Schiedsrichter

Schiri-Durchsagen, Abseitstechnologie, Handshake-Dialog: Was 2025/2026 neu ist

30.07.2025
Neuerung zur nächsten Saison: Durchsage von Schiedsrichtern im Stadion Foto: IMAGO

In der Bundesliga und 2. Bundesliga gibt es zur neuen Saison 2025/2026 mehrere Neuerungen bei der Arbeit und der Kommunikation der Schiedsrichter-Teams. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich dabei eng mit der DFB Schiri GmbH abgestimmt.

Durchsage von Schiedsrichter-Entscheidungen im Stadion

Die Durchsage von Entscheidungen der Unparteiischen wird in der Saison 2025/2026 auf alle Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga ausgeweitet. Nach den positiven Ergebnissen eines Pilotprojekts in neun Stadien in der Rückrunde der vergangenen Saison, das auch bei Fans und Medienpartnern auf eindeutig positives Feedback gestoßen war, werden derzeit die technischen Voraussetzungen an allen 36 Spielorten geschaffen. In der Bundesliga werden die Schiedsrichter ihre Entscheidungen bereits am dem 1. Spieltag (22. bis 24. August) erläutern, in der 2. Bundesliga ab dem 9. Spieltag (17.-19. Oktober).

Der Schiedsrichter wird dabei immer dann zum Publikum sprechen, wenn er zur Überprüfung einer Entscheidung am Monitor in der Review Area am Spielfeldrand war – oder wenn er eine Entscheidung auf Hinweis des Video-Assistenten (VAR) ändert. Die Durchsage erfolgt über das Mikrofon des Schiedsrichter-Headsets und wird über die Stadionlautsprecher zu hören sein. Dabei wird der Unparteiische informieren, welche Spielszene überprüft wurde, zu welchem Ergebnis die Überprüfung geführt hat und wie die endgültige Entscheidung lautet. Die Bekanntgabe wird auch in die Live-Übertragung der Medienpartner integriert.

Darüber hinaus soll in der neuen Saison die "RefCam" häufiger zum Einsatzkommen. Dabei handelt es sich um eine kleine Spezialkamera, die derUnparteiische bei der Spielleitung trägt. Der Mitschnitt der Schiedsrichter-Perspektive wird – vorbehaltlich der Zustimmung des zuständigen InternationalFootball Association Board (IFAB) – bei ausgewählten Spielen für die Berichterstattung zur Verfügung stehen.

Halbautomatische Abseitstechnologie

Eine technologische Neuerung, die zu einer schnelleren Überprüfung möglicher Abseitsstellungen führen wird, ist die halbautomatische Abseitstechnologie (Semi-Automated Offside Technology, SAOT). Sie wird ab Saisonstart auch die Arbeit der Schiedsrichterteams in der Bundesliga und der 2. Bundesliga erleichtern, indem sie bei der beschleunigten Überprüfung potenzieller Abseitsstellungen im Zuge von Torerzielungen hilft.

Die Abseitserkennung basiert auf Daten, die hochauflösende Spezialkameras in den Stadien erfassen. Sie sind in der Lage, die Bewegungen der Spieler und des Balls in Echtzeit zu verfolgen. Eine künstliche Intelligenz analysiert diese Daten, um die exakten Positionen der Spieler und des Balls zu berechnen. Auf Basis dieser Daten werden Abspielmomente und potenziell strafbare Abseitsstellungen automatisch erkannt. Darauf basierend wird eine virtuelle Abseitslinie erstellt, die anschließend der Video-Assistent überprüft. Der VAR gibt anschließend die Entscheidung an den Schiedsrichter auf dem Feld weiter. Die Ergebnisse der Abseitserkennung können im Fernsehsignal grafisch in einer Animation dargestellt werden, um Transparenz über die Entscheidung herzustellen.

Handshake-Dialog zwischen Trainern, Kapitänen und Schiris

Auf Anregung der DFL-Kommission Fußball wird es zudem ab sofort vor jedem Anpfiff in der Bundesliga und 2. Bundesliga ein kurzes Treffen zwischen dem Schiedsrichtergespann und den Trainern sowie Kapitänen beider Mannschaften geben. Im Sinne des Fair Play dient diese Zusammenkunft, die auch in der 3. Liga eingeführt wird, dem gegenseitigen Austausch und dem respektvollen Umgang aller am Spiel Beteiligten. Das Treffen findet 70 Minuten vor Anpfiff in der Kabine der Schiedsrichter statt.

Kategorien: Schiedsrichter

Autor: dfb