U 21-Debütant Wirtz: "Ich bleibe auf dem Boden"

Mit 17 Jahren und 159 Tagen ist Florian Wirtz seit Freitagabend der jüngste U 21-Nationalspieler der DFB-Geschichte. Am Samstag folgte das nächste Highlight: Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen wurde in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold in der U 17-Kategorie ausgezeichnet, am Samstag bekam er sie von Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident Jugendfußball, überreicht. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Karl Evers spricht Wirtz über die Bedeutung der Auszeichnung, sein U 21-Debüt und sein Verhältnis zu Kai Havertz

DFB.de: Herr Wirtz, Sie haben gestern Ihr Debüt für die U 21-Nationalmannschaft gegeben. Wie haben Sie den Abend erlebt? 

Florian Wirtz: Für mich war es ein ganz normales Länderspiel und damit nicht anders als die Partien, die ich mit meinem Jahrgang gemacht habe. Ich hatte einfach Lust, Fußball zu spielen, habe alles Andere ausgeblendet und mich auf das Sportliche fokussiert. 

DFB.de: Sie sind nun der jüngste U 21-Nationalspieler der DFB-Geschichte, haben mit Ihrem Einsatz Julian Draxler abgelöst. Haben Sie das auch ausblenden können?  

Wirtz: Ich kann es auf jeden Fall einordnen. Natürlich ehrt es mich, dass ich diesen Rekord brechen konnte – und dann noch von einem Spieler mit so einer Klasse. Es ist eine schöne Anerkennung und ein großer Ansporn für mich, Ähnliches zu erreichen. Trotzdem bleibe ich auf dem Boden, man sollte es nicht zu hoch hängen. 

DFB.de: Haben Sie nach Ihrem Debüt viele Nachrichten oder Anrufe bekommen? 

Wirtz: Es kamen sehr viele Nachrichten, aber die habe ich alle erst sehen können, als wir wieder in Deutschland angekommen sind. Deshalb bin ich gerade noch ein wenig hinterher mit dem Zurückrufen. (lacht) Aber mit den wichtigsten Personen habe ich natürlich schon gesprochen. 

DFB.de: Die wichtigsten Personen? Wer ist das bei Ihnen? 

Wirtz: Meine Eltern, meine Familie und meine engsten Freunde.  

DFB.de: Sie sind Gewinner der diesjährigen Fritz-Walter-Medaille in der Kategorie U 17. Heute haben Sie die Medaille nun überreicht bekommen. Ein besonderes Gefühl? 

Wirtz: Vor allem ein schönes Gefühl. Ich habe mich darauf gefreut, sie endlich in den Händen halten zu können. Diese Medaille zu gewinnen, war für mich schon länger ein großes Ziel. Es bedeutet mir deshalb sehr viel, dass ich die Auszeichnung jetzt erhalten durfte. 

DFB.de: Ihr ehemaliger Mitspieler Kai Havertz, Gewinner der Fritz-Walter-Medaille 2018, hat Ihnen zuletzt über die Social-Media-Kanäle der DFB-Junioren gratuliert. Wie ist Ihre Beziehung zu ihm? Schauen Sie zu ihm auf? 

Wirtz: Definitiv. Ich konnte mir, als ich in Leverkusen zu den Profis gestoßen bin, sehr viel von ihm abschauen. Unser Verhältnis war von Anfang an sehr gut, weil er mich gerne und viel unterstützt hat. 

DFB.de: Wie ist aktuell der Kontakt zu ihm? 

Wirtz: Im Moment etwas weniger, bei ihm war durch seinen Wechsel in den letzten Wochen viel los. Aber ich schaue mir seine Spiele mit Chelsea, wenn es geht, an und denke, dass der Kontakt, wenn er richtig in London angekommen ist, auch wieder enger wird.  

DFB.de: Apropos: Haben Sie Vorbilder? Sowohl sportlich als auch menschlich? 

Wirtz: Sportlich sind das Spielertypen, die mir ähnlich sind: João Félix und eben Kai Havertz. Menschlich sind es definitiv meine Eltern.  

DFB.de: Wie haben Ihre Eltern Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn unterstützt? 

