3. Liga

Transfers: Kevin Volland zurück bei 1860 München

03.07.2025
Rückkehr nach 13 Jahren: Kevin Volland spielt wieder im Trikot des TSV 1860 München Foto: imago

In der neuen Saison 2025/2026 wird unter anderem ein 15-maliger deutscher Nationalspieler in der 3. Liga auflaufen. Die Rede ist von Kevin Volland, der nach 13 Jahren zu seinem Jugendklub TSV 1860 München zurückgekehrt ist. Der 32-Jährige ist nicht der einzige prominente Zugang der Löwen. DFB.de mit einem Überblick über die bislang wichtigsten Transfers der Drittligisten.

Kevin Volland hatte sich im Sommer 2007 dem Nachwuchsleistungszentrum des TSV 1860 München angeschlossen und ging auch die ersten Schritte seiner Profikarriere (57 Spiele in der 2. Bundesliga, 19 Tore) beim früheren Bundesligisten. Anschließend lief der Allgäuer für die TSG Hoffenheim, Bayer 04 Leverkusen und den 1. FC Union Berlin (277 Bundesligaspiele, 80 Treffer) selbst in der höchsten deutschen Spielklasse auf. Außerdem war Volland für den französischen Erstligisten AS Monaco am Ball.

"Für mich schließt sich mit der Rückkehr an die Grünwalder Straße ein Kreis", sagt Kevin Volland. "Ich bin damals aus Thannhausen nach München gewechselt und habe nach der Zeit im Nachwuchs beim TSV 1860 die Chance bekommen, in den Profifußball einzusteigen. Ich freue mich, dieses Vertrauen in mich nun zurückzahlen zu können und voller Freude bei meinem Herzensverein noch einmal alles zu geben."

Auch Niederlechner und Jakob schon früher Löwen

Kevin Volland ist dabei nicht der einzige Profi, der aus der Bundeshauptstadt an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrt ist. Das gilt auch für Florian Niederlechner, der zuletzt für Hertha BSC in der 2. Bundesliga auflief und schon in der U 13 das Trikot der Löwen trug, ehe er über die 3. Liga (102 Partien für die SpVgg Unterhaching und den 1. FC Heidenheim) den Sprung in die 2. Bundesliga und die Bundesliga schaffte. "Für mich gab es kein langes Überlegen", so Niederlechner über seine Rückkehr. "Es gibt nichts Schöneres für mich, als meine Karriere bei meinem Herzensverein zu beenden."

Mit Linksverteidiger Kilian Jakob (27, FC Erzgebirge Aue) hat der TSV 1860 München sogar noch einen dritten ehemaligen Nachwuchsspieler zurückgeholt. Die Nähe zur Heimat dürfte auch beim Wechsel von Torhüter Thomas Dähne (31) zum TSV 1860 München eine Rolle gespielt haben. Der gebürtige Rosenheimer, der in seiner Karriere auch schon in Österreich (RB Salzburg), Finnland (HJK Helsinki) und Polen (Wisla Plock) unter Vertrag stand, war zuletzt Ersatztorhüter beim Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel.

Andreas Voglsammer, der im Nachwuchsbereich unter anderem beim Löwen-Stadtrivalen FC Bayern München ausgebildet worden war, zog es dagegen in die entgegengesetzte Himmelsrichtung. Der mittlerweile 33-Jährige ist vom Zweitligisten Hannover 96 zum FC Hansa Rostock gewechselt und bringt die Erfahrung von unter anderem 50 Bundesliga-Spielen und 219 Einsätzen in der 2. Bundesliga mit. Bei der SpVgg Unterhaching war Voglsammer zwischenzeitlich ein Teamkollege von Florian Niederlechner. "Hansa ist ein Klub mit großer Tradition, leidenschaftlichen Fans und einer klaren Vision", so Voglsammer über seine neue Aufgabe. "Ich möchte mit meiner Erfahrung vorangehen, Verantwortung übernehmen und dabei helfen, eine erfolgreiche Saison zu spielen."

