Jonas Hofmann: "Diese Riesenchance nutzen"

Geht es nach den Platzierungen im Ligabetrieb ist das DFB-Pokalhalbfinale zwischen Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky und im ZDF) das vorweggenommene Endspiel. Der Bundesliga-Primus empfängt im rheinischen Derby den Zweitliga-Aufstiegsaspiranten. Für Bayer-Allrounder Jonas Hofmann ist es bereits das vierte Halbfinale seiner Karriere. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte 23-malige Nationalspieler mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die "Riesenchance" auf den Titel und seine Ambitionen in der Nationalmannschaft.

DFB.de: Jonas Hofmann, die Saison biegt auf die Zielgerade ein. Nun kann Bayer 04 den Einzug ins DFB-Pokalfinale perfekt machen. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in den Endspurt?

Jonas Hofmann: Wir gehen mit breiter Brust in die kommenden Aufgaben. Wir haben ein Heimspiel gegen einen Zweitligisten. Jedem ist die Lage bekannt. Dieses Spiel bietet uns eine Riesenchance. Wir wissen aber auch, dass wir vorsichtig und demütig sein müssen. Am Beispiel des anderen Halbfinales Saarbrücken gegen Kaiserslautern sehen wir, dass im Pokal andere Gesetze herrschen. Das ist einfach so. Deshalb muss man in diese Partien mit vollem Fokus gehen. Für Düsseldorf ist es auch ein Riesending, im Halbfinale zu stehen. Deshalb wird die Fortuna alles daransetzen, uns zu schlagen. Wir müssen alle in der Mannschaft hellwach sein, jeder weiß, worum es geht. Das Gefühl habe ich. Dementsprechend lautet unser klares Ziel, ins Finale einzuziehen. Wir müssen die Partie mit der notwendigen Schärfe angehen.

DFB.de: Wie geht man damit um, als einziger verbliebener Bundesligist der haushohe Favorit auf den DFB-Pokal zu sein? 

Hofmann: Die Konstellation ist sicher nahezu einmalig. Wir haben wie gesagt die große Chance, einen Titel zu holen. Für diesen Titel muss man die wenigsten Spiele gewinnen. Jetzt stehen noch hoffentlich zwei Partien an. Wir sind uns sicherlich bewusst, dass wir der Favorit sind, aber das kennen wir inzwischen schon aus großen Teilen dieser Saison. Die Mannschaft hat das in Vergangenheit extrem gut gemacht und diese Rolle angenommen. Egal, wie der Gegner heißt, wir sind immer fokussiert. So werden wir es auch angehen.

DFB.de: Also besteht keine Gefahr, die Fortuna zu unterschätzen?

Hofmann: Das schließe ich komplett aus. 

DFB.de: Wie sehr können Sie den bisherigen Saisonverlauf genießen, in dem Bayer 04 ist in allen Wettbewerben noch ungeschlagen ist?

Hofmann: Man kann einiges gewinnen, aber man kann auch im Umkehrschluss nichts gewinnen. Auch der Trainer betont immer wieder, dass es noch zu früh ist, die aktuelle Situation zu genießen. Klar, wir stehen in den Pokalwettbewerben und in der Meisterschaft gut da, aber wir müssen schon noch etwas tun und weiter so hart und fokussiert arbeiten wie bisher, um am Ende der Saison etwas feiern zu können. Das ist Fakt. In meinem Falle kann man es ein bisschen in der Länderspielpause genießen, in der man ein paar Tage durchatmen kann. An den freien Tagen konnte ich das Dreivierteljahr ein bisschen Revue passieren lassen. Aber ich habe das auch relativ schnell wieder beiseitegelegt. So handhabt der Trainer das auch in jedem Training. So handhaben die Spieler das. In jedem Training, in jedem Spiel ist der Fokus da. So treten wir auch auf.

DFB.de: Haben Sie denn nach dem Pokallos Fortuna Düsseldorf den nächsten Gegner etwas genauer verfolgt und sich mit den Stärken und Schwächen der Mannschaft beschäftigt?

