DFB-Nachwuchsliga
Werder-Trainer Makiadi: "Entwicklung hat Priorität"

Als aktueller DFB-Pokalsieger der Junioren ist die U 19 des SV Werder Bremen in die neue Saison der DFB-Nachwuchsliga gestartet. Am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf YouTube) will das Team von Trainer Cedric Makiadi im Derby gegen den Hamburger SV möglichst den ersten Sieg landen. Im DFB.de-Interview spricht der Ex-Profi mit Mitarbeiter Peter Haidinger über den Saisonstart und die Talentförderung.
DFB.de: Ihr Team ist mit einem 1:3 bei Hannover 96 in die neue Saison gestartet. Warum hat es nicht mit einem Erfolgserlebnis geklappt, Herr Makiadi?
Cedric Makiadi: Wir haben zahlreiche Tormöglichkeiten nicht genutzt, waren nicht konsequent genug und in der zweiten Halbzeit in der Defensive zu anfällig. Am Ende hat die Mannschaft gewonnen, die weniger Fehler gemacht hat.
DFB.de: Am Sonntag wird Ihre Mannschaft im Derby gegen den Hamburger SV einen neuen Anlauf nehmen. In welchen Bereichen muss sich das Team verbessern?
Makiadi: Grundsätzlich kann ich der Mannschaft wenig vorwerfen. Das Engagement in Hannover war gut. Wir müssen im Abwehrverbund mehr kommunizieren und konsequenter verteidigen. Die Abstimmung in der Box muss besser werden. Auch die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen müssen wir verkleinern.
DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein, der am 1. Spieltag noch nicht im Einsatz war?
Makiadi: Wir wissen, dass der HSV über gute Spieler verfügt. Aber grundsätzlich richten wir uns nicht nach dem Gegner, sondern schauen mehr auf uns. Wir trainieren hart, gehen fokussiert in die Partie und wollen dem Gegner unser Spiel aufzwingen.
DFB.de: In der abgelaufenen Saison hatten Sie mit Werder den DFB-Pokal der Junioren gewonnen. Was unterscheidet die aktuelle Mannschaft vom Team, das den Titel geholt hatte?
Makiadi: Generell hat man im Jugendbereich immer eine hohe Fluktuation. Sechs Spieler aus dem alten Kader sind geblieben. Fünf weitere Jungs könnten ebenfalls noch für die U 19 spielen, haben aber bereits den nächsten Schritt in den Herrenbereich gemacht. Die Talente, die dazugekommen sind, wollen wir auf das nächste Level bringen. Das ist ein längerer Prozess, der Zeit benötigt.
DFB.de: Nach dem HSV-Spiel steht das Erstrundenspiel im DFB-Pokal beim FC St. Pauli an. Wie wichtig ist ein Erfolgserlebnis, um für eine mögliche Titelverteidigung gerüstet zu sein?
Makiadi: Erfolge stärken das Selbstvertrauen und machen die Trainingsarbeit leichter. Die Entwicklung der Mannschaft und jedes einzelnen Spielers hat bei uns absolute Priorität. Wenn uns das gut gelingt, dann werden wir auch erfolgreich sein.
DFB.de: Was trauen Sie Ihrer Mannschaft in dieser Spielzeit zu?
Makiadi: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht absehbar und solche Dinge kann man im Vorfeld einer Saison auch nicht seriös beantworten. Erst nach einigen Spielen kann man sehen, in welche Richtung es gehen kann. Wir haben gute Jungs im Kader, die einen ähnlichen Weg gehen könnten, wenn viele Faktoren zusammenpassen.
DFB.de: Welche Spieler trainieren bereits regelmäßig bei den Profis mit oder sind auch schon für die U 23 in der Regionalliga Nord am Ball?
Makiadi: Die beiden Innenverteidiger Karim Coulibaly und Mick Schmetgens sowie die Mittelfeldspieler Patrice Covic, Wesley Adeh und Außenverteidiger Luca Höcker durften zuletzt bei den Profis trainieren. Torhüter Stefan Smarkalev ist aus dem Trainingslager der Profis zurückgereist und stand zuletzt bei der U 23 in der Regionalliga gegen den SC Weiche Flensburg 08 zwischen den Pfosten. Das alles sind wertvolle Erfahrungen für die Jungs.
DFB.de: Wie läuft der Austausch mit dem neuen Cheftrainer Horst Steffen?
Makiadi: Björn Schierenbeck ist als Toptalente-Koordinator zwischen dem Profi-Trainerteam und dem NLZ als Verbindungstrainer dafür in erster Linie zuständig. Wir tauschen uns in der Regel einmal in der Woche aus, die Zusammenarbeit klappt sehr gut.
DFB.de: Wie schätzen Sie die weiteren Gegner in der regionalen Vorrunde der DFB-Nachwuchsliga ein?
Makiadi: Hannover 96, der Hamburger SV oder der FC St. Pauli werden immer hochgehandelt, weil diese Vereine über ihre Einzugsgebiete gute Möglichkeiten haben. Aber auch die Partien gegen Eintracht Braunschweig, Holstein Kiel oder den Blumenthaler SV sind herausfordernd und keine Selbstläufer. Um einen der ersten Tabellenplätze zu erreichen und uns damit für die Hauptrunde der Liga A zu qualifizieren, benötigen wir den vollen Fokus.
DFB.de: Die neue DFB-Nachwuchsliga ist in ihre zweite Saison gestartet. Wie gefällt Ihnen der neue Modus und welche Vorteile sehen Sie für die Spieler?
Makiadi: Den neuen Modus finde ich gut. Wenn man es schafft, in die Hauptrunde der Liga A zu kommen, wird die Mannschaft technisch und taktisch maximal gefordert. Die Jungs treffen auf Gegner, gegen die sie vorher noch nie gespielt hatten, was neue Reizpunkte setzt. Schafft man es nicht in die Liga A, dann geht es zwar auch gegen Teams aus anderen Regionen in Deutschland, aber die ganz starken Gegner fehlen.
Kategorien: DFB-Nachwuchsliga
Autor: mspw

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