U 21-Männer
U 21 verliert EM-Finale gegen England

Die deutsche U 21-Nationalmannschaft hat das Finale der Europameisterschaft in der Slowakei verloren. Das Team von DFB-Trainer Antonio Di Salvo unterlag vor 19.153 Zuschauer*innen in Bratislava der englischen Auswahl in der Verlängerung mit 2:3 (2:2, 1:2), die sich zum vierten Mal den Titel sichert.
"Mein Dank geht an die Mannschaft, die bis zum Schluss dran geglaubt hat. Das Quäntchen Glück war heute nicht auf unserer Seite", sagte Di Salvo. "In der 90. Minute Latte von Paul Nebel und in der 120. Minute Latte von Merlin Röhl - der Fußballgott war heute nicht auf unserer Seite."
Im Tor vertraute Di Salvo weiterhin auf Noah Atubolu. In der Viererkette rückte Tim Oermann für den verletzten Max Rosenfelder in die Innenverteidigung neben Bright Arrey-Mbi, auf Außen verteidigten Nathaniel Brown und Nnamdi Collins. Im Mittelfeld zogen Kapitän Eric Martel, Rocco Reitz und Paul Nebel die Fäden. Das Offensivtrio bildeten Brajan Gruda, Nelson Weiper und Nick Woltemade.
England geht früh in Führung
Die Partie begann ruhig, dann schockte England das deutsche Team aber mit der ersten guten Chance. Omari Hutchinson wurde steil in den Strafraum geschickt und schloss ab. Zwar konnte Atubolu den Versuch zunächst abwehren, doch über Umwege sprang der Ball zu Harvey Elliott, der den Nachschuss zur Führung verwertete (5.). Die DFB-Auswahl brauchte einige Minuten, um sich zu sammeln. Reitz Freistoß ging erstmals Richtung englisches Gehäuse (9.). Die nächste Gelegenheit hatten aber erneut die Engländer, als James McAtees scharfe Hereingabe vor das Tor keinen Abnehmer fand (14.).
Nach einer Viertelstunde konnte sich Deutschland länger und häufiger in den gegnerischen Strafraum spielen, kam allerdings nicht in aussichtsreiche Abschlusssituationen. England lauerte dagegen auf Konter, die die deutsche Defensive aber frühzeitig unterbinden konnte. Doch England bestimmte weiterhin das Offensivgeschehen und kam in der 25. Minute zum zweiten Tor. McAtee legte im Strafraum links rüber zu Hutchinson, dessen Schuss Atubolu nicht mehr zu fassen bekam.
Das nächste Mal näherte sich das DFB-Team dem englischen Tor durch eine lange Flanke, die Weiper einige Meter über die Latte köpfte (33.). Kurz darauf konnte erst Weiper knapp einen Fehler des englischen Keepers James Beadle nicht nutzen, im Gegenangriff parierte Atubolu einen gefährlichen Schuss von McAtee (40.). Drei Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, Deutschland reichte aber schon die Erste zum Anschlusstreffer. Nebel tanzte auf der linken Seite seinen Gegenspieler aus und flankte in den Sechzehner, wo Weiper am höchsten stieg und das Leder in den Winkel köpfte (45.+1).
Nebel bringt den Ausgleich
Die deutsche Mannschaft kam besser aus der Kabine, lief die Engländer höher an und gewann somit früher Bälle. Weipers Versuch (49.) wurde abgeblockt, Browns Hereingabe senkte sich fast noch ins lange Eck (50.). Die Three Lions setzten weiter auf schnelle Umschaltaktionen, McAtee schloss eine solche mit einem Schuss knapp neben den rechten Pfosten ab (52.). Doch auch die DFB-Auswahl konnte sich schnell nach vorne spielen: Gruda lief über die linke Seite durch und scheiterte aus spitzem Winkel an Beadle (57.).
Und Deutschland fand immer besser ins Spiel. Eine Ecke von Reitz rauschte einmal an der Spielertraube im Fünfmeterraum vorbei, fand dafür aber Nebel mit viel Platz auf der anderen Seite. Den nutzte der Mainzer für einen Schlenker und schweißte die Kugel in den Winkel zum Ausgleich (61.). In der Folge beruhigte sich das Spieltempo etwas, Ballgewinne wurden schnell mit Fouls unterbunden. Di Salvo nutzte die Phase und wechselte erstmals: Ansgar Knauff ersetzte Gruda (73.).
Für die Schlussphase brachte Di Salvo zudem Merlin Röhl für Weiper ins Spiel (80.). Die erste gute Schussmöglichkeit in der letzten Viertelstunde kam von Brooke Norton-Cuffy, doch Atubolu war rechtzeitig unten (81.). Vier Minuten später sorgte auch Nebel für ein Raunen im Stadion, denn sein Schuss aus etwa 20 Metern schrammte nur Zentimeter am englischen Tor vorbei. Anschließend musste Di Salvo wieder handeln, weil es für Brown nicht mehr weitergehen konnte. Für ihn wurde Lukas Ullrich eingewechselt (86.). Bis zur Nachspielzeit sorgte Deutschland für Wirbel im englischen Strafraum, aber der finale Pass gelang mehrmals nicht. Doch in der 90.+3 Minute gelang der DFB-Auswahl beinahe der Lucky Punch. Reitz setzte an der Strafraumkante zum Dribbling an und wurde kurz vor dem Schuss gestoppt. Den Abpraller feuerte Nebel aus dem Rückraum aufs Tor, doch sein Versuch knallte an der Latte.
Frühes Tor entscheidet für England
In der Verlängerung war England jedoch wieder früh erfolgreich. Jonathan Rowe köpfte eine Hereingabe in die lange Ecke zur erneuten englischen Führung (92.). Die deutsche Bank musste offensivorientiert handeln und wechselte Nicolò Tresoldi für Martel ein (96.). Danach schnürte die deutsche Mannschaft die Three Lions regelmäßig in ihrer Hälfte ein, gefährliche Schüsse auf das Tor bleiben allerdings vorerst aus. Reitz spielte sich dann mal frei, doch sein schneller Abschluss flog deutlich am Kasten vorbei (105.+1).
Für die zweite Halbzeit der Verlängerung zog Di Salvo den fünften Wechsel und brachte Paul Wanner für Oermann ein (106.). Nach fünf Minuten kam Tresoldi unter Gegenerdruck zum Kopfball, konnte diesen aber nicht auf das Tor drücken. Deutschland warf nochmal alles nach vorne und kam durch Reitz (118.) zu einer Schusschance, die aber einige Meter zu weit rechts einschlug. Und sie hatten noch eine Riesenmöglichkeit: Röhl hämmerte den Ball erneut an die Latte (120.+1).
Kategorien: U 21-Männer
Autor: sid/fz

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