2. Frauen-Bundesliga
2. Frauen-Bundesliga: Das sind die fünf Aufsteiger

Die Aufstockung der Google Pixel Frauen-Bundesliga zur neuen Saison 2025/2026 von zwölf auf 14 Vereine macht es möglich. Mit dem VfR Warbeyen (West), 1. FSV Mainz 05 (Südwest), VfB Stuttgart (Süd), FC 1889 Viktoria Berlin (Nordost) und VfL Wolfsburg II (Nord) sind gleich fünf (statt sonst nur drei) Teams aus den Regionalligen in die 2. Frauen-Bundesliga aufgestiegen. DFB.de mit einem Überblick.
VfB Stuttgart: Direkter Durchmarsch perfekt
Nur vier Jahre nach der Gründung einer eigenen Frauenfußballabteilung und gerade einmal drei Jahre nach der Übernahme des Spielrechts des Kooperationsvereins VfB Obertürkheim für die viertklassige Oberliga Baden-Württemberg zu Beginn der Saison 2022/2023 geht der VfB Stuttgart in der kommenden Saison erstmals in der zweithöchsten deutschen Spielklasse an den Start. Ex-Nationalspieler Heiko Gerber führte das Team als Trainer nach dem zweiten Platz in der Premierensaison zu zwei Meisterschaften in Folge und damit zum direkten Durchmarsch in die 2. Frauen-Bundesliga. Bei 62 von möglichen 66 Punkten blieb der VfB unbesiegt und kam auf ein eindrucksvolles Torverhältnis von 116:16. Auch den württembergischen Verbandspokal sicherte sich die Stuttgarterinnen (5:1 im Finale gegen den aktuellen Oberligameister VfL Herrenberg).
Nicht zuletzt seit dem Einstieg des früheren Bundesligatrainers Sascha Glass (SC Sand, 1. FC Köln) als Sportdirektor wurde der Kader nach und nach prominent verstärkt. Schon in der Regionalliga gehörten Ex-Nationalspielerinnen wie Mandy Islacker (28 Saisontreffer), Leonie Maier und Maximiliane Rall, aber auch frühere Erstligaspielerinnen wie unter anderem Kapitänin Anja Selensky, Jana Beuschlein oder Meike Meßmer zum Aufgebot. In der neuen Saison werden zwar Islacker und Maier nicht mehr zur Verfügung stehen. Sehr viel internationale Erfahrung bringen dafür jedoch Fabienne Dongus (bisher Spielführerin bei der TSG Hoffenheim) und ihre Zwillingsschwester Tamar (Grasshopper Club Zürich) sowie die frühere Bundesliga-Torschützenkönigin Nicole Billa (1. FC Köln) neu ins Team ein. Auch Janina Hechler war zuletzt für Köln am Ball, U 19-Nationalspielerin Rosa Rückert wechselt vom künftigen Ligakonkurrenten Eintracht Frankfurt II mit ins Schwabenland.
Für die Zukunft sind die ehrgeizigen Pläne von der Vereinsführung klar formuliert. "Unser Ziel ist es, uns in den nächsten Jahren dauerhaft in der Frauen-Bundesliga zu etablieren und damit unserer Verantwortung als VfB Stuttgart gerecht zu werden", erklärte VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle: "Kurzfristig freuen wir uns darauf, auch in der 2. Frauen-Bundesliga möglichst erfolgreich Fußball zu spielen."
1. FSV Mainz 05: Aufstieg und Torjägerkanone
Vor einem Jahr war das Frauenteam des 1. FSV Mainz 05 als Meister der Regionalliga Südwest noch in den Aufstiegsspielen zur 2. Frauen-Bundesliga am damaligen West-Titelträger VfL Bochum gescheitert (2:4 und 1:2). Diesmal reichte der Gewinn der Meisterschaft mit 61 Zählern und sogar 115:4 Toren zum Sprung in die zweithöchste deutsche Spielklasse, der zuvor schon der Vorgängerverein TSV Schott Mainz einige Jahre angehört hatte (zuletzt 2017/2028). Bei 20 Siegen und einem Remis ging die Mannschaft von Trainer Takashi Yamashita nur einmal leer aus (1:2 bei Vizemeister 1. FC Saarbrücken). Auch der Verbandspokal Südwest ging an Mainz 05 (6:1 im Endspiel gegen den Ligakonkurrenten SC Siegelbach).
