3. Liga
Krüger, Martinovic und Co: Transferendspurt in der 3. Liga

Nichts geht mehr, zumindest auf dem Transfermarkt: Bis einschließlich 1. September hatten auch die Vereine der 3. Liga Zeit, um bei anderen Klubs vertraglich gebundene Spieler zu verpflichten. Einige Klubs haben die Wechselfrist, die am Montag um 23.59 Uhr endete, nahezu komplett ausgeschöpft und waren sehr aktiv. DFB.de mit der Übersicht über die Last-Minute-Transfers der 20 Drittligisten.
Mit vier Siegen aus den ersten vier Saisonspielen ist der MSV Duisburg hervorragend in die neue Spielklasse gestartet. Das war zuvor noch keinem Aufsteiger in der Geschichte der dritthöchsten Liga gelungen. Da sonst kein anderes Team an die optimale Ausbeute herankommt, führt der ehemalige Bundesligist die Tabelle an. Dennoch entschieden sich die Vereinsverantwortlichen um Ex-Nationalspieler und Geschäftsführer Michael Preetz, kurz vor dem Ende der Wechselfrist noch zwei neue Spieler zu verpflichten.
Ligaprimus Duisburg legt zweimal nach
Florian Krüger war von Januar bis zum Sommer als Leihspieler des belgischen Klubs Beerschot VA für den 1. FC Saarbrücken in der 3. Liga am Ball. Mit sieben Treffern und drei Vorlagen in 15 Einsätzen hatte der 26 Jahre alte Angreifer maßgeblichen Anteil daran, dass die Saarländer die Relegation erreichten. Dort scheiterte der 1. FC Saarbrücken trotz eines weiteren Treffers des früheren Junioren-Nationalspielers knapp an Eintracht Braunschweig (0:2 und 2:2 nach Verlängerung). Nun ist der ehemalige Zweitligaprofi (108 Einsätze) fest in die dritthöchste Spielklasse gewechselt.
"Mit Florian bekommen wir einen höherklassig erfahrenen Spieler im besten Alter", erklärt MSV-Sportdirektor Chris Schmoldt. "Im Sturm ist er variabel einsetzbar, besticht durch viel Fleiß, Einsatz und Siegeswille. Er hat in der Vergangenheit seine Torgefahr schon mehrfach unter Beweis gestellt, zuletzt mit sehr starken Leistungen in Saarbrücken. Wir sind sehr froh, dass wir Flo von unserem Weg überzeugen konnten."
Ebenfalls für das Sturmzentrum wurde am "Deadline Day" noch Andy Visser verpflichtet. Der 20 Jahre alte Niederländer stand seit Sommer 2023 bei Vitesse Arnheim unter Vertrag und absolvierte neben neun Erstligapartien auch 30 Partien in der zweithöchsten Spielklasse (vier Treffer). Seit dem Lizenzentzug des Traditionsvereins in diesem Sommer war Visser ohne Verein.
Auch auf der Abgangsseite hatte der MSV Duisburg zwei Transfers zu verzeichnen. Während Mittelfeldspieler Jonas Michelbrink fest an den West-Regionalligisten Fortuna Köln abgegeben wurde, soll Jannik Zahmel als Leihspieler in der Regionalliga Nord bei Blau-Weiß Lohne Spielpraxis sammeln.
Rot-Weiss Essen verkleinert den Kader
Den Kader auf den letzten Drücker noch verkleinert hat Rot-Weiss Essen. Nachdem bereits vor einigen Tagen der Vertrag mit dem zuletzt nicht mehr berücksichtigten Flügelstürmer Dion Berisha aufgelöst worden war, folgte kurz vor Ablauf der Transferperiode noch ein Abgangstrio. Der Vertrag von Mittelfeldspieler Jimmy Kaparos wurde aufgelöst, während Linksverteidiger Ekin Celebi als Leihgabe Spielpraxis beim Aufsteiger 1. FC Schweinfurt 05 sammeln soll. Angreifer Dominik Martinovic verließ RWE nach einem halben Jahr und 25 Pflichtspielen (zwei Tore und sieben Vorlagen) in Richtung des Ligakonkurrenten SSV Ulm 1846 Fußball.
