"Offen für neue Entwicklungen sein"

Der eine ist schon länger dabei, der andere erst seit kurzer Zeit. Marcus Sorg (55) und Danny Röhl (32) unterstützen Bundestrainer Hansi Flick als Assistenztrainer bei der Nationalmannschaft mit vereinten Kräften. Im DFB.de-Interview sprechen beide vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien in Hamburg heute (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) über die gemeinsame Arbeit.

DFB.de: Drei Spiele, drei Siege, 12:0 Tore: Bundestrainer Hansi Flick und seiner Mannschaft ist in der WM-Qualifikation ein Einstand nach Maß gelungen. Als Trainerteam hat man ja tiefergehende Einblicke: Wie beurteilen Sie den Auftakt?

Marcus Sorg: Der Auftakt ist absolut gelungen. Für uns ging es zum einen natürlich darum, aus den drei Spielen die neun Punkte zu holen, um der Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wieder ein Stück näher zu kommen. Und zum anderen war es wichtig, wieder einmal drei Spiele in Folge zu gewinnen, damit Kontinuität in unser Spiel kommt. Und das Selbstvertrauen wächst. Durch unsere überzeugenden Siege und die Ergebnisse der Konkurrenz haben wir uns eine sehr gute Position in der Tabelle der Qualifikationsgruppe J erarbeitet. Den ersten Platz wollen wir jetzt nicht mehr hergeben.

Danny Röhl: Mit den drei Siegen, vor allem auch mit dem begeisternden 6:0 über Armenien im Heimspiel in Stuttgart, ist es uns zudem gelungen, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Sogar ein wenig Euphorie, auch wenn wir wissen, dass wir dafür wieder Konstanz in die Ergebnisse und Auftritte der Mannschaft bekommen müssen. In Stuttgart aber ist der Funke vom Feld auf die Ränge übergesprungen und unsere Fans haben für eine tolle Stimmung gesorgt.

DFB.de: Jetzt stehen die nächsten beiden Spiele an, in Hamburg gegen Rumänien und in Skopje gegen Nordmazedonien. Welche Weiterentwicklung erwartet das Trainerteam von der Mannschaft, was ist jetzt nötig, um den nächsten Schritt zu gehen?

Röhl: Wir haben einen guten Start hingelegt. Aber jetzt gilt es, weiter an den Details zu arbeiten. Wir haben weitere Schwerpunkte gesetzt, im Spiel mit und im Spiel gegen den Ball. Wir arbeiten mit den Jungs intensiv an diesen Feinheiten. Jeder Baustein trägt dazu bei, unser System, unsere Spielidee weiterzuentwickeln und Automatismen reinzubekommen.

Sorg: Weiterentwicklung spiegelt sich auch in der Konstanz der Ergebnisse wider. Deshalb ist es wichtig, die beiden jetzt anstehenden Spiele möglichst zu gewinnen und die maximale Punktausbeute zu erreichen. Stabilität in den Auftritten ist auch ein Ausdruck von Qualität und Weiterentwicklung. Diese Ergebniskonstanz wollen wir mit unseren fachlichen Inhalten kombinieren. Wenn wir an den Inhalten, die Danny genannt hat, arbeiten, wird sich das auch in den Ergebnissen zeigen.

DFB.de: Das Spiel gegen Nordmazedonien haben Sie aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt: Marcus Sorg hautnah am Spielfeldrand, Danny Röhl vor dem Fernseher. Jetzt haben sie in der Vorbereitung ihre Perspektiven übereinandergelegt. Was muss sich im Rückspiel ändern, um die Niederlage aus dem März wettzumachen?

Röhl: In den zurückliegenden drei Spielen haben wir Tempo, Intensität und Aktivität auf dem Platz gesehen. Das ist die Basis, die hat uns stark gemacht. Und wenn wir das auch gegen Nordmazedonien wieder so hochkonzentriert umsetzen, wie wir uns das vorstellen, wird die Mannschaft erfolgreich sein. Aber klar ist: Im Vorbeigehen schlägt man eine Mannschaft wie Nordmazedonien nicht.

