3. Liga
Zwei Rückkehrer und zwei Neulinge: Das sind die Aufsteiger

Mit dem MSV Duisburg, TSV Havelse, 1. FC Schweinfurt 05 und der TSG Hoffenheim II gehen in der 3. Liga in der neuen Saison erneut vier Aufsteiger an den Start. Die vier Cheftrainer Dietmar Hirsch (Duisburg), Victor Kleinhenz (Schweinfurt), Samir Ferchichi (Havelse) und Stefan Kleineheismann (Hoffenheim) sind alle zum ersten Mal in der dritthöchsten Spielklasse tätig. DFB.de mit einem Überblick.
Wiederaufstieg sorgt für Euphorie beim MSV
Der MSV Duisburg hat etwas geschafft, was seit dem Bestehen der Regionalliga West in ihrer jetzigen Form (ab der Saison 2012/2013) zuvor noch keinem anderen Klub gelungen war. Nur ein Jahr nach dem Abstieg in die vierthöchste Spielklasse kehren die "Zebras" auf Anhieb in die 3. Liga zurück. Der SC Preußen Münster holte im Sommer 2023 im dritten Anlauf den Meistertitel. Die U 23 von Borussia Dortmund schaffte es sogar erst im sechsten Jahr in der vierthöchsten Spielklasse. Fortuna Köln und die Sportfreunde Lotte waren bereits seit Sommer 2019 nicht mehr höher als in der Regionalliga West vertreten.
Beim MSV Duisburg deuteten die Anzeichen bereits seit einiger Zeit auf den Aufstieg hin. Schon die Hinrunde beendete das Team des neuen Trainers und Ex-Bundesligaprofis Dietmar Hirsch mit 36 Punkten aus 15 gewerteten Begegnungen auf Platz eins. In der zweiten Saisonhälfte wurde die Ausbeute mit 33 Zählern nahezu wiederholt. Besser war in der Rückrunde nur der FC Gütersloh (38), der auch für eine von nur zwei Saisonniederlagen des MSV sorgte.
Ungeachtet des zwischenzeitlichen Abstiegs ist rund um die Duisburger eine Faneuphorie entstanden. Hatte der frühere Bundesligist in seiner bislang jüngsten Spielzeit in der 3. Liga noch einen Schnitt von 12.119 Zuschauer*innen, waren es in der Aufstiegssaison 16.959 Besucher*innen. Allein das abschließende Heimspiel in der Regionalliga West gegen den Wuppertaler SV (3:0) hatten 24.436 Fans verfolgt, obwohl der Aufstieg schon feststand. Der Schnitt der zurückliegenden Spielzeit war sogar noch höher als der Wert von 2018/2019, der bislang letzten Saison in der 2. Bundesliga (15.366).
TSV Havelse zum zweiten Mal in der 3. Liga
Etwas mehr Zeit verging bis zur Rückkehr des TSV Havelse in die dritthöchste Spielklasse. Ihre bis dahin einzige Saison in der 3. Liga spielten die Garbsener 2021/2022. Mit Noah Plume, Marco Schleef, Julian Rufidis, dem spielenden Sportdirektor Florian Riedel, Julius Düker (nach einer Zwischenstation in Indien beim Chennaiyin FC) und Torben Engelking sind noch sechs Akteure von damals im Kader zu finden.
Beim vorherigen Sprung in die 3. Liga im Sommer 2021 hatte sich der TSV Havelse in den Aufstiegsspielen nach dem 1:0 im Hinspiel mit dem gleichen Ergebnis auch im Rückspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 aus der Regionalliga Bayern behauptet. Vor wenigen Wochen holte das Team von Trainer Samir Ferchichi als souveräner Titelträger in der Regionalliga Nord zunächst ein 1:1 beim Nordost-Meister 1. FC Lokomotive Leipzig, ehe im Heimspiel mit dem 3:0 nach Verlängerung der Aufstieg perfekt gemacht werden konnte. Diesmal soll das "Abenteuer" in der 3. Liga nicht nur ein Jahr dauern. "Ich denke, alle Beteiligten haben aus den damaligen Fehlern gelernt und wissen genau, was auf uns zukommt", so Havelse-Kapitän Julius Düker gegenüber DFB.de. "Der Kern der Mannschaft steht, einige neue Spieler werden sicherlich noch hinzukommen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in der 3. Liga bestehen können."