Wenige Tage zuvor hatten die Essener mit Jannik Mause (27), der vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen wurde, noch einen zusätzlichen Stürmer verpflichtet. Der Torschützenkönig der Saison 2023/2024 in der 3. Liga (18 Treffer für den FC Ingolstadt 04) gab ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein Alemannia Aachen (2:3) sein Pflichtspieldebüt für RWE. Dass für Mause und seinen neuen Klub nichts Zählbares heraussprang, lag nicht zuletzt an drei Verpflichtungen der Gäste. So gehörten der erneut ausgeliehene Niklas Castelle (SSV Ulm 1846 Fußball) sowie die beiden weiteren Leihspieler Mika Schroers (Arminia Bielefeld) und Lars Gindorf (Hannover 96) auf Anhieb zur Startformation. Letzterem gelang sogar das Kunststück, gleich drei Foulelfmeter zu verwandeln.
Nach den drei Offensivspielern wurde die Alemannia um Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi auch am letzten Tag der Wechselfrist noch einmal tätig. Innenverteidiger Marius Wegmann wurde vom Ligakonkurrenten SV Wehen Wiesbaden verpflichtet, um die Defensive zu stabilisieren.
Jonah Sticker wechselt in die 2. Liga
Besonders aktiv zum Abschluss des Transferfensters war der FC Viktoria Köln. Mit Jonah Sticker wechselte ein 21 Jahre altes Eigengewächs in die 2. Bundesliga zum SC Paderborn 07. Vor zwei Wochen stand der Defensivspieler seinem neuen Verein noch in der ersten Runde im DFB-Pokal (1:3) gegenüber. "Wir sind stolz darauf, dass auch Jonah den Sprung in eine höhere Liga geschafft hat", sagt Stephan Küsters, Sportlicher Leiter beim FC Viktoria Köln. "Er hat sich in der U 19 und bei den Profis in kurzer Zeit außerordentlich entwickelt. Wir sehen uns als Ausbildungsverein - und dass der SC Paderborn 07 ihn nun verpflichtet, zeigt deutlich, dass wir vieles richtig gemacht haben."
Neu im Team der Domstädter sind dagegen zwei Spieler. Frank Ronstadt, der vom 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen wurde, bringt die Erfahrung von 78 Einsätzen in der 2. Bundesliga nach Köln-Höhenberg mit. "Ich habe intensiv für meine Genesung gearbeitet und möchte mich nun auch wieder auf dem Platz behaupten und regelmäßig Wettkampfpraxis sammeln", so der Rechtsverteidiger, der zuletzt verletzungsbedingt pausieren musste. "Daher bin ich den Verantwortlichen des FCK und Viktoria Köln dankbar, dass sie mir den Wechsel ermöglicht haben." Ebenfalls für eine Saison wurde Innenverteidiger Joel Agyekum (20) vom Hamburger SV ausgeliehen.
Drei Veränderungen am Kader verzeichnete auch der FC Energie Cottbus. Neben dem bis zum zurückliegenden Sommer für den TSV 1860 München aktiven Linksverteidiger Anderson Lucoqui konnte der frühere Bundesligist auch Innenverteidiger King Manu als Leihspieler von Fortuna Düsseldorf in die Lausitz locken. Angreifer Romarjo Hajrulla verabschiedete sich dagegen nach einem Jahr in Cottbus zu seinem vorherigen Verein FC Rot-Weiß Erfurt in die Regionalliga Nordost.
Zumindest jeweils einen Last-Minute-Zugang begrüßten die TSG Hoffenheim II mit Innenverteidiger Yannik Lührs (Borussia Dortmund II), der 1. FC Saarbrücken mit Defensivspieler Abdoulaye Kamara (FC Portsmouth/England) und der TSV 1860 München mit Rechtsverteidiger Marvin Rittmüller (Eintracht Braunschweig). Bis zur Winter-Transferperiode (1. Januar bis 3. Februar 2026) können die 20 Klubs jetzt nur noch vertragslose Spieler verpflichten.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw

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