Guido Streichsbier: "Nicht alles auf das Ergebnis reduzieren"

Mit einem Unentschieden und einer Niederlage gegen Dänemark geht die U 18-Nationalmannschaft aus der Doppelländerspielmaßnahme in Bremen. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainer Guido Streichsbier über den Entwicklungsprozess seiner Mannschaft und den Besuch von DFB-Botschafter Jimmy Hartwig.

DFB.de: Herr Streichsbier, wie lautet Ihr Fazit zum Lehrgang und den beiden Länderspielen gegen Dänemark?

Guido Streichsbier: Wir haben viele gute, aber auch viele verbesserungswürdige Dinge gesehen. Mit dem Ergebnis, der Art der Gegentore und der Chancenverwertung sind wir nicht zufrieden. Mit der Anzahl unserer Torchancen, der Dynamik und der Intensität, die die Jungs beim Training an den Tag gelegt haben, sind wir hingegen sehr zufrieden.

DFB.de: Vor dem letzten Spiel haben Sie gesagt, dass die Mannschaft sich in einem Entwicklungsprozess befindet. Können Sie das näher erläutern?

Streichsbier: Bei jedem Spieler ist in der letzten Zeit sehr viel passiert. Die Jungs haben wieder einen vollen Spielplan, und im Verein sind sie in die U 19, eine neue Altersgruppe, gewechselt. Als Mannschaft müssen wir nun das Niveau auf das nächste Level heben. Wenn wir alles auf den Platz bringen, dann ist die Mannschaft gut und kann auch Partien wie diese gegen die Dänen gewinnen. Fehlen jedoch Kleinigkeiten, gehen wir als Verlierer vom Platz. Wir befinden uns in einem Prozess, in dem wir nicht alles auf das Ergebnis reduzieren dürfen. Wir sehen auch die positiven Dinge, zum Beispiel die Anzahl der Torchancen und die Art, wie die Spieler diese herausgespielt haben. In erster Linie geht es aber um die Entwicklung der Spieler und der Mannschaft. Trotzdem müssen wir die Jungs auf die kommenden Turniere und den professionellen Fußball vorbereiten - und hier ist das Ergebnis Teil der Bewertung.

DFB.de: Wie geht es für Sie weiter?

Streichsbier: Im Dezember reisen wir zum Vier-Nationen-Turnier nach Israel. Bereits bei diesem Lehrgang hatten wir einige Ausfälle. Anton Kade zum Beispiel hat bei der U 19-Nationalmannschaft ausgeholfen. Zudem werden im Dezember die Spieler fehlen, die mit ihrer Vereinsmannschaft im Viertelfinale um den DFB-Pokal der Junioren stehen oder viele Einsätze in der Youth League hatten. Das bedeutet, dass wir in Israel eine neue Truppe zusammenstellen werden. Dadurch werden wir bis Ende des Jahres die Möglichkeit haben, die gesamte Breite des Jahrgangs zu sehen, während einige Jungs die Chance haben, wichtige internationale Erfahrungen sammeln zu können.

DFB.de: DFB-Botschafter Jimmy Hartwig war beim Lehrgang in Bremen zu Gast. Wie kam es zu seinem Besuch?

Streichsbier: Es war mein Wunsch, dass Jimmy zu dem Lehrgang dazu kommt. In der Dokumentation "Schwarze Adler" hat er eindrucksvoll seine Erfahrungen mit dem Thema Rassismus beschrieben. Außerdem hatte er eine tolle Fußballkarriere, stand im Kader der Nationalmannschaft und der Olympiaauswahl. In unserer Mannschaft haben wir viele Jungs, die eine doppelte Staatsbürgerschaft haben und auch mit dem Thema Rassismus zu tun hatten. Ich habe ihn gebeten, mit den Jungs in der Gruppe, aber auch einzeln in den Austausch zu gehen und über seine Erfahrungen zu berichten. Zudem ist Jimmy auch Schauspieler.

DFB.de: Was konnte er den Spielern dadurch mitgeben?

Streichsbier: Er hat den Spielern erzählt, was seine Werkzeuge sind und wie er sich vorbereitet. Als Schauspieler ist es wichtig - egal, wie es einem persönlich geht -, auf der Bühne zu performen, Selbstbewusstsein auszustrahlen und seine Leistung abzurufen. Der Erfahrungsaustausch war für die Spieler sehr gewinnbringend. Mein Dank gilt neben Jimmy auch den DFB-Kolleg*innen der Abteilung Gesellschaftliche Verantwortung sowie dem Bremer Fußball-Verband für die Unterstützung in der Organisation. Wir hatten einen tollen Abend.

