DFB-Pokal

Drittligist Cottbus chancenlos gegen Leipzig

28.10.2025
Keine weitere Überraschung gegen Leipzig: Cottbus scheidet in zweiter Runde aus Foto: imago

Der letzte verbliebene Drittligist FC Energie Cottbus hat einen weiteren Coup im DFB-Pokal deutlich verpasst. Die Lausitzer unterlagen in der zweiten Runde gegen RB Leipzig mit 1:4 (0:3). Ein Sieg gegen einen Bundesligisten gelang dem Zweitligisten VfL Bochum beim 1:0 (1:0) auswärts gegen den FC Augsburg. Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach löste mit einem 3:1 (1:0) gegen den Zweitligisten Karlsruher SC sein Ticket für das Achtelfinale. Der FC St. Pauli siegte im Bundesligaduell in einem dramatischen Elfmeterschießen mit insgesamt 18 Versuchen gegen die TSG Hoffenheim mit 8:7, nachdem es nach 120 Minuten 2:2 gestanden hatte.

Leipzig wurde nach Toren von Johan Bakayoko (13.), Christoph Baumgartner (28., 37.) und Ezechiel Banzuzi (59.) seiner Favoritenrolle gerecht, für Cottbus traf Erik Engelhardt (86.). Für Bochum reichte der Treffer von Gerrit Holtmann (39.) zum Weiterkommen, während der FCA zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Jahren das Achtelfinale verpasste. Gladbach durfte sich bei den Torschützen Shuto Machino (3.), Nico Elvedi (51.) und Haris Tabakovic (89.) bedanken, während Fabian Schleusener (59.) das Spiel zwischenzeitlich offenhielt.

Für St. Pauli wurde Torwart Ben Voll zum Helden, der den Elfmeter des neunten Hoffenheimer Schützen Albian Hajdari abwehrte. Zuvor hatten 15 der 17 Schützen beider Teams verwandelt. Im Spiel traf Hauke Wahl schon nach einer Minute, doch Grischa Prömel glich aus (47.). In der Verlängerung brachte Andrej Kramaric per Handelfmeter Hoffenheim auf die Siegerstraße (107.), doch Mathias Pereira Lage rettete die Hamburger ins Elfmeterschießen (120.+2).

Doppelpack von Baumgartner

Der Drittligist begann gegen den zweimaligen DFB-Pokalsieger frech, musste aber schnell feststellen, dass gegen den seriös auftretenden Zweitplatzierten der Bundesliga die Trauben hoch hängen. Nach der frühen Führung durch Bakayoko (13.) erspielten sich die Sachsen eine ganze Reihe weiterer Gelegenheiten, dem Pokalsieger von 1997 gelangen kaum mehr Entlastungsangriffe. Auf der anderen Seite stand Baumgartner nach Standardsituationen zweimal goldrichtig (28., 37.), sodass die Partie bereits im ersten Durchgang so gut wie entschieden war.

Nach einem tragischen Todesfall eines Fans, der nach einem Notarzteinsatz auf dem Weg ins Krankenhaus verstarb, wurde der Fußball zur Nebensache und die Fangruppen stellten ihre Unterstüzung aus Respekt vor dem Verstorbenen ein. Auf dem Feld war die Luft ebenfalls raus. Leipzig kontrollierte die Partie. Banzuzi erhöhte sogar auf 4:0 (59.), bevor Energie durch Engelhardt der Ehrentreffer gelang (86.).

Holtmann trifft für Bochum

Nach dem 0:6 gegen Leipzig am Wochenende steckte den Augsburgern die Verunsicherung in der Anfangsphase der ersten Halbzeit deutlich sichtbar in den Knochen. Der mit Trainer Uwe Rösler wiedererstarkte VfL erspielte sich in Schwaben ein deutliches Chancenübergewicht, verpasste aber mehrfach die Führung. Erst nach rund 20 Minuten wurde der FCA stärker und scheiterte gleich zweimal durch Marius Wolf und Ismael Gharbi am Aluminium des Bochumer Tores (25.). Als die Führung des Bundesligisten in der Luft lag, schlug Bochum nach einem Konter durch Holtmann zu, dessen Schuss von Chrislain Matsima ins eigene Tor abgefälscht wurde (39.).

