3. Liga
Volland vor Saisonstart in der 3. Liga: "Einige Gänsehaut-Momente"

Es geht wieder los: Am Freitag (19 Uhr, live und frei empfangbar bei MagentaSport) wird die Saison 2025/2026 der 3. Liga mit der Partie zwischen Rot-Weiss Essen und dem TSV 1860 München eröffnet. Vorab haben sich Tom Eilers (Vorsitzender Ausschuss 3. Liga), Florian Meyer (Sportlicher Leiter Schiris 3. Liga), 1860 Münchens Rückkehrer Kevin Volland, Hansa Rostocks Cheftrainer Daniel Brinkmann und DFB-Schiedsrichter Assad Nouhoum in der digitalen Pressekonferenz des DFB den Fragen der Medien gestellt. DFB.de mit den wichtigsten Aussagen.
Tom Eilers über ...
... die kommende Saison: Ich freue mich auf das, was die Liga in den letzten Jahren bereits ausgezeichnet hat: ihre Unberechenbarkeit. Es ist schwer abzusehen, wer erfolgreich und wer weniger erfolgreich sein wird. Es sind bekannte Spieler dazugekommen, dennoch werden sich auch wieder junge Spieler ihre Sporen verdienen – wie zum Beispiel Nick Woltemade vor zwei Jahren. Die mangelnde Vorhersehbarkeit macht einen großen Teil des Reizes der 3. Liga aus.
... Emotionen der Vereinsfunktionäre während den Spielen: Die Verantwortlichen der Vereine haben eine Vorbildfunktion – auch auf den Trainerbänken. Fußball ist emotional, und es geht auch mal rauer zu. Es ist ein schmaler Grat zwischen Atmosphäre und dem Überborden der Emotionen. Wir haben eine Verantwortung.
Florian Meyer über ...
... die neue Saison: Wir haben ein hochmotiviertes Team mit 23 Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen – eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Gesichtern. Die neuen Schiris sind alles andere als unerfahren. Sie haben langjährige Erfahrung in der Regionalliga und kennen die 3. Liga bereits als Assistenten oder 4. Offizielle. Sie gehören zu den besten unter den bundesweit insgesamt 60.000 Schiris. Ziel ist es, die hochtalentierten Kräfte weiterzuentwickeln, damit sie die Spiele der 3. Liga bestmöglich leiten und sich für den nächsten Schritt vorbereiten können. In den vergangenen drei Jahren haben 13 Schiris den Sprung in die 2. Bundesliga geschafft, das ist eine sehr gute Quote und spricht für die Qualität in der 3. Liga.
... die Vorbereitung der Schiris: In der Vorbereitung und im Trainingslager haben wir uns intensiv mit Haltevergehen im Strafraum und dem konsequenten Vorgehen bei groben Fouls beschäftigt. Die Priorität liegt klar auf dem Schutz der Gesundheit der Spieler. Strafraumvergehen, Kommunikation im Team und grundlegendes Spielmanagement waren und sind Themen, die wir intensiv behandelt haben. Im gesamten Team herrscht große Vorfreude auf die großartigen Spiele und Herausforderungen. Aus unserer Sicht sind alle bestens vorbereitet.
... der Handshake-Dialog, der in der neuen Saison von der Bundesliga bis zur 3. Liga getestet wird: Beide Trainer und die jeweiligen Kapitäne treffen sich 70 Minuten vor Spielbeginn in der Schiedsrichterkabine mit dem Schiedsrichterteam, um persönlich ins Gespräch zu kommen. Es geht darum, den Umgang miteinander zu besprechen. Die Kapitäne werden daran erinnert, dass nur sie auf dem Platz die Ansprechpersonen der Schiris sind. Nach dem Spiel gibt es weiterhin Feedback-Gespräche. Unsere Erfahrung zeigt, dass der regelmäßige Austausch zu einem respektvolleren Miteinander führt.