Sorg: Im März hatten wir eine andere Ausgangslage. Wir tun besser daran, mit der Mannschaft an den Details zu arbeiten, an der Kontinuität, als zu stark zurückzuschauen. Denn dann werden wir auch ein positives Ergebnis gegen Nordmazedonien erreichen. Solche Ergebnisse wie das 1:2 von Duisburg helfen aber grundsätzlich auch dabei, den Finger in die Wunde zu legen. Denn zu einer Weiterentwicklung gehört auch, solche Niederlagen absolut zu minimieren. Diese Ergebniskonstanz hat uns in den vergangenen Jahren ein bisschen gefehlt.

DFB.de: Einer neu zusammengestellten Mannschaft wird oftmals Zeit eingeräumt, sich zu finden. Von einem Trainerteam werden sofort Ergebnisse erwartet. Mit Torwarttrainer Andreas Kronenberg und Spezialtrainer Mads Buttgereit gibt es ja noch zwei weitere Neue in Hansi Flicks Trainerteam. Wie findet man auf die Schnelle zusammen, wie wächst man als Team zusammen?

Sorg: Man muss sich, wie die Spieler auch, in den Dienst des Teams stellen und offen für neue Dinge, neue Entwicklungen sein. Und wenn man dann noch persönlich und menschlich auf einer Wellenlänge ist, wie wir das sind, wächst man schneller zusammen. Für mich, der ich schon länger bei der Nationalmannschaft bin, war es natürlich sehr spannend, wie sich die neue Konstellation nun zusammenfügen wird. Ich muss sagen: Es funktioniert sehr, sehr gut. Selbstverständlich braucht es aber noch Zeit, bis jeder seinen Platz und seine Rolle genau im Team findet.

Röhl: Ganz wichtig ist neben der Offenheit, die Marcus schon angesprochen hat, die Kommunikation im Trainerteam, bis sich alle Abläufe eingespielt haben. Dabei spielt Hansi Flick eine große Rolle, der jedem das Vertrauen gibt, sich in seinem Bereich zu finden. Daneben ist für uns der regelmäßige Austausch von großer Bedeutung, dass wir uns permanent treffen, nicht nur während der Länderspielmaßnahmen, sondern etwa auch im Rahmen von Workshops. Und dann wächst so ein Trainerteam mit jedem Erfolg weiter und weiter zusammen.   

DFB.de: Sie haben schon in unterschiedlichen Rollen mit Hansi Flick zusammengearbeitet. Was zeichnet ihn aus und was schätzen sie an ihm?

Sorg: Hansi Flick hat ein unglaubliches Vertrauen in seine Mitarbeiter und gibt ihnen Freiraum. Das habe ich schon zu seiner Zeit als DFB-Sportdirektor erleben dürfen. Bei ihm hat man immer das Gefühl, sich einbringen zu können, es herrscht ein sehr gutes Arbeitsklima. Neben dieser Freiheit, die er gewährt, hat er aber auch hohe Erwartungen an jeden Einzelnen, wir müssen auch liefern. Ich finde das eine gute Kombination. Mich motiviert das. Seine Erfolge beim DFB und bei Bayern München, die er mit seiner Art erreicht hat, sprechen für sich.

Röhl: Für Hansi steht nicht das "Ich" im Vordergrund, sondern das "Wir". Das ist ganz besonders an ihm und so kann ein Team zusammenwachsen. Hansi bringt jedem einzelnen Mitarbeiter große Wertschätzung und Respekt entgegen. Er fördert und fordert. In dieser Reihenfolge.

DFB.de: Nicht nur die Kommunikation mit den Spielern und seinen Mitarbeitern macht Hansi Flick aus, sondern auch der Austausch mit den Vereinen. Sie selbst waren in den vergangenen Wochen bei vielen Spielen live im Stadion. Warum ist der direkte Draht zu den Klubs so wichtig?

Röhl: Es ist ein großer Vorteil, dass Hansi Flick beide Perspektiven kennt. Er hat sowohl schon für den Verband als auch auf Klubseite gearbeitet und kann sich gut in jede Partei hineinversetzen. Der Austausch mit den Trainern und Vereinen insgesamt ist wichtig, weil wir ein gemeinsames Ziel haben: wir wollen unsere Spieler weiterentwickeln. Auch aus den Vereinen erhalten wir wichtige Informationen, die wir in unsere Arbeit mit den Spielern einfließen lassen können. Sie tragen dazu bei, im Umgang miteinander das richtige Gespür zu finden.