Entscheidenden Anteil an der Erfolgssaison hatte die routinierte Offensivspielerin Nadine Anstatt. Die 30-Jährige war mit 33 Saisontreffern nicht nur die erfolgreichste Torschützin in der Südwest-Staffel, sondern sicherte sich auch den Gewinn der Torjägerkanone für alle in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. "Dass ich die bundesweite Wertung gewonnen habe, ist zweifellos eine große Ehre und eine Bestätigung für den Aufwand und die harte Arbeit, die jede von uns geleistet hat", sagt Nadine Anstatt im Gespräch mit DFB.de. "Eine solche Saison hätte ich schließlich niemals ohne meine Teamkolleginnen spielen können."
Auf die neue Herausforderung blickt Anstatt voller Zuversicht: "Mit der Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga zu spielen, ist für den Verein auf jeden Fall schon mal ein Aushängeschild. Mit der Qualität, die wir in der Mannschaft haben, gehören wir dort auch hin. Wir können zeigen, dass sich Mainz als Standort für hochklassigen Frauenfußball eignet, was den Verein wiederum attraktiver macht für junge weibliche Talente. Diese Basis wollen wir weiterentwickeln." Auch für Mainz 05 ist die Google Pixel Frauen-Bundesliga zumindest ein Fernziel. "Der Verein hat es so kommuniziert - und wir als Team haben sicherlich nichts dagegen", betont Nadine Anstatt. "Es gehört aber auch zur Philosophie von Mainz 05, lieber gesund zu wachsen als etwas zu erzwingen."
VfR Warbeyen: Größter Coup der Vereinshistorie
Ein komplett neues Gesicht in der 2. Frauen-Bundesliga ist der VfR Schwarz-Weiß Warbeyen 1945, der bereits Mitte April als Meister der Frauen-Regionalliga West und damit als erster Aufsteiger überhaupt feststand. Der kleine Klub aus Kleve, der mit der Gründung seines Frauenteams im Jahr 1968 einst zu den Pionieren des Frauenfußballs am Niederrhein gehörte, kickte zwar noch bis 2018 in der Landesliga. Dennoch ist die künftige Zugehörigkeit für den VfR Warbeyen eher kein "Wunder", sondern vielmehr die fast logische Folge einer kontinuierlichen positiven Entwicklung in den vergangenen Jahren.
Zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Niederrheinliga gelang 2020 der Sprung in die Regionalliga West, wo das Team von Beginn an eine gute Rolle spielte und sich nach und nach verbesserte. Auf die Plätze sechs und fünf in den ersten beiden Spielzeiten folgten Rang drei und schließlich die Vizemeisterschaft am Ende der Saison 2023/2024 hinter dem aktuellen Zweitligisten VfL Bochum, ehe jetzt - passend zum 80-jährigen Bestehen des Klubs - der "große Wurf" gelang. Nach eindrucksvollen 20 Siegen in den ersten 22 Saisonspielen waren die Schwarz-Weißen schon vier Runden vor dem Saisonende nicht mehr von Platz eins zu verdrängen. "Was wir geschafft haben, ist für unseren Kreis Kleve einmalig", sagte VfR-Trainer Sandro Scuderi gegenüber DFB.de. Als "Sahnehäubchen" wurde auch noch der Titel im Niederrheinpokal verteidigt (3:0 beim Landesligisten TSV Solingen).
Für die Vereinsführung um den Vorsitzenden Christian Nitsch hatte das "Abenteuer" 2. Frauen-Bundesliga freilich schon einige Monate zuvor begonnen, als die ersten Weichen für den Zulassungsantrag beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gestellt werden mussten. Vor wenigen Tagen gab es endgültig "grünes Licht" für die bislang größte Herausforderung des Klubs. Die Anforderungen des Verbandes empfanden Nitsch und seine Mitstreiter dabei als "äußerst hilfreich", um gerade als Liganeuling den Anforderungen gerecht werden zu können. "Wir sind dem DFB sehr dankbar für das Zulassungsverfahren, das uns optimal auf die Aufgaben in der 2. Frauen-Bundesliga vorbereitet", so Nitsch. Unter anderem wird der Dorfklub aus dem 700-Einwohner-Stadtteil Warbeyen seine Heimspiele künftig im städtischen Klever Stadion am Bresserberg austragen.
