Meinert: "Wir wollen Gruppensieger werden"

Maren Meinert betreut als DFB-Trainerin zwei Mannschaften, bei denen 2018 Highlights anstehen. Während die U 20-Frauen für die Weltmeisterschaft 2018 in Frankreich bereits qualifiziert sind, wollen die U 19-Frauen in diesen Tagen bei den letzten EM-Qualifikationsspielen in der Slowakei das Ticket für die Europameisterschaft in der Schweiz lösen. Das DFB-Team setzte sich zum Auftakt 8:0 gegen Gastgeber Slowakei durch und trifft heute (ab 11 Uhr) in Dunajska Luzna auf Israel, ehe am Montag (ab 11 Uhr) an selber Stelle die Engländerinnen warten. Im DFB.de-Interview spricht die 44-jährige Meinert mit Mitarbeiter Philipp Grabowski über die Aussichten.

DFB.de: Frau Meinert, das Ziel in der EM-Qualifikation der U 19 dürfte gerade nach dem 8:0 zum Auftakt klar sein, oder?

Maren Meinert: Erstes Ziel ist die Qualifikation für die Endrunde - ganz klar. Wir wollen Gruppensieger werden und dafür können wir uns keine schlechte Minute erlauben, denn nur der Erstplatzierte qualifiziert sich für das Turnier. Ich bin mit der Höhe des Auftaktsieges gegen Slowakei natürlich zufrieden und zugleich froh, dass wir nach der kurzen Vorbereitung so gut gestartet sind. Es wartet trotzdem noch viel Arbeit auf uns.

DFB.de: Was bedeutet das fürs zweite Qualifikationsspiel heute?

Meinert: Gegen Israel müssen wir sehr konzentriert und gewissenhaft spielen, um auch dieses Spiel zu gewinnen. Im letzten Spiel gegen England entscheidet dann die Tagesform. Wer will diese Qualifikation mehr? Wer kann an diesem Tage seine Qualitäten am Besten abrufen? Das werden intensive Spiele, aber daran werden meine Spielerinnen wachsen.

DFB.de: Beim Blick aufs Trainerteam fällt auf, dass Sie mit Ihrer Assistenztrainerin Bettina Wiegmann und Torwarttrainerin Silke Rottenberg bereits zusammengespiel haben. Wie wichtig ist das?

Meinert: Mein Motto lautet: Trainerarbeit ist eine klare Teamarbeit. Wir haben ein gewachsenes Vertrauensverhältnis und kennen uns sehr gut. Das hilft ungemein in der Arbeit mit den Mädels. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass wir trotz unserer Freundschaft unterschiedliche Typen sind. Diese verschiedenen Eindrücke und Blickwinkel auf den Fußball können für die Entwicklung meiner Spielerinnen nur förderlich sein.

DFB.de: Sie betreuen mit der U 19- und U 20-Nationalmannschaft derzeit zwei Mannschaften. Wie viel Arbeit bedeutet die Koordination im Tagesgeschäft?

Meinert: In erster Linie ist es keine Arbeit für mich, sondern ein Privileg, für meine Leidenschaft arbeiten zu dürfen. Für eine Organisation und bestmögliche Förderung der beiden Mannschaften müssen wir das Jahr allerdings schon sehr gut planen, damit sich die Termine nicht zu stark überschneiden. Mir macht die Betreuung von zwei Mannschaften großen Spaß, aber es wird selbstverständlich keine Dauerlösung für alle Ewigkeit sein.

DFB.de: Wie lauten jeweils die Ziele fürs Länderspieljahr 2018?

Meinert: Mit der ganz jungen U 19, die altersmäßig eigentlich eher eine U 18-Mannschaft ist, wollen wir uns für die Europameisterschaft qualifizieren, und ich bin diesbezüglich sehr zuversichtlich. Unsere U 20 spielt hingegen schon seit zweieinhalb Jahren zusammen. Die Weltmeisterschaft ist ein schöner Höhepunkt und Abschluss der gemeinsamen Zeit.

DFB.de: In der Vorrunde der U 20-WM trifft Ihr Team auf Nigeria, China und Haiti. Wie schätzen Sie diese Gruppe ein?

Meinert: Alle 16 Teilnehmer haben eine hohe Qualität, so dass wir im Vorfeld keine Wunschlose hatten oder leichte Gegner erwarten konnten. Unser Auftaktgegner Nigeria verfügt über gute Individualistinnen und körperlich robuste Spielerinnen. Gegen China haben wir bereits häufiger gespielt, es waren immer sehr interessante Spiele. Die Chinesinnen zeichnen sich durch eine gute Organisation und hohe Geschwindigkeit in ihren Aktionen aus. Haiti nimmt zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. Wer sich vor Kanada qualifiziert, muss eine hohe Qualität mitbringen. Wir freuen uns auf diesen neuen, spannenden Gegner.