Sorg: Kommunikation ist das alles Entscheidende. Der Austausch war schon immer da, aber Hansi hat den Kontakt zu den Trainern und Vereinen als einen seiner Schwerpunkte festgelegt.

DFB.de: Alle zusammen wollen 2024 in Deutschland ein großes Fußballfest feiern. Am Dienstag ist das offizielle Logo des Turniers in Berlin vorgestellt worden. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Turnier und welche Rolle soll das DFB-Team in drei Jahren spielen? Und welche schon im kommenden Jahr in Katar?

Sorg: Man ist immer gut beraten, erstmal an das nächste Turnier zu denken. Und das steht schon in 15 Monaten an. Aber natürlich schaut man auch mit einem Auge ab und an Richtung Heim-EM. So etwas erleben zu dürfen, wäre fantastisch. Aber jetzt sollten wir uns zunächst für die WM qualifizieren, danach steht die Nations League an, auch durch diesen Wettbewerb kann sich unsere Mannschaft weiterentwickeln. Auf diese Aufgaben müssen wir uns konzentrieren. Wir wollen ein schlagkräftiges Team für die WM zusammenstellen - und gleichzeitig den einen oder anderen Spieler auch für 2024 im Blick haben. So etwas wie ein Übergangsturnier gibt es nicht.

Röhl: Dafür ist auch der Leistungsanspruch im Trainerteam genauso wie bei den Spielern viel zu hoch. Wir wollen bei der WM bestmöglich abschneiden, den Entwicklungsprozess der Mannschaft, den wir jetzt begonnen haben, weiter vorantreiben. Da das Turnier in Katar im Winter stattfindet, wird es keine richtige Vorbereitungszeit geben können. Das bedeutet, wir müssen jetzt entwickeln, was in Katar funktionieren soll. Die WM wird dann sicher die Vorfreude auf die Europameisterschaft im eigenen Land noch einmal steigern. Zwei Turniere in drei Jahren spielen zu dürfen, ist eine ganz besondere Herausforderung, auf die wir alle uns unheimlich freuen.

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Der eine ist schon länger dabei, der andere erst seit kurzer Zeit. Marcus Sorg (55) und Danny Röhl (32) unterstützen Bundestrainer Hansi Flick als Assistenztrainer bei der Nationalmannschaft mit vereinten Kräften. Im DFB.de-Interview sprechen beide vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Rumänien in Hamburg heute (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) über die gemeinsame Arbeit.

DFB.de: Drei Spiele, drei Siege, 12:0 Tore: Bundestrainer Hansi Flick und seiner Mannschaft ist in der WM-Qualifikation ein Einstand nach Maß gelungen. Als Trainerteam hat man ja tiefergehende Einblicke: Wie beurteilen Sie den Auftakt?

Marcus Sorg: Der Auftakt ist absolut gelungen. Für uns ging es zum einen natürlich darum, aus den drei Spielen die neun Punkte zu holen, um der Qualifikation für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr wieder ein Stück näher zu kommen. Und zum anderen war es wichtig, wieder einmal drei Spiele in Folge zu gewinnen, damit Kontinuität in unser Spiel kommt. Und das Selbstvertrauen wächst. Durch unsere überzeugenden Siege und die Ergebnisse der Konkurrenz haben wir uns eine sehr gute Position in der Tabelle der Qualifikationsgruppe J erarbeitet. Den ersten Platz wollen wir jetzt nicht mehr hergeben.

Danny Röhl: Mit den drei Siegen, vor allem auch mit dem begeisternden 6:0 über Armenien im Heimspiel in Stuttgart, ist es uns zudem gelungen, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Sogar ein wenig Euphorie, auch wenn wir wissen, dass wir dafür wieder Konstanz in die Ergebnisse und Auftritte der Mannschaft bekommen müssen. In Stuttgart aber ist der Funke vom Feld auf die Ränge übergesprungen und unsere Fans haben für eine tolle Stimmung gesorgt.

DFB.de: Jetzt stehen die nächsten beiden Spiele an, in Hamburg gegen Rumänien und in Skopje gegen Nordmazedonien. Welche Weiterentwicklung erwartet das Trainerteam von der Mannschaft, was ist jetzt nötig, um den nächsten Schritt zu gehen?

