3. Liga

Wittmann, Wollitz und Co.: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

10.07.2025
Einzige Cheftrainerin der 3. Liga: Sabrina Wittmann Foto: Getty Images

Aktuell arbeiten die 20 Klubs der 3. Liga in der Vorbereitung, um den Grundstein für eine erfolgreiche Saison zu legen. In der neuen Spielzeit 2025/2026, die am 1./2./3. August mit dem 1. Spieltag beginnt, mischen nicht nur einige neue Teams in der dritthöchsten deutschen Spielklasse mit, sondern auch eine Reihe neuer Gesichter als Trainer*innen an der Seitenlinie. DFB.de gibt eine Übersicht.

Sabrina Wittmann, die seit Anfang Mai 2024 den FC Ingolstadt 04 betreut, ist nicht nur die einzige Cheftrainerin in der Geschichte der 3. Liga. Die 33-Jährige, die aktuell am 71. Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB teilnimmt, ist auch jünger als ihre 19 derzeitigen Trainerkollegen.

Eine besondere Gemeinsamkeit hat Wittmann dabei mit dem ältesten Cheftrainer der 3. Liga. Denn auch Claus-Dieter Wollitz (59) vom FC Energie Cottbus hat am 19. Juli Geburtstag, wird also in wenigen Tagen runde 60 Jahre. Gleichzeitig ist der langjährige Bundesligaprofi auch der mit Abstand dienstälteste Trainer bei seinem Klub. Die insgesamt schon dritte Amtszeit von "Pele" Wollitz bei den Lausitzern ist gerade in ihr fünftes Jahr gestartet.

Ursprünglich wollte Wollitz seine Trainerkarriere in Cottbus in diesem Sommer beenden und sich auf seinen zweiten Job als Sportlicher Leiter konzentrieren. Nach einer herausragenden Saison 2024/2025, in der die Cottbuser als Liganeuling bis zum Schluss um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitgespielt hatten, bleibt er jedoch zumindest für ein weiteres Jahr in Doppelfunktion im Amt. "Wir sind alle davon überzeugt, dass wir unseren Weg in dieser Konstellation und ganz im Sinne des FC Energie so weitergehen möchten", sagte Wollitz. "Ich brenne für diesen Job, ich brenne für diesen Klub. Deswegen werden wir auch in der neuen Saison als geschlossene Einheit weitermachen."

Koschinat kann auf Platz vier vorrücken

Wenn Energie Cottbus am Samstag, 2. August (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport), mit einem Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken in die Spielzeit 2025/2026 startet, dann wird Claus-Dieter Wollitz zum 145. Mal in der 3. Liga auf der Trainerbank Platz nehmen. Damit belegt der gebürtige Ostwestfale, der in der dritthöchsten deutschen Spielklasse auch schon beim VfL Osnabrück und beim 1. FC Magdeburg tätig war, in der Liste der Rekordtrainer der 3. Liga lediglich den 24. Platz. Von seinen aktuellen 19 Kollegen weisen allerdings nur zwei noch mehr Drittligaerfahrung auf.

Uwe Koschinat (53), der zu Beginn der abgelaufenen Saison noch den VfL Osnabrück trainiert und kurz vor der Winterpause dann bei Rot-Weiss Essen angeheuert hatte, verbesserte sich mit inzwischen 236 Partien auf Rang sechs. Schon beim Eröffnungsspiel der Essener gegen den TSV 1860 München am Freitag, 1. August (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) könnte er zum fünftplatzierten Peter Vollmann (67/237 Spiele) aufschließen. Auch Rüdiger Rehm (46/251 Begegnungen), der gerade zu Vitesse Arnheim in die Niederlande gewechselt ist, dürfte Koschinat, der RWE mit einer fulminanten Rückserie noch souverän zum Klassenverbleib geführt hatte, schon bald überflügeln.

Gleiches gilt auch für Jens Härtel (56), der seit der zurückliegenden Winterpause den FC Erzgebirge Aue betreut und bislang bei 227 Partien in der 3. Liga verantwortlich war. Dabei führte er seine bisherigen Klubs 1. FC Magdeburg und FC Hansa Rostock jeweils zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Zumindest vorerst außer Reichweite sind allerdings auch für Koschinat und Härtel die drei führenden Trainer im Ranking. Rekordhalter Pavel Dotchev (59/364 Spiele) ist zwar aktuell vereinslos, verfügt aber über ein großes Polster vor seinen ersten Verfolgern Joe Enochs (52/292 Partien), der gerade als Direktor Profifußball zum VfL Osnabrück zurückgekehrt ist, und Stefan Krämer (58/287 Begegnungen), dessen jüngste Tätigkeit beim SV Meppen inzwischen mehr als zwei Jahre zurückliegt.

Nur Quartett länger als ein Jahr im Amt

Mit einer Amtszeit von zwei Jahren und fast zehn Monaten beim TSV Havelse belegt Samir Ferchichi (40), Aufstiegstrainer der Niedersachsen, hinter Claus-Dieter Wollitz den zweiten Platz in der Reihenfolge der dienstältesten Trainer bei ihrem jeweiligen Klub. Dass Sabrina Wittmann mit gut 14 Monaten als Cheftrainerin in Ingolstadt knapp vor Nils Döring (SV Wehen Wiesbaden/13 Monate) schon auf Rang drei folgt, ist ein weiterer Beleg für die Schnelllebigkeit im Profigeschäft.

So übernahmen neben Uwe Koschinat in Essen und Jens Härtel in Aue auch Daniel Brinkmann (39) beim FC Hansa Rostock, Patrick Glöckner (48) beim TSV 1860 München, Robert Lechleiter (45) beim Absteiger SSV Ulm 1846 Fußball, Dominik Glawogger (35) beim SV Waldhof Mannheim und auch Alois Schwartz (58) beim 1. FC Saarbrücken erst im Laufe der zurückliegenden Spielzeit.

Sieben Trainer geben Debüt zum Start

Nicht weniger als sieben Trainer werden beim Saisonstart sogar ihren Pflichtspieleinstand bei ihren größtenteils neuen Vereinen geben. Timo Schultz (47/VfL Osnabrück), Benedetto Muzzicato (46/Alemannia Aachen), Tobias Strobl (37/SC Verl), Nico Willig (44/VfB Stuttgart II), Michael Wimmer (45/SSV Jahn Regensburg), Stefan Kleineheismann (37/TSG Hoffenheim II) und Marian Wilhelm (36/FC Viktoria Köln) sind neu im Amt.

Bis auf Muzzicato, der in der Saison 2021/2022 den FC Viktoria Berlin trainiert hatte, waren alle zuvor auch noch nie Cheftrainer in der 3. Liga. Marian Wilhelm arbeitete zumindest bislang schon als Assistent des langjährigen Viktoria-Trainers Olaf Janßen (58), der zum Absteiger SV Sandhausen in die Regionalliga Südwest gewechselt ist.

Komplett neu in der Liga sind auch Havelses Ferchichi sowie Victor Kleinhenz (34), der den 1. FC Schweinfurt 05 zur Meisterschaft in der Regionalliga Bayern und damit zur Rückkehr in den Profifußball geführt hatte. Dagegen meldet sich Dietmar Hirsch (53) nach dem direkten Wiederaufstieg mit dem MSV Duisburg nach elf Jahren in der dritthöchsten deutschen Spielklasse zurück. Dort hatte er in der Saison 2013/2014 den jetzigen Zweitligisten SV 07 Elversberg betreut.

Kategorien: 3. Liga

Autor: mspw