Frauen-Nationalmannschaft

Senß: "Wir wollen auf jeden Fall Gruppensieger werden"

10.07.2025
Elisa Senß: "Meine Erfahrung als Doppelsechs hat mir gezeigt, dass man im Spiel irgendwann zupacken muss" Foto: Yuliia Perekopaiko/DFB

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ist mit zwei Siegen in die UEFA Women's Euro 2025 gestartet. Im abschließenden Gruppenspiel trifft die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück am Samstag (ab 21 Uhr, live im ZDF und bei DAZN) auf Schweden. Vor dem Duell um den Gruppensieg sprechen Elisa Senß und Rebecca Knaak auf DFB.de über den kommenden Gegner und die bisherigen Leistungen.

Elisa Senß über...

... die möglichen Viertelfinalgegner Frankreich und England: Beide Mannschaften sind sehr spielstark, vor allem die Französinnen überzeugen mit ihrem Tempo. Auch England hat gestern seine Qualität gezeigt. Wir müssen nehmen, wie es kommt.

... das Spielziel gegen Schweden: Das Ziel sollte klar sein: Wir wollen auf jeden Fall Gruppensieger werden und den Sieg im letzten Spiel der Gruppenphase einfahren.

...die Forderung einer Leistungssteigerung von DFB-Präsident Neuendorf: Wir sehen das ähnlich und sind selbstkritisch. Wir wollen uns steigern und das schon im nächsten Spiel zeigen. Wir können an unserer Passqualität arbeiten und wollen weiterhin stabil in der Abwehr stehen. Vorne wollen wir effektiv bleiben, denn ich finde, dass wir uns in jedem Spiel gute Chancen herausgearbeitet haben. Diese zu nutzen, wird extrem wichtig sein.

... die Qualitäten von Rebecca Knaak: Rebecca hat einen richtig guten linken Fuß, eine unglaubliche Präsenz und Power. Sie spielt direkt hinter mir, sodass ich mich immer auf sie verlassen kann. Ihr Kopfballspiel ist sehr wertvoll für uns – sowohl defensiv als auch offensiv.

... ihren Spielstil im Spiel gegen Dänemark, das sie ohne Verwarnung beendete: Ich würde sagen, dass mein Spiel darauf ausgelegt ist, aggressiv zu sein. In der einen oder anderen Situation habe ich es gut gemacht, ohne eine gelbe Karte zu bekommen. Gegen einen so guten Gegner ist es vollkommen in Ordnung, auch mal eine gelbe Karte zu bekommen. Dieses Risiko muss man manchmal eingehen. Trotzdem ist es immer ein schmaler Grat zwischen dem, wie man hingeht und dem, was man macht. Ich kann meinen Körper gut einsetzen und fand es gerecht, dass ich keine Verwarnung erhalten habe.

... das, was ihre Spielweise ausmacht: Meine Erfahrung als Doppelsechs hat mir gezeigt, dass man im Spiel irgendwann zupacken muss. Es hilft mir, mit 100 Prozent Energie ins Spiel zu gehen, auch weil mich viele körperlich unterschätzen. Damit kann ich viele überraschen und bin froh, dass mich das auszeichnet.

... ihre Mittelfeldpartnerin Sjoeke Nüsken: Wir ergänzen uns super. Sie hat ein richtig gutes Kopfballspiel und spielt offensiver. Ich bin dann eher die Abräumerin. Wir haben uns in den letzten Spielen eingespielt, halten auf dem Platz Blickkontakt und wissen immer, wo die andere steht. Diese Ergänzung der beiden unterschiedlichen Spielertypen macht es so wertvoll.

... die deutschen Fans: Was das Ganze zu einem Heimspiel macht, sind die deutschen Fans, die das überragend machen. Die Anzahl derjenigen, die zu unseren Spielen gefahren sind, war echt unglaublich. Das gibt uns viel Rückenwind und Schwung für die Spiele. Wir freuen uns alle sehr über den Support, denn das macht es am Ende immer aus.

Rebecca Knaak über...

... ihre Zeit in Schweden bei FC Rosengard: Ich verbinde sehr viel mit Schweden. Es ist meine zweite Heimat geworden, denn ich habe drei Jahre dort verbracht, viel von der Kultur mitgenommen und viele Freunde dort gefunden. Jetzt bei dieser EM gegen Schweden zu spielen, ist etwas ganz Besonderes für mich, worauf ich mich sehr freue.

... ihre zukünftige Mannschaftskollegin bei Manchester City Sydney Lohmann: Ich freue mich sehr, sie als Mitspielerin gewonnen zu haben. Wir haben uns vorher kurz ausgetauscht. Sie hat mich nach meinen Erfahrungen gefragt. Ich freue mich für sie, dass sie sich entschieden hat, einen neuen Schritt zu gehen. Ich freue mich auch, ein deutsches Gesicht mehr in der Mannschaft zu haben.

... ihre vergangenen Monate in der englischen Liga: Die letzten Monate waren für mich und meine Entwicklung besonders und intensiv. Es war ein wichtiger Schritt für mich, die Liga mit ihren intensiven Perioden mit vielen Spielen kennenzulernen. Ich musste direkt unter Druck Leistung bringen in einer neuen Mannschaft und bin dankbar für das ereignisreiche letzte halbe Jahr.

... die möglichen Gegner Frankreich und England: Gerade bei diesem Turnier sieht man, auf welchem Niveau wir im Frauenfußball inzwischen angekommen sind. Es sind 16 Teams dabei, die alle auf einem guten Niveau spielen. Am Ende nehmen wir, was kommt und wollen jeden Gegner schlagen.

... den Gegner Schweden: Die Trainer bereiten uns perfekt vor. Wir wissen, dass sie extrem kopfballstark, physisch robust und stark bei Standards sind. Das sind auch unsere Qualitäten. Wir werden optimal auf das Spiel vorbereitet sein und uns auf die Flanken und Kopfbälle einstellen.

... über das Zuschauerinteresse an der Frauen-Nationalmannschaft: Wir haben mitbekommen, dass die Aufmerksamkeit gestiegen ist und freuen uns über die Unterstützung. Wir haben auch den Anspruch, für die Nation zu spielen und unsere Leistung abzurufen. Wir sehen uns in der Verantwortung, guten Fußball zu zeigen. Deshalb geben wir alles und bekommen von unseren Freunden und Familien viel mit. Wir sind froh über die gestiegene Aufmerksamkeit.

Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft, Frauen-EURO 2025

Autor: DFB