Knauff: "Bringt dich weiter, wenn du mit den Besten spielst"

Ansgar Knauff von Borussia Dortmund spielte im Oktober in gleich zwei verschiedenen U-Nationalmannschaften. Das erste Spiel absolvierte der 19 Jahre alte Offensivmann für die U 20, das zweite für die U 21, für die er nachnominiert worden war. Nun wurde er direkt für das Team von Antonio Di Salvo berufen. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Karl Evers spricht er über seine besonderen Mitspieler bei Borussia Dortmund und die anstehenden U 21-Länderspiele am morgigen Freitag (ab 18.15 Uhr, live bei ProSiebenMAXX) in Großaspach gegen Polen und am kommenden Dienstag (ab 18.15 Uhr, live bei ProSiebenMAXX) in Ingolstadt gegen San Marino.

DFB.de: Herr Knauff, beim letzten Lehrgang sind Sie nachnominiert worden und haben direkt ihr U 21-Debüt gegeben. Wie blicken sie auf diese Woche im Oktober zurück?

Ansgar Knauff: Das war eine tolle Erfahrung. In den wenigen Tagen habe ich sehr viel erlebt. Ich war erst mit der U 20 unterwegs, kam beim Spiel in Polen noch zum Einsatz. Nachdem wir nach Deutschland zurückgereist und im Hotel angekommen waren, wurde mir mitgeteilt, dass ich für die U 21 nachnominiert wurde. Ich habe mich extrem gefreut und stand direkt am nächsten Tag beim neuen Team auf dem Platz. Das war für mich eine große Ehre, denn hier ist es noch einmal eine Nummer größer als in den anderen U-Teams. Außerdem spielen wir hier als Titelverteidiger um die EM-Qualifikation.

DFB.de: Im Spiel gegen Ungarn durften Sie sogar Ihr Debüt feiern.

Knauff: Darauf bin ich sehr stolz. Ich habe viele Nachrichten von meiner Familie und meinen Freunden bekommen. Das war ein besonderer Tag.

DFB.de: Hatten Sie als Kind ein Vorbild? Oder haben Sie heute noch eins?

Knauff: Was die Spielweise angeht, war das für mich in den letzten Jahren Kylian Mbappé. Seine Laufwege finde ich extrem stark, dazu seine Schnelligkeit. Seine Dribblings und sein Abschluss machen ihn zu einem sehr torgefährlichen Spieler.

DFB.de: Sie spielen bei Borussia Dortmund mit vielen Stars zusammen, insbesondere auf ihrer Position im Offensivbereich. Wie können Sie von diesen Spielern lernen?

Knauff: Es bringt dich immer weiter, wenn du mit den Besten zusammenspielst. Wir haben einen der besten Stürmer der Welt beim BVB und hatten in der letzten Saison mit Jadon Sancho noch einen der besten Flügelspieler im Team. Auch Marco Reus spielt seit vielen Jahren auf einem wahnsinnig hohen Niveau. Wenn du jeden Tag mit diesen Spielern trainierst und auch in den Spielen gemeinsam mit ihnen auf dem Platz stehst, lernst du unheimlich viel. Du kannst dir viele Dinge abschauen, um dich weiterzuentwickeln.

DFB.de: Können Sie dafür Beispiele nennen? Was konkret können Sie sich von einem Spieler wie Marco Reus abschauen?

Knauff: Sein Spielverständnis ist beeindruckend. Er kann ein Spiel lesen, kennt die freien Räume und weiß immer, wo der nächste Mitspieler, aber auch der Gegenspieler, ist. Sein erster Kontakt ist immer nach vorne gerichtet. Es sind viele Dinge, die ich durch Beobachtungen im Training oder im Spiel für mich mitnehmen kann.

DFB.de: Wie schwierig ist es andererseits, sich als junger Spieler in einem so gut besetzten Kader durchzusetzen?

Knauff: Klar, auf der anderen Seite ist es hin und wieder schwierig für einen jungen Spieler, wenn man wenig Einsatzzeiten bekommt, viel auf der Bank sitzt oder auch mal gar nicht im Kader steht. Das ist bei so vielen Top-Spielern im Kader nicht zu vermeiden. Dabei ist Geduld gefragt. Das Wichtigste ist, dass man sich damit nicht abfindet, sondern Tag für Tag sein Bestes gibt, um dranzubleiben und sich seine Einsatzzeiten zu erkämpfen.

DFB.de: Wie hilfreich sind die U-Nationalmannschaften in solchen Phasen?

Knauff: Sehr hilfreich. Mich persönlich bringen die Länderspielphasen immer weiter, ob zuletzt in der U 20 oder jetzt in der U 21. Ich habe bei den letzten Lehrgängen Spielpraxis auf internationalem Niveau gesammelt. Außerdem habe ich in den Tagen hier ein anderes Umfeld und andere Mitspieler, das ist eine gute Abwechslung, auf die ich mich immer sehr freue.

