Hoffenheims Dongus: "Wir müssen uns vor keinem Gegner verstecken"

Endlich geht es wieder los! Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München. DFB.de stellt bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: die TSG Hoffenheim und Kapitänin Fabienne Dongus (29).

DFB.de: Fabienne Dongus, nach Platz vier in der vergangenen Saison: Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Spielzeit?

Fabienne Dongus: Wir wollen die nächsten Schritte machen und am Ende ist natürlich das Ziel, jedes Spiel zu gewinnen. Deshalb schauen wir als Mannschaft noch gar nicht so sehr auf die Platzierung. Aber natürlich träumen wir davon, nochmal in der Champions League zu spielen. Diese Chance haben wir jetzt zweimal hintereinander verpasst. Für die neue Saison haben wir das auf jeden Fall wieder im Blick.

DFB.de: Wird es erneut auf ein Duell mit Frankfurt hinauslaufen?

Dongus: Auf den ersten Blick sind die Frankfurterinnen sicher unsere Hauptkonkurrentinnen, wenn wir über den dritten Platz sprechen. Wir sollten jedoch die Freiburgerinnen nicht unterschätzen, die ebenfalls eine gute Rolle spielen können. Der Kern des Teams ist schon länger zusammen. Wenn sie es schaffen, ihre Leistung konstant abzurufen, ist ihnen auf jeden Fall Einiges zuzutrauen. Aber auch andere Teams haben das Potenzial, in diesen Tabellenregionen mitzumischen.

DFB.de: Auch  bei Ihnen hat in der vergangenen Saison etwas die Konstanz gefehlt. Sehr starken Auftritten folgten teilweise schwächere Leistungen. Welchen Lehren können sie daraus ziehen?

Dongus: Es ging ja schon damit los, dass wir direkt das erste Spiel in Köln verloren haben. Das war natürlich ein denkbar schlechter Start. Im Rückblick habe ich schon den Eindruck, dass uns dieser Auftakt etwas gelähmt hat. In Bremen haben wir uns vor der Winterpause erneut einen Ausrutscher erlaubt. In der zweiten Saisonhälfte waren wir dann die Jägerinnen und hatten nicht mehr den ganz großen Druck. Da haben wir dann befreiter aufgespielt und gut gepunktet. Gereicht hat es zum Schluss dennoch nicht mehr.

DFB.de: Gehen Sie jetzt auch wieder in der Rolle der Jägerinnen in die neue Spielzeit, nachdem Frankfurt es zuletzt zweimal hintereinander nach Europa geschafft hat?

Dongus: Ja, das würde ich schon so sehen. Wir sind die Herausforderinnen. Entsprechend denke ich, dass der Druck eher bei der Eintracht liegt. Vielleicht wollen die Frankfurterinnen den Blick sogar noch etwas weiter nach oben richten.

DFB.de: Sie starten mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg in die neue Serie. Ein dankbarer Auftakt?

Dongus: Das würde ich nicht sagen. Mittlerweile ist die Liga wirklich sehr ausgeglichen. Wir haben die vergangene Saison in Duisburg beendet und dort nur knapp mit 1:0 gewonnen. Und wir haben ja bereits darüber gesprochen, dass wir im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht haben, dass am ersten Spieltag viel passieren kann. Aber das Ziel ist natürlich, drei Punkte zu holen und damit erfolgreich in die Saison zu starten.

DFB.de: Die vergangenen Jahre zeigen, dass man sich kaum einen Ausrutscher erlauben darf, wenn man um Platz drei mitspielen möchte...

Dongus: Ja, jedes Unentschieden kann bei den ambitionierten Zielen bereits entscheidend sein. Frankfurt war beispielweise sehr konstant und hat sich im Grunde keinen Patzer erlaubt. Du musst einfach in jedem Spiel voll da sein, sonst kann es nicht ausreichend sein. Es gibt einige Aufgaben gegen vermeintlich schwächere Teams, die sind echt unangenehm zu lösen.

