Mantl: "Ein Derby gegen 1860 ist immer geil"

Nico Mantl absolviert seine erste Saison als Stammtorwart der SpVgg Unterhaching. Das 20 Jahre alte Eigengewächs blickt nun dem heutigen Auswärtsspiel in der 3. Liga bei der TSV 1860 München (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) entgegen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Mantl mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Derby, sein Vorbild Marc-Andre ter Stegen und über die U 20-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Mantl, kommt bei Ihnen auch ohne Zuschauer Derby-Feeling auf?

Nico Mantl: Ein Derbyfeeling ist auf jeden Fall vorhanden. Natürlich wäre es mit Zuschauer etwas völlig anderes. Leider ist das derzeit nicht möglich. Trotzdem: Ein Derby gegen 1860 ist immer geil.

DFB.de: In der Hinrunde unterlagen Sie dem TSV 1860 München mit 2:3. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Mantl: Das war sehr ärgerlich, weil wir das 2:3 erst in der Nachspielzeit kassiert haben. Insgesamt war das ein tolles Spiel, in dem es hin- und herging. Ich hoffe, diesmal können wir das Spiel für uns entscheiden.

DFB.de: Die SpVgg Unterhaching hat seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen. Wie bewerten Sie die sportliche Situation?

Mantl: Für uns ist das natürlich sehr ärgerlich, weil wir vorher noch auf Tabellenplatz zwei standen. Wir hatten etwas Pech mit Verletzungen. Erst hat sich Stephan Hain verletzt, dann auch noch Dominik Stahl. Das sind Schlüsselspieler, die wir nicht so einfach ersetzen konnten. Aber letztendlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen: In der Hinrunde hatten wir eine der besten Defensiven. Zuletzt haben wir zu viele Gegentore bekommen. Auch vorne konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. Eigentlich steht Unterhaching für einen attraktiven Fußballstil. Dahin müssen wir zurückfinden.

DFB.de: Welche Rolle spielt die SpVgg Unterhaching in der Region neben dem übermächtigen FC Bayern München und dem Traditionsverein 1860 München?

Mantl: Unterhaching ist eine Top-Adresse für junge Spieler, weil man hier früh seine Chance bekommt. Das zeigt sich auch in meinem Fall: Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man aus der A-Jugend kommt und dann sehr schnell zum Stammtorwart befördert wird. In der medialen Wahrnehmung sind wir hinter dem FC Bayern und 1860 München zwar nur die Nummer drei in der Region. Dafür sind wir aber ein sehr familiärer Klub.

DFB.de: Sie gelangten bereits mit elf Jahren in die Nachwuchsabteilung des Vereins. Wie verlief die Jugendzeit für Sie?

Mantl: Ich bin sehr früh sehr schnell gewachsen und war mit 14 oder 15 Jahren bereits 1,90 Meter groß. Bei diesem Tempo kamen meine Muskeln nicht ganz hinterher. Daher war die Athletik bei mir ein großes Thema. Das war die schwierigste Zeit. Danach lief es besser: Ich habe in der B- und in der A-Junioren-Bundesliga gespielt. Wichtig ist, dass man in dieser Phase den Fokus auf den Fußball setzt und auf andere Dinge verzichtet. Man kann am Wochenende nicht feiern gehen, wenn man ein Spiel hat. Das hat sich bei mir ausgezahlt: Ich durfte relativ früh bei den Profis mittrainieren. In meinem zweiten U 19-Jahr war ich bereits Ersatztorwart bei den Profis.

DFB.de: Wie hat sich abgezeichnet, dass Sie in dieser Saison die Nummer eins sein würden?

Mantl: Vergangene Saison war ja noch der Lukas Königshofer unsere Nummer eins. Sein Vertrag lief nach der Saison aus. Ein neuer Vertrag kam nicht zustande. Unser Präsident Manfred Schwabl hat dann bereits vor der Saisonvorbereitung angedeutet, dass der Verein mit mir plant. Meine Vorfreude war natürlich riesengroß.

DFB.de: Wer sind und waren Ihre Torhüter-Vorbilder?

Mantl: Ich denke, dass der deutsche Fußball mit Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen mit am besten aufgestellt ist. Für mich war ter Stegen immer das große Vorbild. Er ist ja ebenfalls sehr früh Stammtorwart in Gladbach geworden und war damals erst 18 Jahre alt. Ich finde es überragend, wie er sich fußballerisch entwickelt hat. Man könnte ihn auf der Sechs spielen lassen und würde vermutlich kaum einen Unterschied merken.

DFB.de: Auch Sie haben sich in dieser Saison stark entwickelt. Was hat es Ihnen bedeutet, im Winter in der Rangliste vom kicker ganz oben zu stehen?

Mantl: Das war natürlich sehr schön. Aber wichtiger ist mir, dass wir als Mannschaft gut spielen und gewinnen. In einer Rangliste ganz oben zu stehen, ist dann ein netter Bonus.

