U 21-Männer

Di Salvo: "Wir wissen ganz genau, was uns jetzt erwartet"

14.06.2025
Mit vollem Fokus auf Tschechien: Antonio Di Salvo Thomas Boecker/DFB

Nach dem Auftaktsieg über Slowenien will die deutsche U 21-Nationalmannschaft den nächsten Schritt Richtung EM-Viertelfinale gehen. Im zweiten Gruppenspiel trifft die DFB-Auswahl am Sonntag (ab 21 Uhr, live in SAT.1) in Dunajska Streda auf Tschechien. Auf DFB.de spricht U 21-Trainer Antonio Di Salvo zusammen mit Paul Nebel über die bevorstehende Aufgabe.

Antonio Di Salvo über…

… die Phase zwischen den Spieltagen: Erstmal haben wir uns natürlich alle gefreut, dass wir einen optimalen Start hinlegen konnten. Mit einem sehr verdienten 3:0, bei dem wir wissen, dass wir vieles richtig gemacht haben. Wir müssen aber auch an der ein oder anderen Stellschraube drehen. Nach dem Spiel ist es relativ spät geworden. Wir waren gegen halb zwei im Hotel, da haben die Spieler noch was gegessen und alle Möglichkeiten ausgenutzt, um optimal zu regenerieren. Den gestrigen Tag haben wir genutzt, um unser Spiel zu analysieren und uns anzuschauen, was wir noch besser machen müssen. Seit gestern Abend liegt der Fokus auf Tschechien. Wir werden heute im Training auf die Tschechen eingehen und in der Besprechung vor dem Training auf ein, zwei Merkmale hinweisen. Dann freuen wir uns, dass es morgen so weit ist und wir spielen werden.

… die Personalsituation: Es gibt keine größeren Verletzungen. Hier und da ein paar kleine Wehwehchen und Müdigkeit, aber soweit sind erstmal alle gesund. Bis auf Merlin, der uns morgen leider noch nicht zur Verfügung stehen wird. Da hoffen wir stark, dass er gegen England wieder fit ist.

… Gegner Tschechien: Sie haben gegen England auf jeden Fall Paroli geboten, waren sehr aggressiv in den Zweikämpfen und hätten auch durchaus in Führung gehen können. Es ist eine Mannschaft, die ähnlich auch wie Slowenien, über ihre Aggressivität und Standartsituationen lebt. Was sie ausmacht, ist vor allem die Doppelspitze; mit zwei wuchtigen Stürmern und dem Zehner dahinter. Da ist die Spielanlage ein bisschen vertikaler und schneller nach vorne. Ansonsten ist da schon eine gewisse Ähnlichkeit zu Slowenien zu erkennen.

… die mögliche Mannschaftsaufstellung: Wir machen uns immer Gedanken über die Aufstellung und logischerweise auch über die Aufstellung von morgen. In diesem Dreitagesrhythmus müssen wir alles mitberücksichtigen: Die Verfassung der Spieler sowie die Wehwehchen und Müdigkeit, die dann da sind. Deswegen warten wir auch das Abschlusstraining ab, wir haben ja noch knapp 30 Stunden bis zum Spiel. Dann bewerten wir die Situation morgen nochmal neu.

… den Sieg im Vergleich zu den Siegen anderer Turnierfavoriten: Ich habe mir ehrlicherweise die anderen Spiele links und rechts angeschaut. Aber nicht im Detail, weil wir uns auf uns fokussieren. Wir haben darüber gesprochen, dass wir im Spiel jede Aktion so angehen, als wäre es die Letzte. Dann gilt der volle Fokus den nächsten Aktionen. So ist es jetzt auch. Wir haben das erste Spiel gewonnen. Das ist abgehakt und jetzt gilt die volle Konzentration Tschechien. Alles andere spielt erstmal keine Rolle.

… mögliche Revanchen gegen Tschechien und England: Ich habe einfach Lust, dass Spiel zu gewinnen. Alles andere, was vor zwei Jahren war, interessiert mich überhaupt nicht. Das ist eine komplett andere Situation jetzt. Deswegen konzentrieren wir uns jetzt auf den Gegner. Wir wissen ganz genau, was uns jetzt erwartet. Alles andere ist Vergangenheit.

Paul Nebel über…

… die Zeit nach dem Spiel: Wir sind nach dem Spiel, wie der Coach schon gesagt, hat sehr spät angekommen, haben noch was gegessen und sind nochmal zusammengestanden. Das Spiel haben wir jetzt schon aufgearbeitet und uns dann auch schon ein bisschen mit Tschechien auseinandergesetzt. Jetzt liegt der volle Fokus auf dem nächsten Spiel. Dafür wollen wir das Abschlusstraining gut gestalten, dass wir ready sind für morgen.

