Tag im Zeichen des sozialen Engagements

Der 1. Oktober ist seit 2013 der Tag der deutschen Stiftungen. "Wir zusammen" - so lautet das Motto, das auch auf die beiden DFB-Stiftungen Sepp Herberger und Egidius Braun zutrifft. Die sozialen und gesellschaftlichen Unterstützungen durch den Fußball sind in Deutschland auch darüber hinaus stark ausgeprägt. Aktuell sind mehr als drei Dutzend Fußball-Stiftungen in Deutschland engagiert. Fußball ist Kultur. So lautet das Motto der 2007 gegründeten DFB-Kulturstiftung, die etwa mit dem Kulturstadion alljährlich auf der Frankfurter Buchmesse Akzente setzt. Wobei in diesem Jahr bedingt durch Covid-19 alles anders sein wird.

"Das Wunder von Bern" hatte viele Väter. Aber einer ist die entscheidende Kraft gewesen an diesem 4. Juli 1954, der Lenker und Denker, der dafür verantwortlich war, dass erstmals eine deutsche Mannschaft 1954 den Weltmeistertitel zu gewinnen vermochte: Sepp Herberger. Kein Fußballfan wird sich der Faszination der Radioreportage von Herbert Zimmermann entziehen können, und ganz besonders dem Moment, die 84. Minute, als Helmut Rahn den Siegtreffer für Deutschland erzielte: "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!" Oder etwas später, als der Schiedsrichter die Partie beendete: "Aus, aus, aus – aus! – Das Spiel ist aus! – Deutschland ist Weltmeister." Für viele Historiker ist das der Augenblick der eigentlichen Geburtsstunde Nachkriegsdeutschlands.

Herberger und die älteste Fußball-Stiftung in Deutschland

Dabei endete Herbergers Welt nicht an den Grenzen des Fußballplatzes. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Bundestrainer hatte zeitlebens auch ein soziales Herz. Schon zu Lebzeiten waren ihm stets die Menschen besonders wichtig, die nicht so viel Glück im Leben hatten, wie er selbst. Deshalb war ihm die Errichtung der nach ihm benannten Stiftung am 28. März 1977 ein besonderes Anliegen. Damit ist die DFB-Stiftung Sepp Herberger die älteste Fußball-Stiftung in Deutschland. Sepp Herberger starb auf den Tag genau einen Monat später an den Folgen eines Herzinfarkts. Seine Ideen leben fort in der nach ihm benannten Stiftung, die seine Alleinerbin ist – auch an diesem 1. Oktober, dem Tag der Stiftungen in Deutschland.

Die DFB-Stiftung Sepp Herberger fußt auf vier Säulen. Im Bereich des Behindertenfußballs wird Sportlern mit Handicap der Zugang in die "Fußballfamilie" erleichtert. Dies geschieht zum Beispiel durch eine breit angelegte Inklusionsinitiative, durch die Ausrichtung von Fußball-Freunde-Cups, bei denen behinderte und nicht-behinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam kicken, die Organisation der deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen und durch die Durchführung der Blindenfußball-Bundesliga. Die mittlerweile 13. Saison dieser in Europa einzigartigen Liga findet ganz aktuell statt: Am 10. und 11. Oktober steht beim FC St. Pauli ein Doppelspieltag auf dem Programm, die große Finalrunde steigt am 24. Oktober auf dem Domplatz in Magdeburg. Zuschauer sind herzlich Willkommen, der Eintritt ist frei.

Die weiteren Säulen der DFB-Stiftung Sepp Herberger sind die Resozialisierung von Strafgefangenen in die Gesellschaft, der Bereich "Schule und Verein", über den Grundschule und Fußballvereine enger zusammenrücken sollen, und das DFB-Sozialwerk, das Menschen finanziell unterstützt, die durch schwere Schicksalsschläge und ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind.

"Fußball ist Kultur": DFB-Kulturstiftung auf vielen Bühnen präsent

Seit langem gibt es kaum eine Kunstform, die sich nicht mit dem Fußball beschäftigt: Die Zahl der jährlich erscheinenden Fußballbücher ist kaum mehr überschaubar. Das "Lexikon des Fußballfilms" umfasst über 1000 Seiten.