Wie schon während der ersten Drittliga-Spielzeit wird der TSV Havelse die Heimspiele nicht in seiner eigentlichen Spielstätte, dem Wilhelm-Langrehr-Stadion in Garbsen, austragen und stattdessen erneut zum benachbarten Zweitligisten Hannover 96 ausweichen. "Ein entscheidender Unterschied zum vorherigen Aufstieg ist aber, dass wir diesmal einen Großteil der Begegnungen nicht mehr in der riesigen Arena, sondern im kleineren Eilenriedestadion austragen dürfen", so Düker. "Das wird uns entgegenkommen."
Unter Amateurbedingungen in den Profifußball
Während beim MSV Duisburg und dem TSV Havelse nur einige Spieler sowie deren Trainer erstmals in der 3. Liga antreten werden, ist die Spielklasse in ihrer jetzigen Form für den 1. FC Schweinfurt 05 eine komplett neue Erfahrung. Erst vor einem Jahr hatten die "Schnüdel", die in der Saison 2001/2002 sogar in der 2. Bundesliga vertreten waren, die Bedingungen für die erste Mannschaft von Profi- auf Amateurfußball umgestellt. Was folgte, war aber die erfolgreichste Saison in der Regionalliga Bayern der Vereinsgeschichte. Erst zu Saisonbeginn hatte Victor Kleinhenz seine Arbeit als Trainer aufgenommen. Zuvor hatte der 34-Jährige neben der U 19 des FC Augsburg (2023/2024) auch den bisherigen Schweinfurter Ligakonkurrenten TSV Aubstadt (August 2020 bis März 2023) betreut.
Nachdem die Schweinfurter bereits als Tabellenführer überwintert hatten, legte der ehemalige Zweitligist im Jahr 2025 direkt mit einem 2:1 bei der damals nur einen Punkt entfernten U 23 des FC Bayern München los. Danach gab der 1. FC Schweinfurt 05, der 2020/2021 schon einmal dicht vor der 3. Liga stand, damals aber in den Aufstiegsspielen gegen den TSV Havelse den Kürzeren zog, die Spitzenposition nicht mehr ab.
Zu den Zugängen, die beim Klassenverbleib helfen sollen, zählt unter anderem der gebürtige Schweinfurter Johannes Geis, der während seiner Laufbahn schon mehr als 120 Bundesliga-Einsätze, 155 Begegnungen in der 2. Bundesliga, zwei Partien in der UEFA Champions League sowie 13 Begegnungen in der UEFA Europa League absolviert hat. "Wir freuen uns sehr, Johannes zurück in der Heimat begrüßen zu dürfen. Wir haben immer betont, auch in der 3. Liga die besten Spieler der Region bei uns haben zu wollen", sagt Schweinfurts Geschäftsführer Markus Wolf. "Seine Erfahrung und seine fußballerische Klasse werden uns sowohl auf als auch neben dem Platz weiterhelfen."
Neue Liga und neuer Trainer in Hoffenheim
Neue Liga und neuer Trainer heißt es bei der U 23 der TSG Hoffenheim. Nach drei Spielzeiten und dem Titelgewinn in der Regionalliga Südwest als krönendem Abschluss steht Vincent Wagner nicht mehr bei den Kraichgauern, sondern in Zukunft beim Zweitligisten SV 07 Elversberg an der Seitenlinie. Nachfolger des 39-Jährigen ist Stefan Kleineheismann, der während seiner aktiven Zeit für Kickers Offenbach, Rot-Weiß Erfurt und den Halleschen FC nicht weniger als 222 Spiele in der 3. Liga absolvierte. Nach seinem Karriereende arbeitete er als Co-Trainer für den 1. FC Schweinfurt 05, für Arminia Bielefeld und zuletzt für die SpVgg Greuther Fürth.
Eigentlich war zunächst vorgesehen, dass der 37-Jährige, der seit diesem Jahr Inhaber der UEFA-Pro-Lizenz ist, zur neuen Saison die Hoffenheimer U 19 übernimmt. Durch den Abschied von Vincent Wagner wird nun aber die U 23, die erstmals in der Vereinshistorie in der 3. Liga an den Start geht, die erste Cheftrainerstation von Kleineheismann.
"Natürlich musste ich nicht lange überlegen. Ich freue mich, dass die Verantwortlichen mir das Vertrauen aussprechen", so Kleineheismann zu seiner neuen Aufgabe. "Wir wollen attraktiven Vollgasfußball spielen. Da in der 3. Liga ein anderer Wind weht als in der Regionalliga, haben wir noch jede Menge Arbeit vor uns. Für alle Beteiligten ist der neue Wettbewerb nicht nur ein großer Entwicklungsschritt, sondern vor allem auch eine große Chance." mspw
Kategorien: 3. Liga
Autor: mspw

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