Wirtz: Meine Eltern haben mich immer extrem gut auf dem Boden gehalten – und tun das auch jetzt noch. Sie wissen die Dinge, die ich erlebe, gut einzuordnen. Deshalb haben sie einen sehr großen Anteil an meiner bisherigen Karriere. Ich bin Beiden sehr dankbar dafür, dass sie mich in den letzten Jahren so stark unterstützt und manchmal auch gebremst haben. (lacht)

DFB.de: Sie haben am Freitagabend gegen Moldau überwiegend zentral agiert. Wo sehen Sie Ihre Stärken? 

Wirtz: Meine Stärken sehe ich auf jeden Fall im Zentrum. Im offensiven Bereich kann ich den letzten Pass spielen oder ins Dribbling gehen. Ich weiß aber auch, dass ich noch vieles verbessern muss: Beispielsweise habe ich einen guten Torabschluss, komme im Spiel aber viel zu selten dazu, aufs Tor zu schießen. Daran muss ich arbeiten. 

DFB.de: Sie sind vier oder fünf Jahre jünger als viele Mitspieler in der U 21. Was können Sie hier lernen und für sich mitnehmen? 

Wirtz: Ich verstehe mich gut mit den Jungs, und wir haben viel Spaß zusammen – allein das kann ich für mich als positiven Eindruck mitnehmen. Meine Mitspieler hier haben natürlich etwas mehr Erfahrung als ich und sind in ihrer Persönlichkeit schon etwas mehr gereift. Daran möchte ich mich orientieren und mir Dinge abschauen, aber letztlich will ich dem Ganzen hier auch meinen eigenen Stempel aufdrücken. 

DFB.de: Wie blicken Sie auf das nächste Spiel gegen Bosnien-Herzegowina voraus? 

Wirtz: Ich freue mich auf das Spiel und bin gespannt, ob ich noch einmal spielen darf. Und hoffentlich können wir gewinnen. Letztlich ist ein Sieg sowieso Pflicht, wenn wir uns für die Europameisterschaft qualifizieren wollen.

[ke]

Mit 17 Jahren und 159 Tagen ist Florian Wirtz seit Freitagabend der jüngste U 21-Nationalspieler der DFB-Geschichte. Am Samstag folgte das nächste Highlight: Der Offensivspieler von Bayer Leverkusen wurde in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold in der U 17-Kategorie ausgezeichnet, am Samstag bekam er sie von Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident Jugendfußball, überreicht. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Karl Evers spricht Wirtz über die Bedeutung der Auszeichnung, sein U 21-Debüt und sein Verhältnis zu Kai Havertz

DFB.de: Herr Wirtz, Sie haben gestern Ihr Debüt für die U 21-Nationalmannschaft gegeben. Wie haben Sie den Abend erlebt? 

Florian Wirtz: Für mich war es ein ganz normales Länderspiel und damit nicht anders als die Partien, die ich mit meinem Jahrgang gemacht habe. Ich hatte einfach Lust, Fußball zu spielen, habe alles Andere ausgeblendet und mich auf das Sportliche fokussiert. 

DFB.de: Sie sind nun der jüngste U 21-Nationalspieler der DFB-Geschichte, haben mit Ihrem Einsatz Julian Draxler abgelöst. Haben Sie das auch ausblenden können?  

Wirtz: Ich kann es auf jeden Fall einordnen. Natürlich ehrt es mich, dass ich diesen Rekord brechen konnte – und dann noch von einem Spieler mit so einer Klasse. Es ist eine schöne Anerkennung und ein großer Ansporn für mich, Ähnliches zu erreichen. Trotzdem bleibe ich auf dem Boden, man sollte es nicht zu hoch hängen. 

DFB.de: Haben Sie nach Ihrem Debüt viele Nachrichten oder Anrufe bekommen? 

Wirtz: Es kamen sehr viele Nachrichten, aber die habe ich alle erst sehen können, als wir wieder in Deutschland angekommen sind. Deshalb bin ich gerade noch ein wenig hinterher mit dem Zurückrufen. (lacht) Aber mit den wichtigsten Personen habe ich natürlich schon gesprochen. 