Ziel der DFB-Kulturstiftung ist es, diese Vielfalt aufzunehmen und mit Eigen- und Förderprojekten zu unterstützen. Zum Beispiel durch Filme, Festivals, Erzählbände und Dokumentarfilme oder Lesereihen, Diskussionsrunden, Ausstellungen oder Konzerte. Mit anspruchsvollen und unterhaltsamen Projekten auf lokaler und überregionaler Ebene geht sie der Frage nach den gesellschaftlichen Verbindungen und Wirkungen des Fußballs nach. Sie schafft Räume für die Diskussion darüber, welche Rolle der Fußball in der Gesellschaft einnimmt und welche Impulse er im Rahmen eines demokratischen und freiheitlichen Gemeinwesens für Werte wie Integration und Völkerverständigung und im Einsatz gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung geben kann. Und dann schnürt noch ein ganz besonderes Team die Schuhe: Erst kicken, dann lesen – so das Motto der deutschen Autoren-Nationalmannschaft, die in ihren Länderspielen mit Hilfe von Fußball und Literatur grenzüberschreitend Brücken baut und kulturelles Verständnis fördert.

Brauns Motto als Stiftungsgrundsatz: "Fußball - mehr als ein 1:0"

Die DFB-Stiftung Egidius Braun hingegen engagiert sich sehr stark im Ausland – speziell in Südamerika und Osteuropa. Egidius Braun, von 1992 bis 2001 Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und heute Ehrenpräsident, hat schon früh die große gesellschaftliche Kraft des Fußballs erkannt und einen Satz geprägt, der heute genauso aktuell ist wie schon immer: "Fußball – mehr als ein 1:0".

Von diesem Gedanken wird auch die Stiftung geprägt, deren Wirken der heute 95-Jährige noch ganz genau verfolgt. Für bundesweite Anerkennung hat beispielsweise die Initiative "1:0 für ein Willkommen" gesorgt, mit der die Stiftung gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration die Einbindung von Flüchtlingen in Fußballvereine vorangetrieben hat. Aufgrund der großen Nachfrage aus dem Amateurfußball wurde nachfolgend die Initiative "2:0 für ein Willkommen" in Leben gerufen, die bis heute Menschen mit Fluchterfahrung unterstützt. So startet in wenigen Wochen ein spezielles Leadership-Programm, das zum Ziel hat, einen Beitrag zur Entwicklung für mehr Vielfalt im Ehrenamt in den Fußballorganisationen zu leisten.

Zusammenarbeit mit Manuel-Neuer-Kids-Foundation und Co.

Ursprung der DFB-Stiftung Egidius Braun ist allerdings das Engagement Mexiko. Die Mexico-Hilfe wurde im Sommer 1986 während der dortigen Fußball-Weltmeisterschaft ins Leben gerufen. Unter dem Eindruck von Not und Elend, denen man vor allem bei einem Besuch des Waisenhauses "Casa de Cuna" am Spielort Querétaro begegnete, entschlossen sich der damalige Delegationsleiter Egidius Braun und die Nationalmannschaft zu einer spontanen Hilfsaktion. Diese Unterstützung wurde in den vergangenen Jahren noch ausgebaut und ausgeweitet auf einige Nachbarländer.

Natürlich arbeiten die beiden DFB-Stiftungen auch eng mit anderen Fußball-Stiftungen zusammen. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Manuel-Neuer-Kids-Foundation zu nennen. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, Familien und speziell Kindern aus einem sozial schwächeren Umfeld zur Seite zu stehen. Der Leitgedanke der Manuel-Neuer-Kids-Foundation lautet daher: "Wir wollen Kindern dabei helfen, ein gutes Leben leben zu können, ihnen Mut machen und Perspektiven aufzeigen."

Mehr als drei Dutzend Fußball-Stiftungen in Deutschland

Auch die Lukas-Podolski-Stiftung kümmert sich intensiv um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche und will ihnen eine Perspektive geben. Zum Beispiel zeigt die Stiftung auf, wie sinnvolle Freizeitbeschäftigung ausschauen kann und bereitet die jungen Menschen auf den Einstieg ins Berufsleben vor. Weitere Aspekte sind das Bekämpfen der Kinderarmut, die Förderung der Integration und Völkerverständigung sowie das Vorantreiben der Inklusion. Bei alldem soll immer der Sport als Hebel zur Erreichung dieser Ziele wirken. Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt auf Deutschland und Polen, also den beiden Ländern, mit denen Lukas Podolski eng verbunden ist.