... die japanischen Schiedsrichter, die demnächst Spiele der 3. Liga pfeifen werden: Auf Initiative des japanischen Fußballverbandes haben wir vor etwa eineinhalb Jahren eine Partnerschaft mit dem dortigen Schiedsrichterwesen geschlossen. Martin Petersen und Florian Badstübner waren dieses Jahr bereits in Japan zu Gast, Tobias Sippel war dort als Instruktor. Aktuell sind zwei japanische Schiedsrichter und ein Instruktor bei uns in Deutschland zu Gast. Bis Ende August sind sie in Frankfurt untergebracht, nehmen Einheiten am DFB-Campus wahr und nehmen am Trainingslager teil. Am 2. und 3. Spieltag werden die beiden japanischen Schiedsrichter jeweils ein Spiel in der 3. Liga leiten. Darüber hinaus werden sie je ein Spiel in der Regionalliga Bayern pfeifen. Die Kommunikation erfolgt auf Englisch.
Kevin Volland über ...
... den VAR: Ich war ein Fan des VAR in der Bundesliga. Wenn es um knappe Entscheidungen geht, ist es gut, wenn es fair zugeht. Die Emotionalität als Stürmer leidet natürlich manchmal – zum Beispiel, wenn ein Tor zurückgenommen wird. Das macht die 3. Liga ein Stück emotionaler, für die Spieler und für die Fans.
... seine Eindrücke aus den ersten Wochen: Ich habe extrem viel Bock! Es war viel los in den ersten Wochen, viele Termine außerhalb des Platzes. Mir macht es riesigen Spaß, die Mannschaft ist super, und wir haben eine gute Mischung gefunden. Die Vorfreude ist riesig, man spürt eine gewisse Euphorie im Verein. Wichtig ist, dass wir das auch sportlich umsetzen.
... mögliche Aufstiegsambitionen: Wir haben einen sehr guten Kader mit viel Qualität. Wir wollen oben mitspielen, das ist klar. Das Wort Aufstieg in den Mund zu nehmen, ist bei einer so langen Saison aber verfrüht. Ich bin gut damit gefahren, zu Beginn kleinere Brötchen zu backen. Wir haben viele Neuzugänge, müssen uns erst finden. Die Liga ist sehr ausgeglichen und schwer zu bespielen. Es ist eine lange Saison. Man muss konstant bleiben, dann ist vieles möglich.
... die Euphorie rund um 1860 München: Intern habe ich damit gerechnet, dass es positiv angenommen wird, aber dass so eine Euphorie entsteht, war schon überraschend. Umso schöner ist es, wieder für meinen Heimatverein aufzulaufen, wo alles begonnen hat. Meine Vorfreude steigt, und mit der Erfahrung, die ich mitbringe, kann ich auch mit dem Druck gut umgehen.
... besondere Momente in den letzten Wochen: Gänsehaut-Momente gab es einige – etwa, wenn man bei einem Event ist oder die Fanblöcke bei den Testspielen voll sind. Ich bin ein Fan davon, die anderen Spieler mit einzubinden. Die haben sich viel erarbeitet, und es ist schön, wenn wir Termine haben, bei denen nicht alles auf mich fokussiert ist. Wir sind ein Team, nicht nur eine Person.
... den Start gegen Rot-Weiss Essen: Es wird ein geiles Eröffnungsspiel an der Hafenstraße. Keine Mannschaft weiß genau, wo sie steht, wenn die Liga losgeht. Es ist egal, ob die Vorbereitung gut oder schlecht lief. Am ersten Spieltag sieht man, wie weit man ist. Dieses Ungewisse bringt eine besondere Spannung mit. Ich freue mich riesig auf das Spiel – und dass es gleich mit einem Kracher losgeht. Mit dem Spiel in Essen wissen wir, dass uns alles abverlangt wird.
Daniel Brinkmann über ...
