HFC-Trainer Meyer: "Der Start ins neue Jahr ist extrem wichtig"

Seit exakt einem Jahr arbeitet André Meyer (38) als Cheftrainer für den Drittligisten Hallescher FC. Der Fußball-Lehrer bereitet sein Team auf die Fortsetzung des Spielbetriebs am Samstag, 14. Januar (ab 14 Uhr), bei Rot-Weiss Essen vor. Im DFB.de-Interview spricht Meyer mit Mitarbeiter Filippos Kounelis über das HFC-Leitbild, den neuen Stürmer aus den eigenen Reihen und die XXL-Winterpause.

DFB.de: Als Cheftrainer des Halleschen FC sind Sie seit Januar 2022 im Amt. Wie blicken Sie auf Ihre bisherige Zeit beim HFC zurück, Herr Meyer?

André Meyer: Es war ein Jahr mit vielen besonderen Ereignissen und mit sehr verschiedenen Themen. Zu Beginn hatten wir weiterhin mit Corona-Beschränkungen zu kämpfen. Hinzu kam der Rückzug von Türkgücü München, von dem wir im Rennen um den Klassenverbleib durch einen Punktabzug ebenfalls betroffen waren. Dennoch haben wir unser Ziel erreicht. Im Sommer mussten wir dann einen großen Umbruch im Kader in die Wege leiten. All das waren immense Herausforderungen, denen wir uns gestellt und sie gemeistert haben.

DFB.de: Auch in dieser Saison geht es für Ihre Mannschaft in erster Linie um den Klassenverbleib. Wie bewerten Sie den 15. Tabellenplatz nach den ersten 17 Begegnungen?

Meyer: Wir stehen über dem Strich und sind damit aus tabellarischer Sicht im Soll. Allerdings ist die Entwicklung innerhalb der Mannschaft noch nicht so weit fortgeschritten, wie wir uns das erhofft hatten. In vielen Partien haben wir unnötig Punkte liegen lassen. Zum Teil ist dies aber auch ein logischer Prozess, da wir nach den beiden U 23 Mannschaften von Borussia Dortmund und des SC Freiburg eines der jüngsten Teams der Liga stellen. Dennoch wollen wir es schaffen, stressresistenter zu werden.

DFB.de: Sie haben es angedeutet: Viele junge Spieler sind neu zum Verein gestoßen. War es rückblickend die richtige Entscheidung, vor allem auf junge Akteure zu setzen?

Meyer: Wir haben mit dem Verein bewusst diesen Weg gewählt. Unter dem Leitbild "jung, dynamisch, ambitioniert" haben wir die Marschroute ausgegeben, in erster Linie auf den Nachwuchs zu setzen. Außerdem ist es immer eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Wir hatten zu Beginn der Saison sicherlich auch Rückschläge, als sich potenzielle Verpflichtungen letztlich für eine andere Aufgabe entschieden haben. Aber wir haben stets versucht, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen, statt zu klagen.

DFB.de: Außergewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Unter anderem haben Sie Kapitän Jonas Nietfeld vom Innenverteidiger wieder zum Mittelstürmer umfunktioniert. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Meyer: Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth haben wir Jonas erstmals wieder in der Spitze aufgestellt, nachdem er schon vor einigen Jahren diese Position bekleidet hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt in der Saison war es so, dass wir zwar regelmäßig viel Ballbesitz hatten. Daraus sind aber zu wenige klare Torchancen entstanden. Vorne hat uns einfach ein solcher Spielertyp als Stoßstürmer gefehlt. Da er seine Aufgabe im Angriff mehr als gut gemacht hat, haben wir uns in einem gemeinsamen Gespräch dazu entschieden, ihn im Sinne der Mannschaft auch in Zukunft ganz vorne einzusetzen.

DFB.de: Wie schwer wiegt jetzt die aktuelle Verletzungspause von Jonas Nietfeld nach einem doppelten Bänderriss?

Meyer: Jonas hat große Teile der Vorbereitung verpasst, nachdem er sich im Testspiel gegen den FC Erzgebirge Aue verletzt hatte. Das hat ihn und auch uns ein wenig aus der Bahn geworfen. Nach intensiven Reha- und Aufbaumaßnahmen hat er sich aber schnell an die Mannschaft herangetastet, so dass er schon zum Auftakt bei Rot-Weiss Essen wieder mit an Bord sein könnte. Das ist der Lohn für seinen unermüdlichen Einsatz.