Die "AGAPEDIA Jürgen Klinsmann Stiftung" wurde 1995 von dem Fußballweltmeister und späteren Bundestrainer errichtet. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, von Armut betroffenen oder durch familiäre Konflikte zerrissenen Kindern zu helfen. Ihren Schwerpunkt legt die Stiftung dabei auf die osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien, sowie das weiter östlich gelegene Nachbarland Moldau. In diesen Ländern ist nicht nur die Kriminalität und der Drogenhandel beziehungsweise -Konsum ein großes Problem, sondern auch die Verwahrlosung der Kinderheime, wo es den Kindern neben der richtigen Medizin vor allem an Freizeitbeschäftigung fehlt. Die Stiftung bietet den dortigen Waisenkindern nicht nur ein Leben in Menschenwürde, sondern auch die Möglichkeit, sich selbst zu entfalten und auf eine erfolgreiche Zukunft hinzuarbeiten. Die wichtigsten Projekte in den dortigen Ländern sind zwei Kinderheime in den bulgarischen Städten Sofia und Plovdiv, eines in Rumänien, sowie unzählige weitere Projekte zur Hilfe von benachteiligten Kindern, inklusive einer angemessenen Krankenversorgung, Zahnbehandlung und Hilfe beim Beenden der Schule sowie der Suche nach einem Arbeitsplatz.

Aktuell gibt es in Deutschland mehr als drei Dutzend Fußball-Stiftungen. Darunter beispielsweise die Sozialstiftung des Bayerischen Fußball-Verbandes, die Eintracht Braunschweig Stiftung, die SportsTotal-Stiftung, die Robert-Enke-Stiftung, die DFL Stiftung sowie die Stiftungen der Fußball-Weltmeister Philipp Lahm, Toni Kroos, Matthias Ginter und Horst Eckel. Auch die Nationalmannschaft ist mittlerweile mit einer eigenen Stiftung engagiert. All diese Einrichtungen bestätigen mit ihrem Engagement, dass Fußball tatsächlich mehr ist als ein 1:0.

[sw]

Der 1. Oktober ist seit 2013 der Tag der deutschen Stiftungen. "Wir zusammen" - so lautet das Motto, das auch auf die beiden DFB-Stiftungen Sepp Herberger und Egidius Braun zutrifft. Die sozialen und gesellschaftlichen Unterstützungen durch den Fußball sind in Deutschland auch darüber hinaus stark ausgeprägt. Aktuell sind mehr als drei Dutzend Fußball-Stiftungen in Deutschland engagiert. Fußball ist Kultur. So lautet das Motto der 2007 gegründeten DFB-Kulturstiftung, die etwa mit dem Kulturstadion alljährlich auf der Frankfurter Buchmesse Akzente setzt. Wobei in diesem Jahr bedingt durch Covid-19 alles anders sein wird.

"Das Wunder von Bern" hatte viele Väter. Aber einer ist die entscheidende Kraft gewesen an diesem 4. Juli 1954, der Lenker und Denker, der dafür verantwortlich war, dass erstmals eine deutsche Mannschaft 1954 den Weltmeistertitel zu gewinnen vermochte: Sepp Herberger. Kein Fußballfan wird sich der Faszination der Radioreportage von Herbert Zimmermann entziehen können, und ganz besonders dem Moment, die 84. Minute, als Helmut Rahn den Siegtreffer für Deutschland erzielte: "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt – Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!" Oder etwas später, als der Schiedsrichter die Partie beendete: "Aus, aus, aus – aus! – Das Spiel ist aus! – Deutschland ist Weltmeister." Für viele Historiker ist das der Augenblick der eigentlichen Geburtsstunde Nachkriegsdeutschlands.

Herberger und die älteste Fußball-Stiftung in Deutschland

Dabei endete Herbergers Welt nicht an den Grenzen des Fußballplatzes. Der aus einfachen Verhältnissen stammende Bundestrainer hatte zeitlebens auch ein soziales Herz. Schon zu Lebzeiten waren ihm stets die Menschen besonders wichtig, die nicht so viel Glück im Leben hatten, wie er selbst. Deshalb war ihm die Errichtung der nach ihm benannten Stiftung am 28. März 1977 ein besonderes Anliegen. Damit ist die DFB-Stiftung Sepp Herberger die älteste Fußball-Stiftung in Deutschland. Sepp Herberger starb auf den Tag genau einen Monat später an den Folgen eines Herzinfarkts. Seine Ideen leben fort in der nach ihm benannten Stiftung, die seine Alleinerbin ist – auch an diesem 1. Oktober, dem Tag der Stiftungen in Deutschland.