DFB.de: Mit Leipzig und Nürnberg kommen nun auch noch zwei starke Aufsteiger dazu.

Dongus: Das Niveau steigt definitiv an. Man hört es immer wieder, aber es ist wirklich so: Es gibt keine leichten Aufgaben mehr. Gerade Nürnberg und Leipzig werden zunächst mit einer großen Euphorie in die Begegnungen gehen. Ich glaube, dass beide die Qualität haben, um den Klassenverbleib zu schaffen.

DFB.de: Für Sie und die TSG Hoffenheim geht die Vorbereitung nun auf die Zielgerade. Welches Fazit ziehen sie aus den vergangenen Wochen und Monaten?

Dongus: Wir hatten einige gute Testspiele, die wir erfolgreich dafür nutzen konnten, um unsere neuen Spielerinnen zu integrieren. Gerade das Trainingslager war super, um am Feinschliff zu arbeiten. Zudem ist der Konkurrenzkampf groß, weil der Kader auch in der Breite nun besser aufgestellt ist. Ich habe den Eindruck, dass es losgehen kann.

DFB.de: Sie sind seit dem Sommer 2013 bei der TSG Hoffenheim, also seit dem ersten Jahr in der Bundesliga. Wie haben Sie persönlich die vergangenen zehn Jahre erlebt?

Dongus: Wenn man die Frage so hört, fühlt man sich direkt etwas älter. In Wirklichkeit ist die Zeit aber verflogen. Ich bin stolz darauf, diesen ganzen Weg mitgegangen zu sein. Als ich 2013 zur TSG gekommen bin, war überhaupt nicht absehbar, dass ich zehn Jahre später immer noch hier bin. Aber es ist so gekommen und es fühlt sich genau richtig an. Der Weg bei der TSG hat immer zu meiner Entwicklung gepasst. Und deshalb gab es für mich nie einen Grund, dieses Projekt zu verlassen. Ich fühle mich einfach wohl hier und spiele gerne für diesen Verein.

DFB.de: Man kann auch sagen, dass Sie sich parallel zu den Ambitionen des Vereins weiterentwickelt haben…

Dongus: Das ist schon etwas, auf das ich auch etwas stolz bin. Wenn ich an meine Anfänge hier im Sommer 2013 zurückdenke, dann war das noch eine komplett andere Zeit. Unglaublich, wie sich der Frauenfußball in Hoffenheim seitdem entwickelt hat. Ich bin sehr froh, das so miterlebt zu haben. Es gibt sicher nicht viele Spielerinnen, die einen so erfolgreichen Weg über einen so langen Zeitraum mitgestalten konnten.

DFB.de: Was waren Höhepunkte in dieser Zeit?

Dongus: Da gab es wirklich unglaublich viele. Ein Highlight war aber sicher unser Duell in der Champions League gegen den FC Barcelona, auch wenn wir deutlich verloren haben. Wenn ich daran zurückdenke, bekomme ich noch heute Gänsehaut. Das war schon ein sehr, sehr außergewöhnlicher Moment.

DFB.de: Ist mit der Perspektive auf Rang drei das Maximum erreicht oder kann sogar mittelfristig noch mehr gehen?

Dongus: Das ist auf jeden Fall das Ziel. Aber im Moment ist das nicht unser Thema. Wir müssen jetzt erstmal zeigen, dass wir wieder Platz drei erreichen können. Grundsätzlich müssen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Wir haben ja in der vergangenen Saison beispielsweise auch in Wolfsburg gewonnen. Natürlich haben Bayern und Wolfsburg aktuell eine größere Qualität im Kader. Aber der Weg bei der TSG ist noch nicht zu Ende. Die Bedingungen hier schon richtig gut, zudem streben alle nach Weiterentwicklung. Wir werden jetzt nicht von heute auf morgen um die deutsche Meisterschaft mitspielen, aber wir wollen immer besser werden.

