Männer-Nationalmannschaft
Nagelsmann: "Wir müssen uns gegenseitig anzünden"

Die deutsche Nationalmannschaft steht vor dem zweiten Spiel der WM-Qualifikation. Am Sonntag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) trifft das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Köln auf Nordirland. Nach der enttäuschenden 0:2-Niederlage gegen die Slowakei wollen die DFB-Spieler nun Wiedergutmachung betreiben. Auf der Abschlusspressekonferenz sprachen Julian Nagelsmann und Oliver Baumann über die Lehren aus dem Slowakei-Spiel, die Vorbereitung und die Erwartungen für die Partie gegen Nordirland. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.
JULIAN NAGELSMANN ÜBER …
… den Umgang mit der Mannschaft nach dem Slowakei-Spiel: Wir haben Einzelgespräche und Gespräche mit der gesamten Mannschaft geführt. Natürlich haben wir uns den Gegner genau angeschaut und eine Idee entwickelt. Inhaltlich wird es keine komplett veränderte Mannschaft geben, auch personell sind keine großen Veränderungen geplant. Wichtig ist, dass wir morgen ein besseres Spiel machen als gegen die Slowakei.
… emotionales Fußballspielen: Das Schwierige an Begriffen wie Emotion oder Leidenschaft ist, dass sie nicht greifbar sind. In den Gesprächen versuchen wir uns in die Spieler hineinzuversetzen: Was bewegt sie? Wie können wir ihnen helfen, befreit Fußball zu spielen? Es geht um ein energetisches Miteinander. Kommunikation auf dem Platz ist wichtig, wir müssen uns gegenseitig anzünden.
… die Führungsspieler: Natürlich haben wir Führungsspieler. Mit ihnen habe ich ebenfalls gesprochen und ihnen gesagt, dass sie ihre Rolle auch ausleben dürfen – auch wenn am Donnerstag nicht alles perfekt war.
… die Startelf gegen Nordirland: Wir müssen die passenden Spieler für die Partie gegen Nordirland finden. Manche waren gegen die Slowakei die richtige Wahl, für Sonntag sind vielleicht andere Spielertypen besser geeignet. Das ist keine Kritik, sondern hängt einfach vom Gegner ab.
… die Kritik an ihm als Trainer: Ich stelle mich der Kritik, das ist selbstverständlich. Auch wenn ich nicht alles lese, weiß ich, was geschrieben wird. Wir haben sehr schlecht gespielt, das muss man annehmen. Trotzdem werde ich meinen gesamten Spielstil nicht ändern.
… das Training vor dem Nordirland-Spiel: Ich will genau sehen, wie die Jungs drauf sind und wie sie sich im Training und im 7-gegen-7 präsentieren. Manche Spieler werden sicher spielen, bei anderen steht noch ein Fragezeichen. Alles werde ich aber nicht vorher verraten. Es ist oft ein Unterschied zwischen dem, was man plant, und dem, was man im Spiel umsetzen kann.
… Florian Wirtz: Florian Wirtz ist ein extrem wichtiger Spieler. Er hat am Donnerstag viel versucht und wird das auch morgen tun. Die Szene vor dem Gegentor habe ich mit ihm nicht besprochen, denn der Treffer ist nicht durch ihn entstanden, sondern aus anderen Gründen.
… die taktischen Schwächen gegen die Slowakei: Insgesamt war unsere Aggressivität nicht ausreichend. In der ersten Halbzeit haben wir, glaube ich, zweimal den Ball in die rote Zone gespielt, in der zweiten Halbzeit maximal dreimal. Wenn man dort häufiger Überzahlsituationen schafft, steigt auch die Wahrscheinlichkeit für ein Tor. Stattdessen wirkte es zeitweise wie ein Ballbesitzspiel ohne Tor.
… den Vereinswechsel von Nick Woltemade und Florian Wirtz nach England: Mir ist wichtig, dass die Spieler viel Einsatzzeit bekommen. Für die Bundesliga ist es nicht optimal, wenn junge Talente früh ins Ausland gehen. Aber für die Spieler ist es wichtig, Erfahrungen zu sammeln und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Florian Wirtz ist jetzt schon einer der wichtigsten Spieler für uns. Nick ist neu, wird aber ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.
… Serge Gnabry: Er hat eine Quetschung am Ellenbogenköpfchen. Ich glaube nicht, dass ihn das behindern wird, und dass er spielen kann. Im Training werden wir es beobachten, gestern war es im Laufe des Tages schon besser.
OLIVER BAUMANN ÜBER …
… die Schwerpunkte nach dem Slowakei-Spiel: Es geht darum, die Basics wieder in den Fokus zu rücken: Leidenschaft zeigen, die zweiten Bälle gewinnen. Das ist die Reihenfolge: Erst die Grundlagen, dann kommen die spielerischen Elemente.
… die Gespräche in der Mannschaft: Natürlich sind wir um das Thema nicht herumgekommen. In der Kabine hat man gemerkt, wie sehr es alle getroffen hat, wie das Spiel gelaufen ist. Dass uns das beschäftigt hat, ist klar. Aber ab heute muss der Blick wieder nach vorne gerichtet sein – auf unsere Leistung gegen Nordirland. Wir haben viel miteinander gesprochen. Zunächst waren alle frustriert, sauer und unzufrieden. Das haben wir in den letzten Tagen aufgearbeitet.
… den Zusammenhalt in der Mannschaft: Wir verbringen viel Zeit miteinander, etwa beim Mittagessen. Es ist nicht so, dass jeder direkt nach dem Essen geht, sondern wir bleiben zusammensitzen, reden über vieles – natürlich auch über das Spiel gegen die Slowakei.
… seine Rolle als Torwart: Es geht darum, der Mannschaft zu helfen. Das ist meine Aufgabe und mein Ziel. Ich möchte in den entscheidenden Momenten da sein und ein gutes Coaching geben. Auch wenn ein Spiel einmal nicht so gut läuft, will ich präsent sein – und das werde ich morgen wieder tun.
Kategorien: Männer-Nationalmannschaft, Weltmeisterschaft, WM 2026
Autor: dfb

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