzungen.

Der DFB, der bereits im Vorfeld sehr eng mit den zuständigen Sicherheitsbehörden zusammengearbeitet hatte, hat den Austausch seitdem nochmals intensiviert. Der Verband setzt sich sehr gewissenhaft mit der Sicherheitsthematik rund um diese Länderspiel-Reise auseinander. Alle Beteiligten des relevanten Sicherheitsnetzwerkes haben sich abgestimmt und sind miteinander im Austausch. Auch Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) und sein Stab haben sich der Sachlage angenommen. Als zusätzliche Maßnahme wird der DFB mit seinen U-Nationalspielern – nach aktueller Bewertung – nicht die historischen Stätten in der Altstadt von Jerusalem besuchen, um keine Gefährdung zu riskieren.