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Mit einem Unentschieden und einer Niederlage gegen Dänemark geht die U 18-Nationalmannschaft aus der Doppelländerspielmaßnahme in Bremen. Im DFB.de-Interview spricht DFB-Trainer Guido Streichsbier über den Entwicklungsprozess seiner Mannschaft und den Besuch von DFB-Botschafter Jimmy Hartwig.

DFB.de: Herr Streichsbier, wie lautet Ihr Fazit zum Lehrgang und den beiden Länderspielen gegen Dänemark?

Guido Streichsbier: Wir haben viele gute, aber auch viele verbesserungswürdige Dinge gesehen. Mit dem Ergebnis, der Art der Gegentore und der Chancenverwertung sind wir nicht zufrieden. Mit der Anzahl unserer Torchancen, der Dynamik und der Intensität, die die Jungs beim Training an den Tag gelegt haben, sind wir hingegen sehr zufrieden.

DFB.de: Vor dem letzten Spiel haben Sie gesagt, dass die Mannschaft sich in einem Entwicklungsprozess befindet. Können Sie das näher erläutern?

Streichsbier: Bei jedem Spieler ist in der letzten Zeit sehr viel passiert. Die Jungs haben wieder einen vollen Spielplan, und im Verein sind sie in die U 19, eine neue Altersgruppe, gewechselt. Als Mannschaft müssen wir nun das Niveau auf das nächste Level heben. Wenn wir alles auf den Platz bringen, dann ist die Mannschaft gut und kann auch Partien wie diese gegen die Dänen gewinnen. Fehlen jedoch Kleinigkeiten, gehen wir als Verlierer vom Platz. Wir befinden uns in einem Prozess, in dem wir nicht alles auf das Ergebnis reduzieren dürfen. Wir sehen auch die positiven Dinge, zum Beispiel die Anzahl der Torchancen und die Art, wie die Spieler diese herausgespielt haben. In erster Linie geht es aber um die Entwicklung der Spieler und der Mannschaft. Trotzdem müssen wir die Jungs auf die kommenden Turniere und den professionellen Fußball vorbereiten - und hier ist das Ergebnis Teil der Bewertung.

DFB.de: Wie geht es für Sie weiter?

Streichsbier: Im Dezember reisen wir zum Vier-Nationen-Turnier nach Israel. Bereits bei diesem Lehrgang hatten wir einige Ausfälle. Anton Kade zum Beispiel hat bei der U 19-Nationalmannschaft ausgeholfen. Zudem werden im Dezember die Spieler fehlen, die mit ihrer Vereinsmannschaft im Viertelfinale um den DFB-Pokal der Junioren stehen oder viele Einsätze in der Youth League hatten. Das bedeutet, dass wir in Israel eine neue Truppe zusammenstellen werden. Dadurch werden wir bis Ende des Jahres die Möglichkeit haben, die gesamte Breite des Jahrgangs zu sehen, während einige Jungs die Chance haben, wichtige internationale Erfahrungen sammeln zu können.

DFB.de: DFB-Botschafter Jimmy Hartwig war beim Lehrgang in Bremen zu Gast. Wie kam es zu seinem Besuch?

Streichsbier: Es war mein Wunsch, dass Jimmy zu dem Lehrgang dazu kommt. In der Dokumentation "Schwarze Adler" hat er eindrucksvoll seine Erfahrungen mit dem Thema Rassismus beschrieben. Außerdem hatte er eine tolle Fußballkarriere, stand im Kader der Nationalmannschaft und der Olympiaauswahl. In unserer Mannschaft haben wir viele Jungs, die eine doppelte Staatsbürgerschaft haben und auch mit dem Thema Rassismus zu tun hatten. Ich habe ihn gebeten, mit den Jungs in der Gruppe, aber auch einzeln in den Austausch zu gehen und über seine Erfahrungen zu berichten. Zudem ist Jimmy auch Schauspieler.

DFB.de: Was konnte er den Spielern dadurch mitgeben?

Streichsbier: Er hat den Spielern erzählt, was seine Werkzeuge sind und wie er sich vorbereitet. Als Schauspieler ist es wichtig - egal, wie es einem persönlich geht -, auf der Bühne zu performen, Selbstbewusstsein auszustrahlen und seine Leistung abzurufen. Der Erfahrungsaustausch war für die Spieler sehr gewinnbringend. Mein Dank gilt neben Jimmy auch den DFB-Kolleg*innen der Abteilung Gesellschaftliche Verantwortung sowie dem Bremer Fußball-Verband für die Unterstützung in der Organisation. Wir hatten einen tollen Abend.

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