DFB.de: Sie stehen in Unterhaching noch bis zum Sommer 2023 unter Vertrag. Welches Potential sehen Sie in dem Verein?

Mantl: Ein riesiges Potential, denn wir haben einen super Kader. Wenn wir es wieder hinbekommen, so einen guten Fußball zu spielen wie zuvor, können wir oben angreifen. Ich bin überzeugt, dass wir das in den nächsten zwei bis drei Jahren schaffen werden.

DFB.de: Als Ihre persönlichen Ziele haben Sie einmal Bundesliga, Champions League und Nationalmannschaft genannt…

Mantl: Das stimmt. Ich denke, man wäre falsch im Fußball-Business, wenn man sich nicht solche Ziele setzen würde. Aber wie gesagt: Mein Fokus liegt auf dem Erreichen unserer Ziele mit der SpVgg Unterhaching.

DFB.de: Im Oktober 2019 wurden Sie erstmals von DFB-Trainer Manuel Baum für die deutsche U 20-Nationalmannschaft nominiert. Ihr dortiger Torwartkollege ist Christian Früchtl, der das Tor vom FC Bayern München II hütet. Wie ist das Verhältnis unter Ihnen beiden?

Mantl: Wir kannten uns vorher persönlich nicht. Trotzdem verstanden wir uns sofort gut. Wir sind voll auf einer Wellenlänge. Ich denke nicht, dass einer von uns beiden klar besser ist. Wir pushen uns gegenseitig im Training.

DFB.de: Beim 1:0 gegen die Schweiz gaben Sie Ihr Debüt. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel?

Mantl: Es war ein unfassbares Gefühl, auf den Platz zu kommen, den Adler auf der Brust zu haben und die Nationalhymne zu hören. Dass wir dann auch noch zu Null gespielt haben, war natürlich super. Die Qualität bei der U 20 ist brutal. In solchen Mannschaften gibt es sehr viele Fußballspieler mit hohem Potential.

DFB.de: Und wie sehen Ihre weiteren Ziele bei der Nationalmannschaft aus?

Mantl: Ich setze mir immer hohe Ziele. Zunächst einmal möchte ich weitere Einsätze bei der U 20 bekommen. Das nächste Ziel wäre dann die U 21-Nationalmannschaft.

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Nico Mantl absolviert seine erste Saison als Stammtorwart der SpVgg Unterhaching. Das 20 Jahre alte Eigengewächs blickt nun dem heutigen Auswärtsspiel in der 3. Liga bei der TSV 1860 München (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) entgegen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht Mantl mit Mitarbeiter Oliver Jensen über das Derby, sein Vorbild Marc-Andre ter Stegen und über die U 20-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Mantl, kommt bei Ihnen auch ohne Zuschauer Derby-Feeling auf?

Nico Mantl: Ein Derbyfeeling ist auf jeden Fall vorhanden. Natürlich wäre es mit Zuschauer etwas völlig anderes. Leider ist das derzeit nicht möglich. Trotzdem: Ein Derby gegen 1860 ist immer geil.

DFB.de: In der Hinrunde unterlagen Sie dem TSV 1860 München mit 2:3. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Mantl: Das war sehr ärgerlich, weil wir das 2:3 erst in der Nachspielzeit kassiert haben. Insgesamt war das ein tolles Spiel, in dem es hin- und herging. Ich hoffe, diesmal können wir das Spiel für uns entscheiden.

DFB.de: Die SpVgg Unterhaching hat seit sieben Spielen nicht mehr gewonnen. Wie bewerten Sie die sportliche Situation?

Mantl: Für uns ist das natürlich sehr ärgerlich, weil wir vorher noch auf Tabellenplatz zwei standen. Wir hatten etwas Pech mit Verletzungen. Erst hat sich Stephan Hain verletzt, dann auch noch Dominik Stahl. Das sind Schlüsselspieler, die wir nicht so einfach ersetzen konnten. Aber letztendlich müssen wir uns an die eigene Nase fassen: In der Hinrunde hatten wir eine der besten Defensiven. Zuletzt haben wir zu viele Gegentore bekommen. Auch vorne konnten wir unsere Chancen nicht nutzen. Eigentlich steht Unterhaching für einen attraktiven Fußballstil. Dahin müssen wir zurückfinden.

DFB.de: Welche Rolle spielt die SpVgg Unterhaching in der Region neben dem übermächtigen FC Bayern München und dem Traditionsverein 1860 München?

Mantl: Unterhaching ist eine Top-Adresse für junge Spieler, weil man hier früh seine Chance bekommt. Das zeigt sich auch in meinem Fall: Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man aus der A-Jugend kommt und dann sehr schnell zum Stammtorwart befördert wird. In der medialen Wahrnehmung sind wir hinter dem FC Bayern und 1860 München zwar nur die Nummer drei in der Region. Dafür sind wir aber ein sehr familiärer Klub.

