Frauen-Nationalmannschaft

Nach deutlicher Leistungssteigerung: DFB-Frauen schlagen Schottland wieder klar

08.04.2025
Foto: Yuliia Perekopaiko/DFB

Eine schlechte Halbzeit, eine gute Halbzeit: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat in der UEFA Nations League in einem verrückten Spiel auch den zweiten Vergleich mit Schottland deutlich gewonnen. In Wolfsburg setzte sich die Auswahl von Bundestrainer Christian Wück nach einem überragenden zweiten Durchgang mit 6:1 (0:1) durch, schwache erste 45 Minuten mit Halbzeitrückstand offenbarten nicht einmal drei Monate vor der EURO in der Schweiz aber auch eine Menge Arbeit.

Vier Tage nach dem 4:0 in Dundee erlebten die DFB-Frauen eine erste Halbzeit zum Vergessen und gingen nach einem Gegentreffer von Caroline Weir überraschend mit einem Pausenrückstand in die Kabine (40.). Nach dem Seitenwechsel zeigte das deutsche Team aber ein komplett anderes Gesicht und drehte das Spiel mit fünf Treffern binnen 16 Minuten durch Selina Cerci (51., 56.), Giovanna Hoffmann (63., 65.) und Laura Freigang (67.). In der 76. Minute ließ Matchwinnerin Cerci sogar noch ihren dritten Treffer folgen.

"Die Mädels haben mich heute zweimal sprachlos gemacht: einmal in der ersten Halbzeit, einmal in der zweiten", sagte Wück in der ARD. "Es ist außergewöhnlich, wie man solch zwei Gesichter in einem Spiel zeigen kann. Eine solche erste Halbzeit darf man sich bei der EM nicht leisten." Cerci fügte hinzu: "Wir brauchten in der Halbzeit eine fette Ansage. Wenn wir so wie im zweiten Durchgang auftreten, kann das bei der EM richtig gut werden."

Erste schottische Chance nach 23 Sekunden

Im Gegensatz zum Hinspiel am Freitag, als die deutsche Mannschaft bereits in der ersten Minute in Führung gegangen war, hatten diesmal die Schottinnen die Chance zur frühen Führung: Nach nur 23 Sekunden parierte DFB-Torhüterin Ann-Katrin Berger nach einem Schlenzer von Caroline Weir.

Auch nach dem schottischen Überrumpelungsversuch mühte sich das DFB-Team vor 16.102 Zusehenden um die Spielkontrolle, ein Schuss aus der Drehung von Selina Cerci aus etwa zwölf Metern flog über das Tor (5.). Aber dennoch tat sich Deutschland weitaus schwerer als im ersten Vergleich. Die Gastmannschaft von der britischen Insel blieb frech und kam gegen eine zu nachlässige deutsche Defensive ebenfalls zu zwei Schussversuchen, die aber letztendlich harmlos blieben (10.,11.).

Erst nach etwa 25 Minuten kamen die DFB-Frauen in einem zähen Spiel besser in die Zweikämpfe. Zwingende Torgelegenheiten vor dem schottischen Tor ließen aber weiter aus sich warten. Ein im letzten Moment geblockter Schuss von Lea Schüller gehörte da noch zu den besseren Torgelegenheiten (37.).

Als das DFB-Team ihre Gegnerinnen im Griff zu haben schien, ging Schottland in Führung: Einen weniger druckvollen Schussversuch von Kirsty Hanson ließ Berger zur Seite prallen, Elisa Senß bekam den Ball im Laufduell nicht weg und Weir schob gegen die machtlose deutsche Torhüterin zur Führung ein.

Halbes Dutzend Tore in Halbzeit zwei

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Bundestrainer Christian Wück zwei Wechsel vor: Sarai Linder und Giovanna Hoffmann kamen ins Spiel - und diese verliehen den DFB-Frauen neuen Schwung. Nach einem Stockfehler im Aufbauspiel von Abwehrspielerin Sophie Howard ließ Hoffmann Torhüterin Lee Gibson aussteigen, schoss den Ball aus spitzem Winkel aber an den Außenpfosten (50.). Die darauffolgende Ecke wuchtete Cerci nach einer punktgenauen Flanke von Spielführerin Giulia Gwinn dann aber zum Ausgleich ein (51.).

Das Tor hatte eine beflügelnde Wirkung und der zweite deutsche Treffer ließ nicht lange auf sich warten - mit denselben Protagonistinnen. Nach einer Flanke köpfte Hoffmann den Ball aus kürzester Distanz noch an die Latte, Cerci verwertete den Abpraller mit ihrem Schienbein zu ihrem Doppelpack (56.). Nun war der Bann endgültig gebrochen und auch Hoffmann durfte sich nach zweimaligem Aluminiumpech nun zweimal aus kurzer Distanz in die Torschützinnenliste eintragen (63., 65.). Ein Treffer der Marke "Tor des Monats" gelang dann Freigang, die eine flache Hereingabe mit der Hacke ins lange Eck zum fünften Treffer verwertete (67.)

Der Torhunger der DFB-Frauen war aber nach einer kurzen Torpause dennoch noch nicht gestillt - und es gelang weiterhin nahezu alles. Ihren dritten Treffer ließ Cerci mit einem trockenen Abschluss von der Strafraumgrenze folgen (76.). Das deutsche Team hielt den Druck aufrecht und hatte nicht nur durch Freigang mit einem satten Schuss aus spitzem Winkel weitere gute Möglichkeiten (83.).

Kategorien: Frauen-Nationalmannschaft, Nations League

Autor: sid/bt