DFB.de: Für die U 21-Nationalmannschaft geht es aktuell um die EM-Qualifikation. Ist das Turnier, das 2023 in Rumänien und Georgien stattfinden wird, schon ein Thema in den Köpfen der Spieler?

Knauff: Natürlich. Wir wollen uns dafür qualifizieren und im Idealfall jedes Spiel gewinnen. Jeder von uns hat mitbekommen, wie erfolgreich es für den letzten U 21-Jahrgang lief. So ein Titelgewinn ist eines der geilsten Erlebnisse, die es im Fußball gibt. Wir werden alles dafür tun, um das auch erleben zu können.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung für die zwei anstehenden Spiele gegen Polen und San Marino aus?

Knauff: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt, deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Vorsprung in der Tabelle ausbauen.

DFB.de: Beim U 21-Spiel gegen Israel in Paderborn, bei dem sie noch nicht mit dabei waren, waren seit langer Zeit erstmals wieder Zuschauer*innen zugelassen. Nun stehen gleich zwei Heimspiele an. Wie wichtig sind die Fans nach der langen Corona-Pause ohne Zuschauer*innen?

Knauff: Ich habe das Spiel gegen Israel verfolgt, das war wirklich mitreißend, auch weil die Jungs bis zum Ende von den Fans gepusht und motiviert wurden, um alles nach vorne zu werfen. Diese Spiele zu gewinnen, ist besonders schön. Ich kenne es auch aus Dortmund: Seitdem die Fans wieder ins Stadion dürfen, sind wir zuhause sehr erfolgreich. Das ist bei den U 21-Spielen zwar alles eine Nummer kleiner, trotzdem werden die Zuschauer*innen für uns eine große Motivation sein.

DFB.de: Nach Ihrem Debüt in Ungarn ist ein gemeinsames Foto mit Jean-Manuel Mbom entstanden. Sie stammen beide aus Göttingen, was verbindet Sie noch?

Knauff: Wir kennen uns schon sehr lange aus unserer Göttinger Zeit. Zwar haben wir nie zusammen oder gegeneinander gespielt, allerdings kannten sich unsere Familien. Sein kleiner Bruder hat zudem mal ein Jahr in Dortmund gespielt. Wir haben unsere Wege immer gegenseitig verfolgt – dass wir uns nun hier bei der U 21 wiedersehen, ist einfach schön.

[ke]

Ansgar Knauff von Borussia Dortmund spielte im Oktober in gleich zwei verschiedenen U-Nationalmannschaften. Das erste Spiel absolvierte der 19 Jahre alte Offensivmann für die U 20, das zweite für die U 21, für die er nachnominiert worden war. Nun wurde er direkt für das Team von Antonio Di Salvo berufen. Im DFB.de-Interview mit Redakteur Karl Evers spricht er über seine besonderen Mitspieler bei Borussia Dortmund und die anstehenden U 21-Länderspiele am morgigen Freitag (ab 18.15 Uhr, live bei ProSiebenMAXX) in Großaspach gegen Polen und am kommenden Dienstag (ab 18.15 Uhr, live bei ProSiebenMAXX) in Ingolstadt gegen San Marino.

DFB.de: Herr Knauff, beim letzten Lehrgang sind Sie nachnominiert worden und haben direkt ihr U 21-Debüt gegeben. Wie blicken sie auf diese Woche im Oktober zurück?

Ansgar Knauff: Das war eine tolle Erfahrung. In den wenigen Tagen habe ich sehr viel erlebt. Ich war erst mit der U 20 unterwegs, kam beim Spiel in Polen noch zum Einsatz. Nachdem wir nach Deutschland zurückgereist und im Hotel angekommen waren, wurde mir mitgeteilt, dass ich für die U 21 nachnominiert wurde. Ich habe mich extrem gefreut und stand direkt am nächsten Tag beim neuen Team auf dem Platz. Das war für mich eine große Ehre, denn hier ist es noch einmal eine Nummer größer als in den anderen U-Teams. Außerdem spielen wir hier als Titelverteidiger um die EM-Qualifikation.

DFB.de: Im Spiel gegen Ungarn durften Sie sogar Ihr Debüt feiern.

Knauff: Darauf bin ich sehr stolz. Ich habe viele Nachrichten von meiner Familie und meinen Freunden bekommen. Das war ein besonderer Tag.

DFB.de: Hatten Sie als Kind ein Vorbild? Oder haben Sie heute noch eins?

Knauff: Was die Spielweise angeht, war das für mich in den letzten Jahren Kylian Mbappé. Seine Laufwege finde ich extrem stark, dazu seine Schnelligkeit. Seine Dribblings und sein Abschluss machen ihn zu einem sehr torgefährlichen Spieler.

DFB.de: Sie spielen bei Borussia Dortmund mit vielen Stars zusammen, insbesondere auf ihrer Position im Offensivbereich. Wie können Sie von diesen Spielern lernen?