[sw]

Endlich geht es wieder los! Die neue Saison der Google Pixel Frauen-Bundesliga startet am 15. September (ab 18.15 Uhr, live im ZDF) mit dem Duell zwischen dem SC Freiburg und Titelverteidiger FC Bayern München. DFB.de stellt bis dahin jeden Tag eine Mannschaft vor. Heute: die TSG Hoffenheim und Kapitänin Fabienne Dongus (29).

DFB.de: Fabienne Dongus, nach Platz vier in der vergangenen Saison: Mit welchen Zielen gehen Sie in die neue Spielzeit?

Fabienne Dongus: Wir wollen die nächsten Schritte machen und am Ende ist natürlich das Ziel, jedes Spiel zu gewinnen. Deshalb schauen wir als Mannschaft noch gar nicht so sehr auf die Platzierung. Aber natürlich träumen wir davon, nochmal in der Champions League zu spielen. Diese Chance haben wir jetzt zweimal hintereinander verpasst. Für die neue Saison haben wir das auf jeden Fall wieder im Blick.

DFB.de: Wird es erneut auf ein Duell mit Frankfurt hinauslaufen?

Dongus: Auf den ersten Blick sind die Frankfurterinnen sicher unsere Hauptkonkurrentinnen, wenn wir über den dritten Platz sprechen. Wir sollten jedoch die Freiburgerinnen nicht unterschätzen, die ebenfalls eine gute Rolle spielen können. Der Kern des Teams ist schon länger zusammen. Wenn sie es schaffen, ihre Leistung konstant abzurufen, ist ihnen auf jeden Fall Einiges zuzutrauen. Aber auch andere Teams haben das Potenzial, in diesen Tabellenregionen mitzumischen.

DFB.de: Auch  bei Ihnen hat in der vergangenen Saison etwas die Konstanz gefehlt. Sehr starken Auftritten folgten teilweise schwächere Leistungen. Welchen Lehren können sie daraus ziehen?

Dongus: Es ging ja schon damit los, dass wir direkt das erste Spiel in Köln verloren haben. Das war natürlich ein denkbar schlechter Start. Im Rückblick habe ich schon den Eindruck, dass uns dieser Auftakt etwas gelähmt hat. In Bremen haben wir uns vor der Winterpause erneut einen Ausrutscher erlaubt. In der zweiten Saisonhälfte waren wir dann die Jägerinnen und hatten nicht mehr den ganz großen Druck. Da haben wir dann befreiter aufgespielt und gut gepunktet. Gereicht hat es zum Schluss dennoch nicht mehr.

DFB.de: Gehen Sie jetzt auch wieder in der Rolle der Jägerinnen in die neue Spielzeit, nachdem Frankfurt es zuletzt zweimal hintereinander nach Europa geschafft hat?

Dongus: Ja, das würde ich schon so sehen. Wir sind die Herausforderinnen. Entsprechend denke ich, dass der Druck eher bei der Eintracht liegt. Vielleicht wollen die Frankfurterinnen den Blick sogar noch etwas weiter nach oben richten.

DFB.de: Sie starten mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg in die neue Serie. Ein dankbarer Auftakt?

Dongus: Das würde ich nicht sagen. Mittlerweile ist die Liga wirklich sehr ausgeglichen. Wir haben die vergangene Saison in Duisburg beendet und dort nur knapp mit 1:0 gewonnen. Und wir haben ja bereits darüber gesprochen, dass wir im vergangenen Jahr die Erfahrung gemacht haben, dass am ersten Spieltag viel passieren kann. Aber das Ziel ist natürlich, drei Punkte zu holen und damit erfolgreich in die Saison zu starten.

DFB.de: Die vergangenen Jahre zeigen, dass man sich kaum einen Ausrutscher erlauben darf, wenn man um Platz drei mitspielen möchte...

Dongus: Ja, jedes Unentschieden kann bei den ambitionierten Zielen bereits entscheidend sein. Frankfurt war beispielweise sehr konstant und hat sich im Grunde keinen Patzer erlaubt. Du musst einfach in jedem Spiel voll da sein, sonst kann es nicht ausreichend sein. Es gibt einige Aufgaben gegen vermeintlich schwächere Teams, die sind echt unangenehm zu lösen.

