Gunther Metz: "Es gibt nichts Schöneres, als junge Menschen zu begleiten"

Als Profi erlebte er seinen Durchbruch beim Karlsruher SC. Nach der Laufbahn auf dem Rasen wechselte Gunther Metz schnell an die Seitenlinie. Zunächst war er Trainer in Kaiserslautern, seit vier Jahren ist er als Assistent von Guido Streichsbier beim Verband. Im DFB.de-Interview spricht der 53-Jährige über seine Aufgaben, seinen Weg und seine Beobachtungen.

DFB.de: Herr Metz, eigentlich sind Sie Co-Trainer der U 20-Junioren. Warum waren Sie in den vergangenen Tagen bei der U 17 in der Sportschule Kaiserau?

Gunther Metz: Wir haben im DFB-Nachwuchs den Drei-Jahres-Zyklus und normalerweise bin ich im Trainerteam von Guido Streichsbier. Wir beginnen jeweils mit der U 18 und begleiten die Spieler bis in die U 20. Unser Gedanke war, dass ich den U 17-Lehrgang jetzt schon begleite, weil diese Jungs ab Sommer in die U 18 wechseln. Das wird unsere neue Mannschaft und da habe ich mir ein paar Eindrücke verschafft: Wie die Jungs heißen, was sie für ein Niveau haben und wie sie ticken.

DFB.de: Für Ihr aktuelles Team, die U 20, gab es keinen Lehrgang?

Metz: Da gab es keine Maßnahme, richtig. Erstens steht die U 21 gerade im Vordergrund und zweitens ist die Saison vorbei. Die 3. Liga ist beendet, die Regionalliga in den letzten Zügen. Unsere Jungs bewegen sich in diesen Ligen und da war es sinnvoll zu sagen, dass sie beim Verein bleiben und sich auf die neue Runde vorbereiten sollen.

DFB.de: Was ist Ihnen beim Beobachten des 2004er-Jahrgangs aufgefallen?

Metz: Es war ein sehr guter Lehrgang. Die Jungs sind fleißig, willig und engagiert. Das ist die Voraussetzung für jeden Jugendspieler, der seinen Weg in den Profibereich gehen will. Für mich war alles neu: Du musst dich an die Altersstruktur gewöhnen - es liegen drei Jahre dazwischen. Zudem war es wichtig zu sehen, welche Typen im Team spielen. Welche Abwehrspieler, was machen die Jungs im Mittelfeld und die im Angriff? Was für Charaktere mit welchen Eigenschaften sind das? Da konnte ich viele positive Eindrücke mitnehmen. Das besprechen Guido, Michael Prus und ich zusammen. So kennen wir die Spieler schon ein bisschen, bevor sie dann zu uns kommen.

DFB.de: Sie haben während der Tage in Kaiserau also vorrangig zugeschaut und das Coaching Cheftrainer Michael Prus überlassen?

Metz: Wir arbeiten immer im Team. Michael Prus und Co-Trainer Janis Hohenhövel haben mich sofort eingebunden. Wir haben die Einheiten zusammen gestaltet und besprochen. Klar, ich habe wie immer auch viel beobachtet. Insgesamt war das klasse - ein kompetentes Team, es hat Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein.  

DFB.de: Inwiefern hat sich die Rolle dann zu Ihrer als Co-Trainer von Guido Streichsbier unterschieden?

Metz: In der U 17 wird genauso wie in der U 20 guter Fußball gespielt. Wir im Trainerteam versuchen immer, vernünftige Inhalte anzubieten, dass die Jungs etwas mitnehmen. Dabei beobachten wir, wo man weitere Hebel ansetzen und Dinge verbessern kann. Es gab also keine Unterschiede. Fußball ist Fußball.

DFB.de: Nach Ihrer Profi-Laufbahn wurden Sie Trainer. Zunächst beim 1. FC Kaiserslautern, seit 2017 beim DFB. Wo soll Sie Ihr Weg als Coach noch hinführen, welche Ziele haben Sie persönlich?