Knauff: Es bringt dich immer weiter, wenn du mit den Besten zusammenspielst. Wir haben einen der besten Stürmer der Welt beim BVB und hatten in der letzten Saison mit Jadon Sancho noch einen der besten Flügelspieler im Team. Auch Marco Reus spielt seit vielen Jahren auf einem wahnsinnig hohen Niveau. Wenn du jeden Tag mit diesen Spielern trainierst und auch in den Spielen gemeinsam mit ihnen auf dem Platz stehst, lernst du unheimlich viel. Du kannst dir viele Dinge abschauen, um dich weiterzuentwickeln.

DFB.de: Können Sie dafür Beispiele nennen? Was konkret können Sie sich von einem Spieler wie Marco Reus abschauen?

Knauff: Sein Spielverständnis ist beeindruckend. Er kann ein Spiel lesen, kennt die freien Räume und weiß immer, wo der nächste Mitspieler, aber auch der Gegenspieler, ist. Sein erster Kontakt ist immer nach vorne gerichtet. Es sind viele Dinge, die ich durch Beobachtungen im Training oder im Spiel für mich mitnehmen kann.

DFB.de: Wie schwierig ist es andererseits, sich als junger Spieler in einem so gut besetzten Kader durchzusetzen?

Knauff: Klar, auf der anderen Seite ist es hin und wieder schwierig für einen jungen Spieler, wenn man wenig Einsatzzeiten bekommt, viel auf der Bank sitzt oder auch mal gar nicht im Kader steht. Das ist bei so vielen Top-Spielern im Kader nicht zu vermeiden. Dabei ist Geduld gefragt. Das Wichtigste ist, dass man sich damit nicht abfindet, sondern Tag für Tag sein Bestes gibt, um dranzubleiben und sich seine Einsatzzeiten zu erkämpfen.

DFB.de: Wie hilfreich sind die U-Nationalmannschaften in solchen Phasen?

Knauff: Sehr hilfreich. Mich persönlich bringen die Länderspielphasen immer weiter, ob zuletzt in der U 20 oder jetzt in der U 21. Ich habe bei den letzten Lehrgängen Spielpraxis auf internationalem Niveau gesammelt. Außerdem habe ich in den Tagen hier ein anderes Umfeld und andere Mitspieler, das ist eine gute Abwechslung, auf die ich mich immer sehr freue.

DFB.de: Für die U 21-Nationalmannschaft geht es aktuell um die EM-Qualifikation. Ist das Turnier, das 2023 in Rumänien und Georgien stattfinden wird, schon ein Thema in den Köpfen der Spieler?

Knauff: Natürlich. Wir wollen uns dafür qualifizieren und im Idealfall jedes Spiel gewinnen. Jeder von uns hat mitbekommen, wie erfolgreich es für den letzten U 21-Jahrgang lief. So ein Titelgewinn ist eines der geilsten Erlebnisse, die es im Fußball gibt. Wir werden alles dafür tun, um das auch erleben zu können.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung für die zwei anstehenden Spiele gegen Polen und San Marino aus?

Knauff: Wir wollen beide Spiele gewinnen. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt, deshalb ist es wichtig, dass wir unseren Vorsprung in der Tabelle ausbauen.

DFB.de: Beim U 21-Spiel gegen Israel in Paderborn, bei dem sie noch nicht mit dabei waren, waren seit langer Zeit erstmals wieder Zuschauer*innen zugelassen. Nun stehen gleich zwei Heimspiele an. Wie wichtig sind die Fans nach der langen Corona-Pause ohne Zuschauer*innen?

Knauff: Ich habe das Spiel gegen Israel verfolgt, das war wirklich mitreißend, auch weil die Jungs bis zum Ende von den Fans gepusht und motiviert wurden, um alles nach vorne zu werfen. Diese Spiele zu gewinnen, ist besonders schön. Ich kenne es auch aus Dortmund: Seitdem die Fans wieder ins Stadion dürfen, sind wir zuhause sehr erfolgreich. Das ist bei den U 21-Spielen zwar alles eine Nummer kleiner, trotzdem werden die Zuschauer*innen für uns eine große Motivation sein.

DFB.de: Nach Ihrem Debüt in Ungarn ist ein gemeinsames Foto mit Jean-Manuel Mbom entstanden. Sie stammen beide aus Göttingen, was verbindet Sie noch?

Knauff: Wir kennen uns schon sehr lange aus unserer Göttinger Zeit. Zwar haben wir nie zusammen oder gegeneinander gespielt, allerdings kannten sich unsere Familien. Sein kleiner Bruder hat zudem mal ein Jahr in Dortmund gespielt. Wir haben unsere Wege immer gegenseitig verfolgt – dass wir uns nun hier bei der U 21 wiedersehen, ist einfach schön.

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