Google Pixel Frauen-Bundesliga

Jule Brands Last-Minute-Tor hält Wolfsburg auf Platz zwei

28.04.2025
Großer Jubel: Wolfsburg feiert den späten 2:1-Siegtreffer gegen die TSG Hoffenheim. Foto: Imago

Der VfL Wolfsburg bleibt in der Google Pixel Frauen-Bundesliga auf Kurs in Richtung Champions-League-Qualifikation. Dank einer großen Energieleistung in der Schlussphase kam der aktuelle Vizemeister zum Abschluss der 20. Spieltages gegen die TSG Hoffenheim nach einem 0:1-Rückstand in der Schlussphase noch zu einem 2:1 (0:0)-Heimsieg.

Mit dem 14. Dreier in der laufenden Spielzeit verdrängte das Team von Interimstrainerin Sabrina Eckhoff Eintracht Frankfurt (am Sonntag 4:0-Sieger beim 1. FC Köln) wieder von Platz zwei. Der Vorsprung vor dem Tabellenvierten Bayer 04 Leverkusen, der sich beim Saisonfinale (Sonntag, 11. Mai) noch in Wolfsburg vorstellt, beträgt zwei Runden vor Schluss wieder recht komfortable fünf Punkte.

Vor 2775 Zuschauer*innen im AOK Stadion, darunter auch Frauen-Bundestrainer Christian Wück, lieferten sich die beiden Teams eine äußerst intensive und unterhaltsame Begegnung. U 23-Nationalspielerin Vanessa Diehm (65.) brachte die Gäste aus dem Kraichgau mit einem spektakulären Distanzschuss nicht unverdient in Führung. Es war ihr erstes Bundesligator. Der VfL warf dann aber alles in die Waagschale und belohnte sich am Ende noch mit den beiden Treffern durch die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp (74.) und die eingewechselte Nationalspielerin Jule Brand (90.+3), die gegen Ex-Klub erfolgreich war.

Damit gelang den Gastgeberinnen auch noch die Revanche für das Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals im Februar in Hoffenheim (0:1). Die TSG ging erstmals nach drei Siegen wieder leer aus und verpasste den Sprung auf Rang fünf.

Alexandra Popp: "Stein vom Herzen gefallen"

"Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen, denn diese drei hart erkämpften Punkte waren ungemein wichtig für uns", sagte Alexandra Popp im Interview. "Uns war klar, dass wir nach dem Rückstand noch mehr Druck entwickeln müssen. Wir haben es in dieser Saison noch nicht allzu oft geschafft, einen Rückstand zu drehen. Deshalb bin ich stolz auf die Mannschaft. Wir müssen jetzt auch in den verbleibenden Partien diese Energie auf den Platz bringen, um den zweiten Platz zu verteidigen."

Wolfsburgs Nationalverteidigerin Sarai Linder, eine gebürtige Sinsheimerin, erklärte nach der Begegnung mit ihrem Heimatverein, für den sie 13 Jahre lang am Ball war: "Kompliment an Hoffenheim, die nicht nachgelassen und uns das Leben schwer gemacht haben. Wir müssen aus dem Spiel lernen, dass wir die Konzentration über 90 Minuten hochhalten müssen."

TSG-Torschützin Vanessa Diehm meinte: "Ich schieße nicht so oft auf das Tor, habe mir diesmal aber ein Herz gefasst. Als der Ball drin war, habe ich mich natürlich sehr gefreut. Am Ende hat es leider nichts gebracht, weil wir zwar insgesamt gut verteidigt, aber zwei unnötige Gegentore bekommen haben. Zumindest ein Unentschieden wäre verdient gewesen."

Lena Lattwein startet gegen früheren Verein

Bei ihrer Heimpremiere nahm Wolfsburgs Interimstrainerin Sabrina Eckhoff im Vergleich zu ihrem Debüt beim SC Freiburg (1:1) drei Veränderungen in der Anfangsformation vor. Die Ex-Hoffenheimerin Lena Lattwein rückte ebenso neu ins Team wie Vivien Endemann und Joelle Wedemeyer, die in Freiburg als Einwechselspielerin zur zwischenzeitlichen Führung getroffen hatte. Dafür nahmen die spätere Matchwinnerin Jule Brand und die von einer Erkältung geschwächte Lynn Wilms auf der Bank Platz, während die angeschlagene Marina Hegering (muskuläre Probleme) nicht im Kader stand.