DFB.de: Können Sie sonst auf Ihren kompletten Kader zurückgreifen?

Meyer: Seymour Fünger musste sich einer Meniskusoperation unterziehen und steht uns vorerst nicht zur Verfügung. Außerdem können wir beim Auftaktspiel in Essen auf die gesperrten Niklas Landgraf und Leon Damer nicht zurückgreifen. Grünes Licht gab es dagegen von Elias Löder, der nach einer Mittelfußverletzung wieder am Trainingsbetrieb teilnimmt. Außerdem hatten wir zu Beginn des Jahres mit einigen krankheitsbedingten Ausfällen zu tun. Das ist zu dieser Jahreszeit aber auch nicht ungewöhnlich.

DFB.de: Bis zum 31. Januar ist das Transferfenster geöffnet. Wird der HFC noch einmal aktiv?

Meyer: Nachdem die Entscheidung feststand, dass wir mit Jonas Nietfeld als Angreifer in die restliche Spielzeit gehen, war auch klar, dass wir uns auf der Innenverteidigerposition noch verstärken werden. Das ist uns mit der Verpflichtung von Alexander Winkler, der zuletzt für den 1. FC Kaiserslautern am Ball war, zu Beginn des Jahres gelungen. Er kann dem Team Stabilität geben. Weitere Transfers sind derzeit zwar nicht geplant. Sollte sich aber in den kommenden Wochen noch die Möglichkeit ergeben, einen Spieler unter Vertrag zu nehmen, der voll und ganz zu unserer Philosophie passt und gleichzeitig eine sofortige Verstärkung darstellt, dann sind wir sicherlich gesprächsbereit. Allerdings vertrauen wir auf unseren Kader und wissen, dass wir auch in aktueller Besetzung eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Schon in etwas mehr als einer Woche startet die Liga nach zwei Monaten Pause. Wie groß ist bei Ihnen die Vorfreude, dass es wieder ernst wird?

Meyer: Es war für alle Beteiligten eine besondere Situation, so lange kein Pflichtspiel zu absolvieren. Besonders komisch war die Phase zwischen Weihnachten und Silvester. Ich kann mich nicht daran erinnern, zwischen den Jahren schon einmal auf dem Trainingsplatz gestanden zu haben. Gewöhnungsbedürftig war auch das vorgezogene Trainingslager im Dezember. Alles in allem sind wir froh, dass es bald wieder um wichtige Zähler geht.

DFB.de: Wie bewerten Sie rückblickend die lange Winterpause?

Meyer: Die Frage ist wohl eher, ob man es geschafft hat, diese Zeit optimal zu nutzen. Das werden wir aber erst dann sehen, wenn die 3. Liga tatsächlich wieder startet. Aus Trainersicht war es eine gute Möglichkeit, verschiedene Baustellen anzugehen und auch mal den Finger in die Wunde zu legen. Ich denke aber, dass eine etwas kürzere Pause allen Beteiligten eher gelegen kommt.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass der Hallesche FC auch am Ende dieser Saison wieder über dem Strich stehen wird?

Meyer: Ganz einfach: Dafür sprechen die zurückliegenden Wochen. Wir haben mehrere Dinge angeschoben und uns Gedanken gemacht, wie es besser laufen kann. Es sind viele intensive Gespräche erfolgt. Die Mannschaft zeigt uns, dass sie zielstrebig und wissbegierig ist, es herrscht ein gutes Miteinander. Wir verfolgen alle gemeinsam das ehrgeizige Ziel, auch in der nächsten Saison in der 3. Liga vertreten zu sein.

DFB.de: Im ersten Ligaspiel des neuen Jahres werden Sie mit dem HFC beim Aufsteiger Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße zu Gast sein. Ein spannender Auftakt, oder?

Meyer: Das kann man so sagen. Für unsere Mannschaft ist es eine hervorragende Chance, sich gleich zu beweisen. Aufgrund des jungen Alters vieler unserer Spieler habe ich bislang besonders in Auswärtsspielen oft die notwendige Coolness und Cleverness vermisst. Gerade die Hafenstraße in Essen ist ein besonderer Ort mit einer enormen Wucht. Unser Ziel ist es deshalb, solche Aspekte über 90 Minuten auszublenden. Mir ist allerdings klar, dass dieses Unterfangen bei der Begeisterung der RWE-Fans schwierig wird. Umso mehr freuen wir uns auf die Herausforderung.

