Futsal
Loosveld: "Unser Plan ist aufgegangen"

Die deutsche Futsal-Nationalmannschaft ist mit einem 3:3 und einem 3:1 gegen Finnland in die neue Länderspielsaison gestartet. Bundestrainer Marcel Loosveld blickt im DFB.de-Interview auf die abgelaufene Länderspielperiode, spricht über die Mentalität seiner Mannschaft und die kommenden Partien gegen die Niederlande.
DFB.de: Marcel Loosveld, der erste Lehrgang der Saison ist absolviert, Sie waren zehn Tage mit der Mannschaft zusammen. Wie lautet Ihr Fazit?
Marcel Loosveld: Es war eine lange Periode, die wir zusammen waren. Aber ich denke, das war nötig, denn unsere letzten Länderspiele davor waren im April. Den September haben wir bewusst ausgelassen, weil wir sehen wollten, wie sich die Verfügbarkeit der Spieler und ihre Leistung in der Bundesliga entwickelt. Dafür waren wir jetzt im Oktober etwas länger zusammen und hatten ein paar junge Spieler dabei, die sich zeigen konnten. Ich denke, das war die richtige Entscheidung.
DFB.de: Sie haben zwei Spiele gegen Finnland absolviert, warum haben Sie diesen Gegner ausgewählt?
Loosveld: Wir haben einen attraktiven und physisch starken Gegner gesucht und mit Finnland die richtige Wahl getroffen. Es waren zwei Spiele, die uns körperlich stark gefordert haben und wir mussten zweimal alles geben, um die guten Ergebnisse zu erzielen. Unser Plan ist also auch da aufgegangen.
DFB.de: Im ersten Spiel in Wetzlar gab es ein 3:3 samt Last-Minute-Ausgleich. Wie bewerten Sie das Spiel?
Loosveld: Wir haben dort eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und verdient mit 2:1 geführt. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten wir aber eine Phase, in der wir unter unserem Level gespielt haben und viele unnötige Fehler gemacht haben. Aber da haben wir uns rausgearbeitet und uns dann noch im Spiel mit dem "Flying" den Ausgleich verdient.
DFB.de: Zwei Tage später folgte dann der 3:1-Erfolg in Elsenfeld.
Loosveld: In diesem Spiel war es ein bisschen andersherum. Dort hatten wir in der ersten Halbzeit ein paar Probleme mit dem aggressiven Anlaufen der Finnen. Da waren im Spiel mit dem Ball die Abstände zu groß, wodurch wir viele Ballverluste hatten. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir haben wir eine super Mentalität gezeigt und auch absolut verdient das Spiel gedreht. Die Führung haben wir dann sehr professionell verteidigt, gegen den "Flying" oder den mitspielenden Torwart der Finnen. Da hat die Mannschaft vieles von dem umgesetzt, was wir im Vorfeld besprochen haben und so auch das entscheidende dritte Tor erzielt.
DFB.de: Sie haben die Mentalität der Mannschaft angesprochen. Ist das auch eine neue Qualität des Teams?
Loosveld: Es gab ein paar Veränderungen im Kader, aus verschiedenen Gründen. Da haben wir zwar an Qualität verloren, aber es war auch die Chance für ein paar neue Jungs. Einige Spieler sind jetzt mehr aus sich herausgegangen, haben Verantwortung übernommen und sich in den Vordergrund gespielt. Das war schon im April so und jetzt auch wieder. Ich habe die Jungs zum Abschluss des Lehrgangs außerdem nicht nur für ihre Mentalität auf dem Feld gelobt, sondern auch für ihre Professionalität abseits davon. Sie haben über zehn Tage diszipliniert gearbeitet und sich hervorragend verhalten. Das ist für sie auch nicht immer einfach, weil sie das so auch nicht gewohnt sind. Aber sie nehmen diese Professionalität für ihren Sport mehr und mehr an. Dadurch entsteht auch eine gewisse Ruhe, jeder weiß was er zu tun hat. Das hat mich sehr gefreut.
DFB.de: In dieser Saison stehen ausschließlich Testspiele auf dem Programm, die WM-Qualifikation startet erst in der kommenden Spielzeit. Wie gehen Sie damit um?
Loosveld: Es gibt uns vor allem die Zeit, weiter an uns zu arbeiten. Wir können etwas experimentieren, neue Jungs bekommen vielleicht die Möglichkeit, sich zu zeigen. Also ist es vielleicht etwas entspannter. Aber am Ende ist es als Trainer und als Sportler immer so, dass du die Spiele gewinnen willst. Und wenn es am Ende des Spiels knapp ist, wird es auch mal hektisch.
DFB.de: Schon in zweieinhalb Wochen geht es mit zwei Spielen in den Niederlanden weiter. Ist es gut, dass die Pause jetzt so kurz ist?
Loosveld: Es ist schön, dass wir nach diesen positiven Ergebnissen so schnell wieder zusammenkommen.
DFB.de: Was erwarten Sie von den Partien?
Loosveld: Es werden ganz andere Spiele, weil die Niederlande ein ganz anderer Gegner sind. Sie spielen einen anderen Futsal als Finnland, weniger körperlich, dafür technischer. Es werden offensiv und defensiv andere Dinge von uns gefordert, das ist wieder eine neue Herausforderung. Aber wir werden ihre Stärken und Schwächen analysieren und wenn wir wieder mit dieser Mentalität, diesem Mut und diesem Willen aufs Feld gehen, dann müssen wir uns nicht verstecken.
DFB.de: Geben die beiden Spiele gegen Finnland auch neues Selbstbewusstsein für den deutschen Futsal?
Loosveld: Ein 3:3 und ein 3:1 gegen Finnland, die in den letzten Jahren gute Ergebnisse erzielt haben, das wird schon auch gesehen. Also wissen auch andere Nationen, dass da mit uns kein leichter Gegner kommt. Aber damit müssen wir jetzt auch umgehen, gegen einen anderen Gegner mit einer anderen Spielphilosophie. Wir werden sehen, was passiert.
Kategorien: Futsal
Autor: yr

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