Hofmann: Zufälligerweise war ich kurz nach der Auslosung mit Freunden beim Heimspiel der Fortuna gegen den HSV. Ich war schon öfter im Fortuna-Stadion. Generell schaue ich auch viel 2. Bundesliga. Unsere deutsche 2. Bundessliga ist wahrscheinlich die beste zweite Liga in Europa. In ihr spielen unglaublich viele Traditionsmannschaften. Ich finde sie extrem spannend, und es macht viel Spaß, die Liga zu verfolgen.

DFB.de: Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg?

Hofmann: Wir brauchen wieder einen guten Plan. Wichtig wird sein, gut in die Partie zu starten, dem Gegner gar nicht das Gefühl zu geben, dass etwas für ihn möglich ist. Wir müssen aggressiv sein, dominant, und den Gegner in die eigene Hälfte drücken und den Schneid abkaufen. 

DFB.de: Für Sie persönlich ist es Ihr viertes Halbfinale im DFB-Pokal. Zweimal mit Borussia Dortmund, einmal mit Mönchengladbach und jetzt mit Leverkusen haben Sie schon die Vorschlussrunde erreicht. Zweimal ging es ins Finale, einmal kam das Aus im Elfmeterschießen. Welche Rolle spielt es, dass Sie jetzt mit diesen Erfahrungen in das Spiel gehen?

Hofmann: Ich kann ein paar Dinge, die ich in einem Halbfinale erlebt habe, jüngeren Spielern mitgeben. Andererseits ist das Halbfinale genauso wie die erste Runde ein K.o.-Spiel. Die Brisanz ist aber eine andere, weil man näher am Erfolg ist. Wir haben auch Spieler in unseren Reihen, die ähnlich große Partien gespielt haben. Lukas Hradecky hat den Pokal schon gewonnen. Wir haben eine gute Mischung im Kader, ergänzen uns gut und wollen alle zusammen unbedingt ins Finale einziehen.

DFB.de: Sie haben zweimal mit Borussia Dortmund die Reise zum Finale nach Berlin angetreten. 2014 kamen Sie im Spiel gegen die Bayern in der Verlängerung auch zum Einsatz. Was ist Ihnen von dem Endspiel in Erinnerung geblieben? War das ein Highlight oder überwog die Enttäuschung?

Hofmann: Ich habe die Eindrücke und die Erfahrung mitgenommen, dass ein Finale in Berlin etwas Einzigartiges ist. Es war ein schwerer Weg ins Endspiel. Wenn man es dann erreicht hat, tut es umso mehr weh, wenn man den Pokal nicht holt.

DFB.de: Gibt es ein Pokalspiel, dass Sie gerne noch einmal spielen würden?

Hofmann: Es gibt sogar zwei. Das Endspiel, das Sie angesprochen haben und 2017 das Halbfinale mit Gladbach gegen Frankfurt, das wir im Elfmeterschießen verloren haben. 

DFB.de: Welchen Stellenwert hätte ein Pokalgewinn für Ihre Karriere?

Hofmann: Einen sehr großen natürlich, wie bei jedem Spieler. Ich habe zwar schon den Supercup gewonnen, aber das ist sicher nicht der größte Titel in Deutschland. Ein großer Titel fehlt mir noch. Es wäre sehr schön, nach der Karriere sagen zu können, auch einmal den DFB-Pokal gewonnen zu haben. 

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem persönlichen Saisonverlauf bei der Werkself nach Ihrem Wechsel aus Mönchengladbach im Sommer?

Hofmann: Bis jetzt bin ich hochzufrieden. Wir betreiben einen Mannschaftssport und stehen in allen Wettbewerben sehr gut da. Für mich persönlich fing die Saison überragend an. Zuletzt fehlten die Torbeteiligungen vielleicht ein bisschen. Man kann trotzdem auch ohne Torbeteiligung sehr gute Spiele absolvieren. Jetzt geht es darum, immer weiterzumachen. Zum Glück haben wir alle drei, vier Tage die Gelegenheit, uns neu zu beweisen. Ich habe noch genug Spiele, um mich wieder mit Torbeteiligungen zu empfehlen. Bisher war es eine überragende Saison.