Metz: Nach meiner aktiven Laufbahn in Karlsruhe ging ich 2001 zurück zum FCK und habe dort verschiedene Stationen durchlaufen. Ich war Co-Trainer der U 23, dann Trainer der U 17 und U 19. Dann wollte ich nochmal etwas Anderes machen, mich weiterbilden. Das geht beim DFB perfekt. In meiner Rolle jetzt bin ich sehr zufrieden. Egal in welcher U-Mannschaft: Da sind klasse Typen dabei. Jeder kann sich einbringen. Das ist ein tolles Aufgabenfeld.  

DFB.de: Was treibt Sie an?

Metz: Es gibt nichts Schöneres, als mit jungen Menschen zu arbeiten und sie ein Stück weit zu begleiten. Generell ist es einfach toll zu sehen, wie sich die Jungs entwickeln. Wie sie Fortschritte in den Vereinen machen. Mich treibt natürlich auch die Aussicht auf einen internationalen Titel an. Wir hatten jetzt zuletzt keine Turniere, aber wenn wir irgendwann wieder welche haben, dann ist mein Anspruch, Erfolge zu feiern. Das war schon immer mein Antrieb als Sportler.

DFB.de: Und was wollen Sie mit der neuen Mannschaft, der U 18, ab Sommer erreichen?

Metz: Es geht jetzt erstmal darum, die Mannschaft von Michael Prus zu übernehmen und sie weiterzuentwickeln. In dieser Altersstufe passiert so viel. Einige wechseln die Vereine, manche dürfen mit den Profis ins Trainingslager. Sie werden insgesamt erwachsener. Da gilt es zunächst zu schauen, wie jeder Einzelne damit umgeht. Wer ist zum Beispiel ein Spätstarter? Ich scoute viel und im nächsten Schritt arbeiten wir natürlich auf die Spiele und Turniere hin.

DFB.de: Stichwort Turniere. Die U 21 ist ins Halbfinale der EM eingezogen. Haben Sie das Spiel verfolgt?

Metz: Klar, das habe ich gesehen. Als Fußballer muss man sich das anschauen.

DFB.de: Das Team ist von einer großen Leidenschaft geprägt und spielt mit Herz. Ist dieser unbändige Wille etwas, das Sie auch ihren Jungs vermitteln wollen?

Metz: Diese Werte sind etwas, für das wir, die deutschen Nationalmannschaften, stehen. Diesen Willen, die Überzeugung in die Waagschale zu werfen - das haben die Jungs gegen Dänemark super gemacht. Das sollte immer die Basis sein, für jeden Mannschaftssportler. Die Überzeugungskraft musst du, zusätzlich zur fußballerischen Qualität, immer abrufen.

DFB.de: Die U 21 als Vorbild…

Metz: Ich glaube schon, dass man das als Muster mitnehmen kann. Da sind viele Spieler dabei, die sich in guten Ligen festgebissen haben. Spieler, die jetzt auf einem guten Niveau, aber noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind. Sie haben gezeigt, dass sie den Mannschaftserfolg unbedingt haben wollen. Es ist toll, Bundesligaspieler zu sein - aber wenn du in ein Halbfinale oder Finale einziehst, dann wird dich das dein Leben lang begleiten. Solche Momente vergisst man nicht.

DFB.de: Blicken wir abschließend noch voraus. Wie groß ist die Vorfreude, einige der 2004 geborenen Spieler - dann als Teil der U 18-Nationalmannschaft - bei der nächsten Maßnahme begrüßen und trainieren zu dürfen?

Metz: Wenn du Juniorentrainer bist, dann gibt es meist zwei Seiten: Einmal ist es schade, wenn du Spieler, die du drei Jahre trainiert hast, verabschieden musst. Das ist schon mal mit Wehmut verbunden. Aber das ist gleichzeitig auch das Schöne: Du lernst wieder neue Spieler und Charaktere kennen. Auch die beobachtest du und verfolgst ihren Weg genau. Das ist eine spannende Aufgabe. Meine Vorfreude ist echt groß, jetzt wieder neue Menschen mit neuen Fähigkeiten kennenzulernen.

