3. Liga
Nach Abstieg: Fünf Klubs wurden durchgereicht

Für den SSV Ulm 1846 Fußball und den SSV Jahn Regensburg läuft es nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga auch in der 3. Liga nicht rund. Beide Klubs belegen nach dem 13. Spieltag erneut Abstiegsplätze. Nicht zum ersten Mal haben vorherige Zweitligisten in der neuen Spielklasse Probleme. DFB.de zeigt, wie sich die bisherigen Absteiger zurechtgefunden und schließlich abgeschnitten haben.
Einige Vereine fanden sich nicht nur im Verlauf einer Saison, sondern auch am Ende einer Spielzeit in der unteren Region wieder. So mussten manche Klubs noch einen weiteren Abstieg hinnehmen und rutschten damit innerhalb von nur zwölf Monaten von der 2. Bundesliga bis in die Regionalliga ab. Hatte es Rot Weiss Ahlen 2010/2011 aus finanziellen Gründen erwischt, schafften Rot-Weiß Oberhausen (2011/2012) und Alemannia Aachen (2012/2013) aus sportlicher Sicht den Klassenverbleib nicht.
Am Ende der Saison 2016/2017 hätten sogar fast zwei vorherige Zweitligisten einen erneuten Abstieg hinnehmen müssen. Neben dem FSV Frankfurt landete nämlich auch der SC Paderborn 07 unter dem Strich. Da jedoch der TSV 1860 München nach der Niederlage in der Zweitliga-Relegation gegen den SSV Jahn Regensburg (1:1 und 0:2) aber keine Zulassung für die dritthöchste Spielklasse erhielt, durften die Paderborner weiterhin in der 3. Liga an den Start gehen und starteten anschließend unter Trainer Steffen Baumgart ihren Durchmarsch bis in die Bundesliga. Der fünfte und bislang letzte "durchgereichte" Verein waren die Würzburger Kickers (2021/2022).
Zweite Saison nach Abstieg oft erfolgreich
Alemannia Aachen ist in dieser Aufzählung der einzige Klub, der im Anschluss an einen "Doppelabstieg" inzwischen zumindest die Rückkehr in die 3. Liga geschafft hat. Auch wenn sich einige Vereine nach dem verfehlten Klassenverbleib in der 2. Bundesliga zunächst in der 3. Liga halten konnten, ging es für einige Klubs mit Verzögerung noch weiter nach unten. So spielten die aktuellen Regionalligisten Kickers Offenbach und FC Carl Zeiss Jena (beide 2007/2008) zuletzt vor 16 Jahren in der 2. Bundesliga.
Nur unwesentlich kürzer liegt die jüngste Zweitligasaison für die jetzigen Oberligisten TuS Koblenz und Rot Weiss Ahlen (jeweils 2009/2010) zurück. Auch West-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen (2010/2011) sowie die aktuellen Drittligisten Alemannia Aachen (2011/2012) und FC Energie Cottbus (2013/2014) waren zuletzt vor einer zweistelligen Anzahl an Jahren in der 2. Bundesliga vertreten.
Sehr lange musste zwischenzeitlich auch der SV Wehen Wiesbaden auf die 2. Bundesliga warten. Zwischen dem Abstieg 2009 und der Rückkehr 2019 vergingen zehn Jahre. Beim erneuten Aufstieg 2023 gelang dagegen schon im dritten Anlauf der Wiederaufstieg in die zweithöchste Spielklasse. Dort blieb der SVWW allerdings erneut nur ein Jahr.
Mit dem FC Erzgebirge Aue (2009/2010), Arminia Bielefeld (2012/2013), Dynamo Dresden (2015/2016), dem SC Paderborn 07 (2017/2018), Karlsruher SC (2018/2019), Eintracht Braunschweig (2019/2020), dem FC Ingolstadt 04 (2020/2021), dem VfL Osnabrück (2022/2023) und zuletzt Arminia Bielefeld (2024/2025) benötigte ein Großteil der Klubs jeweils eine zweite Saison in der 3. Liga zum Wiederaufstieg.
Aufstiegsrennen, Mittelfeld und Abstiegskampf
Beim Blick auf die zurückliegende Saison 2024/2025 war für die damals "frisch" aus der 2. Bundesliga abgestiegenen Klubs alles dabei: Der FC Hansa Rostock konnte sich immerhin noch am 38. und damit letzten Spieltag Hoffnung auf die Relegationsteilnahme machen, landete am Ende auf Rang fünf. Dennoch war die Spielzeit auch für die Rostocker abwechslungsreich. Nach zunächst nur zehn Punkten aus elf Begegnungen wurde Trainer Bernd Hollerbach von seinen Aufgaben freigestellt. Umso besser lief es für den ehemaligen Bundesligisten - im Anschluss an eine Übergangslösung - dagegen unter Nachfolger Daniel Brinkmann (44 Zähler aus 25 Begegnungen).
Der SV Wehen Wiesbaden belegte in der Endabrechnung den neunten Rang, nachdem zur Winterpause der Relegationsrang mit vier Zählern Rückstand noch nicht allzu weit entfernt war. Dem VfL Osnabrück drohte nach der Hinrunde mit fünf Zählern Abstand bis zur sicheren Zone nach dem Gang von der 2. Bundesliga in die 3. Liga gleich der nächste Abstieg, der jedoch nach der Winterpause mit der beeindruckenden Bilanz von 33 Punkten aus 19 Partien noch abgewendet werden konnte (Platz 14).
Elf Vereine schafften direkten Wiederaufstieg
Im direkten Vergleich der drei letztjährigen Absteiger, die in der "Ewigen Tabelle" der 3. Liga die ersten drei Tabellenplätz belegen (Wehen Wiesbaden vor Osnabrück und Rostock) haben der VfL und der FC Hansa dem SV Wehen Wiesbaden eines voraus: Sowohl den Lila-Weißen (2009/2010) als auch der "Kogge" (2010/2011) gelang schon einmal als Absteiger die direkte Rückkehr in die 2. Bundesliga. Insgesamt haben das bislang von insgesamt 47 Absteigern nur elf verschiedene Vereine geschafft, zuletzt in der Spielzeit 2023/2024 der SSV Jahn Regensburg über die Relegation gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:2 und 2:1).
Besonders auffällig: Neben Osnabrück und Rostock schafften mit dem SC Paderborn 07 (2008/2009) und dem FC Ingolstadt 04 (2009/2010) in den ersten drei Spielzeiten nach der Gründung der Spielklasse immerhin insgesamt vier Absteiger aus der 2. Bundesliga den sofortigen Wiederaufstieg. Danach wurde es deutlich "dünner". Als nächste Klubs verabschiedeten sich der Karlsruher SC (2012/2013), Arminia Bielefeld (2014/2015), der FC Erzgebirge Aue (2015/2016) und der MSV Duisburg (2016/2017) gleich wieder nach oben.
Nach den "Zebras" schafften es - neben den Regensburgern - in den zurückliegenden acht Spielzeiten allerdings nur noch Dynamo Dresden (2020/2021) und Eintracht Braunschweig (2021/2022) unmittelbar zurück in die zweithöchste Spielklasse. In sieben von insgesamt 17 Spielzeiten gingen die Absteiger aus der 2. Bundesliga komplett leer aus.
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw

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