Männer-Nationalmannschaft
Nagelsmann: "Wir mussten das Spiel gewinnen - haben wir gemacht"

Erst mühevoll, dann platzte der Knoten: Die deutsche Nationalmannschaft hat beim 3:1 (1:1) im WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland drei wichtige Punkte eingefahren. Julian Nagelsmann bewies dabei ein glückliches Händchen bei den Einwechslungen, denn Nadiem Amiri, Maximilian Beier und Co. belebten das deutsche Spiel und brachten so den Sieg. Auf DFB.de spricht der Bundestrainer über den Spielverlauf und seine Baustellen.
Frage: Welche Erkenntnisse haben Sie aus dem Spielverlauf gezogen, Herr Nagelsmann?
Julian Nagelsmann: Wir sind verdient in Führung gegangen. Dann haben wir mit dem einzigen Torschuss, den wir heute bekommen haben, den Ausgleich kassiert. In der Phase danach hatten wir ein viel zu langsames Spiel mit dem Ball. Aber das habe ich den Spielern auch in der Halbzeit gesagt. Was ist jetzt passiert? Wir haben den Ausgleich gekriegt. Wow! Das passiert öfter im Fußball. Die Fans haben gepfiffen. Auch wow! Wichtig ist jetzt, wie wir darauf reagieren. Dann hatten wir gute Wechsel. Ich finde: Die letzten 30 Minuten war es schon wieder in Richtung gut. Wir mussten das Spiel gewinnen. Das haben wir gemacht.
Frage: Wie überrascht waren Sie über die Pfiffe zur Halbzeit?
Nagelsmann: Die Zuschauer gehen mit einer gewissen Erwartungshaltung ins Stadion, die dann offensichtlich aber nicht erfüllt wurde. Das kann ich auch nachvollziehen. Auf der anderen Seite schaue ich mir auch Spiele an, und ich bin auch nicht immer super zufrieden, trotzdem pfeife ich nicht. Weil ich glaube, dass es den Menschen da unten nichts bringt. Wenn wir alle wie Hyänen im Busch sitzen und warten, bis man endlich wieder beißen und sagen kann, wie schlecht jemand ist und dass er alles beschissen macht - ich glaube nicht, dass man sich dann so super entwickelt als Land. Ich habe auf der einen Seite Verständnis und auf der anderen Seite einen Wunsch für etwas anderes.
Frage: Sie haben die Wechsel angesprochen. Wie hat Ihnen Nadiem Amiri gefallen?
Nagelsmann: Nadiem ist immer auf dem Gaspedal. Er hat immer Lust, Spiele zu gewinnen. Das war schon in der U 17 oder U 19 so. Er kam rein und hatte einfach Bock. Er hat sich zerrissen. Deswegen freut es mich sehr für ihn, weil er alles reingeworfen hat, was uns in der Phase des Spiels sehr gut getan hat.
Frage: Wie sehen Sie die Situation im Mittelfeldzentrum?
Nagelsmann: Das hängt vom Gegner ab. In meiner Denkweise kannst du einfach nicht gegen jeden Gegner dasselbe Personal auf dem Platz haben. Die Formel 1 fährt auch nicht immer mit denselben Reifen, weil es einfach keinen Sinn macht, mit Slicks zu fahren, wenn es regnet. Und es macht keinen Sinn, einen kleinen Sechser zu haben, wenn der Gegner nur auf die zweiten Bälle geht. Oder es macht keinen Sinn, einen Abräumer zu haben, wenn du 90 Prozent Ballbesitz erwartest. Es ist schon ein Ziel, dass wir Pärchen haben, die viel spielen. Ich will auch die Spannung in der Mannschaft hochhalten.
Frage: Sind Sie optimistisch, dass Ihr Team mit dieser Leistung in der WM-Qualifikation bis November das Ziel erreichen kann?
Nagelsmann: Wir schauen auf das Momentum und konzentrieren uns auf die Spiele. Ich finde es ein bisschen vermessen, nach Donnerstag, als alles in Schutt und Asche lag, jetzt auf himmelhochjauchzend zu machen. Daran will ich mich nicht beteiligen. Dieser Lehrgang war zu 50 Prozent zufriedenstellend, der nächste sollte zu 100 Prozent zufriedenstellend sein. Wir versuchen, die vier Spiele zu gewinnen, um auf uns zu schauen.
Kategorien: Männer-Nationalmannschaft, WM 2026
Autor: sid

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