FC Viktoria 1889 Berlin: Dritter Anlauf gelingt
Als eine Gruppe von sechs Gründerinnen und Gesellschafterinnen im Jahr 2022 die Frauenabteilung des damals schon in der Regionalliga Nordost aktiven FC Viktoria 1889 Berlin übernahm, wurden ehrgeizige Ziele formuliert. Die Erschaffung eines Leuchtturmprojektes für Berlin und ganz Deutschland soll den Frauenfußball in Deutschland verändern und ein Vorbild für mehr Gleichberechtigung und Sichtbarkeit im Sport sein. Zum Gründungsteam gehören unter anderem die zweimalige Welt- und viermalige Europameisterin Ariane Hingst, die Unternehmerin und Investorin Verena Pausder sowie die Initiatorin und frühere Fernsehmoderatorin Felicia Mutterer. Viele weitere prominente Frauen unterstützen das Projekt.
Auch die sportliche Vorgabe ist anspruchsvoll: Bis 2027 will der Hauptstadtklub in der Google Pixel Frauen-Bundesliga ankommen. In der kommenden Saison spielt die Viktoria erstmals seit der Spielzeit 2013/2014 wieder in der 2. Frauen-Bundesliga. In den ersten beiden Saisons unter weiblicher Regie waren die Berlinerinnen jeweils nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt. 2023 mussten sich die "Himmelblauen" als Nordost-Meister in den Aufstiegsspielen dem Hamburger SV den Vortritt lassen (0:3 und 1:3). Ein Jahr später war der Lokalrivale 1. FC Union Berlin in der Liga eine Nummer zu groß. Bezeichnend für die Stärke der Konkurrenz: Inzwischen sind sowohl der HSV als auch der 1. FC Union bereits in der höchsten deutschen Spielklasse angekommen.
Die Viktoria könnte im besten Fall schon in der kommenden Saison nachziehen, denn in der abgelaufenen Spielzeit nutzte das Team um den neuen Trainer Miren Catovic (seit Januar im Amt/früher FC Ingolstadt 04) die Gunst der Stunde und sicherte sich am Ende mit 60 Punkten (20 Siege und nur zwei Niederlagen) und 105:10 Toren souverän den Meistertitel in der Frauen-Regionalliga Nordost, zehn Zähler vor dem ebenfalls ambitionierten Nachbarn Hertha BSC. Mit Nina Ehegötz (16 Saisontore), Kim Urbanek (14), Henrike Sahlmann und Routinierin Aylin Yaren (jeweils elf) trafen gleich vier Viktoria-Spielerinnen zweistellig, die alle auch schon höherklassig am Ball waren. Im Berliner Pokal (10:1 gegen Borussia Pankow) wurde das Double perfekt gemacht.
VfL Wolfsburg II: Wiederaufstieg als Vizemeister
Nach nur einem Jahr Abstinenz meldet sich die zweite Mannschaft des siebenmaligen Deutschen Meisters und elfmaligen DFB-Pokalsiegers VfL Wolfsburg in der 2. Frauen-Bundesliga zurück. Schon ab der Saison 2013/2014 war der Nachwuchs der "Wölfinnen" zehn Jahre lang ununterbrochen zweitklassig, landete zwischen 2017 und 2020 sogar viermal nacheinander auf dem zweiten Tabellenplatz.
2023/2024 reichte der 13. Rang dagegen nicht zum Klassenverbleib, so dass in der Frauen-Regionalliga Nord ein Neuanfang gestartet wurde. Mit 45 Punkten aus 22 Partien (14 Siege, drei Remis, fünf Niederlagen) wurde das Team von VfL-Trainer Daniel Kraus zwar "nur" Vizemeister hinter dem souveränen Titelträger Hamburger SV II (54 Zähler). Weil die Hanseatinnen aber auf den möglichen Aufstieg verzichteten, durfte Wolfsburg nachrücken.
Dabei ging es allerdings bis zum Saisonende knapp zu. Erst nach dem 4:0-Auswärtserfolg am 22. und abschließenden Spieltag beim ATS Buntentor stand fest, dass die Wolfsburgerinnen im Rennen um Platz zwei Verfolger Holstein Kiel (44 Punkte) auf Distanz halten können. Mit drei Treffern stellte die 19 Jahre alte Mira Arouna die Weichen auf Sieg. Die noch zwei Jahre jüngere Maila Herzig stellte den Endstand her. So reichte den Kielerinnen auch ihr 2:1 gegen den Eimsbütteler TV nicht mehr zum Aufstieg. "Entscheidend für mich ist, dass die Mannschaft und die Spielerinnen sich kontinuierlich weiterentwickeln. Die Ergebnisse sind dann ein Produkt dieser Entwicklung", betont Trainer Daniel Kraus. "Einige Spielerinnen haben in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht und auch die Mannschaft als Ganzes hat sich gut entwickelt."
Kategorien: 2. Frauen-Bundesliga
Autor: mspw

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