Schüller sichert spätes Remis gegen Spanien

Ersten Härtetest bestanden: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich zum Auftakt des hochkarätig besetzten Arnold Clark Cups in England ein 1:1 (0:0) gegen Spanien erarbeitet. Das durch zahlreiche Ausfälle geschwächte Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg setzte damit ein kleines Ausrufezeichen gegen seinen Gruppengegner und Mitfavoriten bei der EURO in diesem Sommer.

Weltfußballerin Alexia Putellas vom FC Barcelona traf Sekunden nach der Halbzeitpause für Spanien zur Führung (46.), Lea Schüller glich mit ihrem 24. Treffer im 35. Länderspiel kurz vor dem Abpfiff aus (89.).

Voss-Tecklenburg: "Mit Einstellung und Mut am Schluss sehr zufrieden"

Voss-Tecklenburg lobte ihr Team nach der Partie: "Mit der Einstellung und diesem Mut am Schluss bin ich sehr zufrieden. Wir haben auch Fehler gemacht, aber wir nehmen ganz viel mit." Schüller ergänzte: "Wir freuen uns wirklich sehr über das Unentschieden. Die Spanierinnen haben sehr gut gespielt. Wir haben es mit dem tiefen Abwehrpressing zeitweise gut gemacht. Am Ende war nur noch das Ziel, irgendwie ein Tor zu schießen."

Im sechsten Duell mit Spanien war es das dritte Remis. Bislang standen für das DFB-Team drei Erfolge und zwei Unentschieden zu Buche. Im letzten Vergleich bei der WM 2019 hatte die heutige Kapitänin Sara Däbritz zum 1:0-Sieg getroffen.

Für die DFB-Frauen geht es beim Viererturnier am Sonntag (ab 21.15 Uhr, im Livestream auf sportschau.de) gegen Kanada weiter, das abschließende Spiel findet am kommenden Mittwoch (ab 20.30 Uhr, im Livestream auf sportstudio.de) gegen EM-Gastgeber und weiteren Mitfavoriten England statt.

DFB-Team stört mit frühem Pressing

Im Riverside Stadium von Middlesbrough störten die DFB-Frauen die spielstarken Spanierinnen früh in ihrem gefürchteten Kombinationsspiel. Bei der Abschlusspressekonferenz hatte die Bundestrainerin von den Ibererinnen geschwärmt. "Spanien ist ein Weltklasseteam. Es ist aktuell die beste Mannschaft. Spanien ist in vielen Bereichen die Benchmark." 

Doch die deutsche Körperlichkeit bereitete den Südeuropäerinnen Probleme. Deutschland ging früh auf die ballführende Gegenspielerin und zwang sie so zu Ballverlusten, die zu schnellen Gegenstößen genutzt werden konnten. So in der vierten Minute, als Lea Schüller mit Jule Brand kombinierte und die Hoffenheimerin erstmals auf das spanische Tor schoss. In der 15. Minute hatten die DFB-Frauen die nächste gute Gelegenheit zur Führung. Brand schickte Klara Bühl in ihrem 20. Länderspiel steil, doch die Münchnerin zielte zu ungenau.

Schüller vergibt beste Chance in Hälfte eins

Der Weltranglistendritte aus Deutschland hielt Spanien geschickt vom eigenen Tor fern. Erst in der 19. Minute musste Merle Frohms erstmals eingreifen, der Versuch von Jennifer Hermoso war jedoch kein Problem für die künftige Wolfsburgerin. Den ersten schönen und schnellen Spielzug fuhren die Spanierinnen erst in der 29. Minute. Aus abseitsverdächtiger Position ging Hermosos Schuss jedoch neben das deutsche Gehäuse. 

Das mit zahlreichen Spielerinnen des derzeit wohl weltbesten Frauenklubs FC Barcelona gespickte spanische Team erholte sich in der Folge etwas vom deutschen Druck, doch das DFB-Team setzte immer wieder Nadelstiche. Ein Schlenzer der früh eingewechselten Lucía García Córdoba flog am linken Pfosten vorbei (34.). Im Gegenzug schloss Schüller etwas überhastet ab, eine scharf hereingegebene Flanke von Bühl auf Brand rettete eine spanische Abwehrspielerin gerade noch ins Aus (36.) - und so ging es mit 0:0 in die Pause.

