Männer-Nationalmannschaft

Die deutsche Nationalmannschaft hat ein intensives Spiel gegen Nordirland mit 1:0 (1:0) für sich entschieden und die Tabellenführung in der WM-Qualifikation behauptet. Nach dem harten Stück Arbeit im stimmungsvollen Windsor Park in Belfast spricht Bundestrainer Julian Nagelsmann über die Lehren aus der Partie.

Frage: Herr Nagelsmann, wie bewerten Sie den hart erkämpften Erfolg gegen Nordirland?

Julian Nagelsmann: Es war ein wichtiger Sieg. Drei Punkte und ein wichtiger Schritt für die Tabelle in der Gruppe A. Es war schwer, ein ästhetisches Spiel auf den Platz zu bringen. Wenn wir die Situationen in der ersten Halbzeit klarer zu Ende spielen, dann kommen wir auch zu mehr Toren. Wenn wir das 2:0 machen, dann wird es entspannter.

Frage: Welche Erkenntnisse nehmen Sie auch Richtung November mit?

Nagelsmann: Wir können uns auf solche Spiele einlassen. Das ist ein wichtiger Lerneffekt und ein großer Schritt. Wenn wir in so einem Spiel ein, zwei Schritte weniger gehen, dann verlieren wir oder spielen unentschieden. Fußballerisch müssen wir uns entwickeln, aber es ging erst einmal um andere Tugenden.

Frage: Ihre Mannschaft hat in der WM-Qualifikation fünf der acht Tore nach Standardsituationen erzielt. Ist das eine neue Qualität oder auch dem fehlenden Personal geschuldet?

Nagelsmann: Das ist eine neue Qualität, wir trainieren es auch relativ viel. Die Spieler machen sich über die Standards Gedanken, das kann immer ein Dosenöffner sein - den Gegner mit Waffen zu schlagen, die ihn selber stark machen. Aber wir müssen auch wieder zu klaren Chancen kommen. Bei diesem Lehrgang haben wir Wert auf andere Dinge gelegt wie die Defensive, daher kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hatten zu wenige Chancen aus dem Spiel heraus. Aber da werden wir auch wieder hinkommen.

Frage: Was zeichnet Nick Woltemade aus, mit welchem deutschen Mittelstürmer würden Sie ihn vergleichen?

Nagelsmann: Vergleichen würde ich ihn nicht. Man darf seine Entwicklung nicht ausblenden. Im September des vergangenen Jahres wurde er nicht einmal für die Champions League gemeldet. Dann ist er in der Rückrunde durch die Decke gegangen. Er ist ein Spieler, der noch viele Schritte gehen kann und wird. Tim Kleindienst und Niclas Füllkrug sind klassische Mittelstürmer. Kai Havertz kann vorne alles spielen. Nick sehe ich eher als hängende Spitze. Er war defensiv fleißiger als zuvor, dann fällt dir auch mal einer auf die Schulter und geht ins Tor.

Frage: Sind Leon Goretzka und Aleksandar Pavlovic im defensiven Mittelfeld jetzt erst einmal gesetzt?

Nagelsmann: Beide haben es gut gemacht. Trotzdem müssen wir uns auf alle Eventualitäten vorbereiten. Wir bewerten die Leistungen der Spieler im Klub. Wenn da jetzt zwei besser sind...Wenn sie es in den nächsten vier Wochen gut machen, dann ist die Chance da, dass sie wieder beginnen.

Frage: Bis zur Nominierung des WM-Aufgebots gibt es nur noch zwei Länderspiel-Fenster. Steht der Kader?

Nagelsmann: Natürlich haben wir den Kader Richtung WM im Kopf. Aber der erste Schritt ist die Qualifikation. Wir müssen die Entwicklung in den Klubs sehen. 15 oder 16 Spieler waren jetzt immer seit zwei Jahren dabei. Eine gewisse Kaderstruktur ist also zu erkennen.