"Wir sind auf einem sehr, sehr guten Kurs"

Der Saisonreport 2022/2023 der 3. Liga ist da. Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH & Co. KG, Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga, und Manfred Schwabl, Präsident von Drittligist SpVgg Unterhaching und Mitglied im Ausschuss 3. Liga, haben in einer Medienrunde Stellung zu den Zahlen, zur Gesamtentwicklung und zu aktuellen Themen der Liga genommen. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Manuel Hartmann über...

... die Zuschauerentwicklung: Zuschauer sind eine wichtige Kennzahl. In der vergangenen Saison haben wir einen neuen Rekord mit knapp 8200 Zuschauern pro Spiel in den Stadien verzeichnet. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. In der laufenden Saison haben wir sogar nochmal 1000 Zuschauer mehr im Schnitt, wir sind also auf einem sehr, sehr guten Kurs. Das ist nach der Pandemie eine besondere Entwicklung.

... die wirtschaftliche Entwicklung und die Zahlen im Saisonreport: Wir stellen sehr positiv fest, dass wir gut durch die Pandemie gekommen sind. In allen drei Pandemie-Jahren haben sich die Erträge der Liga sogar gesteigert. Das zeigt, dass die Klubs es geschafft haben mit Hilfe von Partnern und der Politik sehr stabil zu bleiben. Das ist nicht selbstverständlich. Andere Ligen mussten deutlich stärkerer Einschnitte hinnehmen. Beim Eigenkapital haben wir nun in der vierten Saison in Folge einen positiven Durchschnittswert. Das ist ein Feld, an dem wir weiterhin arbeiten. Denn: Wir haben leider weiterhin bei mehr als der Hälfte der Vereine ein negatives Ergebnis. Bei den Gesamterträgen haben wir einen neuen Höchstwert. Seit Liga-Gründung vor 15 Jahren haben sich die Einnahmen verdoppelt. Allerdings haben sich auch die Aufwendungen erhöht, besonders der Personalaufwand für den Spielbetrieb. Darauf müssen wir ein deutliches Augenmerk legen. Das ist eine wichtige Stellschraube für die Vereine.

... das Saisonergebnis: Die Klubs verzeichnen im Schnitt ein negatives Saisonergebnis von 900.000 Euro. Das ist auch ein Thema, an dem wir weiter arbeiten müssen. Zur aktuellen Saison haben wir verschiedene Vorgaben im Zulassungsverfahren verschärft, das soll mittelfristig zur weiteren wirtschaftlichen Stabilität beitragen. Sehr positiv und bemerkenswert ist: In der unterjährigen Überprüfung hatte zum ersten Mal in der Geschichte der 3. Liga kein Klub eine Liquiditätslücke. Die Entwicklung zeigt also in die richtige Richtung.

... Investition in den Nachwuchs: Die Investition von mehr als einer Million Euro ist ein neuer Höchststand. Der Trend zeigt, dass in den Nachwuchs investiert wird. Das Thema hat eine sehr, sehr hohe Priorität. Wir müssen in der sportlichen Entwicklung etwas tun. Das hat verschiedene Säulen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Nachwuchsbereich zu stärken. Wir müssen aber schauen, wo wir die finanziellen Mittel herbekommen.

... die mögliche Einführung des VAR in Liga 3: Wir befassen uns seit Einführung des VAR mit dem Thema. Auf der Managertagung vor wenigen Tagen haben wir das Thema nochmal besprochen, die Vor- und Nachteile aufgearbeitet. Es gibt sehr hohe Kosten für die Umsetzung, auch weil wir niedrigere Kamera-Standards in der 3. Liga haben. Die Klubs haben sich klar dafür ausgesprochen, das Thema nicht weiter zu verfolgen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der VAR für die Klubs kein Thema.

Tom Eilers über...

... die Entwicklung der Liga: Viele Klubs hatten existenzielle Sorgen während der Pandemie. Wir sind froh, dass wir dies bewältigen konnten. Seitdem hat die Liga eine absolut positive Entwicklung genommen. Die 3. Liga ist nach wie vor im Wachstum. Obwohl wir die Montagsspiele nicht mehr haben, gehen die Zuschauerzahlen im Pay-TV weiter nach oben in der 3. Liga.

... den VAR in der 3. Liga: Wir haben das auf allen Ebenen beleuchtet. Die 3. Liga ist vom Gefühl her eine Liga, in die der VAR nicht so gut passen würde. Der Effekt der Einführung wäre nicht so hoch bewertet worden. Der VAR und die 3. Liga sind nicht connected.

Manfred Schwabl über...