Weltfußballerin Putellas trifft nach nur 25 Sekunden

Der zweite Durchgang begann mit einem Nackenschlag. Lena Oberdorf wollte einen tiefen Ball in die Spitze auf Frohms zurückzugeben, die Rückgabe war jedoch viel zu kurz. Alexia Putellas spritzte dazwischen und netzte nach nur 25 Sekunden in der zweiten Halbzeit zur Führung für den Weltranglistenneunten ein (46.).

Mit der Führung im Rücken lief der Ball bei den Spanierinnen nun flüssiger. Deutschland hatte Probleme, sich aus der Umklammerung zu lösen, immer wieder gab es schnelle Ballverluste. Einen Hochkaräter zum 2:0 vergab Mapi Leon nach einer Traumflanke von Patricia Guijarro. Frohms wäre machtlos gewesen (58.).

Vom deutschen Offensivspiel war in der Folge kaum mehr etwas zu sehen, vielmehr konzentrierte sich das DFB-Team nun auf Defensivarbeit. Angriff um Angriff rollte auf das deutsche Tor zu. Die gemeinsame Abwehrarbeit trug jedoch Früchte, denn zu gefährlichen Abschlüssen kam Spanien nur selten.

Frohms pariert in Schlussphase stark, Schüller eiskalt

In der 72. Minute ergab sich die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem Konter kam Lina Magull im Strafraum an den Ball, doch die spanische Torhüterin Sandra Paños rettete in höchster Not. Kurz darauf stand Frohms gleich zweimal im Mittelpunkt: Erst lenkte die deutsche Nummer eins einen Schuss von García mit einer tollen Parade an die Latte, im nächsten Angriff parierte sie einen Schuss aus rund 17 Metern stark zur Ecke (77.).

Kurz vor Abpfiff belohnten sich die DFB-Frauen mit dem Treffer von Schüller (89.) für ihren großen Einsatz. In fast genau fünf Monaten, am 12. Juli (ab 21 Uhr), treffen sich beide Nationen im zweiten EM-Gruppenspiel im Brentford Community Stadium in London wieder.

[dfb]

Ersten Härtetest bestanden: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat sich zum Auftakt des hochkarätig besetzten Arnold Clark Cups in England ein 1:1 (0:0) gegen Spanien erarbeitet. Das durch zahlreiche Ausfälle geschwächte Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg setzte damit ein kleines Ausrufezeichen gegen seinen Gruppengegner und Mitfavoriten bei der EURO in diesem Sommer.

Weltfußballerin Alexia Putellas vom FC Barcelona traf Sekunden nach der Halbzeitpause für Spanien zur Führung (46.), Lea Schüller glich mit ihrem 24. Treffer im 35. Länderspiel kurz vor dem Abpfiff aus (89.).

Voss-Tecklenburg: "Mit Einstellung und Mut am Schluss sehr zufrieden"

Voss-Tecklenburg lobte ihr Team nach der Partie: "Mit der Einstellung und diesem Mut am Schluss bin ich sehr zufrieden. Wir haben auch Fehler gemacht, aber wir nehmen ganz viel mit." Schüller ergänzte: "Wir freuen uns wirklich sehr über das Unentschieden. Die Spanierinnen haben sehr gut gespielt. Wir haben es mit dem tiefen Abwehrpressing zeitweise gut gemacht. Am Ende war nur noch das Ziel, irgendwie ein Tor zu schießen."

Im sechsten Duell mit Spanien war es das dritte Remis. Bislang standen für das DFB-Team drei Erfolge und zwei Unentschieden zu Buche. Im letzten Vergleich bei der WM 2019 hatte die heutige Kapitänin Sara Däbritz zum 1:0-Sieg getroffen.

Für die DFB-Frauen geht es beim Viererturnier am Sonntag (ab 21.15 Uhr, im Livestream auf sportschau.de) gegen Kanada weiter, das abschließende Spiel findet am kommenden Mittwoch (ab 20.30 Uhr, im Livestream auf sportstudio.de) gegen EM-Gastgeber und weiteren Mitfavoriten England statt.