DFB.de: Kommen wir auf die Nationalmannschaft zu sprechen. Im aktuellen Kader waren Sie nicht vertreten. Wie hat Ihnen der Bundestrainer seine Entscheidung erklärt?

Hofmann: Wir hatten ein kurzes Telefonat. Er meinte, dass das Momentum gerade nicht auf Seite der Spieler wäre, die jetzt nicht dabei waren. Aber der Zug wäre noch nicht abgefahren und die Chance bestünde weiterhin, noch auf den EM-Zug aufzuspringen. Im Endeffekt muss ich es akzeptieren und in der letzten Phase der Saison alles reinhauen. Ich muss versuchen, das Momentum wieder auf meine Seite zu ziehen.

DFB.de: Die Hoffnung auf eine Teilnahme ist noch da?

Hofmann: Absolut. Ich bin nicht weit weg. In der Nationalmannschaft herrscht klar das Leistungsprinzip. Ich werde die nächsten acht Wochen Gas geben und versuchen, dass der Bundestrainer nicht an mir vorbeikommt. 

DFB.de: Wie haben Ihnen die beiden Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande gefallen?

Hofmann: Sehr gut. Es lief komplett anders als noch vor ein paar Monaten. Dass wir beide Gegner schlagen, hätte vorher wahrscheinlich nicht jeder gedacht. Auch die Art und Weise war sehr gut. Es war wichtig, vor der EM diese Euphorie zu entfachen, von der man so lange gesprochen hat.

DFB.de: Gehört für Sie Deutschland nach den gezeigten Leistungen zum Kreis der Mitfavoriten?

Hofmann: Mit solchen Leistungen gehört Deutschland dazu, weil mit Frankreich eine der größten Mannschaften im Weltfußball geschlagen wurde. Aber die Spiele sind immer nur eine Momentaufnahme. Es kommt jetzt darauf an, im Sommer gut ins Turnier zu starten. Aber die Qualität ist da, die Möglichkeiten sind es auch. Der erste Schritt ist getan. Wir werden dann sehen, wohin die Reise geht.

[tg]

Geht es nach den Platzierungen im Ligabetrieb ist das DFB-Pokalhalbfinale zwischen Bayer 04 Leverkusen und Fortuna Düsseldorf heute (ab 20.45 Uhr, live bei Sky und im ZDF) das vorweggenommene Endspiel. Der Bundesliga-Primus empfängt im rheinischen Derby den Zweitliga-Aufstiegsaspiranten. Für Bayer-Allrounder Jonas Hofmann ist es bereits das vierte Halbfinale seiner Karriere. Im DFB.de-Interview spricht der 31 Jahre alte 23-malige Nationalspieler mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über die "Riesenchance" auf den Titel und seine Ambitionen in der Nationalmannschaft.

DFB.de: Jonas Hofmann, die Saison biegt auf die Zielgerade ein. Nun kann Bayer 04 den Einzug ins DFB-Pokalfinale perfekt machen. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in den Endspurt?

Jonas Hofmann: Wir gehen mit breiter Brust in die kommenden Aufgaben. Wir haben ein Heimspiel gegen einen Zweitligisten. Jedem ist die Lage bekannt. Dieses Spiel bietet uns eine Riesenchance. Wir wissen aber auch, dass wir vorsichtig und demütig sein müssen. Am Beispiel des anderen Halbfinales Saarbrücken gegen Kaiserslautern sehen wir, dass im Pokal andere Gesetze herrschen. Das ist einfach so. Deshalb muss man in diese Partien mit vollem Fokus gehen. Für Düsseldorf ist es auch ein Riesending, im Halbfinale zu stehen. Deshalb wird die Fortuna alles daransetzen, uns zu schlagen. Wir müssen alle in der Mannschaft hellwach sein, jeder weiß, worum es geht. Das Gefühl habe ich. Dementsprechend lautet unser klares Ziel, ins Finale einzuziehen. Wir müssen die Partie mit der notwendigen Schärfe angehen.

DFB.de: Wie geht man damit um, als einziger verbliebener Bundesligist der haushohe Favorit auf den DFB-Pokal zu sein? 

