U 21-Männer
Di Salvo: "Ich weiß, dass ich mich auf 23 Spieler verlassen kann"

Nach einer viertägigen Spielpause steht für die U 21-Nationalmannschaft am Sonntag (ab 21 Uhr, live in SAT.1) das EM-Viertelfinale an. Als Gruppensieger trifft die deutsche Mannschaft auf Italien, das in Gruppe A Platz zwei belegte. In einem möglichen Halbfinale ginge es gegen den Sieger der Partie Dänemark gegen Frankreich. Auf DFB.de sprechen Antonio Di Salvo und Nathaniel Brown über die Herausforderung Italien – im Fokus stehen die Vorbereitung auf das Spiel, die Analyse des Gegners und die Entwicklung des eigenen Teams im bisherigen Turnierverlauf.
Antonio Di Salvo über…
…seine Gedanken vor dem Spiel gegen Italien: Ich hatte gute Gedanken, weil jetzt entscheidende Spiele auf uns zukommen. Ich glaube, wir können mit sehr viel Selbstvertrauen in die Partie gehen, weil wir gute Leistungen gezeigt haben. Trotzdem geht’s bei null los, das ist ganz klar. Wir brauchen nicht über einen zweiten oder dritten Schritt nachdenken. Der volle Fokus liegt auf Italien und darauf, das Spiel zu gewinnen. Es sind ja nur noch Top-Nationen im Turnier, die sich alle berechtigte Hoffnungen machen, ins Finale einzuziehen und dazu gehören wir natürlich auch. Das habe ich der Mannschaft gesagt, und die weiß das auch: Der volle Fokus liegt auf Italien.
…seine Überlegungen nach der personellen Rotation im England-Spiel: Ich muss mir definitiv Gedanken machen und das ist auch gut so. Das war genauso gewollt. Die Mannschaft hat sich hervorragend präsentiert. Viele Spieler konnten sich auch in den Vordergrund spielen. Es werden nicht alle elf aus dem England-Spiel wieder spielen – das ist schon klar. Und trotzdem habe ich natürlich Überlegungen, Veränderungen vorzunehmen. Wir haben jetzt noch einen Tag, zudem haben wir Italien schon gründlich analysiert. Im Abschlusstraining werden wir an bestimmten Dingen noch feilen, trainieren und uns dann morgen für eine neue Startelf entscheiden. Am Ende spielt alles eine Rolle, auch wie Italien tatsächlich spielt? Das kann man schwer einschätzen, weil sie sehr variabel auftreten. Ich weiß aber, dass ich mich auf 23 Spieler verlassen kann.
…den Plan gegen die defensiv starken Italiener: Wir wollen unser Spiel spielen. Wir orientieren uns immer erst einmal an uns, an unseren Prinzipien. Wir haben in jedem Spiel gezeigt, dass wir gefährlich sein können. Unsere Abläufe wollen wir weiter optimieren. In den vergangenen Spielen haben wir bei den Toren gesehen, dass gewisse Dinge einfach funktionieren, und die wollen wir beibehalten. Italien hat in den ersten Spielen im 4-4-2 gespielt, aber das auch sehr variabel. Im letzten Spiel sind sie dann mit einer Dreierkette angetreten. Deswegen ist das schwer einzuschätzen. Aber nochmal: Wir konzentrieren uns auf unser Spiel.
…den Druck vor dem ersten K.o.-Spiel: Die Mannschaft ist schon immer sehr gelassen und weiß, wann sie mal den Kopf ausschalten und entspannen kann, aber auch, wann sie sich fokussieren muss. Den Schalter haben sie jetzt schon umgelegt, das merke ich deutlich. Es ist alles ein bisschen ruhiger geworden. Wir sprechen jetzt häufiger über Italien und Möglichkeiten, das Spiel anzugehen.