... die Erwartungshaltung rund um Hansa Rostock: Ich arbeite bei einem Verein, bei dem es eine gewisse Erwartungshaltung gibt – und die ist nach der Entwicklung der letzten Saison auch gerechtfertigt. Den Aufstieg zu schaffen, ist das Ergebnis von viel Arbeit und Konstanz, nicht von bloßen Versprechen. Es liegt ein langer und harter Weg vor uns.
... die positive Stimmung im Verein: Die Stimmung ist sehr positiv. Letztes Jahr hat sich der Wind nach dem Abstieg und der schlechten Startphase wieder gedreht. Wir haben uns stabilisiert, das ist auch auf die Fans übergeschwappt. Ein Zuschauerschnitt von etwa 25.000 sagt einiges aus. Wichtig ist, dass man alles richtig einordnet. Hansa ist ein Verein, der langfristig nicht in die 3. Liga gehört. Als Mannschaft müssen wir das richtig filtern, aber die Euphorie kann uns helfen.
... die Aufholjagd in der letzten Saison: Die Mannschaft musste Sicherheit durch Erfolgserlebnisse gewinnen, das hat zum Glück schnell funktioniert. Wir haben eine neue Struktur aufgebaut, in der sich jeder wohlgefühlt hat. Die Spieler haben es dann geschafft, das auf den Platz zu bringen. Als Trainer bin ich froh, nun eine vollständige Vorbereitung zu haben. Wir hatten sechs Wochen, in denen wir uns mit neuen Formationen und Automatismen beschäftigen konnten.
... Emotionen während des Spiels: Ich bin ein Freund davon, Emotionen im Fußball zuzulassen. Wichtig ist aber, dass man dabei einen respektvollen Umgang bewahrt.
... das Auftaktspiel gegen Erzgebirge Aue: Ein Ost-Duell gleich zum Auftakt ist eine tolle Sache – für uns, die Fans und den Osten insgesamt. Jeder wird sofort wissen, woran er ist. Wir haben uns mit dem Gegner beschäftigt und wissen, was auf uns zukommt. Sie haben sich gut verstärkt und einige Spieler, die auf einem sehr guten Niveau sind. Dazu einen erfahrenen Trainer – ich freue mich auf das Duell!
Assad Nouhoum über ...
... die neue Saison: Ich freue mich sehr auf die neue Saison. Es sind viele Traditionsklubs dabei. Im Rahmen des Trainingslagers haben wir uns gut vorbereitet. Die Attraktivität der Liga hat zugenommen, allein durch die gestiegenen Zuschauerzahlen. Wir sind bereit.
... seine Spielleitung: Für mich ist wichtig, mit den Spielern auf Augenhöhe zu sprechen, das gilt auch umgekehrt. Wir müssen ruhig miteinander reden, auch wenn Emotionen im Spiel sind. Darauf lege ich Wert. Ich bin ein Spielerfreund, aber natürlich gibt es Grenzen.
... eine mögliche Sonderbehandlung von einzelnen Spielern: Grundsätzlich bereiten wir uns auf alle Spieler gleich vor. Es gibt keinen, der besonders behandelt wird. Ich analysiere vorab die Taktik der Mannschaften und deren Standardsituationen. Da schaut man natürlich besonders auf die Zielspieler – aber niemand wird bevorzugt, egal ob er vorher in der 2. Liga oder Champions League gespielt hat.
... den Kapitäns- und Handshake-Dialog: Ich finde die Regelungen positiv. Wenn bei einer Szene zehn Leute auf den Schiedsrichter zulaufen, kann er nicht jedem die Situation erklären. Es reicht, wenn der Kapitän kommt – dem kann man die Szene ruhig und sachlich schildern. Den Handshake-Dialog finde ich ebenfalls positiv. So kann man sich abseits des Platzes ruhig vorab austauschen.
Kategorien: 3. Liga
Autor: dfb

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