Hofmann: Die Konstellation ist sicher nahezu einmalig. Wir haben wie gesagt die große Chance, einen Titel zu holen. Für diesen Titel muss man die wenigsten Spiele gewinnen. Jetzt stehen noch hoffentlich zwei Partien an. Wir sind uns sicherlich bewusst, dass wir der Favorit sind, aber das kennen wir inzwischen schon aus großen Teilen dieser Saison. Die Mannschaft hat das in Vergangenheit extrem gut gemacht und diese Rolle angenommen. Egal, wie der Gegner heißt, wir sind immer fokussiert. So werden wir es auch angehen.

DFB.de: Also besteht keine Gefahr, die Fortuna zu unterschätzen?

Hofmann: Das schließe ich komplett aus. 

DFB.de: Wie sehr können Sie den bisherigen Saisonverlauf genießen, in dem Bayer 04 ist in allen Wettbewerben noch ungeschlagen ist?

Hofmann: Man kann einiges gewinnen, aber man kann auch im Umkehrschluss nichts gewinnen. Auch der Trainer betont immer wieder, dass es noch zu früh ist, die aktuelle Situation zu genießen. Klar, wir stehen in den Pokalwettbewerben und in der Meisterschaft gut da, aber wir müssen schon noch etwas tun und weiter so hart und fokussiert arbeiten wie bisher, um am Ende der Saison etwas feiern zu können. Das ist Fakt. In meinem Falle kann man es ein bisschen in der Länderspielpause genießen, in der man ein paar Tage durchatmen kann. An den freien Tagen konnte ich das Dreivierteljahr ein bisschen Revue passieren lassen. Aber ich habe das auch relativ schnell wieder beiseitegelegt. So handhabt der Trainer das auch in jedem Training. So handhaben die Spieler das. In jedem Training, in jedem Spiel ist der Fokus da. So treten wir auch auf.

DFB.de: Haben Sie denn nach dem Pokallos Fortuna Düsseldorf den nächsten Gegner etwas genauer verfolgt und sich mit den Stärken und Schwächen der Mannschaft beschäftigt?

Hofmann: Zufälligerweise war ich kurz nach der Auslosung mit Freunden beim Heimspiel der Fortuna gegen den HSV. Ich war schon öfter im Fortuna-Stadion. Generell schaue ich auch viel 2. Bundesliga. Unsere deutsche 2. Bundessliga ist wahrscheinlich die beste zweite Liga in Europa. In ihr spielen unglaublich viele Traditionsmannschaften. Ich finde sie extrem spannend, und es macht viel Spaß, die Liga zu verfolgen.

DFB.de: Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg?

Hofmann: Wir brauchen wieder einen guten Plan. Wichtig wird sein, gut in die Partie zu starten, dem Gegner gar nicht das Gefühl zu geben, dass etwas für ihn möglich ist. Wir müssen aggressiv sein, dominant, und den Gegner in die eigene Hälfte drücken und den Schneid abkaufen. 

DFB.de: Für Sie persönlich ist es Ihr viertes Halbfinale im DFB-Pokal. Zweimal mit Borussia Dortmund, einmal mit Mönchengladbach und jetzt mit Leverkusen haben Sie schon die Vorschlussrunde erreicht. Zweimal ging es ins Finale, einmal kam das Aus im Elfmeterschießen. Welche Rolle spielt es, dass Sie jetzt mit diesen Erfahrungen in das Spiel gehen?

Hofmann: Ich kann ein paar Dinge, die ich in einem Halbfinale erlebt habe, jüngeren Spielern mitgeben. Andererseits ist das Halbfinale genauso wie die erste Runde ein K.o.-Spiel. Die Brisanz ist aber eine andere, weil man näher am Erfolg ist. Wir haben auch Spieler in unseren Reihen, die ähnlich große Partien gespielt haben. Lukas Hradecky hat den Pokal schon gewonnen. Wir haben eine gute Mischung im Kader, ergänzen uns gut und wollen alle zusammen unbedingt ins Finale einziehen.

DFB.de: Sie haben zweimal mit Borussia Dortmund die Reise zum Finale nach Berlin angetreten. 2014 kamen Sie im Spiel gegen die Bayern in der Verlängerung auch zum Einsatz. Was ist Ihnen von dem Endspiel in Erinnerung geblieben? War das ein Highlight oder überwog die Enttäuschung?