DFB-Team stört mit frühem Pressing

Im Riverside Stadium von Middlesbrough störten die DFB-Frauen die spielstarken Spanierinnen früh in ihrem gefürchteten Kombinationsspiel. Bei der Abschlusspressekonferenz hatte die Bundestrainerin von den Ibererinnen geschwärmt. "Spanien ist ein Weltklasseteam. Es ist aktuell die beste Mannschaft. Spanien ist in vielen Bereichen die Benchmark." 

Doch die deutsche Körperlichkeit bereitete den Südeuropäerinnen Probleme. Deutschland ging früh auf die ballführende Gegenspielerin und zwang sie so zu Ballverlusten, die zu schnellen Gegenstößen genutzt werden konnten. So in der vierten Minute, als Lea Schüller mit Jule Brand kombinierte und die Hoffenheimerin erstmals auf das spanische Tor schoss. In der 15. Minute hatten die DFB-Frauen die nächste gute Gelegenheit zur Führung. Brand schickte Klara Bühl in ihrem 20. Länderspiel steil, doch die Münchnerin zielte zu ungenau.

Schüller vergibt beste Chance in Hälfte eins

Der Weltranglistendritte aus Deutschland hielt Spanien geschickt vom eigenen Tor fern. Erst in der 19. Minute musste Merle Frohms erstmals eingreifen, der Versuch von Jennifer Hermoso war jedoch kein Problem für die künftige Wolfsburgerin. Den ersten schönen und schnellen Spielzug fuhren die Spanierinnen erst in der 29. Minute. Aus abseitsverdächtiger Position ging Hermosos Schuss jedoch neben das deutsche Gehäuse. 

Das mit zahlreichen Spielerinnen des derzeit wohl weltbesten Frauenklubs FC Barcelona gespickte spanische Team erholte sich in der Folge etwas vom deutschen Druck, doch das DFB-Team setzte immer wieder Nadelstiche. Ein Schlenzer der früh eingewechselten Lucía García Córdoba flog am linken Pfosten vorbei (34.). Im Gegenzug schloss Schüller etwas überhastet ab, eine scharf hereingegebene Flanke von Bühl auf Brand rettete eine spanische Abwehrspielerin gerade noch ins Aus (36.) - und so ging es mit 0:0 in die Pause.

Weltfußballerin Putellas trifft nach nur 25 Sekunden

Der zweite Durchgang begann mit einem Nackenschlag. Lena Oberdorf wollte einen tiefen Ball in die Spitze auf Frohms zurückzugeben, die Rückgabe war jedoch viel zu kurz. Alexia Putellas spritzte dazwischen und netzte nach nur 25 Sekunden in der zweiten Halbzeit zur Führung für den Weltranglistenneunten ein (46.).

Mit der Führung im Rücken lief der Ball bei den Spanierinnen nun flüssiger. Deutschland hatte Probleme, sich aus der Umklammerung zu lösen, immer wieder gab es schnelle Ballverluste. Einen Hochkaräter zum 2:0 vergab Mapi Leon nach einer Traumflanke von Patricia Guijarro. Frohms wäre machtlos gewesen (58.).

Vom deutschen Offensivspiel war in der Folge kaum mehr etwas zu sehen, vielmehr konzentrierte sich das DFB-Team nun auf Defensivarbeit. Angriff um Angriff rollte auf das deutsche Tor zu. Die gemeinsame Abwehrarbeit trug jedoch Früchte, denn zu gefährlichen Abschlüssen kam Spanien nur selten.

Frohms pariert in Schlussphase stark, Schüller eiskalt

In der 72. Minute ergab sich die große Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem Konter kam Lina Magull im Strafraum an den Ball, doch die spanische Torhüterin Sandra Paños rettete in höchster Not. Kurz darauf stand Frohms gleich zweimal im Mittelpunkt: Erst lenkte die deutsche Nummer eins einen Schuss von García mit einer tollen Parade an die Latte, im nächsten Angriff parierte sie einen Schuss aus rund 17 Metern stark zur Ecke (77.).

Kurz vor Abpfiff belohnten sich die DFB-Frauen mit dem Treffer von Schüller (89.) für ihren großen Einsatz. In fast genau fünf Monaten, am 12. Juli (ab 21 Uhr), treffen sich beide Nationen im zweiten EM-Gruppenspiel im Brentford Community Stadium in London wieder.

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