3. Liga

Lok Leipzig oder Havelse: Wer schafft es in die 3. Liga?

28.05.2025
Foto: IMAGO

In zwei Playoff-Spielen um den Aufstieg kämpfen der 1. FC Lokomotive Leipzig, Meister der Regionalliga Nordost, und der Nord-Titelträger TSV Havelse um den 20. und letzten freien Startplatz für die Saison 2025/2026 in der 3. Liga. Das Hinspiel findet am heutigen Mittwoch (ab 19 Uhr) in Leipzig statt, das Rückspiel am Sonntag (ab 13.30 Uhr) in Garbsen. MagentaSport überträgt jeweils live. Das DFB.de-Zahlenstück.

Klubs mit unterschiedlichen Erfahrungen: Die Situation, zwei Partien um den Aufstieg in die 3. Liga zu bestreiten, kennen sowohl der 1. FC Lokomotive Leipzig als auch der TSV Havelse bereits. Mit jeweils unterschiedlichem Ausgang: Die Leipziger verpassten dabei auf die knappste Art und Weise den Sprung in die dritthöchste Spielklasse. Der 1. FC Lokomotive scheiterte am Ende der Saison 2019/2020 nach zwei Unentschieden gegen den SC Verl (2:2, 1:1) lediglich an der damals noch gültigen Auswärtstorregel. Mit Kapitän Djamal Ziane, Farid Abderrahmane und Zak Piplica - Sohn von Ex-Bundesliga-Torhüter Tomislav Piplica - waren schon damals drei Spieler aus dem aktuellen Kader dabei. Das Gefühl, in die 3. Liga aufzusteigen, kennt der TSV Havelse dagegen bereits. In der Saison 2020/2021 behaupteten sich die Garbsener nach dem 1:0 im Hinspiel mit dem gleichen Ergebnis auch im Rückspiel gegen den 1. FC Schweinfurt 05 aus der Regionalliga Bayern. In Havelse standen zu diesem Zeitpunkt bereits Noah Plume, Niklas Tasky, Marco Schleef, Julian Rufidis, Yannik Jaeschke und Torben Engelking unter Vertrag.

Nord und Bayern am erfolgreichsten: Bereits vor einem Jahr war der Meister der Regionalliga Nord in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gefordert. Die zweite Mannschaft von Hannover 96 hatte nach Hin- (0:1) und Rückspiel (3:2) im Elfmeterschießen 5:4 gegen den FC Würzburger Kickers aus Bayern die Nase vorne. Auch dem VfB Oldenburg war am Ende der Saison 2021/2022 über die Partien gegen einen Vertreter aus einer anderen Regionalliga-Staffel der Aufstieg gelungen. Die Niedersachsen hatten sich gegen den BFC Dynamo (2:0 und 1:2) aus der Regionalliga Nordost behauptet. Insgesamt schafften bislang sechs von zehn Nord-Regionalligisten über die Aufstiegsspiele den Schritt in die 3. Liga. Auf diese Bilanz kommen auch die Vereine aus der Regionalliga Bayern. Dreimal weniger erfolgreich waren die Klubs aus der Regionalliga West. Die Vereine aus der Regionalliga Südwest - die bis zur Saison 2017/2018 sogar mit jeweils zwei Vertretern am Start waren - kommen dagegen nur auf drei Aufstiege bei zwölf Versuchen. Seit der Saison 2018/2019 steigt der Südwest-Meister - wie inzwischen auch der West-Titelträger - jedoch direkt auf.

Nordostklubs zuletzt dreimal unterlegen: Die Teilnehmer aus der Nordost-Staffel hatten in den Aufstiegsspielen für eine lange Zeit eine äußerst positive Bilanz. Mit Ausnahme der TSG Neustrelitz (2013/2014 gegen die U 23 des 1. FSV Mainz 05) konnten sich fünf der ersten sechs Nordost-Meister jeweils in den Aufstiegsspielen durchsetzen. Der FC Energie Cottbus war in der Saison 2018/2019 (3:2 und 0:0 gegen den SC Weiche Flensburg 08) allerdings der bislang letzte Vertreter aus der Regionalliga Nordost, dem das gelang. Nach dem aktuellen Teilnehmer 1. FC Lokomotive Leipzig (2019/2020 gegen den SC Verl) und dem BFC Dynamo (2021/2022 gegen den VfB Oldenburg) scheiterte in der Saison 2022/2023 auch der FC Energie Cottbus an der SpVgg Unterhaching (1:2 und 0:2). Die Nordost-Klubs gingen somit dreimal in Serie als Verlierer aus den Aufstiegsspielen hervor.