Röhl: Wir haben einen guten Start hingelegt. Aber jetzt gilt es, weiter an den Details zu arbeiten. Wir haben weitere Schwerpunkte gesetzt, im Spiel mit und im Spiel gegen den Ball. Wir arbeiten mit den Jungs intensiv an diesen Feinheiten. Jeder Baustein trägt dazu bei, unser System, unsere Spielidee weiterzuentwickeln und Automatismen reinzubekommen.

Sorg: Weiterentwicklung spiegelt sich auch in der Konstanz der Ergebnisse wider. Deshalb ist es wichtig, die beiden jetzt anstehenden Spiele möglichst zu gewinnen und die maximale Punktausbeute zu erreichen. Stabilität in den Auftritten ist auch ein Ausdruck von Qualität und Weiterentwicklung. Diese Ergebniskonstanz wollen wir mit unseren fachlichen Inhalten kombinieren. Wenn wir an den Inhalten, die Danny genannt hat, arbeiten, wird sich das auch in den Ergebnissen zeigen.

DFB.de: Das Spiel gegen Nordmazedonien haben Sie aus unterschiedlichen Perspektiven erlebt: Marcus Sorg hautnah am Spielfeldrand, Danny Röhl vor dem Fernseher. Jetzt haben sie in der Vorbereitung ihre Perspektiven übereinandergelegt. Was muss sich im Rückspiel ändern, um die Niederlage aus dem März wettzumachen?

Röhl: In den zurückliegenden drei Spielen haben wir Tempo, Intensität und Aktivität auf dem Platz gesehen. Das ist die Basis, die hat uns stark gemacht. Und wenn wir das auch gegen Nordmazedonien wieder so hochkonzentriert umsetzen, wie wir uns das vorstellen, wird die Mannschaft erfolgreich sein. Aber klar ist: Im Vorbeigehen schlägt man eine Mannschaft wie Nordmazedonien nicht.

Sorg: Im März hatten wir eine andere Ausgangslage. Wir tun besser daran, mit der Mannschaft an den Details zu arbeiten, an der Kontinuität, als zu stark zurückzuschauen. Denn dann werden wir auch ein positives Ergebnis gegen Nordmazedonien erreichen. Solche Ergebnisse wie das 1:2 von Duisburg helfen aber grundsätzlich auch dabei, den Finger in die Wunde zu legen. Denn zu einer Weiterentwicklung gehört auch, solche Niederlagen absolut zu minimieren. Diese Ergebniskonstanz hat uns in den vergangenen Jahren ein bisschen gefehlt.

DFB.de: Einer neu zusammengestellten Mannschaft wird oftmals Zeit eingeräumt, sich zu finden. Von einem Trainerteam werden sofort Ergebnisse erwartet. Mit Torwarttrainer Andreas Kronenberg und Spezialtrainer Mads Buttgereit gibt es ja noch zwei weitere Neue in Hansi Flicks Trainerteam. Wie findet man auf die Schnelle zusammen, wie wächst man als Team zusammen?

Sorg: Man muss sich, wie die Spieler auch, in den Dienst des Teams stellen und offen für neue Dinge, neue Entwicklungen sein. Und wenn man dann noch persönlich und menschlich auf einer Wellenlänge ist, wie wir das sind, wächst man schneller zusammen. Für mich, der ich schon länger bei der Nationalmannschaft bin, war es natürlich sehr spannend, wie sich die neue Konstellation nun zusammenfügen wird. Ich muss sagen: Es funktioniert sehr, sehr gut. Selbstverständlich braucht es aber noch Zeit, bis jeder seinen Platz und seine Rolle genau im Team findet.

Röhl: Ganz wichtig ist neben der Offenheit, die Marcus schon angesprochen hat, die Kommunikation im Trainerteam, bis sich alle Abläufe eingespielt haben. Dabei spielt Hansi Flick eine große Rolle, der jedem das Vertrauen gibt, sich in seinem Bereich zu finden. Daneben ist für uns der regelmäßige Austausch von großer Bedeutung, dass wir uns permanent treffen, nicht nur während der Länderspielmaßnahmen, sondern etwa auch im Rahmen von Workshops. Und dann wächst so ein Trainerteam mit jedem Erfolg weiter und weiter zusammen.   