DFB.de: RWE gehört als Aufsteiger zu den direkten Konkurrenten im Rennen um den Klassenverbleib. Wie wichtig wäre ein Erfolg zu Beginn?

Meyer: Keine Frage: Der Start ins neue Jahr ist extrem wichtig. Nach dem Spiel in Essen folgen für uns zwei Partien vor heimischer Kulisse. In diesen Begegnungen wollen wir uns direkt ein positives Gefühl für den weiteren Saisonverlauf erarbeiten.

DFB.de: Sie stammen aus einer fußballbegeisterten Familie. Ihr älterer Bruder Daniel ist ebenfalls als Trainer tätig, betreute zuletzt bis Mitte Dezember die U 19 von RB Leipzig. Ihr jüngerer Bruder Ben spielt für den Berliner AK, für den Sie bis 2021 noch selbst verantwortlich waren, in der Regionalliga Nordost. Woher kommt dieser Drang zum Fußball?

Meyer: Unser Vater kommt aus dem Leistungssport - allerdings eher aus der Leichtathletik. Als Kinder haben wir eine breite Palette an Sport betrieben und uns in verschiedenen Disziplinen versucht. Ich für meinen Teil habe aber oft meinem älteren Bruder Daniel nachgeeifert. Als der Jüngere hängt man oftmals auch am großen Bruder dran. Letztlich haben wir uns alle drei in vielem probiert - und sind beim Fußball gelandet.

DFB.de: Beim FC Erzgebirge Aue hatten Sie als damaliger Co-Trainer mit Daniel zusammengearbeitet, beim Berliner AK mit Ben. Können Sie sich ein erneutes gemeinsames Engagement mit Ihren Brüdern in Zukunft vorstellen?

Meyer: Das haben wir nie ausgeschlossen. Wir haben eine tolle Verbindung zueinander und verstehen uns sehr gut. Daher hätte ich perspektivisch nichts gegen eine gemeinsame Tätigkeit - in welcher Form auch immer.

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Seit exakt einem Jahr arbeitet André Meyer (38) als Cheftrainer für den Drittligisten Hallescher FC. Der Fußball-Lehrer bereitet sein Team auf die Fortsetzung des Spielbetriebs am Samstag, 14. Januar (ab 14 Uhr), bei Rot-Weiss Essen vor. Im DFB.de-Interview spricht Meyer mit Mitarbeiter Filippos Kounelis über das HFC-Leitbild, den neuen Stürmer aus den eigenen Reihen und die XXL-Winterpause.

DFB.de: Als Cheftrainer des Halleschen FC sind Sie seit Januar 2022 im Amt. Wie blicken Sie auf Ihre bisherige Zeit beim HFC zurück, Herr Meyer?

André Meyer: Es war ein Jahr mit vielen besonderen Ereignissen und mit sehr verschiedenen Themen. Zu Beginn hatten wir weiterhin mit Corona-Beschränkungen zu kämpfen. Hinzu kam der Rückzug von Türkgücü München, von dem wir im Rennen um den Klassenverbleib durch einen Punktabzug ebenfalls betroffen waren. Dennoch haben wir unser Ziel erreicht. Im Sommer mussten wir dann einen großen Umbruch im Kader in die Wege leiten. All das waren immense Herausforderungen, denen wir uns gestellt und sie gemeistert haben.

DFB.de: Auch in dieser Saison geht es für Ihre Mannschaft in erster Linie um den Klassenverbleib. Wie bewerten Sie den 15. Tabellenplatz nach den ersten 17 Begegnungen?

Meyer: Wir stehen über dem Strich und sind damit aus tabellarischer Sicht im Soll. Allerdings ist die Entwicklung innerhalb der Mannschaft noch nicht so weit fortgeschritten, wie wir uns das erhofft hatten. In vielen Partien haben wir unnötig Punkte liegen lassen. Zum Teil ist dies aber auch ein logischer Prozess, da wir nach den beiden U 23 Mannschaften von Borussia Dortmund und des SC Freiburg eines der jüngsten Teams der Liga stellen. Dennoch wollen wir es schaffen, stressresistenter zu werden.

