DFB-Pokal
Krimi im Elfmeterschießen: Titelverteidiger Stuttgart bucht zweite Runde

Titelverteidiger VfB Stuttgart hat den Sprung in die zweite Runde des DFB-Pokals geschafft. Bei Zweitligist Eintracht Braunschweig gewannen die Schwaben ihr turbulentes Erstrundenduell mit 8:7 (4:4, 3:3, 1:1) im Elfmeterschießen. Nach zwei Rückständen innerhalb der 120 Minuten erzielten Ermedin Demirovic (12./60.), Nick Woltemade (89.) und Sanoussy Ba (92., Eigentor) die Tore für die Schwaben, auf Braunschweiger Seite waren Sven Köhler (8.), Fabio Di Michele Sanchez (77./85.) und Christian Joe Conteh (105.) erfolgreich.
Stuttgart kam im Eintracht-Stadion vor 20.865 Zuschauenden in der 3. Minute zur ersten Chance. Deniz Undav konnte die Flanke jedoch nicht aufs Tor bringen. Statt der frühen Führung kassierten die Schwaben fünf Minuten später den Gegentreffer. Köhler nahm sich aus etwa 30 Metern ein Herz und überraschte VfB-Keeper Alexander Nübel mit einem Flatterball, der im Netz einschlug. Die Antwort des Bundesligisten ließ allerdings nicht lange auf sich warten - Demirovic verwertete eine Flanke von Maximilian Mittelstädt per Kopf und mithilfe des Innenpfostens zum Ausgleich (11.). Im Anschluss übernahm der Pokalsieger der Vorsaison die Spielkontrolle und hatte durch Ramon Hendriks Kopfball die nächste Tormöglichkeit, der Versuch schrammte aber knapp am Tor vorbei (20.).
Die Braunschweiger hielten auch in der Phase mit und versuchten durch Köhler (22.) und Johan Gomez (27.) zum Torabschluss zu kommen. Nach einer halben Stunde war erneut Undav im Blickpunkt, sein Schuss aus spitzem Winkel parierte Braunschweig-Keeper Ron-Thorben Hoffmann. Der Bundesligist machte vor der Pause immer mehr Druck auf die Verteidigung des Zweitligisten. So kam Lorenz Assignon nach Zuspiel von Außen am Elfmeterpunkt zum Abschluss, Hoffmann war aber wieder zur Stelle (36.). Die Löwen hatten noch durch Erencan Yardimci die Gelegenheit, sein Schuss landete am Außennetz (41.). Das Ende einer chancenreichen Schlussphase der ersten Halbzeit markierte der Schuss von Tiago Tomas, der von einem Braunschweiger Bein übers Gehäuse geklärt wurde (44.).
Braunschweig schnuppert, Woltemade trifft
Halbzeit zwei begann dagegen weniger turbulent. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld sowie mehrere Fouls prägten das Spielgeschehen in dieser Phase. Doch genau dann fiel der Treffer für den VfB. Chris Führich schickte Angelo Stiller, der in der Mitte wieder Demirovic fand. Der Stürmer hatte aus wenigen Metern keine Probleme zur Führung einzuschieben (60.). Stuttgart wurde anschließend wieder besser, verpasste aber die nächste Gelegenheit auf den Führungsausbau. So flankte Köhler in der 77. Minute auf Di Michele Sanchez, der aus spitzem Winkel hart abzog und die Kugel unter der Latte einschoss. Doch Di Michele Sanchez hatte noch nicht genug. Aus ähnlicher Position kam der Braunschweiger in der 85. Minute zum Volleyschuss und versenkte auch den im Stuttgarter Kasten.
Vier Minuten schnupperten die Niedersachsen an der Überraschung gegen den Titelverteidiger, ehe der eingewechselte Woltemade an den Ball kam und ihn aus kurzer Distanz zum 3:3 in die Maschen beförderte (89.). Zuvor hatten die Hausherren sich nicht aus einer Drucksituation um den eigenen Strafraum befreien können. Doch beide Teams wollten den Sieg noch vor Ablauf der 90 Minuten, so kam Demirovic fünf Meter vor dem Tor nochmal zum Abschluss - und setzte den Ball neben das Gehäuse (90.+5). Es ging in die Verlängerung.
Assignon macht den 20. Elfmeter rein
In der zusätzlichen Spielzeit ging es dann schnell für den VfB. Tomas setzte sich an der Grundlinie durch und zwang Ba durch eine präzise Hereingabe zum Eigentor (92.). Braunschweig schüttelte sich und traf die Latte, Lukas Frenkert hatte eine Flanke an den Querbalken geköpft (99.). Die Stuttgarter bekamen die Löwen nie ganz klein und so drehte sich Conteh im VfB-Strafraum um seinen Gegenspieler und traf zum erneuten Ausgleich (105.). In der zweiten Hälfte der Verlängerung mühten sich beide Teams, konnten aber nicht mehr gefährlich vor das gegenerische Gehäuse kommen. Die Partie musste aus elf Metern entschieden werden.
Levente Szabo und Woltemade verwandelten die ersten Elfmeter. Die Braunschweiger Gomez und Max Marie scheiterten beide an Nübel, dazwischen brachte Mittelstädt den Bundesligisten in Führung. Weil aber auch die Stuttgarter Chema und Dan-Axel Zagadou verschossen und Mehmet Aydin für die Löwen traf, stand es wieder Unentschieden. Sebastian Polter (BTSV) und Jamie Leweling (VfB) verwandelten ebenfalls und führten so die Verlängerung des Elfmeterschießens herbei. Dort trafen zunächst Leon Bell Bell, Ba, Kevin Ehlers und Conteh für Braunschweig sowie Demirovic, Hendriks, Josha Vagnoman und Atakan Karazor für die Schwaben. Schließlich hielt Nübel gegen Frenkert, Assignon verwandelte und brachte den VfB in die nächste Runde.
Kategorien: DFB-Pokal
Autor: sid/fz

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