Die DFB-Stiftung Sepp Herberger fußt auf vier Säulen. Im Bereich des Behindertenfußballs wird Sportlern mit Handicap der Zugang in die "Fußballfamilie" erleichtert. Dies geschieht zum Beispiel durch eine breit angelegte Inklusionsinitiative, durch die Ausrichtung von Fußball-Freunde-Cups, bei denen behinderte und nicht-behinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam kicken, die Organisation der deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen und durch die Durchführung der Blindenfußball-Bundesliga. Die mittlerweile 13. Saison dieser in Europa einzigartigen Liga findet ganz aktuell statt: Am 10. und 11. Oktober steht beim FC St. Pauli ein Doppelspieltag auf dem Programm, die große Finalrunde steigt am 24. Oktober auf dem Domplatz in Magdeburg. Zuschauer sind herzlich Willkommen, der Eintritt ist frei.

Die weiteren Säulen der DFB-Stiftung Sepp Herberger sind die Resozialisierung von Strafgefangenen in die Gesellschaft, der Bereich "Schule und Verein", über den Grundschule und Fußballvereine enger zusammenrücken sollen, und das DFB-Sozialwerk, das Menschen finanziell unterstützt, die durch schwere Schicksalsschläge und ohne eigenes Verschulden in Not geraten sind.

"Fußball ist Kultur": DFB-Kulturstiftung auf vielen Bühnen präsent

Seit langem gibt es kaum eine Kunstform, die sich nicht mit dem Fußball beschäftigt: Die Zahl der jährlich erscheinenden Fußballbücher ist kaum mehr überschaubar. Das "Lexikon des Fußballfilms" umfasst über 1000 Seiten.

Ziel der DFB-Kulturstiftung ist es, diese Vielfalt aufzunehmen und mit Eigen- und Förderprojekten zu unterstützen. Zum Beispiel durch Filme, Festivals, Erzählbände und Dokumentarfilme oder Lesereihen, Diskussionsrunden, Ausstellungen oder Konzerte. Mit anspruchsvollen und unterhaltsamen Projekten auf lokaler und überregionaler Ebene geht sie der Frage nach den gesellschaftlichen Verbindungen und Wirkungen des Fußballs nach. Sie schafft Räume für die Diskussion darüber, welche Rolle der Fußball in der Gesellschaft einnimmt und welche Impulse er im Rahmen eines demokratischen und freiheitlichen Gemeinwesens für Werte wie Integration und Völkerverständigung und im Einsatz gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung geben kann. Und dann schnürt noch ein ganz besonderes Team die Schuhe: Erst kicken, dann lesen – so das Motto der deutschen Autoren-Nationalmannschaft, die in ihren Länderspielen mit Hilfe von Fußball und Literatur grenzüberschreitend Brücken baut und kulturelles Verständnis fördert.

Brauns Motto als Stiftungsgrundsatz: "Fußball - mehr als ein 1:0"

Die DFB-Stiftung Egidius Braun hingegen engagiert sich sehr stark im Ausland – speziell in Südamerika und Osteuropa. Egidius Braun, von 1992 bis 2001 Präsident des Deutschen Fußball-Bundes und heute Ehrenpräsident, hat schon früh die große gesellschaftliche Kraft des Fußballs erkannt und einen Satz geprägt, der heute genauso aktuell ist wie schon immer: "Fußball – mehr als ein 1:0".

Von diesem Gedanken wird auch die Stiftung geprägt, deren Wirken der heute 95-Jährige noch ganz genau verfolgt. Für bundesweite Anerkennung hat beispielsweise die Initiative "1:0 für ein Willkommen" gesorgt, mit der die Stiftung gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration die Einbindung von Flüchtlingen in Fußballvereine vorangetrieben hat. Aufgrund der großen Nachfrage aus dem Amateurfußball wurde nachfolgend die Initiative "2:0 für ein Willkommen" in Leben gerufen, die bis heute Menschen mit Fluchterfahrung unterstützt. So startet in wenigen Wochen ein spezielles Leadership-Programm, das zum Ziel hat, einen Beitrag zur Entwicklung für mehr Vielfalt im Ehrenamt in den Fußballorganisationen zu leisten.