DFB.de: Die wichtigsten Personen? Wer ist das bei Ihnen? 

Wirtz: Meine Eltern, meine Familie und meine engsten Freunde.  

DFB.de: Sie sind Gewinner der diesjährigen Fritz-Walter-Medaille in der Kategorie U 17. Heute haben Sie die Medaille nun überreicht bekommen. Ein besonderes Gefühl? 

Wirtz: Vor allem ein schönes Gefühl. Ich habe mich darauf gefreut, sie endlich in den Händen halten zu können. Diese Medaille zu gewinnen, war für mich schon länger ein großes Ziel. Es bedeutet mir deshalb sehr viel, dass ich die Auszeichnung jetzt erhalten durfte. 

DFB.de: Ihr ehemaliger Mitspieler Kai Havertz, Gewinner der Fritz-Walter-Medaille 2018, hat Ihnen zuletzt über die Social-Media-Kanäle der DFB-Junioren gratuliert. Wie ist Ihre Beziehung zu ihm? Schauen Sie zu ihm auf? 

Wirtz: Definitiv. Ich konnte mir, als ich in Leverkusen zu den Profis gestoßen bin, sehr viel von ihm abschauen. Unser Verhältnis war von Anfang an sehr gut, weil er mich gerne und viel unterstützt hat. 

DFB.de: Wie ist aktuell der Kontakt zu ihm? 

Wirtz: Im Moment etwas weniger, bei ihm war durch seinen Wechsel in den letzten Wochen viel los. Aber ich schaue mir seine Spiele mit Chelsea, wenn es geht, an und denke, dass der Kontakt, wenn er richtig in London angekommen ist, auch wieder enger wird.  

DFB.de: Apropos: Haben Sie Vorbilder? Sowohl sportlich als auch menschlich? 

Wirtz: Sportlich sind das Spielertypen, die mir ähnlich sind: João Félix und eben Kai Havertz. Menschlich sind es definitiv meine Eltern.  

DFB.de: Wie haben Ihre Eltern Sie in Ihrer bisherigen Laufbahn unterstützt? 

Wirtz: Meine Eltern haben mich immer extrem gut auf dem Boden gehalten – und tun das auch jetzt noch. Sie wissen die Dinge, die ich erlebe, gut einzuordnen. Deshalb haben sie einen sehr großen Anteil an meiner bisherigen Karriere. Ich bin Beiden sehr dankbar dafür, dass sie mich in den letzten Jahren so stark unterstützt und manchmal auch gebremst haben. (lacht)

DFB.de: Sie haben am Freitagabend gegen Moldau überwiegend zentral agiert. Wo sehen Sie Ihre Stärken? 

Wirtz: Meine Stärken sehe ich auf jeden Fall im Zentrum. Im offensiven Bereich kann ich den letzten Pass spielen oder ins Dribbling gehen. Ich weiß aber auch, dass ich noch vieles verbessern muss: Beispielsweise habe ich einen guten Torabschluss, komme im Spiel aber viel zu selten dazu, aufs Tor zu schießen. Daran muss ich arbeiten. 

DFB.de: Sie sind vier oder fünf Jahre jünger als viele Mitspieler in der U 21. Was können Sie hier lernen und für sich mitnehmen? 

Wirtz: Ich verstehe mich gut mit den Jungs, und wir haben viel Spaß zusammen – allein das kann ich für mich als positiven Eindruck mitnehmen. Meine Mitspieler hier haben natürlich etwas mehr Erfahrung als ich und sind in ihrer Persönlichkeit schon etwas mehr gereift. Daran möchte ich mich orientieren und mir Dinge abschauen, aber letztlich will ich dem Ganzen hier auch meinen eigenen Stempel aufdrücken. 

DFB.de: Wie blicken Sie auf das nächste Spiel gegen Bosnien-Herzegowina voraus? 

Wirtz: Ich freue mich auf das Spiel und bin gespannt, ob ich noch einmal spielen darf. Und hoffentlich können wir gewinnen. Letztlich ist ein Sieg sowieso Pflicht, wenn wir uns für die Europameisterschaft qualifizieren wollen.

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