DFB.de: Sie haben schon in unterschiedlichen Rollen mit Hansi Flick zusammengearbeitet. Was zeichnet ihn aus und was schätzen sie an ihm?

Sorg: Hansi Flick hat ein unglaubliches Vertrauen in seine Mitarbeiter und gibt ihnen Freiraum. Das habe ich schon zu seiner Zeit als DFB-Sportdirektor erleben dürfen. Bei ihm hat man immer das Gefühl, sich einbringen zu können, es herrscht ein sehr gutes Arbeitsklima. Neben dieser Freiheit, die er gewährt, hat er aber auch hohe Erwartungen an jeden Einzelnen, wir müssen auch liefern. Ich finde das eine gute Kombination. Mich motiviert das. Seine Erfolge beim DFB und bei Bayern München, die er mit seiner Art erreicht hat, sprechen für sich.

Röhl: Für Hansi steht nicht das "Ich" im Vordergrund, sondern das "Wir". Das ist ganz besonders an ihm und so kann ein Team zusammenwachsen. Hansi bringt jedem einzelnen Mitarbeiter große Wertschätzung und Respekt entgegen. Er fördert und fordert. In dieser Reihenfolge.

DFB.de: Nicht nur die Kommunikation mit den Spielern und seinen Mitarbeitern macht Hansi Flick aus, sondern auch der Austausch mit den Vereinen. Sie selbst waren in den vergangenen Wochen bei vielen Spielen live im Stadion. Warum ist der direkte Draht zu den Klubs so wichtig?

Röhl: Es ist ein großer Vorteil, dass Hansi Flick beide Perspektiven kennt. Er hat sowohl schon für den Verband als auch auf Klubseite gearbeitet und kann sich gut in jede Partei hineinversetzen. Der Austausch mit den Trainern und Vereinen insgesamt ist wichtig, weil wir ein gemeinsames Ziel haben: wir wollen unsere Spieler weiterentwickeln. Auch aus den Vereinen erhalten wir wichtige Informationen, die wir in unsere Arbeit mit den Spielern einfließen lassen können. Sie tragen dazu bei, im Umgang miteinander das richtige Gespür zu finden.

Sorg: Kommunikation ist das alles Entscheidende. Der Austausch war schon immer da, aber Hansi hat den Kontakt zu den Trainern und Vereinen als einen seiner Schwerpunkte festgelegt.

DFB.de: Alle zusammen wollen 2024 in Deutschland ein großes Fußballfest feiern. Am Dienstag ist das offizielle Logo des Turniers in Berlin vorgestellt worden. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Turnier und welche Rolle soll das DFB-Team in drei Jahren spielen? Und welche schon im kommenden Jahr in Katar?

Sorg: Man ist immer gut beraten, erstmal an das nächste Turnier zu denken. Und das steht schon in 15 Monaten an. Aber natürlich schaut man auch mit einem Auge ab und an Richtung Heim-EM. So etwas erleben zu dürfen, wäre fantastisch. Aber jetzt sollten wir uns zunächst für die WM qualifizieren, danach steht die Nations League an, auch durch diesen Wettbewerb kann sich unsere Mannschaft weiterentwickeln. Auf diese Aufgaben müssen wir uns konzentrieren. Wir wollen ein schlagkräftiges Team für die WM zusammenstellen - und gleichzeitig den einen oder anderen Spieler auch für 2024 im Blick haben. So etwas wie ein Übergangsturnier gibt es nicht.

Röhl: Dafür ist auch der Leistungsanspruch im Trainerteam genauso wie bei den Spielern viel zu hoch. Wir wollen bei der WM bestmöglich abschneiden, den Entwicklungsprozess der Mannschaft, den wir jetzt begonnen haben, weiter vorantreiben. Da das Turnier in Katar im Winter stattfindet, wird es keine richtige Vorbereitungszeit geben können. Das bedeutet, wir müssen jetzt entwickeln, was in Katar funktionieren soll. Die WM wird dann sicher die Vorfreude auf die Europameisterschaft im eigenen Land noch einmal steigern. Zwei Turniere in drei Jahren spielen zu dürfen, ist eine ganz besondere Herausforderung, auf die wir alle uns unheimlich freuen.

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