DFB.de: Mit Leipzig und Nürnberg kommen nun auch noch zwei starke Aufsteiger dazu.

Dongus: Das Niveau steigt definitiv an. Man hört es immer wieder, aber es ist wirklich so: Es gibt keine leichten Aufgaben mehr. Gerade Nürnberg und Leipzig werden zunächst mit einer großen Euphorie in die Begegnungen gehen. Ich glaube, dass beide die Qualität haben, um den Klassenverbleib zu schaffen.

DFB.de: Für Sie und die TSG Hoffenheim geht die Vorbereitung nun auf die Zielgerade. Welches Fazit ziehen sie aus den vergangenen Wochen und Monaten?

Dongus: Wir hatten einige gute Testspiele, die wir erfolgreich dafür nutzen konnten, um unsere neuen Spielerinnen zu integrieren. Gerade das Trainingslager war super, um am Feinschliff zu arbeiten. Zudem ist der Konkurrenzkampf groß, weil der Kader auch in der Breite nun besser aufgestellt ist. Ich habe den Eindruck, dass es losgehen kann.

DFB.de: Sie sind seit dem Sommer 2013 bei der TSG Hoffenheim, also seit dem ersten Jahr in der Bundesliga. Wie haben Sie persönlich die vergangenen zehn Jahre erlebt?

Dongus: Wenn man die Frage so hört, fühlt man sich direkt etwas älter. In Wirklichkeit ist die Zeit aber verflogen. Ich bin stolz darauf, diesen ganzen Weg mitgegangen zu sein. Als ich 2013 zur TSG gekommen bin, war überhaupt nicht absehbar, dass ich zehn Jahre später immer noch hier bin. Aber es ist so gekommen und es fühlt sich genau richtig an. Der Weg bei der TSG hat immer zu meiner Entwicklung gepasst. Und deshalb gab es für mich nie einen Grund, dieses Projekt zu verlassen. Ich fühle mich einfach wohl hier und spiele gerne für diesen Verein.

DFB.de: Man kann auch sagen, dass Sie sich parallel zu den Ambitionen des Vereins weiterentwickelt haben…

Dongus: Das ist schon etwas, auf das ich auch etwas stolz bin. Wenn ich an meine Anfänge hier im Sommer 2013 zurückdenke, dann war das noch eine komplett andere Zeit. Unglaublich, wie sich der Frauenfußball in Hoffenheim seitdem entwickelt hat. Ich bin sehr froh, das so miterlebt zu haben. Es gibt sicher nicht viele Spielerinnen, die einen so erfolgreichen Weg über einen so langen Zeitraum mitgestalten konnten.

DFB.de: Was waren Höhepunkte in dieser Zeit?

Dongus: Da gab es wirklich unglaublich viele. Ein Highlight war aber sicher unser Duell in der Champions League gegen den FC Barcelona, auch wenn wir deutlich verloren haben. Wenn ich daran zurückdenke, bekomme ich noch heute Gänsehaut. Das war schon ein sehr, sehr außergewöhnlicher Moment.

DFB.de: Ist mit der Perspektive auf Rang drei das Maximum erreicht oder kann sogar mittelfristig noch mehr gehen?

Dongus: Das ist auf jeden Fall das Ziel. Aber im Moment ist das nicht unser Thema. Wir müssen jetzt erstmal zeigen, dass wir wieder Platz drei erreichen können. Grundsätzlich müssen wir uns vor keinem Gegner verstecken. Wir haben ja in der vergangenen Saison beispielsweise auch in Wolfsburg gewonnen. Natürlich haben Bayern und Wolfsburg aktuell eine größere Qualität im Kader. Aber der Weg bei der TSG ist noch nicht zu Ende. Die Bedingungen hier schon richtig gut, zudem streben alle nach Weiterentwicklung. Wir werden jetzt nicht von heute auf morgen um die deutsche Meisterschaft mitspielen, aber wir wollen immer besser werden.

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