Bei der TSG Hoffenheim hatte Trainer Theodoros Dedes nach dem torreichen 5:2 gegen RB Leipzig wenig Gründe für Umstellungen. Weil Feli Petra Delacauw verletzungsbedingt passen musste, rückte Dominika Grabowska in die Startelf.

Marta Cazalla scheitert zweimal knapp per Kopf

Die "Wölfinnen" waren bemüht, druckvoll nach vorne zu spielen, sahen sich aber einem aggressiv pressenden und gut verteidigenden Gegner gegenüber. Dadurch blieben klare Chancen lange Zeit Mangelware. Den gefährlichsten Abschluss für den VfL verzeichnete die langjährige DFB-Kapitänin Alexandra Popp, die nach einem Zuspiel von Svenja Huth aus 18 Metern mit links abzog und das TSG-Tor nur knapp verfehlte.

Ab Mitte der ersten Hälfte erarbeiteten sich dann aber die Gäste ein deutliches Chancenplus. So traf die aufgerückte Innenverteidigerin Marta Cazalla nach einem Eckball von Dominika Grabowska die Latte. Nur wenige Minuten später landete bei einer fast deckungsgleichen Kopie der ersten Szene ein weiterer Cazalla-Kopfball nach einer Ecke auf dem Tornetz. Außerdem kamen Nationalstürmerin Selina Cerci und Lisann Kaut aus vielversprechenden Positionen zum Abschluss, konnten VfL-Torhüterin Anneke Borbe aber nicht beeindrucken. Daher blieb es bis zur Pause beim 0:0.

Vanessa Diehm trifft sehenswert aus 25 Metern

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erwischten die Wolfsburgerinnen den besseren Start. So zwang Torjägerin Lineth Beerensteyn, die nach einem sehenswerten Solo von der Strafraumszene wuchtig abzog, Hoffenheims U 23-Nationaltorhüterin Laura Dick zu einer Glanzparade. Nur wenig später traf Alexandra Popp den Ball nach einem Rückpass von Vivien Endemann nicht voll. Endemann selbst hatte gleich zweimal den Führungstreffer auf dem Fuß, wurde aber einmal in letzter Sekunde geblockt und schloss dann zu zentral ab, um Laura Dick überwinden zu können.

Der Führungstreffer der Gäste fiel dann zu einem recht überraschenden Zeitpunkt, war aber umso sehenswerter. Nach einem Zuspiel der eingewechselten Julia Hickelsberger-Füller zog Mittelfeldspielerin Vanessa Diehm aus knapp 25 Metern ab und ließ Anneke Borbe mit ihrem Schuss ins rechts obere Toreck keine Abwehrmöglichkeit - 0:1 (65.).

Justine Kielland bereitet beide VfL-Tore vor

Der VfL Wolfsburg zeigte dann aber sofort Mentalität und drängte auf den Ausgleich. Vivien Endemann wurde von Marta Cazalla am Einschuss gehindert. Ein Kopfball von Lineth Beerensteyn wurde von Jill Janssens zur Ecke abgewehrt. Der Ausgleich zum 1:1 (74.), den Alex Popp nach einem Freistoß der eingewechselten Justine Kielland im Nachsetzen markierte, war der verdiente Lohn.

In der Schlussphase setzte Wolfsburg nach, musste aber auch in der Defensive bei gefährlichen Hoffenheimer Kontern stets aufmerksam sein. Lineth Beerensteyn traf nach einer Flanke von Alexandra Popp aus kurzer Entfernung den Pfosten, TSG-Torhüterin Laura Dick war vor der eingewechselten Tabea Sellner zur Stelle. Auf der Gegenseite hatten Selina Cerci, Franziska Harsch und die ebenfalls eingewechselte Mara Alber in einem jetzt offenen Schlagabtausch gute Gelegenheiten, Hoffenheim wieder in Führung zu bringen.

Das letzte Wort hatte aber der VfL. Erneut glänzte die Norwegerin Justine Kielland mit einem langen Ball hinter die Hoffenheimer Abwehr als Vorbereiterin. Die ebenfalls erst nachträglich ins Spiel gekommene Jule Brand eilte ihren Gegenspielerinnen davon und lupfte die Kugel elegant über die hinausstürzende Laura Dick zum umjubelten 2:1 (90.+3) ins Netz.

Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga

Autor: mspw