Obuz trägt nach einem Jahr wieder RWE-Trikot

Nur eine Saison Abstand lag bei Marvin Obuz zwischen seiner ersten Phase und seiner Rückkehr zu Rot-Weiss Essen. Die Spielzeit 2023/2024 hatte der 23-Jährige als Leihspieler vom 1. FC Köln an der Hafenstraße verbracht und dabei seine Qualitäten bei einer Bilanz von sieben Treffern und 14 Vorlagen in 34 Partien unter Beweis gestellt. Im zurückliegenden Jahr reichte es in Köln dagegen nur zu fünf Kurzeinsätzen.

"Der Kontakt zwischen uns ist nach Marvins Rückkehr nach Köln nie abgerissen", erklärte Marcus Steegmann, Essens Direktor Profifußball. "Wir alle bei RWE haben gesehen und gespürt, wie sehr er sich bei uns wohlgefühlt hat und wie sehr ihn auch die Fans schätzen. Nun freuen wir uns darauf, dass er uns neben dem Platz als positiver und ehrgeiziger Typ sowie auf dem Platz mit seinen Stärken weiterhelfen wird." Ebenfalls aus der 2. Bundesliga wechselte Mittelfeldspieler Luca Bazzoli (24/bisher SC Preußen Münster) in diesem Sommer an die Hafenstraße.

Ex-Torschützenkönig Wriedt für Aachen am Ball

Alemannia Aachen kann mit Kwasi Okyere Wriedt einen Stürmer am Tivoli begrüßen, der in der 3. Liga schon für Furore gesorgt hat. Im Trikot der U 23 des FC Bayern München wurde der inzwischen 30-Jährige mit 24 Treffern in 33 Spielen Torschützenkönig der Saison 2019/2020. Damit schoss Wriedt die "kleinen Bayern", damals trainiert von Sebastian Hoeneß (jetzt Cheftrainer beim DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart), auch zum Meistertitel. Anschließend zog es den sechsmaligen Nationalspieler von Ghana ins Ausland, wo er zwei Jahre lang in der niederländischen Eredivisie für Willem II Tilburg auflief. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war Wriedt für den VfL Osnabrück und Holstein Kiel in der 2. Bundesliga aktiv, ehe er zuletzt für Manisa FK und Sanliurfaspor in der Türkei spielte.

Im Mittelfeld muss die Alemannia dagegen ohne einen ihrer bisherigen Leistungsträger auskommen. Soufiane El-Faouzi machte von seiner Ausstiegsklausel Gebrauch, um in die 2. Bundesliga zum FC Schalke 04 zu wechseln. Für die Aachener stand der 22-Jährige in 36 Drittligapartien (drei Tore, sieben Vorlagen) auf dem Feld. "Ich hatte ein sehr schönes Jahr hier in Aachen, in dem ich sportlich, aber auch menschlich gewachsen bin", so El-Faouzi. "Dennoch habe ich mich dazu entschieden, den nächsten Schritt in meiner Entwicklung zu gehen und die neue Herausforderung in der 2. Bundesliga anzunehmen."

Als besonders großes Sprungbrett in die zweithöchste Spielklasse hat sich in diesem Sommer der FC Ingolstadt 04 herausgestellt. Mit Torjäger Sebastian Grönning (zu Hertha BSC), Felix Keidel (SV 07 Elversberg), Mladen Cvjetinovic (Holstein Kiel), Torhüter Pelle Boevink (SpVgg Greuther Fürth) und Niclas Dühring (Karlsruher SC) werden nicht weniger als fünf Spieler in der bevorstehenden Saison in der 2. Bundesliga aktiv sein.

Ebenfalls einen persönlichen "Aufstieg" haben drei Leistungsträger des SC Verl hinter sich. Tom Baack schloss sich dem 1. FC Nürnberg an, Marcel Benger und Kapitän Lars Lokotsch folgten ihrem bisherigen Trainer Alexander Ende zum SC Preußen Münster.

