DFB-Pokal
Pokalsensation: Illertissen steht in der zweiten Runde

Die Überraschung ist perfekt: Der FV Illertissen setzt sich 6:5 im Elfmeterschießen (3:3, 2:0) gegen den 1. FC Nürnberg durch und steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der FC St. Pauli hat sich in einem nervenaufreibenden Pokalspiel und Elfmeterschießen gegen Regionallligist Eintracht Norderstedt durchgesetzt (3:2 i.E., 0:0, 0:0). Der 1. FC Heidenheim gibt sich beim Bahlinger SC keine Blöße und gewinnt 5:0 (2:0). Auch die TSG Hoffenheim setzt sich durch (4:0 bei Hansa Rostock). Der VfL Wolsburg schießt sich gegen SV Hemelingen in einen Rausch und siegt 9:0 (3:0). Der SV Sandhausen zeigt einen großen Fight gegen den RB Leipzig, doch unterliegt letztlich 2:4 (2:2).
Der Underdog aus der Regionalliga FV Illertissen erwischte einen Auftakt nach Maß: Bereits in der zweiten Minute brachte Stürmer Denis Milic die Illertissener mit der ersten Chance in Führung. Im Laufe der ersten Halbzeit konnte der Club kaum für gefährliche Aspekte sorgen. Illertissen machte es gut, schaltete um und konnte die Führung vor der Halbzeit sogar noch ausbauen. Yannick Glessing erhöhte in der 43. Minute auf 2:0.
Mitte der zweiten Halbzeit gelang dem Favoriten aus Nürnberg schließlich der Anschlusstreffer: Berkay Yilmaz traf mit links ins Eck oben rechts (66.). Anschließend wurde das Spiel für knapp 15 Minuten aufgrund von Starkregen unterbrochen. Nach der Regenpause kam der Club besser rein und glich durch Artem Stepanovs Kopfball aus (79.). In der Folge lief der FCN an und linste auf die Führung. Diese brachte Semir Telalovic, der per Foulelfmeter in der 87. Minute das 3:2 erzielte. Spiel gedreht, doch der Pokal nahm seinen Lauf: Nur wenig später brachte der Kopf von Tobias Rühle doch noch das 3:3 (90.+1) und die Verlängerung. In den nächsten 30 Minuten belohnten sich beide Mannschaften nicht. Im Elfmeterschießen zogen beide Teams in den ersten Schüssen nach, ehe Clayton Irigoyen zum Helden wurde, als er den entscheidenden Elfmeter verwandelte. Der Regionalligist steht in der nächsten Runde.
Heidenheim und Hoffenheim souverän
Nach engagierten ersten Minuten des Bahlinger SC mit robusten Zweikämpfen, ließ auch Bundesligist Heidenheim nicht lange auf sich warten. In der vierten Minute versuchte es Leo Scienza ansatzlos aus gut 60 Metern - die Latte verhinderte ein Traumtor. Bereits fünf Minuten später belohnte sich Scienza doch zur 1:0-Führung (9.). Nach einer strittigen Strafraumsituationm meckerte Bahlingens Trainer Stefan Reisinger so vehement, dass er die rote Karte sah (21.). Als Nutznießer eines misslungenen Rückpasses erhöhte Mattias Honsak in der 34. Minute zum 2:0-Halbzeitstand.
Heidenheims Keeper Diant Ramaj hielt nach dem Seitenwechsel weiterhin die Null, als er einen Foulelfmeter von Holger Bux parierte (58.). Anschließend baute Scienza die Führung auf 3:0 aus (62.). Zum Ende wurde es klar und deutlich: Mikkel Kaufmann und Sirlord Conteh schossen das vierte und fünfte Tor (77., 84.) und sorgten für den Endstand von 5:0.
Die TSG Hoffenheim fand gut ins Spiel gegen Hansa Rostock und bestimmte das Spielgeschehen. Nach einem Abseitstreffer in der 18. Minute durch Tim Lemperle konnte Neuzugang Wouter Burger das Team von Trainer Ilzer in der 37. Minute schließlich belohnen - 1:0 zur Halbzeit. Rostocks Coach Brinkmann sah die gelbe Karte wegen Meckerns (40.).