[jf]

Als Profi erlebte er seinen Durchbruch beim Karlsruher SC. Nach der Laufbahn auf dem Rasen wechselte Gunther Metz schnell an die Seitenlinie. Zunächst war er Trainer in Kaiserslautern, seit vier Jahren ist er als Assistent von Guido Streichsbier beim Verband. Im DFB.de-Interview spricht der 53-Jährige über seine Aufgaben, seinen Weg und seine Beobachtungen.

DFB.de: Herr Metz, eigentlich sind Sie Co-Trainer der U 20-Junioren. Warum waren Sie in den vergangenen Tagen bei der U 17 in der Sportschule Kaiserau?

Gunther Metz: Wir haben im DFB-Nachwuchs den Drei-Jahres-Zyklus und normalerweise bin ich im Trainerteam von Guido Streichsbier. Wir beginnen jeweils mit der U 18 und begleiten die Spieler bis in die U 20. Unser Gedanke war, dass ich den U 17-Lehrgang jetzt schon begleite, weil diese Jungs ab Sommer in die U 18 wechseln. Das wird unsere neue Mannschaft und da habe ich mir ein paar Eindrücke verschafft: Wie die Jungs heißen, was sie für ein Niveau haben und wie sie ticken.

DFB.de: Für Ihr aktuelles Team, die U 20, gab es keinen Lehrgang?

Metz: Da gab es keine Maßnahme, richtig. Erstens steht die U 21 gerade im Vordergrund und zweitens ist die Saison vorbei. Die 3. Liga ist beendet, die Regionalliga in den letzten Zügen. Unsere Jungs bewegen sich in diesen Ligen und da war es sinnvoll zu sagen, dass sie beim Verein bleiben und sich auf die neue Runde vorbereiten sollen.

DFB.de: Was ist Ihnen beim Beobachten des 2004er-Jahrgangs aufgefallen?

Metz: Es war ein sehr guter Lehrgang. Die Jungs sind fleißig, willig und engagiert. Das ist die Voraussetzung für jeden Jugendspieler, der seinen Weg in den Profibereich gehen will. Für mich war alles neu: Du musst dich an die Altersstruktur gewöhnen - es liegen drei Jahre dazwischen. Zudem war es wichtig zu sehen, welche Typen im Team spielen. Welche Abwehrspieler, was machen die Jungs im Mittelfeld und die im Angriff? Was für Charaktere mit welchen Eigenschaften sind das? Da konnte ich viele positive Eindrücke mitnehmen. Das besprechen Guido, Michael Prus und ich zusammen. So kennen wir die Spieler schon ein bisschen, bevor sie dann zu uns kommen.

DFB.de: Sie haben während der Tage in Kaiserau also vorrangig zugeschaut und das Coaching Cheftrainer Michael Prus überlassen?

Metz: Wir arbeiten immer im Team. Michael Prus und Co-Trainer Janis Hohenhövel haben mich sofort eingebunden. Wir haben die Einheiten zusammen gestaltet und besprochen. Klar, ich habe wie immer auch viel beobachtet. Insgesamt war das klasse - ein kompetentes Team, es hat Spaß gemacht, dabei gewesen zu sein.  

DFB.de: Inwiefern hat sich die Rolle dann zu Ihrer als Co-Trainer von Guido Streichsbier unterschieden?

Metz: In der U 17 wird genauso wie in der U 20 guter Fußball gespielt. Wir im Trainerteam versuchen immer, vernünftige Inhalte anzubieten, dass die Jungs etwas mitnehmen. Dabei beobachten wir, wo man weitere Hebel ansetzen und Dinge verbessern kann. Es gab also keine Unterschiede. Fußball ist Fußball.

DFB.de: Nach Ihrer Profi-Laufbahn wurden Sie Trainer. Zunächst beim 1. FC Kaiserslautern, seit 2017 beim DFB. Wo soll Sie Ihr Weg als Coach noch hinführen, welche Ziele haben Sie persönlich?