DFB.de: Sie haben es angedeutet: Viele junge Spieler sind neu zum Verein gestoßen. War es rückblickend die richtige Entscheidung, vor allem auf junge Akteure zu setzen?

Meyer: Wir haben mit dem Verein bewusst diesen Weg gewählt. Unter dem Leitbild "jung, dynamisch, ambitioniert" haben wir die Marschroute ausgegeben, in erster Linie auf den Nachwuchs zu setzen. Außerdem ist es immer eine Frage der finanziellen Möglichkeiten. Wir hatten zu Beginn der Saison sicherlich auch Rückschläge, als sich potenzielle Verpflichtungen letztlich für eine andere Aufgabe entschieden haben. Aber wir haben stets versucht, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen, statt zu klagen.

DFB.de: Außergewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Unter anderem haben Sie Kapitän Jonas Nietfeld vom Innenverteidiger wieder zum Mittelstürmer umfunktioniert. Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Meyer: Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayreuth haben wir Jonas erstmals wieder in der Spitze aufgestellt, nachdem er schon vor einigen Jahren diese Position bekleidet hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt in der Saison war es so, dass wir zwar regelmäßig viel Ballbesitz hatten. Daraus sind aber zu wenige klare Torchancen entstanden. Vorne hat uns einfach ein solcher Spielertyp als Stoßstürmer gefehlt. Da er seine Aufgabe im Angriff mehr als gut gemacht hat, haben wir uns in einem gemeinsamen Gespräch dazu entschieden, ihn im Sinne der Mannschaft auch in Zukunft ganz vorne einzusetzen.

DFB.de: Wie schwer wiegt jetzt die aktuelle Verletzungspause von Jonas Nietfeld nach einem doppelten Bänderriss?

Meyer: Jonas hat große Teile der Vorbereitung verpasst, nachdem er sich im Testspiel gegen den FC Erzgebirge Aue verletzt hatte. Das hat ihn und auch uns ein wenig aus der Bahn geworfen. Nach intensiven Reha- und Aufbaumaßnahmen hat er sich aber schnell an die Mannschaft herangetastet, so dass er schon zum Auftakt bei Rot-Weiss Essen wieder mit an Bord sein könnte. Das ist der Lohn für seinen unermüdlichen Einsatz.

DFB.de: Können Sie sonst auf Ihren kompletten Kader zurückgreifen?

Meyer: Seymour Fünger musste sich einer Meniskusoperation unterziehen und steht uns vorerst nicht zur Verfügung. Außerdem können wir beim Auftaktspiel in Essen auf die gesperrten Niklas Landgraf und Leon Damer nicht zurückgreifen. Grünes Licht gab es dagegen von Elias Löder, der nach einer Mittelfußverletzung wieder am Trainingsbetrieb teilnimmt. Außerdem hatten wir zu Beginn des Jahres mit einigen krankheitsbedingten Ausfällen zu tun. Das ist zu dieser Jahreszeit aber auch nicht ungewöhnlich.

DFB.de: Bis zum 31. Januar ist das Transferfenster geöffnet. Wird der HFC noch einmal aktiv?

Meyer: Nachdem die Entscheidung feststand, dass wir mit Jonas Nietfeld als Angreifer in die restliche Spielzeit gehen, war auch klar, dass wir uns auf der Innenverteidigerposition noch verstärken werden. Das ist uns mit der Verpflichtung von Alexander Winkler, der zuletzt für den 1. FC Kaiserslautern am Ball war, zu Beginn des Jahres gelungen. Er kann dem Team Stabilität geben. Weitere Transfers sind derzeit zwar nicht geplant. Sollte sich aber in den kommenden Wochen noch die Möglichkeit ergeben, einen Spieler unter Vertrag zu nehmen, der voll und ganz zu unserer Philosophie passt und gleichzeitig eine sofortige Verstärkung darstellt, dann sind wir sicherlich gesprächsbereit. Allerdings vertrauen wir auf unseren Kader und wissen, dass wir auch in aktueller Besetzung eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Schon in etwas mehr als einer Woche startet die Liga nach zwei Monaten Pause. Wie groß ist bei Ihnen die Vorfreude, dass es wieder ernst wird?

