U 21-Männer
Noel Aseko: "Torgefahr ausstrahlen konnte ich schon immer"

Im September wurde Noel Aseko gemeinsam mit neun weiteren Spielern erstmals in die deutsche U 21-Nationalmannschaft berufen. Nach zwei Vorlagen im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Lettland folgte die nächste Nominierung von Cheftrainer Antonio di Salvo. Heute Abend (ab 18 Uhr, live auf ProSieben MAXX) könnte Asekos nächstes EM-Qualifikationsspiel folgen. In Jena spielt die deutsche Auswahl gegen Griechenland. Im DFB.de-Interview spricht der Mittelfeldspieler über seine neuen Mitspieler bei der U 21, seine Ziele für die laufende Saison und sein fußballerisches Vorbild.
DFB.de: Noel Aseko, wir sind im Teamhotel in Leipzig. Wie gefällt es Ihnen hier?
Noel Aseko: Es gefällt mir sehr. Es macht mir Spaß, hier mit den Jungs zu sein. Ich war auch schon in der Stadt und habe einen Heißgetränk getrunken – sehr lecker! Ich bin zwar eigentlich nicht der Matcha-Typ, aber hier schmeckt der Matcha. Kann ich weiterempfehlen. (lacht)
DFB.de: Vom grünen Getränk zum grünen Rasen: Wie würden Sie sich selbst als Fußballer beschreiben?
Aseko: Wie der französische Nationalspieler N’Golo Kanté. Er ist mein Vorbild, ich schaue gerne zu ihm auf, da seine Spielweise meiner sehr ähnelt.
DFB.de: Und was sind Sie abseits des Platzes für ein Mensch?
Aseko: Ich komme eigentlich mit allen gut zurecht. Ich bin ein sehr offener und hoffentlich auch sympathischer Mensch. (lacht) Ich unterscheide da aber auf und neben dem Platz. Auf dem Platz ist in meiner Art und Weise zu spielen natürlich Feuer drin, doch neben dem Platz kommt man eigentlich in jeder Situation gut mit mir klar.
DFB.de: Sie sind im Februar nach Hannover gewechselt. In der Rückrunde der vergangenen Saison hat es nur für einen Einsatz bei den Profis gereicht, in dieser Saison sind Sie Stammspieler. Wie erklären Sie sich das?
Aseko: Ich glaube, in den ersten sechs Monaten konnte ich nicht immer mein volles Potenzial nutzen. Nach dem Trainerwechsel zu Christian Titz habe ich in der Sommervorbereitung sehr gut gespielt. Dann habe ich mir neue Ziele gesetzt und mich mit starken Leistungen ein Stück weit selbst belohnt. Natürlich habe ich das aber auch dem Trainer zu verdanken, der auf mich setzt und mir vertraut. Dafür bin ich sehr dankbar.
DFB.de: Das schlägt sich auch in Ihrer Statistik nieder. Sie haben in dieser Saison bereits zwei Tore erzielt, obwohl das als defensiverer Mittelfeldspieler eigentlich nicht Ihr Kerngebiet ist. Wie kommt es zu dieser neu gewonnenen Torgefährlichkeit?
Aseko: Torgefahr ausstrahlen konnte ich schon immer. Ich bin in Berlin aufgewachsen und habe dort sehr viel in den Fußballkäfigen gespielt. Dort lernt man alles – also auch das Offensivspiel. Und das habe ich nie verlernt.
DFB.de: Nach der Länderspielpause erwarten Sie mit Hannover 96 intensive Spiele, etwa gegen Schalke oder das Derby in Braunschweig. Was sind Ihre sportlichen Ziele für diese Saison?
Aseko: Sportliche Ziele im Sinne einer guten Tabellenplatzierung hat natürlich jeder. Für mich persönlich ist es jetzt aber besonders wichtig, mich zu einem etablierten Spieler weiterzuentwickeln. Dafür muss ich auf so viel Spielzeit kommen, wie möglich. Dann schauen wir von Spiel zu Spiel, wie es wird.
DFB.de: Sie haben viele spannende Teams in der Liga. Auf welches Spiel freuen Sie sich am meisten?
Aseko: Ich habe mich eigentlich sehr auf das Spiel gegen meinen Jugendverein Hertha BSC gefreut. Das ging in der Hinrunde mit einer 0:3-Niederlage leider etwas nach hinten los. Aber man sieht sich ja immer zweimal im Leben. (lacht) Ich freue mich auf das Rückspiel in Berlin und denke, dass wir es da besser machen werden.
DFB.de: Kommen wir zur U 21. Sie sind nach der Abstellungsperiode im September zum zweiten Mal nominiert. Wie wurden Sie in der Mannschaft aufgenommen?
Aseko: Sehr gut. Wie bereits erwähnt, komme ich mit jedem gut klar – auch hier bei der Nationalmannschaft. Ich habe mich sehr gut eingelebt und verstehe mich mit allen Mitspielern super.
DFB.de: Wie blicken Sie auf Ihre ersten beiden U 21-Länderspiele im September zurück?
Aseko: Dafür, dass wir eine ganz neue Truppe sind, haben wir es sehr gut gemacht. Wir sind als Team schnell zusammengewachsen – auf, aber auch neben dem Platz. Die Stimmung ist wirklich sehr gut, alle verstehen sich untereinander. Wir spielen Spiele, lachen viel und haben Spaß zusammen.
DFB.de: Das schlägt sich offenbar auch auf dem Platz nieder. Es wird bereits viel von der Offensive Ihrer Mannschaft geschwärmt. Was macht sie so stark?
Aseko: Das fängt alles schon hinten in der Defensive beziehungsweise im Aufbau an. Wir haben in allen Mannschaftsteilen sehr gute Spieler, die Qualität im Angriff ist aber natürlich hervorzuheben. Außerdem haben wir eine starke Mentalität. Wir müssen trotzdem noch einiges verbessern und befinden uns gerade in einer Entwicklungsphase.
DFB.de: Apropos Weiterentwicklung: Was nehmen Sie von Lehrgängen bei der Nationalmannschaft mit zurück in den Vereinsalltag?
Aseko: In erster Linie kommt man mit einer sehr großen Portion Selbstbewusstsein wieder zurück. Wenn ich in Hannover angekommen bin, versuche ich mich in erster Linie sofort wieder in die Mannschaft zu integrieren. Nachdem ich eine Woche gefehlt habe, muss ich natürlich direkt wieder Vollgas geben, um meiner Mannschaft bestmöglich helfen zu können.
Kategorien: U 21-Männer
Autor: fl

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