Auch im zweiten Durchgang blieb die Partie munter, Augsburg drückte verzweifelt auf den Ausgleich. Einen Freistoß von Alexis Claude-Maurice kratzte VfL-Torwart Timo Horn noch aus dem Eck (82.), während Bochum auf der anderen Seite nach Kontert von Michael Obafemi (83.) und Moritz-Broni Kwarteng (87.) verpasste.

Gladbach gewinnt chancenreiches Duell

Auch die kriselnden Gladbacher erwischten einen Topstart. Nach der frühen Führung durch Machino hielten die "Fohlen" das Tempo hoch und verpassten gegen teilweise überforderte Karlsruher gleich mehrfach einen zweiten Treffer. Im Laufe des ersten Durchgangs ließ der Tabellenletzte der Bundesliga die Badener aber ins Spiel kommen. Nach einem kapitalen Fehlpass von Machino lief Lilian Egloff allein auf das Gladbacher Tor zu, scheiterte dann aber am glänzend haltenden Moritz Nicolas (41.).

Aus der Pause kam Mönchengladbach dann mit frischem Schwung - und der zweite Treffer ließ nicht lange auf sich warten: Elvedi brachte eine präzise Ecke von Kevin Stöger im KSC-Tor unter (51.). Entschieden war die Partie aber noch nicht, denn acht Minuten später kam der KSC zum Anschluss. Die Partie blieb auch danach flott und chancenreich. Gerade Gladbach verpasste es daraufhin mehrfach - wie durch Franck Honorat (64.) und Haris Tabakovic (70.) einen weiteren Treffer nachzulegen. In der Schlussphase drückte Karlsruhe auf den Ausgleich, doch auf der anderen Seite traf Tabakovic zur Entscheidung (89.).

Hoffenheim jubelt in Verlängerung

Nach fünf Niederlagen in der Bundesliga nacheinander erwischte St. Pauli einen Blitzstart und ging nach 60 Sekunden durch Wahl in Führung. Die Hamburger konzentrierten sich fortan auf die Defensive und setzten per Konter den einen oder anderen gefährlichen Nadelstich. Hoffenheim tat sich in der Offensive lange schwer, die beste Torchance hatte noch Grischa Prömel mit einem abgefälschten Flachschuss auf 38 Metern.

Hoffenheim kam mit zwei Eckstößen aus der Pause - und kam per Kopf durch Prömel schnell zum Ausgleich (47.). St. Pauli, das erst neun Tage zuvor am Millerntor in der Bundesliga mit 0:3 gegen die TSG verloren hatte, wirkte zunehmend gehemmt und kam gar nicht vor das Tor der Kraichgauer, während Tim Lemperle nach einer kurz ausgeführten Ecke gefährlich wurde (65.). Der eingewechselte Pereira Lage wäre in der 85. Minute dann beinahe doch zum Siegtreffer für St. Pauli gekommen, doch Bernardo klärte artistisch auf der Linie. Auf der anderen Seite ließ Ihlas Bebou die mögliche Entscheidung liegen (89.).

In der Verlängerung hielt nach einem zu kurzen Rückpass erst Nationaltorwart Oliver Baumann gegen Martijn Kaars (93.), bevor Hoffenheim wieder die Initiative übernahm. Zunächst scheiterte Wouter Burger noch an der Latte (98.). Nach einem Handspiel von James Sandsgab es in der 107. Minute einen Elfmeter für Hoffenheim, den Kramaric zur Führung verwandelte. Als sich Hoffenheim schon im Achtelfinale wähnte, bugsierte Pereira Lage die Kiezkicker mit seinem Tor zum 2:2 in der Nachspielzeit ins Elfmeterschießen (120.+2). Dann wurde es dramatisch.

Kategorien: DFB-Pokal

Autor: sid/bt