Viktoria Köln: Trio wechselt ins Ausland

Besonders im Ausland scheint der FC Viktoria Köln im Fokus zu stehen. Der erst 18 Jahre alte Innenverteidiger Zoumana Keita hatte nach nur zehn Einsätzen in der 3. Liga das Interesse des RSC Anderlecht geweckt. Auch Mittelfeldspieler Enrique Lofolomo (Zulte Waregem) setzt seine Karriere in der höchsten belgischen Spielklasse fort. Außenverteidiger Sidny Cabral ist dagegen nach Portugal zum Erstligisten Estrela Amadora gewechselt.

Nach Deutschland zurückgekehrt ist dagegen Nader Jindaoui. Seit der Winterpause war der langjährige Spieler der Regionalliga Nordost (25 Tore und 24 Vorlagen in 125 Einsätzen für den SV Babelsberg 03, den Berliner AK und Hertha BSC II) in den USA für Ventura County, das Farmteam von Meister LA Galaxy, am Ball. Künftig wird der 28-Jährige, der auch jeweils zu einem Einsatz für die Profis von Hertha BSC in der 2. Bundesliga und im DFB-Pokal kam, das Trikot von Drittliga-Neuling TSG Hoffenheim II tragen.

"Ich freue mich riesig auf diese unglaubliche Chance bei der TSG Hoffenheim", so Nader Jindaoui. "Viele sehen in mir wahrscheinlich den Content Creator. In erster Linie bin ich jedoch Fußballer mit Leib und Seele. Die TSG ermöglicht mir zu beweisen, dass man auch einen unkonventionellen Weg im Profifußball gehen kann."

Schweinfurt: Geis kehrt in Geburtsstadt zurück

Einen äußerst prominenten Zugang konnte mit dem 1. FC Schweinfurt 05 auch ein weiterer Liganeuling in seinen Reihen begrüßen. Johannes Geis, gebürtiger Schweinfurter und erfahrener Mittelfeldspieler, kehrte in seine Geburtsstadt zurück. Der 31 Jahre alte Defensivspieler begann seine fußballerische Laufbahn in der Jugend des TSV Großbardorf und der SpVgg Greuther Fürth. Über den 1. FSV Mainz 05 und den FC Schalke 04 führte sein Weg ihn unter anderem zu einer internationalen Station, dem FC Sevilla. Zuletzt war Geis bei der SpVgg Unterhaching in der 3. Liga aktiv. Mit mehr als 120 Bundesligapartien sowie zahlreichen Einsätzen in der UEFA Champions League und der UEFA Europa League bringt er reichlich Erfahrung aus dem Profifußball mit.

"Ich freue mich riesig, die Schuhe in Zukunft für meine Geburtsstadt zu schnüren", wurde Johannes Geis zitiert. "Ich habe Schweinfurt immer verfolgt, bin absolut überzeugt von diesem Projekt und verspüre unglaubliche Lust, für unsere Region in Liga 3 aufzulaufen."

Mitaufsteiger MSV Duisburg sicherte sich unter anderem die Dienste von Rasim Bulic und Christian Viet, die beide zuletzt für den SSV Jahn Regensburg noch in der 2. Bundesliga am Ball waren, sowie der beiden Angreifer Tim Heike und Dennis Borkowski, die vom neuen Ligakonkurrenten FC Ingolstadt 04 kommen. Der frühere irische U 21-Nationalspieler Conor Noß, der zuletzt für Blau-Weiß Linz in der Bundesliga von Österreich kickte, wurde viele Jahre im Nachwuchs des Bundesligisten Borussia Mönchengladbach ausgebildet.

Insgesamt nahmen die 20 Klubs der 3. Liga etwa einen Monat vor dem Saisonstart bislang rund 170 Zugänge für die neue Saison unter Vertrag. Das Sommer-Transferfenster ist allerdings noch bis zum 1. September geöffnet.

Kategorien: 3. Liga

Autor: mspw