Metz: Nach meiner aktiven Laufbahn in Karlsruhe ging ich 2001 zurück zum FCK und habe dort verschiedene Stationen durchlaufen. Ich war Co-Trainer der U 23, dann Trainer der U 17 und U 19. Dann wollte ich nochmal etwas Anderes machen, mich weiterbilden. Das geht beim DFB perfekt. In meiner Rolle jetzt bin ich sehr zufrieden. Egal in welcher U-Mannschaft: Da sind klasse Typen dabei. Jeder kann sich einbringen. Das ist ein tolles Aufgabenfeld.  

DFB.de: Was treibt Sie an?

Metz: Es gibt nichts Schöneres, als mit jungen Menschen zu arbeiten und sie ein Stück weit zu begleiten. Generell ist es einfach toll zu sehen, wie sich die Jungs entwickeln. Wie sie Fortschritte in den Vereinen machen. Mich treibt natürlich auch die Aussicht auf einen internationalen Titel an. Wir hatten jetzt zuletzt keine Turniere, aber wenn wir irgendwann wieder welche haben, dann ist mein Anspruch, Erfolge zu feiern. Das war schon immer mein Antrieb als Sportler.

DFB.de: Und was wollen Sie mit der neuen Mannschaft, der U 18, ab Sommer erreichen?

Metz: Es geht jetzt erstmal darum, die Mannschaft von Michael Prus zu übernehmen und sie weiterzuentwickeln. In dieser Altersstufe passiert so viel. Einige wechseln die Vereine, manche dürfen mit den Profis ins Trainingslager. Sie werden insgesamt erwachsener. Da gilt es zunächst zu schauen, wie jeder Einzelne damit umgeht. Wer ist zum Beispiel ein Spätstarter? Ich scoute viel und im nächsten Schritt arbeiten wir natürlich auf die Spiele und Turniere hin.

DFB.de: Stichwort Turniere. Die U 21 ist ins Halbfinale der EM eingezogen. Haben Sie das Spiel verfolgt?

Metz: Klar, das habe ich gesehen. Als Fußballer muss man sich das anschauen.

DFB.de: Das Team ist von einer großen Leidenschaft geprägt und spielt mit Herz. Ist dieser unbändige Wille etwas, das Sie auch ihren Jungs vermitteln wollen?

Metz: Diese Werte sind etwas, für das wir, die deutschen Nationalmannschaften, stehen. Diesen Willen, die Überzeugung in die Waagschale zu werfen - das haben die Jungs gegen Dänemark super gemacht. Das sollte immer die Basis sein, für jeden Mannschaftssportler. Die Überzeugungskraft musst du, zusätzlich zur fußballerischen Qualität, immer abrufen.

DFB.de: Die U 21 als Vorbild…

Metz: Ich glaube schon, dass man das als Muster mitnehmen kann. Da sind viele Spieler dabei, die sich in guten Ligen festgebissen haben. Spieler, die jetzt auf einem guten Niveau, aber noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen sind. Sie haben gezeigt, dass sie den Mannschaftserfolg unbedingt haben wollen. Es ist toll, Bundesligaspieler zu sein - aber wenn du in ein Halbfinale oder Finale einziehst, dann wird dich das dein Leben lang begleiten. Solche Momente vergisst man nicht.

DFB.de: Blicken wir abschließend noch voraus. Wie groß ist die Vorfreude, einige der 2004 geborenen Spieler - dann als Teil der U 18-Nationalmannschaft - bei der nächsten Maßnahme begrüßen und trainieren zu dürfen?

Metz: Wenn du Juniorentrainer bist, dann gibt es meist zwei Seiten: Einmal ist es schade, wenn du Spieler, die du drei Jahre trainiert hast, verabschieden musst. Das ist schon mal mit Wehmut verbunden. Aber das ist gleichzeitig auch das Schöne: Du lernst wieder neue Spieler und Charaktere kennen. Auch die beobachtest du und verfolgst ihren Weg genau. Das ist eine spannende Aufgabe. Meine Vorfreude ist echt groß, jetzt wieder neue Menschen mit neuen Fähigkeiten kennenzulernen.

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