DFB-Nachwuchsliga

"Wir können Geschichte schreiben"

15.06.2025
Die Kapitäne des U 17-Finals: Mathieu Nguefack (l.) und Toni Langsteiner (r.) Foto: Borussia Mönchengladbach/RB Leipzig/motivio

Es ist die letzte Titelentscheidung der Saison 2024/2025 auf DFB-Ebene: Die U 17-Teams von Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig kämpfen heute (ab 13 Uhr, live bei Sky) im großen BORUSSIA-PARK um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Eine fünfstellige Kulisse wird erwartet. Im DFB.de-Interview sprechen die beiden Kapitäne Mathieu Nguefack (17) und Toni Langsteiner (16) über das Duell.

DFB.de: Hallo Mathieu und Toni! Das Endspiel um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft steht kurz bevor. Was bedeutet es Euch, dass Ihr mit Euren Teams im Finale steht?

Mathieu Nguefack: Dafür haben wir während der gesamten Saison hart gearbeitet. Entsprechend groß ist die Vorfreude.

Toni Langsteiner: Auch für uns hat das Endspiel eine riesige Bedeutung. Wir haben alle Bock, den Titel nach Leipzig zu holen.

DFB.de: Habt Ihr Euch schon vorgestellt, wie es sein wird, die Mannschaft im BORUSSIA-PARK auf den Platz zu führen?

Nguefack: Ich habe ja schon beim Halbfinale gegen den FC Bayern einen Vorgeschmack bekommen. Das war schon besonders. Es wird ein überwältigendes Gefühl sein.

Langsteiner: Es ist eine große Ehre für mich, Kapitän dieses Teams zu sein. Je näher das Endspiel rückt, umso mehr fiebern wir darauf hin.

DFB.de: Für die Borussia ist der erste U 17-Titel seit 44 Jahren möglich, für RB wäre es sogar eine Premiere. Ist Euch diese historische Dimension bewusst?

Nguefack: Wir alle wissen, dass es nicht nur uns als Mannschaft, sondern für den gesamten Verein und die Fans viel bedeutet, das Finale erreicht zu haben. Umso mehr wollen wir jetzt auch den letzten Schritt gehen. Es wäre der verdiente Lohn für die Arbeit, die bei der Borussia geleistet wird.

Langsteiner: Ich habe in den zurückliegenden Tagen schon viel darüber nachgedacht. Wir können einen großen Titel gewinnen, den RB noch nie gewinnen konnte. Damit würden wir Geschichte schreiben.

DFB.de: Merkt man im Training, dass ein besonderes Spiel bevorsteht?

Nguefack: Auf jeden Fall. Das ist aber schon seit dem Beginn der K.o.-Phase der Fall. Jeder ist voll fokussiert, will seine bestmögliche Leistung abrufen.

Langsteiner: Auch bei uns sind alle heiß auf das Finale. Jeder will am liebsten von Beginn an spielen.

DFB.de: Wann war Euch klar: Der Weg kann bis in das Endspiel führen?

Nguefack: Ich wusste schon zu Beginn der Saison, dass sehr viel Qualität im Team steckt und dass wir einiges erreichen können. Schließlich spiele ich mit den meisten meiner Teamkollegen schon seit einigen Jahren zusammen. Aber wir haben nicht nur viele gute Einzelspieler, sondern funktionieren auch als gesamte Mannschaft sehr gut.

Langsteiner: Spätestens mit dem Viertelfinale gegen den 1. FC Köln, der bis dahin eine herausragende Saison gespielt hatte, ist uns klar geworden, dass wir noch zu mehr in der Lage sind. Nach diesem Statement wusste ich, dass es in die richtige Richtung geht.

DFB.de: Was war entscheidend, um sich im Halbfinale durchzusetzen?

Nguefack: Wir konnten auch gegen den FC Bayern München unseren Ballbesitzfußball auf den Platz bringen. Auch vom Rückstand haben wir uns nicht verunsichern lassen.

Langsteiner: Auch wir sind zurückgekommen, nachdem wir schon in der Anfangsphase einen Gegentreffer hinnehmen mussten. Wir haben alles rausgehauen und wurden belohnt.

DFB.de: Schon beim Gladbacher Halbfinalsieg gegen Bayern München waren mehr als 6000 Fans im Stadion dabei. Welche Rolle wird der Heimvorteil spielen?

Nguefack: Ich denke schon, dass uns das helfen wird. Im BORUSSIA-PARK mit den Fans im Rücken spielen zu können, wird uns zusätzlich pushen und für eine Extramotivation sorgen.

Langsteiner: Ich sehe das nicht als Nachteil an. Zum einen haben wir zuletzt in Stuttgart gezeigt, dass wir auch auswärts 100 Prozent bringen können. Wir werden uns auch in Gladbach nicht beeindrucken lassen. Eher wird die Kulisse auch uns beflügeln.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um das Finale für sich zu entscheiden?

Nguefack: Es liegt in erster Linie an uns, davon bin ich überzeugt. Wenn wir unsere optimale Leistung zeigen, dann kann uns auch Leipzig nicht stoppen.

Langsteiner: Jeder muss von der ersten Minute an voll da sein. Es wird wichtig sein, die Nervosität und Anspannung nicht zu groß werden zu lassen und mutig aufzutreten.

DFB.de: Mit dem Endspiel wird die erste Saison in der DFB-Nachwuchsliga abgeschlossen. Wie gefällt Euch der neue Modus?

Nguefack: Ich finde vor allem cool, dass die K.o.-Phase jetzt schon ab dem Achtelfinale beginnt und deshalb schon früh sehr viel auf dem Spiel steht. Es ist auch ein Vorteil, dass man schon in der Hauptrunde auf Gegner aus ganz Deutschland treffen kann.

Langsteiner: Das sehe ich auch so. Nachdem wir in der Vorrunde auf einige regionale Gegner getroffen sind, die den Fokus mehr auf das Verteidigen gelegt haben, hat die Hauptrunde mit Mannschaften wie dem HSV oder dem FC Schalke 04 schon viel Spaß gemacht. Erst recht galt das natürlich für die K.o.-Runden. Gegen Teams wie den 1. FC Köln, den VfB Stuttgart oder jetzt Borussia Mönchengladbach hätten wir sonst kaum gespielt.

DFB.de: Welche persönlichen Ziele verfolgt Ihr für die Zukunft?

Nguefack: Mein großer Traum ist es, Profifußballer zu werden und eines Tages für die erste Mannschaft im BORUSSIA-PARK zu spielen. Ich weiß, dass es noch ein weiter Weg ist und dass ich dafür viel investieren muss. Mit der U 17 die Meisterschaft zu gewinnen, wäre aber vielleicht ein weiterer kleiner Schritt in die richtige Richtung.

Langsteiner: Den Titel nehmen wir natürlich auch gerne mit. In den nächsten Jahren möchte ich mich weiterentwickeln, Stammspieler in der U 19 werden und damit auch meinem großen Ziel, dem Profifußball, näherkommen.

Kategorien: DFB-Nachwuchsliga

Autor: mspw