DFB-Bundestag

Der erste DFB-Bundestag auf dem DFB-Campus hat begonnen. Bevor sie am Freitag im Plenum zum höchsten Gremium des DFB zusammenkommen, fanden die mehr als 300 Delegierten und Gäste schon am heutigen Donnerstagabend zum offiziellen Get-Together am Vorabend des 45. Ordentlichen DFB-Bundestags den Weg in die DFB-Zentrale nach Frankfurt. Auch ausgewählte Medienvertreter*innen und geladene Gäste wie DFB-Sportdirektor und Weltmeister Rudi Völler waren vor Ort.

"Dieser erste Bundestag hier am Campus dokumentiert, wie stark sich der Fußball in Deutschland und auch der DFB entwickelt haben", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der sich am Freitag zur Wiederwahl stellt, in seiner Begrüßung mit Blick auf die 125-jährige Geschichte des Verbandes, der sich im Jubiläumsjahr ein neues Erscheinungsbild mit neuem Logo gegeben hat. "So erfolgreich nämlich, dass es mittlerweile ein eigenes Zuhause des deutschen Fußballs gibt."

Der Campus, im neuen Branding erstrahlt, "pulsiert mittlerweile, er lebt und atmet Fußball", so der Präsident. "Die Entscheidung, diesen Campus zu bauen, wurde im Rahmen des DFB-Bundestags 2017 getroffen. Es war, wie ich finde, eine der besten Entscheidungen für den deutschen Fußball - nachhaltig und zukunftsorientiert."

"Heimturnier wäre enorm wichtig"

Auch Jürgen Klinsmann warf einen Blick voraus. Der Weltmeister von 1990 und Europameister von 1996, einer von sechs Ehrenspielführern des DFB, sprach in einem gemeinsamen Talk mit Maren Meinert, Weltmeisterin von 2003 und Europameisterin von 1995, 1997 und 2001, über die Bewerbung des DFB um die Ausrichtung der UEFA Frauen-EURO 2029. "Ich wünsche mir natürlich, dass wir die Europameisterschaft 2029 nach Deutschland bringen", sagte Klinsmann, bei der letzten Weltmeisterschaft der Männer in Deutschland vor bald 20 Jahren Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. "Ein großes Turnier auszurichten, bringt so viele positive Dinge mit sich - nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich. Wenn es eine Chance gibt, die EM nach Deutschland zu holen, wäre das eine super Sache."

Maren Meinert, Co-Trainerin von Frauen-Bundestrainer Christan Wück, sagte im von Steffen Simon, DFB-Direktor für Kommunikation, Nachhaltigkeit und Fans, moderierten Talk: "Wir sind bereits auf einem guten Weg, aber ein Heimturnier wäre für die weitere Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland enorm wichtig. Wir wissen alle, wie groß die Begeisterung hier ist und wie gut die Turniere, die wir in der Vergangenheit ausgetragen haben, besucht waren. Deutschland ist bereit - und mit diesen Zuschauerzahlen, die wir in der Bundesliga beim Frauenfußball mittlerweile haben, können wir ruhigen Gewissen davon ausgehen, dass wir die Stadien auch bei der EM füllen und ein wunderbares Turnier ausrichten werden."

Vor dem Ehrenspielführer Klinsmann standen noch die Ehrungen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf und DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich, die am Freitag als DFB-Vizepräsidentin für Frauen- und Mädchenfußball kandidiert, nahmen am heutigen Donnerstagabend einige Auszeichnungen vor. Mit der Goldenen Ehrennadel des DFB wurden Jürgen Faltenbacher, der Spielleiter 3. Liga und Schatzmeister des Bayerischen Fußball-Verbandes, Dr. Anton Nachreiner,, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, der Sportsoziologe und DFB-Berater Prof. Dr. Gunter A. Pilz, sowie Karen Rotter, die Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauen- und Mädchenfußball im Niedersächsischen Fußballverband, und Achim Späth, der frühere Vorsitzende des DFB-Bundesgerichts, ausgezeichnet.

FAQ: So läuft der Bundestag ab

Der frühere Geschäftsführer von Preußen Münster, Bernhard Niewöhner, der sich seit mehreren Jahrzehnten ehrenamtlich für den Jugendfußball im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen engagiert, erhielt die Verdienstspange des DFB. Mit der Ehrenspange wurden Walter Desch, Dirk Janotta und Franz-Josef Kuckelkorn ausgezeichnet. Desch war mehr als zwei Jahrzehnte lang Präsident des Fußballverbands Rheinland, dessen Ehrenpräsident er mittlerweile ist. Er gilt als einer der Gründerväter des DFBnet. Janotta, mehr als 20 Jahre lang Schatzmeister des Fußballverbands Rheinland, war von 2019 bis 2023 DFB-Vizepräsident. Kuckelkorn war unter anderem Schatzmeister des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV), dessen Ehrenmitglied er mittlerweile ist. Als Vertreter des WDFV ist Kuckelkorn Mitglied im Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB.

Am Freitag werden sie alle zurückkehren an den DFB-Campus. Zum eigentlichen Höhepunkt, dem DFB-Bundestag und seiner Plenarsitzung. Auch Jürgen Klinsmann ist dann wieder mit dabei. "Ich freue mich jedes Mal, wenn ich beim DFB vorbeischauen darf", sagte der Welt- und Europameister., "gerade zu einem besonderen Anlass wie dem Bundestag."