U 21-Männer
Di Salvo: "Kleinigkeiten entscheiden, wer ins Finale einzieht"

Für die U 21-Nationalmannschaft steht am Mittwoch (ab 21 Uhr, live in SAT.1) das EM-Halbfinale gegen Frankreich an. In einem möglichen Finale ginge es gegen den Sieger der Partie England gegen die Niederlande. Auf DFB.de sprechen Antonio Di Salvo und Noah Atubolu über das bevorstehende Spitzenduell, die aktuelle Personalsituation und die Euphorie, die die deutsche Mannschaft bis in die Slowakei begleitet.
Antonio Di Salvo über...:
...die Stunden nach dem Viertelfinalsieg gegen Italien: Wir waren überglücklich, das Halbfinale in einem sehr schwierigen Spiel erreicht zu haben. Danach sind wir sehr spät ins Bett gegangen. Ich glaube, wir waren um zwei oder halb drei erst im Hotel. Ich persönlich bin um acht Uhr aufgewacht, also mit viel Schlaf war es nichts.
...die Personallage vor dem Halbfinale: Ich denke, dass alle Jungs trainieren können, trotzdem müssen wir Rücksicht nehmen auf Spieler wie Max Rosenfelder, der angeschlagen raus musste. Zudem haben wir aber auch Spieler, die durchgespielt haben und 15 Kilometer auf dem Tacho haben. Wir müssen schauen, wie sie körperlich drauf sind und wie sie das Training heute verkraften auch wenn wir heute nicht viel tun werden.
...den Fitnesszustand seiner Mannschaft: Logischerweise sind die Jungs müde und kaputt, da sind 120 Minuten in den Knochen. Dazu kommen die vielen Spiele in diesem engen Takt. Aber wir freuen uns einfach auf unser Spiel. Die Jungs freuen sich auch. Wir tun alles dafür, dass sie top regeneriert und frisch ins Spiel gehen können.
...die angeschlagenen Max Rosenfelder und Eric Martel: Es ist nichts kaputt. Aber sie spüren halt, dass die Stellen noch da sind. Wie gesagt, es ist noch keine zwei Tage her. Wir müssen uns erst einmal regenerieren. Ich habe persönlich gar nicht so viel mit den Jungs gesprochen. Ich wollte sie in Ruhe lassen. Wie in den Tagen zuvor auch. Wir schauen, wie sich die Muskulatur anfühlt, das sehen wir dann heute beim Training.
...den Halbfinalgegner Frankreich: Frankreich ist eine Top-Mannschaft, die über viel Qualität, gerade in der Offensive, verfügt. Sie haben viele Tore geschossen. Wir haben ja schon im November gegen sie gespielt. Damals haben wir 2:2 gespielt. Jetzt hoffen wir, dass wir am Ende siegreich vom Platz gehen werden. Sie haben viele Topstars, viel Qualität und Power in der Offensive. Allerdings haben sie nicht immer defensiv super gestanden. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Es wird ein Spiel sein, bei dem Kleinigkeiten darüber entscheiden werden, wer ins Finale einzieht.
...das Finale in Bratislava: Das war das große Ziel vor dem Turnier. Wir tun alles dafür, nach Bratislava zu kommen. Wir wollen das Spiel morgen unbedingt gewinnen. Natürlich haben wir auch heute noch kurz darüber gesprochen, weil wir alle Ziele und Visionen haben. Bratislava ist unser Ziel, und deshalb wollen wir dorthin.
...Nick Woltemade: Nick ist und bleibt der Nick, den wir kennen. Er ist bodenständig, hat immer Spaß, hält die Mannschaft zusammen, verbindet Mannschaft und Staff und setzt im Spiel seine Akzente. Ich wäre nicht böse, wenn es auch von der Torquote her so bleibt.
...das U 19-Halbfinale am gestrigen Abend: Wir waren gerade gelandet und auf dem Weg zum Hotel, als wir uns die erste Halbzeit auf dem Handy angesehen haben. Die zweite Halbzeit haben wir im Trainerbüro verfolgt, die Verlängerung haben wir zusammen mit der Mannschaft beim Essen gesehen. Wir haben alle mitgelitten. Das war ein Wahnsinnsspiel! Es ging hin und her. Es sind viele Tore gefallen. Leider eins zu viel aus unserer Sicht auf der falschen Seite. Aber ich habe mit Hanno schon Kontakt aufgenommen. Die Art und Weise, wie diese Mannschaft aufgetreten ist, war beeindruckend. Immer wieder zurückzukommen. Sie hat eine unheimliche Moral bewiesen. Sie haben eine große Offensivwucht. Zudem mussten sie auf einige Spieler verzichten. Deshalb kann man der Mannschaft nur ein Kompliment machen. Auch wenn es sehr bitter ist, dass sie das Finale nicht erreicht haben.
Noah Atubolu über...
...die Stunden nach dem Viertelfinalsieg gegen Italien: Es war ein schwieriges Spiel. Wir haben versucht, uns bestmöglich zu regenerieren, hatten aber wenig Schlaf. Ich persönlich bin erst um 3 oder 4 Uhr eingeschlafen. Das liegt am Adrenalin, das du nach dem Spiel hast. Es war ja dann doch ein langes Spiel, länger als erwartet. Aber wir sind überglücklich, jetzt hier zu stehen und eine gute Ausgangslage zu haben.
...die Euphorie, die die Mannschaft von den deutschen Fans erfährt: Ich glaube, es hat schon in der Gruppenphase angefangen: Da waren, wie ich mitbekommen habe, auch sehr viele Zuschauer vor dem Fernseher dabei. Das spricht meiner Meinung nach für die Qualität unserer Mannschaft. Natürlich gibt es auch ganz viele familiäre Nachrichten. Ich glaube, viele Leute stehen hinter uns.
...seine Handschuhe: Ich wechsle die Handschuhe einen Tag vor jedem Spiel. Wie andere das machen, weiß ich nicht. Bei mir klappt es jedenfalls sehr gut.
...seine Leistungen im Turnierverlauf: Ich glaube, ich bin dafür da, um so gut wie möglich zu sein. Aber ich glaube, dass alle Mannschaften auf dem Niveau, auf dem wir uns jetzt im Halbfinale befinden, so gut sind. Ich gebe weiter mein Bestes.
...den Kontakt zu seinem Freiburger Teamkollegen Killiann Sildillia, der im Kader der Franzosen steht: Ja, wir stehen in Kontakt. Wir sind ohnehin gute Freunde. Wir sitzen immer nebeneinander in der Kabine. Wir haben immer Kontakt. Nicht nur jetzt im Turnier, sondern auch privat, weil wir uns sehr gut verstehen.
Kategorien: U 21-Männer
Autor: dfb

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