In der zweiten Halbzeit kamen beide Teams zu ihren Chancen, doch letztlich konnte der deutsche Junioren-Nationalspieler Max Moerstedt auf 2:0 erhöhen (71.). Rostock schaffte es nicht mehr zurückzukommen, während die Sinsheimer für die Vorentscheidung sorgten: Fisnik Asllani (83.) und abermals Moerstedt sorgten für den 4:0-Endstand und den Einzug der TSG in die nächste Runde.
Wolfsburger Schützenfest und Leipziger Pokalfight
Der VfL Wolfsburg zeigte gegen den Fünftligisten SV Hemelingen im Bremer Weserstadion eine durchweg überlegene Partie. Der schon in der zehnten Minute eingewechselte Moritz Jenz verwertete in der 13. Minute eine Hereingabe Patrick Wimmers zum 1:0 für den Favoriten. Der Däne Andreas Skov Olsen legte umgehend nach zum 2:0 (14.). Auch die Hemelinger wechselten früh in der Partie, aus taktischen Gründen. In der 39. Minute besorgte Lovro Majer per Elfmeter den 3:0-Halbzeitstand.
In der zweiten Halbzeit drehte der VfL dann richtig auf: Dzenan Pejcinovic traf zum 4:0 (53.), Mattias Svanberg zum 5:0 und 6:0 (61., 71.). Vaclav Cerny stellte auf 7:0 (72.), ehe Pejcinovic seinen Hatrrick mit dem achten und neunten Treffer komplettierte (76., 81.) und somit den 9:0-Endstand herstellte.
Sandhausen und Leipzig legten im Stadion am Hardtwald gleich los wie die Feuerwehr. Der frühen Führung des Regionalligisten durch Leon Ampadu Wiafe (3.) antwortete Leipizigs Neuzugang Yan Diomande innerhalb weniger Minuten zum 1:1 (6.). Jahn Herrmann besorgte in der 18. Minute den nächsten Treffer der Hausherren - in Folge einer gut gespielten Umschaltsituation. Auch dieses Mal ließ die Leipziger Antwort nicht lange auf sich warten: Kapitän Willi Orban köpft einen Freistoß von Xavi Simons ins Sandhäuser Tor zum 2:2 (23.). Regionalligist Sandhausen bot eine starke und effektive erste Halbzeit.
Nach langem Anlaufen des Erstligisten in Hälfte zwei belohnte Ezechiel Banzuzi endlich das Team von Ole Werner mit dem 3:2 (79.). Kurz vor Schluss machte Xavi Simons den Deckel drauf - zum 4:2-Endstand (90.+6).
St. Pauli beißt sich beinahe die Zähne aus
Der FC St. Pauli spielte im Nordduell gegen Norderstedt offensiv und selbstbewusst auf. Der Bundesligist schoss 20-mal auf das Gehäuse des Regionalligsten, wo Torwart Lars Huxsohl in der ersten Halbzeit die Null hielt und die Kiezkicker durchaus zum Verzweifeln brachte. Die zweite Hälfte brachte keine Veränderung: St. Pauli schoss, Huxsohl parierte – Verlängerung.
In der Verlängerung präsentierte sich Norderstedt weiter kämpferisch, während St. Pauli den Druck aus den Schlussminuten der regulären Spielzeit nicht mehr aufrechterhalten konnte. Der Regionalligist kam noch zu einigen Kontermöglichkeiten, blieb jedoch ohne Erfolg. Im Elfmeterschießen zeigten sich beide Teams zunächst unsicher. Am Ende wurde St. Paulis Torhüter Nikola Vasilj zum Matchwinner, als er den entscheidenden Strafstoß parierte. Damit steht St. Pauli in der nächsten Runde.
Kategorien: DFB-Pokal
Autor: sid/pt

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