Hofmann: Ich habe die Eindrücke und die Erfahrung mitgenommen, dass ein Finale in Berlin etwas Einzigartiges ist. Es war ein schwerer Weg ins Endspiel. Wenn man es dann erreicht hat, tut es umso mehr weh, wenn man den Pokal nicht holt.

DFB.de: Gibt es ein Pokalspiel, dass Sie gerne noch einmal spielen würden?

Hofmann: Es gibt sogar zwei. Das Endspiel, das Sie angesprochen haben und 2017 das Halbfinale mit Gladbach gegen Frankfurt, das wir im Elfmeterschießen verloren haben. 

DFB.de: Welchen Stellenwert hätte ein Pokalgewinn für Ihre Karriere?

Hofmann: Einen sehr großen natürlich, wie bei jedem Spieler. Ich habe zwar schon den Supercup gewonnen, aber das ist sicher nicht der größte Titel in Deutschland. Ein großer Titel fehlt mir noch. Es wäre sehr schön, nach der Karriere sagen zu können, auch einmal den DFB-Pokal gewonnen zu haben. 

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem persönlichen Saisonverlauf bei der Werkself nach Ihrem Wechsel aus Mönchengladbach im Sommer?

Hofmann: Bis jetzt bin ich hochzufrieden. Wir betreiben einen Mannschaftssport und stehen in allen Wettbewerben sehr gut da. Für mich persönlich fing die Saison überragend an. Zuletzt fehlten die Torbeteiligungen vielleicht ein bisschen. Man kann trotzdem auch ohne Torbeteiligung sehr gute Spiele absolvieren. Jetzt geht es darum, immer weiterzumachen. Zum Glück haben wir alle drei, vier Tage die Gelegenheit, uns neu zu beweisen. Ich habe noch genug Spiele, um mich wieder mit Torbeteiligungen zu empfehlen. Bisher war es eine überragende Saison.

DFB.de: Kommen wir auf die Nationalmannschaft zu sprechen. Im aktuellen Kader waren Sie nicht vertreten. Wie hat Ihnen der Bundestrainer seine Entscheidung erklärt?

Hofmann: Wir hatten ein kurzes Telefonat. Er meinte, dass das Momentum gerade nicht auf Seite der Spieler wäre, die jetzt nicht dabei waren. Aber der Zug wäre noch nicht abgefahren und die Chance bestünde weiterhin, noch auf den EM-Zug aufzuspringen. Im Endeffekt muss ich es akzeptieren und in der letzten Phase der Saison alles reinhauen. Ich muss versuchen, das Momentum wieder auf meine Seite zu ziehen.

DFB.de: Die Hoffnung auf eine Teilnahme ist noch da?

Hofmann: Absolut. Ich bin nicht weit weg. In der Nationalmannschaft herrscht klar das Leistungsprinzip. Ich werde die nächsten acht Wochen Gas geben und versuchen, dass der Bundestrainer nicht an mir vorbeikommt. 

DFB.de: Wie haben Ihnen die beiden Länderspiele gegen Frankreich und die Niederlande gefallen?

Hofmann: Sehr gut. Es lief komplett anders als noch vor ein paar Monaten. Dass wir beide Gegner schlagen, hätte vorher wahrscheinlich nicht jeder gedacht. Auch die Art und Weise war sehr gut. Es war wichtig, vor der EM diese Euphorie zu entfachen, von der man so lange gesprochen hat.

DFB.de: Gehört für Sie Deutschland nach den gezeigten Leistungen zum Kreis der Mitfavoriten?

Hofmann: Mit solchen Leistungen gehört Deutschland dazu, weil mit Frankreich eine der größten Mannschaften im Weltfußball geschlagen wurde. Aber die Spiele sind immer nur eine Momentaufnahme. Es kommt jetzt darauf an, im Sommer gut ins Turnier zu starten. Aber die Qualität ist da, die Möglichkeiten sind es auch. Der erste Schritt ist getan. Wir werden dann sehen, wohin die Reise geht.

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