... die Entwicklung der Liga: Man muss sagen, dass sich die 3. Liga brutal gut entwickelt hat - zum Beispiel in der Außendarstellung. Es ist Fußball zum Anfassen - was wichtig ist mit Blick auf die gesellschaftlichen Themen, die uns umtreiben. Früher wollten alle schnell raus aus der Liga. Heute sind wir auf einem guten Weg, dass man in der 3. Liga auch ordentlich existieren kann. Was in Sachen Professionalisierung passiert ist, muss man sehr lobend erwähnen - von der Vermarktung bis zur Medienarbeit. Und vom sportlichen Niveau ist die 3. Liga sehr eng an die 2. Liga herangerückt. Aber: Wir haben zu viele durchschnittliche Spieler, die den deutschen Talenten den Platz wegnehmen. Der letzte große Pflock ist der Nachwuchsfördertopf, der unbedingt aufgestockt werden muss. Dann wird auch wirtschaftlich der grüne den roten Balken in der 3. Liga überholen.

... Investitionen in den Nachwuchs: Wenn wir die Personalkosten in den Griff bekommen und schwarze Zahlen schreiben wollen, geht das nur über die Förderung von Talenten und die Aufstockung des Nachwuchsfördertopfes. Dann gehen die Personalkosten runter und die Identifikation steigt. Damit wäre auch den ersten beiden Ligen geholfen. Wenn wir unsere U 17-Weltmeister in den nächsten Jahren nicht in den ersten drei Ligen auf den Platz bringen, muss ich die Sinnfrage stellen. Die 3. Liga wurde als Ausbildungsliga geschaffen. Die Struktur der Mannschaften passt grundsätzlich schon. Aber wenn man insgesamt nur fünf Prozent Einsatzzeiten für Nachwuchsspieler hat, fällt mir nichts mehr ein. Mit 20 bis 25 Prozent wäre allen geholfen.

... hohe Gehälter: Die Vereine sind selbst schuld. Es zwingt einen keiner, einem Spieler ein hohes Gehalt zu zahlen. Mittelklassige Spieler sind in der 3. Liga überbezahlt und nehmen Talenten den Platz weg. Aber das muss jeder Klub für sich entscheiden. Es scheint nicht bei jedem angekommen zu sein.

... die mögliche Einführung des VAR in Liga 3: Wenn wir den VAR einführen, bewegen wir uns in der 3. Liga von der Basis weg. Das macht wenig Sinn.

[dfb]

Der Saisonreport 2022/2023 der 3. Liga ist da. Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH & Co. KG, Tom Eilers, Vorsitzender des Ausschusses 3. Liga, und Manfred Schwabl, Präsident von Drittligist SpVgg Unterhaching und Mitglied im Ausschuss 3. Liga, haben in einer Medienrunde Stellung zu den Zahlen, zur Gesamtentwicklung und zu aktuellen Themen der Liga genommen. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.

Manuel Hartmann über...

... die Zuschauerentwicklung: Zuschauer sind eine wichtige Kennzahl. In der vergangenen Saison haben wir einen neuen Rekord mit knapp 8200 Zuschauern pro Spiel in den Stadien verzeichnet. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. In der laufenden Saison haben wir sogar nochmal 1000 Zuschauer mehr im Schnitt, wir sind also auf einem sehr, sehr guten Kurs. Das ist nach der Pandemie eine besondere Entwicklung.

... die wirtschaftliche Entwicklung und die Zahlen im Saisonreport: Wir stellen sehr positiv fest, dass wir gut durch die Pandemie gekommen sind. In allen drei Pandemie-Jahren haben sich die Erträge der Liga sogar gesteigert. Das zeigt, dass die Klubs es geschafft haben mit Hilfe von Partnern und der Politik sehr stabil zu bleiben. Das ist nicht selbstverständlich. Andere Ligen mussten deutlich stärkerer Einschnitte hinnehmen. Beim Eigenkapital haben wir nun in der vierten Saison in Folge einen positiven Durchschnittswert. Das ist ein Feld, an dem wir weiterhin arbeiten. Denn: Wir haben leider weiterhin bei mehr als der Hälfte der Vereine ein negatives Ergebnis. Bei den Gesamterträgen haben wir einen neuen Höchstwert. Seit Liga-Gründung vor 15 Jahren haben sich die Einnahmen verdoppelt. Allerdings haben sich auch die Aufwendungen erhöht, besonders der Personalaufwand für den Spielbetrieb. Darauf müssen wir ein deutliches Augenmerk legen. Das ist eine wichtige Stellschraube für die Vereine.