… die Stimmung nach dem Auftaktsieg: Die Stimmung war vorher schon gut und jetzt nach dem Sieg natürlich noch besser. Wir freuen uns jetzt einfach, beim nächsten Spiel genauso weitermachen zu können.

… die Relevanz des Auftaktsieges als Zeichen an die Konkurrenz: Es ist erstmal sehr wichtig, dass wir das Spiel gewonnen haben. Die Höhe des Sieges ist vor allem gut für uns, das gibt uns Selbstvertrauen und einen guten Start ins Turnier. Deswegen hat uns das natürlich allen sehr gutgetan. Aber jetzt ist uns bewusst, dass auch Tschechien eine sehr gute Mannschaft ist. Da müssen wir auch wieder alles reinhauen und ein paar Dinge im Vergleich zum ersten Spiel verbessern. Dann bin ich mir sicher, dass wir auch erfolgreich sein können

… Verbesserungsaspekte: Wir hatten nicht ganz so viel Ballbesitz wie sonst. Das zeichnet uns eigentlich aus, dass wir auch gut mit dem Ball spielen und uns so Sicherheit holen. Wir haben da aber ein paar Dinge besprochen, die wir mit Ball besser machen können, auch gegen den Ball beim Anlaufen. Das wollen wir im nächsten Spiel umsetzten und versuchen, wieder zu gewinnen.

… Vorbereitungen auf Gegner Tschechien: Ich persönlich habe mir bis jetzt ein paar Videos vom Gegner angeschaut. Ich denke, dass wir heute nochmal als Mannschaft was sehen und uns dann auch im Abschlusstraining sowie in der Besprechung heute Abend komplett drauf vorbereiten.

… Diskussionen beim Freistoß im Slowenien-Spiel: Eine Diskussion hatten wir gar nicht, wir haben uns nur kurz abgesprochen, wer schießt. Wir wollten es beide versuchen, haben das dann aber ganz schnell geklärt. War glaube ich eine gute Position, der ist mir dann leider abgerutscht. Das passiert im Fußball. Ich bin so selbstbewusst, dass ich das in einer ähnlichen Situation besser machen kann. Wir werden sehen, wie wir es machen, Brajan Gruda kann das auch unglaublich gut. Hauptsache ist, der Ball zappelt nächstes Mal im Netz, ganz egal von wem.

… den Sieg im Vergleich zu den Siegen anderer Turnierfavoriten: Wir haben schon ein bisschen verfolgt, wie die anderen gespielt haben. Das bekommt man mit. Aber wir konzentrieren uns jetzt voll auf das nächste Spiel. Alles, was davor war ist egal, wir müssen unsere Leistung bringen und nur das zählt.

… die Freizeit während des Turniers: Wir haben die Tage erstmal genutzt, um uns zu regenerieren. Aber mit den Jungs gibt es natürlich schon das ein oder andere Turnier, zum Beispiel Tischtennis oder FIFA. Wir haben auch mal in der Sonne gelegen und das Spiel nochmal besprochen. In den zwei Tagen stand dann aber schon die Regeneration im Vordergrund.

… Vereinskollegen im Team: Es ist natürlich immer schön, wenn man auch jemanden aus der Mannschaft mit dabei hat. Aber es ist generell eine super Truppe. Man freut sich immer jeden zu sehen, egal aus welchen Vereinen wir sind. Das zeichnet uns auch aus.

… seine Qualitäten im Tischtennis und in FIFA: Ich bin jetzt in keinem von beiden der Beste, aber ich versuche immer mein Glück und fordere die Jungs raus. Im FIFA habe ich jetzt Rocco Reitz zweimal geschlagen, das tat schon ganz gut (lacht).

… seine Entwicklung durch die U 21: Natürlich hat die Zeit bei der U 21 einen Anteil an meiner Entwicklung gehabt. Ich habe auch ein bisschen gebraucht, bis ich hier mehr spielen durfte. Das ist völlig normal. Wir haben in der Zeit, in der ich weniger gespielt habe, auch viel gesprochen. Ich habe viele Tipps vom Trainerteam bekommen und versucht, die umzusetzen. Am Ende ist es ein Gesamtpaket aus Verein und Nationalmannschaft. Aber mir ist auch bewusst, dass ich mich immer weiter verbessern und arbeiten muss.

… das Gefühl, in der Mannschaft angekommen zu sein: Ich habe mich auch schon vorher angekommen gefühlt. Ich war immer sehr glücklich dabei zu sein, weil es hier im Team unglaublich viel Spaß macht. Aber natürlich freut es einen Fußballer auch immer, wenn er auf dem Platz helfen kann und viel Spielzeit bekommt. Deswegen hat es mich auch gefreut, von Anfang an zu spielen und der Mannschaft zu helfen. Ich werde immer versuchen alles für die Mannschaft zu geben, egal ob ich auf dem Platz stehe oder auf der Bank bin.

Kategorien: U 21-Männer

Autor: dfb