Prus: "Aktiven, dominanten Fußball spielen"

Anfang August kam der Jahrgang 2007 erstmals als U 16-Nationalmannschaft in Barsinghausen zusammen. Während Michael Prus diese Altersstufe weiter als Cheftrainer betreut, ist Sven Bender als Assistenzcoach neu im Gespann. Im DFB.de-Interview spricht Prus über das neue Trainerteam, sportliche Herausforderungen und Ziele sowie die Länderspiele gegen Polen und Österreich.

DFB.de: Herr Prus, nach einem kurzen Sichtungslehrgang sind Sie als Trainerteam der U 16-Junioren mit "Zugang" Sven Bender nun in Duisburg das zweite Mal beisammen. Wie läuft die Zusammenarbeit bisher?

Michael Prus: Ausgesprochen gut. Nach meiner Erfahrung funktioniert die Zusammenarbeit dann am besten, wenn man im Vorfeld genaue Absprachen trifft. Dabei geht es maßgeblich darum, wie man die Aufgaben im Team verteilt. Der Austausch und die Vor- und Nachbereitung unserer Einheiten mit Sven sind sehr interessant. Er bringt durch seine erfolgreiche Spielerkarriere, die noch nicht lange zurückliegt, aktuellen Input in die tägliche Arbeit.

DFB.de: Wie sind die Schwerpunkte innerhalb des Teams gesetzt?

Prus: Es geht immer darum, wer gerade wen coacht. Wir teilen die Mannschaft oft in Gruppen auf. Das kann sich nach Positionen oder Spielformen richten. Gerade kleine Spielformen laufen teilweise parallel. Sven achtet dann beispielsweise auf die Innen- und Außenverteidiger, während Janis Hohenhövel sich auf die Offensiven fokussiert. Inhaltlich geht es zum Beispiel um die technische Ausführung oder gute Positionierung.

DFB.de: Welche Lehren konnten Sie aus dem ersten Sichtungslehrgang ziehen?

Prus: Ziel des Sichtungslehrgangs war es, Spieler zu finden, die bisher keine oder wenige U 15-Lehrgänge beim DFB vorzuweisen haben, aber unseren Kader verstärken. Das ist uns auf der ein oder anderen Position gelungen. Gegen Polen und Österreich wollen wir diese Spieler im internationalen Vergleich weiter einbauen und unter Wettkampfbedingungen testen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den 2007er-Jahrgang ganz generell ein?

Prus: Wir haben viele gute und interessante Spieler. Es ist aber unbestritten, dass der Jahrgang insgesamt über wenig Länderspielerfahrung verfügt. Wir wissen im internationalen Vergleich nicht ganz, wo wir stehen. Von daher sind die kommenden Länderspiele für uns eine wichtige Standortbestimmung.

DFB.de: Die Corona-Pandemie hat und hatte Einfluss auf den Juniorenfußball. Wie macht sich das bemerkbar?

Prus: Auf verschiedenen Ebenen. Technisch merkt man schon, dass den Jungs Ballaktionen fehlen. Auch die Spielpraxis aus dem Ligabetrieb ist schwer zu ersetzen, zumal die B-Junioren-Bundesliga nur eine einfache Runde spielt. Spürbar ist dies häufig gegen Ende der Partien, wenn bei den Spielern teilweise die Härte, Intensität und Leistungsfähigkeit nachlassen. Ich begrüße es daher, dass in der B-Junioren-Bundesliga seit dieser Saison zweimal 45 Minuten gespielt wird. Kinder und Jugendliche sind gerade in diesem Alter in der Lage, Themen schnell aufzuarbeiten. Große Leistungssprünge in kurzer Zeit sind keine Seltenheit.

DFB.de: Wie verfolgen und betreuen Sie Ihre Spieler in den Vereinen der Junioren-Bundesliga?

Prus: Wir sind pro Wochenende immer bei einem oder mehreren Spielen persönlich vor Ort. Außerdem sichten wir selbstverständlich auch das Videomaterial der Spiele, bei denen wir nicht anwesend sein konnten. Unter der Woche besuchen wir häufig die Vereine, mit den Trainern dort sind wir in einem ständigen Dialog. Für uns ist wichtig zu wissen, wer gerade besonders gut drauf ist und Fortschritte macht.

DFB.de: Was sind die großen Überbegriffe, die Sie sich für die Zeit als U 16-Nationalmannschaft vornehmen?

Prus: Klar ist, dass wir immer auf das Feld gehen, um zu gewinnen. Es geht darum, Spieler im internationalen Vergleich unter bestimmten Rahmenbedingungen zu sehen. Deswegen testen wir die Jungs auch im November beim Vier-Nationen-Turnier in Spanien. Turniere haben immer ihren eigenen Charakter. Am Wichtigsten ist uns unter dem Strich, dass wir die Spieler weiterentwickeln und ihnen die Leitlinien sowie die Spielphilosophie des DFB vermitteln.

DFB.de: Wenn alles optimal verläuft: Was erreichen Sie in dem Jahr als U 16-Nationalmannschaft?

Prus: In einer Idealvorstellung kennen wir unsere Spieler nach diesem Jahr ganz genau und können sie bestmöglich einschätzen. Spielerisch sind wir in der Lage, aktiven Fußball zu spielen und dominant aufzutreten, so dass wir international eine gute Rolle spielen.