DFB.de: Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Vorbereitung auf die WM?

Meinert: Wir hatten zuletzt wenige Länderspiele, so dass wir in den kurzen Vorbereitungszeiten das Maximum herausholen müssen. Wir wollen insgesamt unser Spielsystem flexibler gestalten, um besser auf neue Spielsituationen reagieren zu können. Fürs Turnier ist es entscheidend, vom ersten bis zum letzten Spiel im Kopf voll dabeizubleiben und unseren charakteristischen Spielstil durchzuziehen. Dabei geht es um aktives Verteidigen, ein schnelles Umschaltspiel und darum, das Eins-gegen-Eins zu suchen und sich dann auch durchzusetzen. Wir wollen das Spielkonzept von der Tafel auf den Rasen bringen.

DFB.de: Aus Ihrer Mannschaft wurden mit Giulia Gwinn und Jana Feldkamp bereits zwei Spielerinnen für die A-Nationalmannschaft nominiert. Wie sehr freuen Sie sich, wenn eigene Spielerinnen den Sprung schaffen?

Meinert: Wenn Spielerinnen aus unserem Kader nominiert werden wie zuletzt Giulia oder Jana, dann freut mich das persönlich sehr. Unser größtes Ziel ist nämlich die bestmögliche Förderung der Spielerinnen, damit möglichst viele Mädels den Sprung in die Frauen-Nationalmannschaft schaffen können und beim jeweils nächsten großen Turnier auch zu Einsätzen kommen. Jetzt müssen die beiden dranbleiben, sich weiterhin entwickeln wollen und sich nicht ausruhen. Das zeichnet gute Spielerinnen aus.

DFB.de: Wie wichtig sind Gwinn und Feldkamp für Ihre U 20?

Meinert: Natürlich sind beide wichtige Spielerinnen für unser Team. Jana Feldkamp ist Kapitänin des Teams, und Giulia Gwinn hat eine wirklich gute Entwicklung genommen. Aber sie sind nicht die Einzigen, die sich in den vergangenen zwei Jahren stark verbessert haben. Die U 20 zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie als Team funktioniert und sich mehrere Spielerinnen durch gute Leistungen in den Vordergrund spielen.

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Maren Meinert betreut als DFB-Trainerin zwei Mannschaften, bei denen 2018 Highlights anstehen. Während die U 20-Frauen für die Weltmeisterschaft 2018 in Frankreich bereits qualifiziert sind, wollen die U 19-Frauen in diesen Tagen bei den letzten EM-Qualifikationsspielen in der Slowakei das Ticket für die Europameisterschaft in der Schweiz lösen. Das DFB-Team setzte sich zum Auftakt 8:0 gegen Gastgeber Slowakei durch und trifft heute (ab 11 Uhr) in Dunajska Luzna auf Israel, ehe am Montag (ab 11 Uhr) an selber Stelle die Engländerinnen warten. Im DFB.de-Interview spricht die 44-jährige Meinert mit Mitarbeiter Philipp Grabowski über die Aussichten.

DFB.de: Frau Meinert, das Ziel in der EM-Qualifikation der U 19 dürfte gerade nach dem 8:0 zum Auftakt klar sein, oder?

Maren Meinert: Erstes Ziel ist die Qualifikation für die Endrunde - ganz klar. Wir wollen Gruppensieger werden und dafür können wir uns keine schlechte Minute erlauben, denn nur der Erstplatzierte qualifiziert sich für das Turnier. Ich bin mit der Höhe des Auftaktsieges gegen Slowakei natürlich zufrieden und zugleich froh, dass wir nach der kurzen Vorbereitung so gut gestartet sind. Es wartet trotzdem noch viel Arbeit auf uns.

DFB.de: Was bedeutet das fürs zweite Qualifikationsspiel heute?

Meinert: Gegen Israel müssen wir sehr konzentriert und gewissenhaft spielen, um auch dieses Spiel zu gewinnen. Im letzten Spiel gegen England entscheidet dann die Tagesform. Wer will diese Qualifikation mehr? Wer kann an diesem Tage seine Qualitäten am Besten abrufen? Das werden intensive Spiele, aber daran werden meine Spielerinnen wachsen.

DFB.de: Beim Blick aufs Trainerteam fällt auf, dass Sie mit Ihrer Assistenztrainerin Bettina Wiegmann und Torwarttrainerin Silke Rottenberg bereits zusammengespiel haben. Wie wichtig ist das?