Zusammenarbeit mit Manuel-Neuer-Kids-Foundation und Co.

Ursprung der DFB-Stiftung Egidius Braun ist allerdings das Engagement Mexiko. Die Mexico-Hilfe wurde im Sommer 1986 während der dortigen Fußball-Weltmeisterschaft ins Leben gerufen. Unter dem Eindruck von Not und Elend, denen man vor allem bei einem Besuch des Waisenhauses "Casa de Cuna" am Spielort Querétaro begegnete, entschlossen sich der damalige Delegationsleiter Egidius Braun und die Nationalmannschaft zu einer spontanen Hilfsaktion. Diese Unterstützung wurde in den vergangenen Jahren noch ausgebaut und ausgeweitet auf einige Nachbarländer.

Natürlich arbeiten die beiden DFB-Stiftungen auch eng mit anderen Fußball-Stiftungen zusammen. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Manuel-Neuer-Kids-Foundation zu nennen. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht hat, Familien und speziell Kindern aus einem sozial schwächeren Umfeld zur Seite zu stehen. Der Leitgedanke der Manuel-Neuer-Kids-Foundation lautet daher: "Wir wollen Kindern dabei helfen, ein gutes Leben leben zu können, ihnen Mut machen und Perspektiven aufzeigen."

Mehr als drei Dutzend Fußball-Stiftungen in Deutschland

Auch die Lukas-Podolski-Stiftung kümmert sich intensiv um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche und will ihnen eine Perspektive geben. Zum Beispiel zeigt die Stiftung auf, wie sinnvolle Freizeitbeschäftigung ausschauen kann und bereitet die jungen Menschen auf den Einstieg ins Berufsleben vor. Weitere Aspekte sind das Bekämpfen der Kinderarmut, die Förderung der Integration und Völkerverständigung sowie das Vorantreiben der Inklusion. Bei alldem soll immer der Sport als Hebel zur Erreichung dieser Ziele wirken. Der Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt auf Deutschland und Polen, also den beiden Ländern, mit denen Lukas Podolski eng verbunden ist.

Die "AGAPEDIA Jürgen Klinsmann Stiftung" wurde 1995 von dem Fußballweltmeister und späteren Bundestrainer errichtet. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, von Armut betroffenen oder durch familiäre Konflikte zerrissenen Kindern zu helfen. Ihren Schwerpunkt legt die Stiftung dabei auf die osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien, sowie das weiter östlich gelegene Nachbarland Moldau. In diesen Ländern ist nicht nur die Kriminalität und der Drogenhandel beziehungsweise -Konsum ein großes Problem, sondern auch die Verwahrlosung der Kinderheime, wo es den Kindern neben der richtigen Medizin vor allem an Freizeitbeschäftigung fehlt. Die Stiftung bietet den dortigen Waisenkindern nicht nur ein Leben in Menschenwürde, sondern auch die Möglichkeit, sich selbst zu entfalten und auf eine erfolgreiche Zukunft hinzuarbeiten. Die wichtigsten Projekte in den dortigen Ländern sind zwei Kinderheime in den bulgarischen Städten Sofia und Plovdiv, eines in Rumänien, sowie unzählige weitere Projekte zur Hilfe von benachteiligten Kindern, inklusive einer angemessenen Krankenversorgung, Zahnbehandlung und Hilfe beim Beenden der Schule sowie der Suche nach einem Arbeitsplatz.

Aktuell gibt es in Deutschland mehr als drei Dutzend Fußball-Stiftungen. Darunter beispielsweise die Sozialstiftung des Bayerischen Fußball-Verbandes, die Eintracht Braunschweig Stiftung, die SportsTotal-Stiftung, die Robert-Enke-Stiftung, die DFL Stiftung sowie die Stiftungen der Fußball-Weltmeister Philipp Lahm, Toni Kroos, Matthias Ginter und Horst Eckel. Auch die Nationalmannschaft ist mittlerweile mit einer eigenen Stiftung engagiert. All diese Einrichtungen bestätigen mit ihrem Engagement, dass Fußball tatsächlich mehr ist als ein 1:0.

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