... das Saisonergebnis: Die Klubs verzeichnen im Schnitt ein negatives Saisonergebnis von 900.000 Euro. Das ist auch ein Thema, an dem wir weiter arbeiten müssen. Zur aktuellen Saison haben wir verschiedene Vorgaben im Zulassungsverfahren verschärft, das soll mittelfristig zur weiteren wirtschaftlichen Stabilität beitragen. Sehr positiv und bemerkenswert ist: In der unterjährigen Überprüfung hatte zum ersten Mal in der Geschichte der 3. Liga kein Klub eine Liquiditätslücke. Die Entwicklung zeigt also in die richtige Richtung.

... Investition in den Nachwuchs: Die Investition von mehr als einer Million Euro ist ein neuer Höchststand. Der Trend zeigt, dass in den Nachwuchs investiert wird. Das Thema hat eine sehr, sehr hohe Priorität. Wir müssen in der sportlichen Entwicklung etwas tun. Das hat verschiedene Säulen. Unser gemeinsames Ziel ist es, den Nachwuchsbereich zu stärken. Wir müssen aber schauen, wo wir die finanziellen Mittel herbekommen.

... die mögliche Einführung des VAR in Liga 3: Wir befassen uns seit Einführung des VAR mit dem Thema. Auf der Managertagung vor wenigen Tagen haben wir das Thema nochmal besprochen, die Vor- und Nachteile aufgearbeitet. Es gibt sehr hohe Kosten für die Umsetzung, auch weil wir niedrigere Kamera-Standards in der 3. Liga haben. Die Klubs haben sich klar dafür ausgesprochen, das Thema nicht weiter zu verfolgen. Zum aktuellen Zeitpunkt ist der VAR für die Klubs kein Thema.

Tom Eilers über...

... die Entwicklung der Liga: Viele Klubs hatten existenzielle Sorgen während der Pandemie. Wir sind froh, dass wir dies bewältigen konnten. Seitdem hat die Liga eine absolut positive Entwicklung genommen. Die 3. Liga ist nach wie vor im Wachstum. Obwohl wir die Montagsspiele nicht mehr haben, gehen die Zuschauerzahlen im Pay-TV weiter nach oben in der 3. Liga.

... den VAR in der 3. Liga: Wir haben das auf allen Ebenen beleuchtet. Die 3. Liga ist vom Gefühl her eine Liga, in die der VAR nicht so gut passen würde. Der Effekt der Einführung wäre nicht so hoch bewertet worden. Der VAR und die 3. Liga sind nicht connected.

Manfred Schwabl über...

... die Entwicklung der Liga: Man muss sagen, dass sich die 3. Liga brutal gut entwickelt hat - zum Beispiel in der Außendarstellung. Es ist Fußball zum Anfassen - was wichtig ist mit Blick auf die gesellschaftlichen Themen, die uns umtreiben. Früher wollten alle schnell raus aus der Liga. Heute sind wir auf einem guten Weg, dass man in der 3. Liga auch ordentlich existieren kann. Was in Sachen Professionalisierung passiert ist, muss man sehr lobend erwähnen - von der Vermarktung bis zur Medienarbeit. Und vom sportlichen Niveau ist die 3. Liga sehr eng an die 2. Liga herangerückt. Aber: Wir haben zu viele durchschnittliche Spieler, die den deutschen Talenten den Platz wegnehmen. Der letzte große Pflock ist der Nachwuchsfördertopf, der unbedingt aufgestockt werden muss. Dann wird auch wirtschaftlich der grüne den roten Balken in der 3. Liga überholen.

... Investitionen in den Nachwuchs: Wenn wir die Personalkosten in den Griff bekommen und schwarze Zahlen schreiben wollen, geht das nur über die Förderung von Talenten und die Aufstockung des Nachwuchsfördertopfes. Dann gehen die Personalkosten runter und die Identifikation steigt. Damit wäre auch den ersten beiden Ligen geholfen. Wenn wir unsere U 17-Weltmeister in den nächsten Jahren nicht in den ersten drei Ligen auf den Platz bringen, muss ich die Sinnfrage stellen. Die 3. Liga wurde als Ausbildungsliga geschaffen. Die Struktur der Mannschaften passt grundsätzlich schon. Aber wenn man insgesamt nur fünf Prozent Einsatzzeiten für Nachwuchsspieler hat, fällt mir nichts mehr ein. Mit 20 bis 25 Prozent wäre allen geholfen.

... hohe Gehälter: Die Vereine sind selbst schuld. Es zwingt einen keiner, einem Spieler ein hohes Gehalt zu zahlen. Mittelklassige Spieler sind in der 3. Liga überbezahlt und nehmen Talenten den Platz weg. Aber das muss jeder Klub für sich entscheiden. Es scheint nicht bei jedem angekommen zu sein.

... die mögliche Einführung des VAR in Liga 3: Wenn wir den VAR einführen, bewegen wir uns in der 3. Liga von der Basis weg. Das macht wenig Sinn.

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