Männer-Nationalmannschaft

Nagelsmann: "Ich erwarte einen guten Gegner"

09.10.2025
Bundestrainer Julian Nagelsmann: "Die Mannschaft ist die Achse" Foto: GES/DFB

Die deutsche Nationalmannschaft steht vor ihrem dritten Spiel der WM-Qualifikation. Am Freitag (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und im Stream auf sportschau.de) trifft das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Sinsheim auf Luxemburg. Nach dem 3:1-Heimerfolg im September gegen Nordirland will das DFB-Team nun gegen die luxemburgische Auswahl weiter an Fahrt aufnehmen. Auf der Abschlusspressekonferenz sprachen Julian Nagelsmann und Serge Gnabry über den Kader, Mannschaftsrollen und Gegner Luxemburg. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Julian Nagelsmann über ...

... Gegner Luxemburg: Wir sind nicht in der Situation, Gegner zu unterschätzen. Luxemburg macht es gut, wie sie es machen, ähnlich zu Nordirland mit einer guten Raumaufteilung und spielen viel ins vordere Drittel. Dass wir einen besseren Kader haben und wir gewinnen wollen, steht außer Frage, aber wir wollen uns entwickeln und das Spiel morgen auch so angehen. Die Luxemburger mögen ihre Rolle, sie kommt ihnen entgegen. Sie gelten nicht als Favorit, weswegen sie befreit aufspielen können. Man hat gesehen, dass sie danach adaptieren können, was der Gegner verlangt. Sie spielen sehr variabel. Ihr Plan mit Ball ist unangenehm zu verteidigen, sie haben ein gutes Umschaltverhalten. Ich erwarte morgen einen guten Gegner.

... eine mögliche Wichtigkeit eines hohen Siegs: Ich habe noch nie gesagt, dass wir hoch gewinnen müssen. Wir müssen erstmal gewinnen. Das würde auch von keinem Respekt gegenüber dem Gegner zeugen. Das Torverhältnis kann immer wichtig sein.

... die Trainingswoche: Wir haben generell wenig Trainingszeit, doch die Zeit, die wir haben, haben wir genutzt. Wir haben ein paar Dinge wiederholt, den Augenmerk auf die Verteidigung gelegt. Wir müssen versuchen, gut gemeinschaftlich zu verteidigen.

... eine mögliche Achse des Teams: Die Achse ist die Gruppe. Bei der EM haben noch alte Hasen mitgespielt, auch sind Spieler einer möglichen Achse momentan verletzt, weswegen das Benennen durchaus schwer ist. Es müssen keine vier oder fünf Spieler benannt werden, die Mannschaft ist die Achse. Natürlich haben wir einen wichtigen Kapitän, aber die Spieler müssen hier alle Verantwortung übernehmen.

... Nick Woltemade: Wir müssen abwarten, er fühlt sich besser und hat auch mittrainiert. Stand jetzt, könnte er morgen auch beginnen. Doch wir müssen erstmal abwarten, wie die Nacht verläuft.

... Nico Schlotterbecks Einsatzzeit: Wir versuchen und mit den Vereinen abzusprechen. Trotzdem haben wir nicht die Zeit die Spieler zu steuern, bei Klubs ist das anders. Ihm geht es gut, ob er beginnt habe ich noch nicht entschieden. Es kann sein, dass er morgen anfängt. Ich habe im Kopf, dass er nicht zweimal neunzig Minuten spielt - doch kommt es immer auf den Verlauf der Spiele an.

... Serge Gnabry: Serge ist sehr gut drauf - aus verschiedenen Gründen. Er ist super fit, er profitiert auch von der verletzungsbedingten Situation, in der uns nicht so viele Spieler für die Position zur Verfügung stehen. So kann er befreit aufspielen mit einem guten Gefühl. Das tut ihm gut. Seine Saison bisher ist sehr gut.

... die Nichtnominierung von Maximilian Mittelstädt: David Raum hat eine super Emotionalität und marschiert immer, und hat mit seiner neuen Rolle als Leipzig-Kapitän nochmal einen Schritt gemacht. Nathaniel Brown ist Perspektivspieler und hat sich die Nominierung verdient. Für Maxi ist die Tür nicht zu - das weiß er auch - wir mussten einfach die Gesamtlage bewerten, da rührt diese Entscheidung her.

... das Torwartthema: Oliver Baumann hat es treffend gesagt, es ist nicht ratsam über alle verschiedenen Szenarien zu sprechen. Wir haben viel erlebt im Tor, auch wegen Verletzungen. Aber seit Manuel [Neuer, Anm.d.Red] aus freien Stücken zurückgetreten ist, hatten wir nie ein Torwartproblem. Ich freue mich, dass Oli hier morgen in seinem Heimstadion ein gutes Spiel machen kann.

... seine Rückkehr nach Sinsheim als Nationaltrainer: Das hab ich mir damals nicht vorstellen können, aber ich freue mich. Ich hatte hier im Klub [TSG Hoffenheim, Anm.d.Red.] und der Region super schöne Jahre. Ich freu mich darauf, jetzt als Nationaltrainer hier mit meiner Mannschaft zu spielen.

... Thomas Müller als möglichen Co-Trainer bei der WM 2026: Thomas ist auf jeden Fall ein Kandidat, der so ein Amt ausüben könnte. Wie man weiß, hat Thomas aber noch einen laufenden Vertrag. Er wird wohl nächsten Sommer kein Amt als Co-Trainer übernehmen. Doch was nicht ist, kann noch werden - er wäre auf jeden Fall ein Typ dafür.

Serge Gnabry über ...

... das Luxemburg-Spiel: Ich will meine Qualität, meine Form einbringen - Tore schießen und Vorlagen geben. Wir gehen mit einem starken Willen herein, dieses Spiel zu gewinnen. Es ist ein wichtiges Spiel.

... seine gewisse Leichtigkeit: Ich denke, gute Leistungen helfen immer eine Leichtigkeit zu entwicklen. Man nimmt einen Flow mit und muss sich keine Gedanken machen. Es gilt auch für morgen, sich nicht den Kopf zu zerbrechen.

... seine Rolle im DFB-Team: Mit seiner Erfahrung in einem jungen Kader, versucht man den Jungs so zu helfen, wie uns damals geholfen wurde. Das Wichtigste ist es, die Leaderqualität auf dem Platz zu zeigen, die Jungs mitzunehmen, dass sie sich gut fühlen und ihre Qualität auf dem Platz zeigen können.

... die Form von Florian Wirtz: Jedem Spieler will man als Kamerad helfen - gerade in schwierigen Situationen. Das Gefühl habe ich bei Flo allerdings nicht, er lacht und ist gut drauf. Seine Qualität ist klar, er hat einen großen Wechsel hinter sich, man muss ihm Zeit geben. Es tut ihm gut, jetzt die Länderspiele zu haben, wo er performen kann.

Kategorien: Männer-Nationalmannschaft, WM 2026

Autor: dfb