Männer-Nationalmannschaft

Am Vorabend des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Nordirland in Belfast am Montag (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) sprachen Bundestrainer Julian Nagelsmann und Innenverteidiger Nico Schlotterbeck in der Abschlusspressekonferenz über Spiel und Gegner. DFB.de hat mitgeschrieben.

Julian Nagelsmann über...

...den Gegner: Ich erwarte ein schweres Spiel. Es war schon im Hinspiel nicht einfach, dieses Team zu schlagen, weil sie viele lange Bälle geschlagen haben und die Räume verdichtet haben, um dann die zweiten Bälle zu gewinnen. Sie kreieren viel Druck im letzten Drittel. Man muss gut verteidigen Mann gegen Mann. Wir müssen eine gute Leistung zeigen, um morgen zu gewinnen. Die Nordiren machen es super kompakt im Zentrum, es gibt nicht viel Raum. Es wird wichtig sein, dass wir schnell aus dem Druck rauskommen und uns schnell selbst Torchancen erarbeiten. Wir versuchen unseren Stil durchzudrücken, aber das kommt als zweiter oder dritter Schritt.

...Florian Wirtz: Es ist normal, dass es nicht einfach ist, wenn man als junger Spieler zu einem neuen Verein in eine neue Liga und eine neue Kultur geht. Er wird sich schnell anpassen und Tore für Liverpool vorbereiten und erzielen.

...Aussage nach dem ersten Spiel: Ich habe es nach dem ersten Spiel nicht respektlos gegenüber den Nordiren gemeint, dass sie viel mit langen Bällen agieren, ganz im Gegenteil. Ich habe nur gesagt, dass es vielleicht nicht schön aussieht. Das Wichtige ist aber, dass es schwer zu verteidigen ist und wir brauchen jeden Spieler, um das morgen zu tun. 

...zur Startelf: Auf einer Position ist es noch nicht sicher, sonst wird es dieselbe Startelf bleiben. Wir haben klare Dinge besprochen und viel davon gegen Luxemburg auf dem Platz gesehen. Unter Umständen gibt es auch dieselbe Startelf, das werden wir morgen sehen.

...den Austausch mit U 21-Coach Antonio Di Salvo: Der Austausch ist sehr gut. Es geht für mich darum, die Spieler aus seiner Perspektive kennenzulernen. Er kann gut beurteilen, wie weit ein Spieler in Frage kommt. Wir haben einen sehr guten Draht, er hat mit fast allen Spielern schon gearbeitet und kann seine Einschätzungen geben.

...die nötige Emotionalität: Dafür muss die ganze Gruppe sorgen, in Verbindung aus Trainer und Mannschaft eine Spielweise zu kreieren die Emotionen weckt. Wir müssen zuerst einmal defensiv dem Gegner Paroli bieten oder besser sein und darüber in die Partie kommen. Jeder weiß, was auf uns zukommt, dass jede Situation vom Publikum frenetisch gefeiert wird. Aber wir als Mannschaft können diese Emotionalität auch zurückspielen.

...das Abwehrduo Schlotterbeck/Tah: Ich war super zufrieden. Wir sprechen viel über die Kette und ihre Aktivität mit und ohne Ball. Die Art und Weise gegen Luxemburg war über die ganze Spielzeit konzentriert. Ich habe oft betont wie viel ich von Schlotti (Nico Schlotterbeck, Anm.d.Red.) halte und auch Jona (Jonathan Tah, Anm.d.Red.) hat sich super stabilisiert in den letzte zwei, drei Spielen. Am Ende spielen die, bei denen ich das beste Gefühl habe, aber alle sind eingeladen, ihr Bestes zu geben und die beiden unter Druck zu setzen.

...die Bedeutung des Spiels: Natürlich ist es ein Thema, dass Nordirland hier knapp zwei Jahre ungeschlagen ist. Für uns ist es eine Extramotivation, eine Schippe draufzupacken. Es ist eine beeindruckende Quote der Nordiren. Wir müssen alles reinwerfen. Man darf in der WM-Qualifikation nicht so oft patzen, mit drei Punkten haben wir eine gute Ausgangslage, aber wir machen einen Schritt nach dem anderen. Insofern ist es ein wichtiges Spiel. 

Nico Schlotterbeck über...

...die Atmosphäre im Windsor Park: Ich glaube, dass man als Fußballer auf solche Spiele wartet. Hier ist es vielleicht kleiner, aber genauso laut. Ich freue mich riesig auf die Atmosphäre und auf das Spiel. Wir wollen gegen Nordirland nachlegen, um in der Gruppe auf Platz eins zu bleiben.

...Nordirlands Spielweise: Wie in der Bundesliga gibt es viele Teams, die den Ball hinter die Kette spielen. Da gilt es wach zu sein und aktiv gegen und mit dem Ball zu sein. 

...seine Fitness: Mir geht es sehr gut, hatte fünfeinhalb Monate, um mich vorzubereiten. Natürlich brauche ich noch mal einen Tag länger zur Regeneration, aber ich hatte lange Zeit, um alles aufzubauen. Ich war selten so fit und austrainiert. Ich kann morgen über die 90 Minuten gehen.

...das Zusammenspiel mit Jonathan Tah: Er ist auf dem Platz sehr kommunikativ. Das ist für mich wichtig. Defensiv ist er ein extrem starker Verteidiger. Ich freue mich immer, mit ihm zusammenzuspielen. Das Thema mit dem Ball ist für mich interessanter, aber er ist vielleicht der bessere Verteidiger, wir ergänzen uns da gut.