Nord-Nordost-Duelle: In dieser Spielzeit wird insgesamt zum 13. Mal seit der Einführung der Playoff-Duelle mindestens ein Aufsteiger in die 3. Liga in zwei Aufstiegsspielen ermittelt. Dabei kommt es allerdings erst zum dritten Mal zum Aufeinandertreffen zweier Teams aus den Regionalliga-Staffeln Nord und Nordost. Die Premiere gab es in der Saison 2017/2018. Der damalige Nordost-Meister FC Energie Cottbus hatte sich schon im Hinspiel beim Nord-Vertreter SC Weiche Flensburg 08 nach Toren von Maximilian Zimmer (2) und Streli Mamba 3:2 durchgesetzt. Für den SC Weiche waren Christian Jürgensen und René Guder erfolgreich. Im Rückspiel im heimischen Stadion der Freundschaft reichte den Lausitzern dann ein 0:0 zum Aufstieg. Letztmals standen sich zwei Vertreter der Staffeln in der Saison 2021/2022 gegenüber. Der VfB Oldenburg legte mit einem 2:0 im Hinspiel beim BFC Dynamo den Grundstein für den erstmaligen Aufstieg in die 3. Liga. So konnten sich die Norddeutschen im zweiten Aufeinandertreffen auch eine 1:2-Heimniederlage erlauben.

Die Rekordteilnehmer: Bei der deutlich höheren Anzahl an Teilnehmern aus der Regionalliga Südwest überrascht es nicht, dass immer noch zwei der insgesamt drei Rekordteilnehmer aus eben dieser Spielklasse kamen. Im Jahr der Einführung der Aufstiegsspiele (2012/2013) stieg die SV 07 Elversberg nach einem 3:2 und einem 1:1 gegen die zweite Mannschaft des TSV 1860 München in die 3. Liga auf. Bei den beiden weiteren Teilnahmen der Saarländer (2015/2016 gegen den FSV Zwickau und 2016/2017 gegen die SpVgg Unterhaching) hatte jeweils der Gegner das bessere Ende für sich. Auf ebenfalls drei Teilnahmen kam die U 23 des VfL Wolfsburg. Allerdings gelang dem (mittlerweile aufgelösten) Bundesliga-Nachwuchs weder 2013/2014 (0:0 und 0:1 gegen die SG Sonnenhof Großaspach) noch 2015/2016 (1:0 und 0:2 gegen den SSV Jahn Regensburg) oder 2016/2017 (3:1 und 1:4 gegen die U 23 des FC Bayern München) der Schritt nach oben. Noch bitterer war es für den SV Waldhof Mannheim, der ab der Spielzeit 2015/2016 sogar dreimal in Folge (Sportfreunde Lotte, SV Meppen und KFC Uerdingen 05) den Sprung von der Regionalliga Südwest in die 3. Liga erst in den Aufstiegsspielen verpasste. Kleines "Happy End" für den SV Waldhof: In der Saison 2018/2019 stiegen die Mannheimer - nach einer Änderung der Aufstiegsregelung - als erster Meister der Regionalliga Südwest direkt in die 3. Liga auf und konnten sich dort auch etablieren.

Heimniederlagen mit Folgen: Geht man nach der Statistik, dann könnte ein Erfolg des TSV Havelse im Hinspiel beim 1. FC Lokomotive Leipzig schon fast die "halbe Miete" für den Aufstieg in die 3. Liga sein. Bislang ist es noch keiner Mannschaft in den ab der Saison 2012/2013 eingeführten Aufstiegsspielen zur 3. Liga gelungen, eine Heimniederlage im Hinspiel in der folgenden Auswärtsbegegnung noch zu drehen. Mit der zweiten Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 (2:0 und 3:1 gegen die TSG Neustrelitz in der Saison 2013/2014), den Würzburger Kickers (1:0 und 6:5 im Elfmeterschießen gegen den 1. FC Saarbrücken 2014/2015), dem FC Carl Zeiss Jena (3:2 und 0:1 gegen dem FC Viktoria Köln 2016/2017), dem TSV 1860 München (3:2 und 2:2 gegen den 1. FC Saarbrücken), dem FC Energie Cottbus (3:2 und 0:0 gegen den SC Weiche Flensburg/beide 2017/2018), dem TSV Havelse (1:0 und 1:0 gegen den 1. FC Schweinfurt 05/2020/2021) dem VfB Oldenburg (2:0 und 1:2 gegen den BFC Dynamo) und vor zwei Jahren der SpVgg Unterhaching (2:1 und 2:0 gegen Energie Cottbus) hatte in allen bisherigen acht Fällen jeweils die zunächst auswärts erfolgreiche Mannschaft auch nach Abschluss beider Partien das bessere Ende für sich, wenn auch mehrmals äußerst knapp.

Der Modus: Die Aufstiegsspiele werden mit Hin- und Rückspiel ausgetragen. In diesem Jahr hat der Vertreter aus der Staffel Nordost, der 1. FC Lokomotive Leipzig, im Hinspiel am Mittwoch (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) zunächst Heimrecht gegen Nord-Vertreter TSV Havelse. Bei Punkt- und Torgleichstand nach beiden Partien ist die Anzahl der auswärts erzielten Tore - wie im Europapokal - nicht mehr ausschlaggebend. Bei einem Remis in der Summe beider Partien geht das Rückspiel (Sonntag, ab 13.30 Uhr, live bei MagentaSport) in die Verlängerung (zweimal 15 Minuten). Fällt auch dort keine Entscheidung, folgt ein Elfmeterschießen.

Kategorien: 3. Liga

Autor: mspw