[lh]

Anfang August kam der Jahrgang 2007 erstmals als U 16-Nationalmannschaft in Barsinghausen zusammen. Während Michael Prus diese Altersstufe weiter als Cheftrainer betreut, ist Sven Bender als Assistenzcoach neu im Gespann. Im DFB.de-Interview spricht Prus über das neue Trainerteam, sportliche Herausforderungen und Ziele sowie die Länderspiele gegen Polen und Österreich.

DFB.de: Herr Prus, nach einem kurzen Sichtungslehrgang sind Sie als Trainerteam der U 16-Junioren mit "Zugang" Sven Bender nun in Duisburg das zweite Mal beisammen. Wie läuft die Zusammenarbeit bisher?

Michael Prus: Ausgesprochen gut. Nach meiner Erfahrung funktioniert die Zusammenarbeit dann am besten, wenn man im Vorfeld genaue Absprachen trifft. Dabei geht es maßgeblich darum, wie man die Aufgaben im Team verteilt. Der Austausch und die Vor- und Nachbereitung unserer Einheiten mit Sven sind sehr interessant. Er bringt durch seine erfolgreiche Spielerkarriere, die noch nicht lange zurückliegt, aktuellen Input in die tägliche Arbeit.

DFB.de: Wie sind die Schwerpunkte innerhalb des Teams gesetzt?

Prus: Es geht immer darum, wer gerade wen coacht. Wir teilen die Mannschaft oft in Gruppen auf. Das kann sich nach Positionen oder Spielformen richten. Gerade kleine Spielformen laufen teilweise parallel. Sven achtet dann beispielsweise auf die Innen- und Außenverteidiger, während Janis Hohenhövel sich auf die Offensiven fokussiert. Inhaltlich geht es zum Beispiel um die technische Ausführung oder gute Positionierung.

DFB.de: Welche Lehren konnten Sie aus dem ersten Sichtungslehrgang ziehen?

Prus: Ziel des Sichtungslehrgangs war es, Spieler zu finden, die bisher keine oder wenige U 15-Lehrgänge beim DFB vorzuweisen haben, aber unseren Kader verstärken. Das ist uns auf der ein oder anderen Position gelungen. Gegen Polen und Österreich wollen wir diese Spieler im internationalen Vergleich weiter einbauen und unter Wettkampfbedingungen testen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den 2007er-Jahrgang ganz generell ein?

Prus: Wir haben viele gute und interessante Spieler. Es ist aber unbestritten, dass der Jahrgang insgesamt über wenig Länderspielerfahrung verfügt. Wir wissen im internationalen Vergleich nicht ganz, wo wir stehen. Von daher sind die kommenden Länderspiele für uns eine wichtige Standortbestimmung.

DFB.de: Die Corona-Pandemie hat und hatte Einfluss auf den Juniorenfußball. Wie macht sich das bemerkbar?

Prus: Auf verschiedenen Ebenen. Technisch merkt man schon, dass den Jungs Ballaktionen fehlen. Auch die Spielpraxis aus dem Ligabetrieb ist schwer zu ersetzen, zumal die B-Junioren-Bundesliga nur eine einfache Runde spielt. Spürbar ist dies häufig gegen Ende der Partien, wenn bei den Spielern teilweise die Härte, Intensität und Leistungsfähigkeit nachlassen. Ich begrüße es daher, dass in der B-Junioren-Bundesliga seit dieser Saison zweimal 45 Minuten gespielt wird. Kinder und Jugendliche sind gerade in diesem Alter in der Lage, Themen schnell aufzuarbeiten. Große Leistungssprünge in kurzer Zeit sind keine Seltenheit.

DFB.de: Wie verfolgen und betreuen Sie Ihre Spieler in den Vereinen der Junioren-Bundesliga?

Prus: Wir sind pro Wochenende immer bei einem oder mehreren Spielen persönlich vor Ort. Außerdem sichten wir selbstverständlich auch das Videomaterial der Spiele, bei denen wir nicht anwesend sein konnten. Unter der Woche besuchen wir häufig die Vereine, mit den Trainern dort sind wir in einem ständigen Dialog. Für uns ist wichtig zu wissen, wer gerade besonders gut drauf ist und Fortschritte macht.

DFB.de: Was sind die großen Überbegriffe, die Sie sich für die Zeit als U 16-Nationalmannschaft vornehmen?

Prus: Klar ist, dass wir immer auf das Feld gehen, um zu gewinnen. Es geht darum, Spieler im internationalen Vergleich unter bestimmten Rahmenbedingungen zu sehen. Deswegen testen wir die Jungs auch im November beim Vier-Nationen-Turnier in Spanien. Turniere haben immer ihren eigenen Charakter. Am Wichtigsten ist uns unter dem Strich, dass wir die Spieler weiterentwickeln und ihnen die Leitlinien sowie die Spielphilosophie des DFB vermitteln.

DFB.de: Wenn alles optimal verläuft: Was erreichen Sie in dem Jahr als U 16-Nationalmannschaft?

Prus: In einer Idealvorstellung kennen wir unsere Spieler nach diesem Jahr ganz genau und können sie bestmöglich einschätzen. Spielerisch sind wir in der Lage, aktiven Fußball zu spielen und dominant aufzutreten, so dass wir international eine gute Rolle spielen.

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