Meyer: Es war für alle Beteiligten eine besondere Situation, so lange kein Pflichtspiel zu absolvieren. Besonders komisch war die Phase zwischen Weihnachten und Silvester. Ich kann mich nicht daran erinnern, zwischen den Jahren schon einmal auf dem Trainingsplatz gestanden zu haben. Gewöhnungsbedürftig war auch das vorgezogene Trainingslager im Dezember. Alles in allem sind wir froh, dass es bald wieder um wichtige Zähler geht.

DFB.de: Wie bewerten Sie rückblickend die lange Winterpause?

Meyer: Die Frage ist wohl eher, ob man es geschafft hat, diese Zeit optimal zu nutzen. Das werden wir aber erst dann sehen, wenn die 3. Liga tatsächlich wieder startet. Aus Trainersicht war es eine gute Möglichkeit, verschiedene Baustellen anzugehen und auch mal den Finger in die Wunde zu legen. Ich denke aber, dass eine etwas kürzere Pause allen Beteiligten eher gelegen kommt.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass der Hallesche FC auch am Ende dieser Saison wieder über dem Strich stehen wird?

Meyer: Ganz einfach: Dafür sprechen die zurückliegenden Wochen. Wir haben mehrere Dinge angeschoben und uns Gedanken gemacht, wie es besser laufen kann. Es sind viele intensive Gespräche erfolgt. Die Mannschaft zeigt uns, dass sie zielstrebig und wissbegierig ist, es herrscht ein gutes Miteinander. Wir verfolgen alle gemeinsam das ehrgeizige Ziel, auch in der nächsten Saison in der 3. Liga vertreten zu sein.

DFB.de: Im ersten Ligaspiel des neuen Jahres werden Sie mit dem HFC beim Aufsteiger Rot-Weiss Essen an der Hafenstraße zu Gast sein. Ein spannender Auftakt, oder?

Meyer: Das kann man so sagen. Für unsere Mannschaft ist es eine hervorragende Chance, sich gleich zu beweisen. Aufgrund des jungen Alters vieler unserer Spieler habe ich bislang besonders in Auswärtsspielen oft die notwendige Coolness und Cleverness vermisst. Gerade die Hafenstraße in Essen ist ein besonderer Ort mit einer enormen Wucht. Unser Ziel ist es deshalb, solche Aspekte über 90 Minuten auszublenden. Mir ist allerdings klar, dass dieses Unterfangen bei der Begeisterung der RWE-Fans schwierig wird. Umso mehr freuen wir uns auf die Herausforderung.

DFB.de: RWE gehört als Aufsteiger zu den direkten Konkurrenten im Rennen um den Klassenverbleib. Wie wichtig wäre ein Erfolg zu Beginn?

Meyer: Keine Frage: Der Start ins neue Jahr ist extrem wichtig. Nach dem Spiel in Essen folgen für uns zwei Partien vor heimischer Kulisse. In diesen Begegnungen wollen wir uns direkt ein positives Gefühl für den weiteren Saisonverlauf erarbeiten.

DFB.de: Sie stammen aus einer fußballbegeisterten Familie. Ihr älterer Bruder Daniel ist ebenfalls als Trainer tätig, betreute zuletzt bis Mitte Dezember die U 19 von RB Leipzig. Ihr jüngerer Bruder Ben spielt für den Berliner AK, für den Sie bis 2021 noch selbst verantwortlich waren, in der Regionalliga Nordost. Woher kommt dieser Drang zum Fußball?

Meyer: Unser Vater kommt aus dem Leistungssport - allerdings eher aus der Leichtathletik. Als Kinder haben wir eine breite Palette an Sport betrieben und uns in verschiedenen Disziplinen versucht. Ich für meinen Teil habe aber oft meinem älteren Bruder Daniel nachgeeifert. Als der Jüngere hängt man oftmals auch am großen Bruder dran. Letztlich haben wir uns alle drei in vielem probiert - und sind beim Fußball gelandet.

DFB.de: Beim FC Erzgebirge Aue hatten Sie als damaliger Co-Trainer mit Daniel zusammengearbeitet, beim Berliner AK mit Ben. Können Sie sich ein erneutes gemeinsames Engagement mit Ihren Brüdern in Zukunft vorstellen?

Meyer: Das haben wir nie ausgeschlossen. Wir haben eine tolle Verbindung zueinander und verstehen uns sehr gut. Daher hätte ich perspektivisch nichts gegen eine gemeinsame Tätigkeit - in welcher Form auch immer.

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