…den Gesundheitszustand von Nick Woltemade: Wir haben gestern im Training am Ende noch eine Spielform gehabt. Da hat Nick nicht mitgemacht, wir wollten einfach vorsichtig sein. Wir trainieren nachher nochmal, und die Rückmeldung von ihm ist sehr gut. Nick brennt. Nach dem Training werden wir nochmal sprechen und dann wird er 100-prozentig fit sein für das Spiel.
…seine italienischen Wurzeln: Es ist ein Viertelfinalspiel, es hätte auch jeder andere Gegner sein können. Aber natürlich spielen meine Wurzeln eine gewisse Rolle, allein schon, weil jetzt alle danach fragen. Ich fokussiere mich aber nur auf den Sieg. Ich habe mir ehrlich gesagt nicht viele Gedanken darüber gemacht und auch mit meinen Eltern nicht darüber gesprochen.
…seine Verbindung zu Nicolò Tresoldi: Ich war damals in den Entscheidungsprozess eingebunden, als es um seine Nationalmannschafts-Zugehörigkeit ging. Ich habe ihm gesagt, dass ich an ihn glaube. Letztlich hat er es ja auch sehr schnell in die U 21 geschafft.
Nathaniel Brown über…
…den Fokus vor dem Spiel gegen Italien: Wir haben eine extreme Vorfreude. Wir haben eine sehr gute Gruppenphase gespielt. Natürlich können wir uns davon nichts kaufen – aber wir freuen uns extrem und werden alles geben. Ich weiß, dass das eine extrem defensiv-starke Mannschaft ist und ich weiß auch, dass sie bisher erst ein Gegentor bekommen haben. Aber wir wollen uns nicht verstecken.
…die längere Pause nach dem England-Spiel: Die Pause hat natürlich gutgetan. Das haben wir uns auch verdient nach dem Gruppensieg. Wir haben mal FIFA, Tischtennis, Tennis gespielt – ein bisschen Regeneration. Ich freue mich jetzt extrem auf morgen.
…die vergangene Saison und seine Rolle im Team: Ich kann es eigentlich immer noch nicht ganz glauben. Es ist natürlich überragend, wie die Saison jetzt gelaufen ist. Ich möchte jetzt genauso weitermachen mit der U 21. Mich freut es, dass ich so viel spiele – aber wir sind noch nicht am Ziel.
…seine Frankfurter Teamkollegen: Es freut mich sehr, dass ich mit Ansgar und Nnamdi hier zwei Spieler habe, die ich auch aus dem Verein kenne. Elias habe ich jetzt auch kennengelernt – er ist auch ein super Typ. Das ist natürlich schön, aber mit den anderen aus dem Team verstehe ich mich natürlich auch gut. Im Spiel ist es natürlich hilfreich, weil ich Nnamdi schon eine Weile kenne. Wir wissen voneinander, wann der andere nach vorne geht – das hilft ungemein.
…die K.o.-Phase: Das ist schon was anderes. Wir haben eine gute Gruppenphase mit drei Siegen gespielt – aber wenn man jetzt ein Spiel verliert, fährt man nach Hause. Der Druck ist jetzt natürlich ein bisschen höher – man darf einfach nicht verlieren.
…den Konkurrenzkampf nach dem England-Spiel: Konkurrenz ist gut. Ich habe mich extrem für die Jungs gefreut – und ich glaube, die freuen sich auch für uns, wenn wir wieder spielen. Wir haben kein großes Ego und freuen uns auf das Spiel. Die Kommunikation im ganzen Team ist auf jeden Fall gut.
…die italienischen Wurzeln von Nicolò Tresoldi: Anspannung merke ich bei ihm nicht – ich glaube, er freut sich einfach extrem, jetzt gegen Italien spielen zu dürfen. Nico ist ein super Typ.
…seinen Geburtstag während der Europameisterschaft: Natürlich wäre ich auch gerne bei meiner Familie gewesen. Aber das war mal was anderes. Die Jungs haben gesungen, als ich in den Bus gekommen bin – es war ja dann null Uhr.
Kategorien: U 21-Männer
Autor: dfb

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