Meinert: Mein Motto lautet: Trainerarbeit ist eine klare Teamarbeit. Wir haben ein gewachsenes Vertrauensverhältnis und kennen uns sehr gut. Das hilft ungemein in der Arbeit mit den Mädels. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass wir trotz unserer Freundschaft unterschiedliche Typen sind. Diese verschiedenen Eindrücke und Blickwinkel auf den Fußball können für die Entwicklung meiner Spielerinnen nur förderlich sein.

DFB.de: Sie betreuen mit der U 19- und U 20-Nationalmannschaft derzeit zwei Mannschaften. Wie viel Arbeit bedeutet die Koordination im Tagesgeschäft?

Meinert: In erster Linie ist es keine Arbeit für mich, sondern ein Privileg, für meine Leidenschaft arbeiten zu dürfen. Für eine Organisation und bestmögliche Förderung der beiden Mannschaften müssen wir das Jahr allerdings schon sehr gut planen, damit sich die Termine nicht zu stark überschneiden. Mir macht die Betreuung von zwei Mannschaften großen Spaß, aber es wird selbstverständlich keine Dauerlösung für alle Ewigkeit sein.

DFB.de: Wie lauten jeweils die Ziele fürs Länderspieljahr 2018?

Meinert: Mit der ganz jungen U 19, die altersmäßig eigentlich eher eine U 18-Mannschaft ist, wollen wir uns für die Europameisterschaft qualifizieren, und ich bin diesbezüglich sehr zuversichtlich. Unsere U 20 spielt hingegen schon seit zweieinhalb Jahren zusammen. Die Weltmeisterschaft ist ein schöner Höhepunkt und Abschluss der gemeinsamen Zeit.

DFB.de: In der Vorrunde der U 20-WM trifft Ihr Team auf Nigeria, China und Haiti. Wie schätzen Sie diese Gruppe ein?

Meinert: Alle 16 Teilnehmer haben eine hohe Qualität, so dass wir im Vorfeld keine Wunschlose hatten oder leichte Gegner erwarten konnten. Unser Auftaktgegner Nigeria verfügt über gute Individualistinnen und körperlich robuste Spielerinnen. Gegen China haben wir bereits häufiger gespielt, es waren immer sehr interessante Spiele. Die Chinesinnen zeichnen sich durch eine gute Organisation und hohe Geschwindigkeit in ihren Aktionen aus. Haiti nimmt zum ersten Mal an einer Weltmeisterschaft teil. Wer sich vor Kanada qualifiziert, muss eine hohe Qualität mitbringen. Wir freuen uns auf diesen neuen, spannenden Gegner.

DFB.de: Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Vorbereitung auf die WM?

Meinert: Wir hatten zuletzt wenige Länderspiele, so dass wir in den kurzen Vorbereitungszeiten das Maximum herausholen müssen. Wir wollen insgesamt unser Spielsystem flexibler gestalten, um besser auf neue Spielsituationen reagieren zu können. Fürs Turnier ist es entscheidend, vom ersten bis zum letzten Spiel im Kopf voll dabeizubleiben und unseren charakteristischen Spielstil durchzuziehen. Dabei geht es um aktives Verteidigen, ein schnelles Umschaltspiel und darum, das Eins-gegen-Eins zu suchen und sich dann auch durchzusetzen. Wir wollen das Spielkonzept von der Tafel auf den Rasen bringen.

DFB.de: Aus Ihrer Mannschaft wurden mit Giulia Gwinn und Jana Feldkamp bereits zwei Spielerinnen für die A-Nationalmannschaft nominiert. Wie sehr freuen Sie sich, wenn eigene Spielerinnen den Sprung schaffen?

Meinert: Wenn Spielerinnen aus unserem Kader nominiert werden wie zuletzt Giulia oder Jana, dann freut mich das persönlich sehr. Unser größtes Ziel ist nämlich die bestmögliche Förderung der Spielerinnen, damit möglichst viele Mädels den Sprung in die Frauen-Nationalmannschaft schaffen können und beim jeweils nächsten großen Turnier auch zu Einsätzen kommen. Jetzt müssen die beiden dranbleiben, sich weiterhin entwickeln wollen und sich nicht ausruhen. Das zeichnet gute Spielerinnen aus.

DFB.de: Wie wichtig sind Gwinn und Feldkamp für Ihre U 20?

Meinert: Natürlich sind beide wichtige Spielerinnen für unser Team. Jana Feldkamp ist Kapitänin des Teams, und Giulia Gwinn hat eine wirklich gute Entwicklung genommen. Aber sie sind nicht die Einzigen, die sich in den vergangenen zwei Jahren stark verbessert haben. Die U 20 zeichnet sich gerade dadurch aus, dass sie als Team funktioniert und sich mehrere Spielerinnen durch gute Leistungen in den Vordergrund spielen.

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