DFB.de: Sie gelangten bereits mit elf Jahren in die Nachwuchsabteilung des Vereins. Wie verlief die Jugendzeit für Sie?

Mantl: Ich bin sehr früh sehr schnell gewachsen und war mit 14 oder 15 Jahren bereits 1,90 Meter groß. Bei diesem Tempo kamen meine Muskeln nicht ganz hinterher. Daher war die Athletik bei mir ein großes Thema. Das war die schwierigste Zeit. Danach lief es besser: Ich habe in der B- und in der A-Junioren-Bundesliga gespielt. Wichtig ist, dass man in dieser Phase den Fokus auf den Fußball setzt und auf andere Dinge verzichtet. Man kann am Wochenende nicht feiern gehen, wenn man ein Spiel hat. Das hat sich bei mir ausgezahlt: Ich durfte relativ früh bei den Profis mittrainieren. In meinem zweiten U 19-Jahr war ich bereits Ersatztorwart bei den Profis.

DFB.de: Wie hat sich abgezeichnet, dass Sie in dieser Saison die Nummer eins sein würden?

Mantl: Vergangene Saison war ja noch der Lukas Königshofer unsere Nummer eins. Sein Vertrag lief nach der Saison aus. Ein neuer Vertrag kam nicht zustande. Unser Präsident Manfred Schwabl hat dann bereits vor der Saisonvorbereitung angedeutet, dass der Verein mit mir plant. Meine Vorfreude war natürlich riesengroß.

DFB.de: Wer sind und waren Ihre Torhüter-Vorbilder?

Mantl: Ich denke, dass der deutsche Fußball mit Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen mit am besten aufgestellt ist. Für mich war ter Stegen immer das große Vorbild. Er ist ja ebenfalls sehr früh Stammtorwart in Gladbach geworden und war damals erst 18 Jahre alt. Ich finde es überragend, wie er sich fußballerisch entwickelt hat. Man könnte ihn auf der Sechs spielen lassen und würde vermutlich kaum einen Unterschied merken.

DFB.de: Auch Sie haben sich in dieser Saison stark entwickelt. Was hat es Ihnen bedeutet, im Winter in der Rangliste vom kicker ganz oben zu stehen?

Mantl: Das war natürlich sehr schön. Aber wichtiger ist mir, dass wir als Mannschaft gut spielen und gewinnen. In einer Rangliste ganz oben zu stehen, ist dann ein netter Bonus.

DFB.de: Sie stehen in Unterhaching noch bis zum Sommer 2023 unter Vertrag. Welches Potential sehen Sie in dem Verein?

Mantl: Ein riesiges Potential, denn wir haben einen super Kader. Wenn wir es wieder hinbekommen, so einen guten Fußball zu spielen wie zuvor, können wir oben angreifen. Ich bin überzeugt, dass wir das in den nächsten zwei bis drei Jahren schaffen werden.

DFB.de: Als Ihre persönlichen Ziele haben Sie einmal Bundesliga, Champions League und Nationalmannschaft genannt…

Mantl: Das stimmt. Ich denke, man wäre falsch im Fußball-Business, wenn man sich nicht solche Ziele setzen würde. Aber wie gesagt: Mein Fokus liegt auf dem Erreichen unserer Ziele mit der SpVgg Unterhaching.

DFB.de: Im Oktober 2019 wurden Sie erstmals von DFB-Trainer Manuel Baum für die deutsche U 20-Nationalmannschaft nominiert. Ihr dortiger Torwartkollege ist Christian Früchtl, der das Tor vom FC Bayern München II hütet. Wie ist das Verhältnis unter Ihnen beiden?

Mantl: Wir kannten uns vorher persönlich nicht. Trotzdem verstanden wir uns sofort gut. Wir sind voll auf einer Wellenlänge. Ich denke nicht, dass einer von uns beiden klar besser ist. Wir pushen uns gegenseitig im Training.

DFB.de: Beim 1:0 gegen die Schweiz gaben Sie Ihr Debüt. Welche Erinnerungen haben Sie an das Spiel?

Mantl: Es war ein unfassbares Gefühl, auf den Platz zu kommen, den Adler auf der Brust zu haben und die Nationalhymne zu hören. Dass wir dann auch noch zu Null gespielt haben, war natürlich super. Die Qualität bei der U 20 ist brutal. In solchen Mannschaften gibt es sehr viele Fußballspieler mit hohem Potential.

DFB.de: Und wie sehen Ihre weiteren Ziele bei der Nationalmannschaft aus?

Mantl: Ich setze mir immer hohe Ziele. Zunächst einmal möchte ich weitere Einsätze bei der U 20 bekommen. Das nächste Ziel wäre dann die U 21-Nationalmannschaft.

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